Ashenden | Nur eine Nacht mit Cinderella? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2701, 144 Seiten

Reihe: Julia

Ashenden Nur eine Nacht mit Cinderella?


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3481-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2701, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-3481-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sein Leben ist strikt verplant. Zeit ist schließlich Geld! Sonst hätte es Aristophanes Katsaros niemals so weit gebracht. Doch auf dem Rückweg von einer Gala bricht vor ihm eine junge Frau zusammen. Selbstverständlich kümmert er sich um die hübsche Fremde. Aber als Nell zu sich kommt, geschieht mit dem Selfmade-Milliardär etwas Seltsames: Er will Zeit mit ihr verbringen - die er nicht hat! Außerdem passt die bescheidene Lehrerin niemals in seine Welt. Soll er trotzdem eine Nacht für sie in seinem Terminkalender reservieren? Aber was, wenn das nicht reicht?



Jackie Ashenden schreibt düstere, gefühlsgeladene Stories über Alphamänner, denen die Welt zu Füßen liegt, bevor sie von ihren umwerfenden Gegenspielerinnen in Stücke gerissen wird. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem unvergleichlichen Dr Jax, zwei Kindern und zwei Ratten in Auckland, New Zealand. Wenn sie nicht gerade Alphamänner und ihre kühnen Heldinnen quält, dann trinkt sie Chocolate Martinis, liest alles, was ihr in die Finger kommt, verschwendet die Zeit in der Welt der Social Media oder wird zu einer Mountainbike-Tour mit ihrem Mann gezwungen.

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1. KAPITEL


Aristophanes Katsaros plante jede Minute seiner kostbaren Zeit bis auf die letzte Sekunde. Sein Terminkalender war dem Milliardär Bibel und Kompass. Was nicht in seinem Kalender stand, war nicht wichtig. Das gab ihm, dem Inhaber eines der einflussreichsten Finanzunternehmen Europas, Sicherheit und Kontrolle.

Kontrolle war nicht nur lebenswichtig für ihn, sondern er richtete sein ganzes Leben danach aus.

Als er die Gala in Melbourne verließ, schaute er auf seine Uhr, um sicherzugehen, dass er pünktlich zu seinem nächsten Termin kam. Er hasste gesellschaftliche Verpflichtungen, aber sie gehörten nun mal zu seinem Leben. Beruhigt sah er, dass er rechtzeitig in seinem Penthouse eintreffen würde.

Bei dem Gedanken an das bevorstehende Treffen hellte sich seine Stimmung auf. Langweilig würde es bestimmt kein bisschen werden.

Heute Nacht leistete ihm Angelina Gesellschaft. Sie war groß, blond, elegant und Literaturprofessorin an einem amerikanischen Elite-College. Wegen einer Konferenz hielt sie sich in Melbourne auf. Den Termin mit Angelina hatte seine Sekretärin für ihn vereinbart. Denn genau wie er hatte sie nur wenig Platz in ihrem Terminkalender, und eine Nacht war alles, was sie erübrigen konnte.

Nicht dass ihn das gestört hätte.

Er hatte eine wechselnde Liste von Geliebten. Sex war ein körperliches Bedürfnis, das er genauso wichtig nahm wie jedes andere körperliche Bedürfnis. Er war notwendig und half ihm, Dampf abzulassen.

Aristophanes freute sich auf den Abend, denn er mochte Angelina. Sie war cool, wahnsinnig intelligent und konnte sich im Gespräch mit ihm mehr als behaupten. Im Bett war sie hemmungslos, und auch darauf freute er sich schon sehr.

Schön mussten seine Geliebten nicht unbedingt sein, aber zwingend intelligent. Allerdings war auch die Chemie entscheidend. Zeit war Geld, und wenn er sich die Zeit für Sex nahm, dann sollte es für alle Beteiligten so angenehm wie möglich sein.

Das war alles, woran er dachte, als er die Treppe hinunter zu seiner Limousine ging, die am Bordstein auf ihn wartete. Er achtete weder auf den leichten Nieselregen noch auf den nassen Asphalt oder die kleine Gestalt, die auf dem Gehweg in seine Richtung eilte.

