Buch, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 246 mm, Gewicht: 1228 g
Die Geburt der Grafiksammlung des Kunstmuseums Stuttgart im Nationalsozialismus
Buch, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 246 mm, Gewicht: 1228 g
ISBN: 978-3-89739-988-4
Verlag: VDG
Stuttgarts Nationalsozialisten planten ein städtisches Kunstmuseum mit einer Grafiksammlung. Das städtische Kultur- und Kunstreferat ließ sich dabei von einem nationalistischen und rassistischen Weltbild leiten. Es war die Geburtsstunde einer völkischen Sammlung, die der Propaganda dienen sollte. Aber die Sammlungspolitik war nicht widerspruchsfrei, es gab rätselhafte Ankäufe.
Das Buch zeigt erstmals auch den Bestand der Kriegsbilder, dessen Herkunft bis vor kurzem im Dunkeln lag. Überdies werden Künstler:innen in den Blick genommen, die Mitglied der NSDAP waren und vom Faschismus profitierten.
Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reichs“ setzte schnell das Vergessen ein. Stuttgarts jahrzehntelang ausgeblendete Grafiksammlung ist ein Beispiel für diese Geschichtsvergessenheit.
Schließlich illustriert der Restitutionsfall des jüdischen Kaufmanns, Tabakgroßhändlers und Kunstsammlers Max Rosenfeld (1867–1943), dass auch in die Grafiksammlung des Kunstmuseums Stuttgart NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunstwerke gelangten. Er veranschaulicht die Komplexität solcher Provenienzen und die Schwierigkeit, heute nach langer Zeit die Biografie der Opfer und ihre Sammlungen zu rekonstruieren.
Zielgruppe
Das Buch zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart stellt erstmalig die Entstehung der Grafiksammlung des Kunstmuseums Stuttgart im Nationalsozialismus dar. Es ist wichtig für alle, die sich mit NS-Geschichte beschäftigen und zur Grafik und ihrer Bedeutung forschen oder die sich ganz allgemein für Grafikgeschichte interessieren. Es ist zugleich der „Katalog“ zur Ausstellung.
Bis heute haben nur wenige Grafiksammlungen in deutschen Kunstmuseen ihre Geschichte im „Dritten Reich“ aufgearbeitet. Das Buch schließt eine Forschungslücke und dokumentiert beispielhaft die Instrumentalisierung von Kunst im Dienst der Propaganda eines totalitären Systems. Gleichzeitig vertieft es das Wissen über die Kunst im „Dritten Reich“ und ihre gesellschaftliche Funktion. Darüber hinaus trägt das Buch zu einer mehrdimensionalen Kunstgeschichte Stuttgarts bei, die jene Künstler:innen in den Blick nimmt, die mit dem NS-Regime aus Überzeugung oder Opportunismus kollaborierten.