Aristophanes schrieb gerade Angelina eine SMS, dass er auf dem Weg sei, als er einen Schrei hörte. Erschrocken riss er seinen Blick vom Handy los und sah, dass jemand direkt vor seiner Limousine auf dem Bürgersteig zusammengebrochen war.

Die Gestalt bewegte sich nicht.

Aristophanes war kein Mann, der spontan handelte. Er nahm sich immer Zeit, alle Möglichkeiten sorgfältig abzuwägen, bevor er entschied. Aber beim Anblick der reglosen Person auf der Straße zögerte er nicht. Er lief zu ihr und kniete sich ohne Rücksicht auf den Regen oder seine makellose schwarze Anzughose auf den nassen Boden.

Er konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, denn die Gestalt war in einen billig aussehenden schwarzen Mantel und einen kilometerlangen Wollschal gehüllt. Endlich schaffte er es, ihr den Stoff vom Gesicht zu ziehen.

Vor ihm im Nieselregen lag die schönste Frau, die er je gesehen hatte.

Er starrte sie an, fast als stünde er unter einem Bann. Eine konventionelle Schönheit war sie nicht. Wobei ihn Schönheit kaum interessierte. Mehr als alles andere schätzte er Intelligenz und Selbstbeherrschung.

Doch selbst er bemerkte, wie außergewöhnlich hübsch ihre zarten Gesichtszüge, das kleine Kinn und der süße Schmollmund waren. Fein geschwungene Brauen und volle dunkle Wimpern rahmten ihre Augen.

Sie war bewusstlos, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich mit dem Kopf aufgeschlagen war. Statt sie wie ein Idiot anzustarren, sollte er sich vergewissern, dass es ihr gut ging.

Er hielt zwei Finger an den blassen Hals, den der tiefe Ausschnitt des schwarzen Kleides freigab. Der Puls schlug stark und gleichmäßig unter der warmen Haut.

Gott sei Dank.

Inzwischen war sein Fahrer aus der Limousine ausgestiegen.

„Rufen Sie einen Krankenwagen!“, bat er seinen Fahrer.

Er würde sich verspäten, aber selbst er konnte eine bewusstlose Frau nicht im Regen auf dem Bürgersteig liegen lassen.

Er runzelte die Stirn. Ihr schwarzes Kleid sah so billig aus wie der Mantel, aber es schmiegte sich an jede Kurve ihres Körpers, der einen Mann tagelang faszinieren konnte. Volle üppige Brüste, runde Hüften, eine elegante Taille … und wenn er sich nicht sehr irrte, trug sie keine Unterwäsche.

Verlangen schoss durch seinen Körper, und jeder Muskel spannte sich an.

Beunruhigend. Noch nie hatte er sich so unmittelbar zu einer Frau hingezogen gefühlt. Er zog es vor, sich zuerst zu unterhalten, denn es war immer der Verstand, der ihn anzog, nicht der Körper.

Aber diese Frau …

Mit aller Kraft verdrängte er den Gedanken. Sie lag bewusstlos im Regen. Er sollte dafür sorgen, dass sie nicht auskühlte, statt über ihre fehlende Unterwäsche nachzudenken. Da es ein Fehler wäre, sie zu bewegen, zog er seinen schwarzen Kaschmirmantel aus und legte ihn vorsichtig über sie. Sie war so klein, dass ihr der Mantel bis über die Füße reichte.

„Der Krankenwagen ist unterwegs, Sir“, teilte ihm sein Fahrer mit.

„Gut.“ Aristophanes rührte sich nicht von der Stelle. „Halten Sie einen Regenschirm über sie“, wies er seinen Chauffeur an.

Doch zu seiner eigenen Überraschung nahm Aristophanes dem Fahrer den Schirm ab und hielt ihn selbst über die bewusstlose Frau.

Sie atmete regelmäßig, allerdings sah sie sehr blass aus.

Er schaute wieder auf die Uhr. Die Zeit verging wie im Flug. Der Krankenwagen war unterwegs. Er konnte schon die Sirene hören. Er sollte Angelina mitteilen, dass er sich verspätete, doch er hielt den Schirm weiter fest und schützte die Fremde vor dem Regen.

Als die Sirene lauter wurde, gab die Frau einen leisen Laut von sich, und Aristophanes sah sie an. Ihre Wimpern schimmerten rötlich im Licht der Straßenlaternen und flatterten, als sie stöhnte. Instinktiv legte er ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen. Bei einer Kopfverletzung durfte sie sich nicht bewegen.

Sanftmütig oder freundlich war er nie gewesen, doch jetzt versuchte er, beides zu sein. „Bleiben Sie still liegen“, murmelte er. „Sie sind gestürzt. Ein Krankenwagen ist unterwegs.“

Ihre Wimpern flatterten noch einmal, dann hob sie die Lider und enthüllte dunkle Augen, die ihn voller Verwirrung und Schock anblickten. Ihr Blick schien ihm mitten in die Brust zu treffen.

Die Sirene des Krankenwagens wurde lauter.

Er schüttelte das seltsame Gefühl ab und machte Anstalten aufzustehen – die Sanitäter würden Platz brauchen. Doch in diesem Moment schob sich eine kleine Hand unter seinem Mantel hervor und griff mit überraschender Kraft seine Finger.

Er erstarrte.

Die Fremde hatte ihre Augen wieder geschlossen, aber seine Hand ließ sie nicht los.

Vor langer Zeit, in seiner fünften oder vielleicht sechsten Pflegefamilie, hatte er in seinem Wohnblock in Athen ein streunendes Kätzchen unter einer Treppe entdeckt. Er war damals zwölf oder dreizehn Jahre alt. Aus Langeweile und Einsamkeit hatte er das Kätzchen aufgenommen.

Das kleine Tier war wild, aber mit Geduld und mithilfe gestohlener Fischstückchen, Käsekrümel und kleiner Schälchen Milch hatte er schließlich sein Vertrauen gewonnen. Als er das Kätzchen zum ersten Mal auf den Arm nehmen durfte, hatte er sich gefühlt, als gebe es doch etwas Gutes in ihm.

Als jetzt diese unbekannte Frau seine Hand umklammerte, fühlte er sich genauso wie in jenem Moment.

Aristophanes Katsaros war als Finanzgenie weltberühmt. Er hatte einen Algorithmus zur Berechnung von Kursen entwickelt, der sein Vermögen ins Unermessliche hatte steigen lassen. Zahlen waren sein Spielplatz. Sein Lieblingsplatz. Menschen dagegen standen weit unten auf seiner Prioritätenliste.

Also hätte er ihre Hand abschütteln, aufstehen und die Sanitäter ihre Arbeit tun lassen sollen. Dann hätte er in seine Limousine steigen, wegfahren und sich eine Nacht lang mit Angelina vergnügen sollen.

Aber das tat er nicht.

Aus unbestimmtem Grund blieb er, wo er war, und mochte seine Hand kaum von ihren kleinen schlanken Fingern lösen. Er konnte sich nicht erinnern, dass jemals ein Mensch seine Hand genommen hätte, geschweige denn eine völlig Fremde in Not.

Hätte ihm jemand noch vor fünf Minuten gesagt, er würde im Regen neben einer bewusstlosen Frau knien und könne sich nicht losreißen, weil sie seine Hand hielt, hätte er herzhaft gelacht.

Doch als der Krankenwagen vorfuhr und die Sanitäter ausstiegen, blieb er genau dort, wo er war, und hielt ihre Hand. Doch schließlich musste er zur Seite gehen, also löste er seine Finger und trat zurück, um den Sanitätern Platz zu machen.

Es war Zeit, zu gehen. Zeit, Angelina eine SMS zu schicken, dass er auf dem Weg zu ihr war.

Doch das tat er nicht. Er stand einfach nur da und sah zu, wie die Sanitäter die Fremde untersuchten, ihr in die Augen leuchteten und beruhigend auf sie einsprachen.

Sie schaute sich um, als suche sie jemanden.

Dieser Jemand konnte er wohl kaum sein. Trotzdem trat er...



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