Arránz Becker | Was hält Partnerschaften zusammen? | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 347 Seiten, eBook

Arránz Becker Was hält Partnerschaften zusammen?

Psychologische und soziologische Erklärungsansätze zum Erfolg von Paarbeziehungen

E-Book, Deutsch, 347 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-91091-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die steigenden Scheidungsraten der vergangenen Jahrzehnte demonstrieren deutlich, dass es für partnerschaftliches Glück keine Garantien gibt. Was hält Beziehungen zusammen? Welche Faktoren spielen in erfolgreichen Partnerschaften eine Rolle? Auf der Suche nach Antworten integriert der Autor in diesem Buch Befunde und Theorien aus Familiensoziologie und Psychologie und legt damit den Grundstein für ein disziplinübergreifendes Theoriegebäude des Partnerschaftserfolgs.

'Im Ergebnis darf man die vorliegende Studie zu den wichtigsten Untersuchungen zum Thema Partnerschaftserfolg und Stabilität zählen.' Prof. Dr Paul Hill, RWTH Aachen

Dr. Oliver Arránz Becker, Dipl.-Psych., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Chemnitz.
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1;Inhalt;6
2;Einleitung – oder das Interesse an der Frage „ Was hält Partnerschaften zusammen?“;8
3;1 Theorien und empirische Befunde zu den Determinanten des Partnerschaftserfolgs;11
3.1;1.1 Partnerschaftserfolg: Sind Paarbeziehungen evaluierbar?;11
3.2;1.2 Strukturfunktionalismus und Individualisierungsansatz;19
3.3;1.3 Austauschtheoretische Ansätze;23
3.4;1.4 Der familienökonomische Ansatz nach G. S. Becker;35
3.5;1.5 Ein Exkurs zur Lebensverlaufsperspektive;99
3.6;1.6 Komplexe Einflüsse und Wirkmechanismen am Beispiel intergenerationaler Scheidungstransmission;120
3.7;1.7 Grenzen der beschriebenen Ansätze und Erweiterungen;124
3.8;1.8 Paarkommunikation und -interaktion;138
3.9;1.9 Die Bedeutung von Paarinteraktion für den Partnerschaftserfolg;145
3.10;1.10 Die Auswirkungen von Konflikten;164
3.11;1.11 Zusammenfassung der Forschungsdefizite und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit;169
4;2 Untersuchungsmethode und Ergebnisse;174
4.1;2.1 Untersuchungsmethode;174
4.2;2.2 Ergebnisse der Hypothesenprüfung;191
5;3 Diskussion;281
6;4 Literatur;310
7;Anhang: eingesetzte Skalen in den Bereichen Paarinteraktion und Paarkonflikte;348

— oder das Interesse an der Frage „Was hält Partnerschaften zusammen?“.- Theorien und empirische Befunde zu den Determinanten des Partnerschaftserfolgs.- Untersuchungsmethode und Ergebnisse.- Diskussion.- Literatur.


1 Theorien und empirische Befunde zu den Determinanten des Partnerschaftserfolgs (S. 13-14)

In den nächsten Abschnitten werden einige zentrale Theorieansätze zu den Bestimmungsgründen des Partnerschaftserfolgs behandelt. Zunächst ist zu klären, wie Partnerschaften – trotz ihres höchst privaten und idiosynkratischen Charakters – überhaupt einer externen „Evaluation" unterzogen werden können, zu diesem Zweck wird auf Basis der bisherigen theoretischen Literatur eine Definition des Konzepts Partnerschaftserfolg vorgeschlagen, welche die beiden Subdimensionen Partnerschaftszufriedenheit und -stabilität umfasst (Abschnitt 1.1). Im Anschluss daran werden psychologische und soziologische Theorien diskutiert, aus denen sich Hypothesen zu den Einflussfaktoren auf den Erfolg von Paarbeziehungen generieren lassen, hierbei wird jeweils ein Überblick über relevante empirische Befunde gegeben (Abschnitte 1.2 bis 1.10).

1.1 Partnerschaftserfolg: Sind Paarbeziehungen evaluierbar?

Bei einer wissenschaftlichen Analyse von Faktoren, die den Verlauf und die Entwicklung von Partnerschaften beeinflussen, muss zunächst festgelegt werden, wodurch genau eine „gelungene" bzw. erfolgreiche Partnerschaft charakterisiert wird, d.h. welches Zielkriterium zugrunde gelegt werden soll. Damit wird die Frage angeschnitten, inwieweit Partnerschaften als private und idiosynkratische Angelegenheit einer sinnvollen Evaluation nach externen Kriterien zugänglich sind und wie mögliche Evaluationskriterien aussehen können.

Die vielfältigen Entwicklungswege von Partnerschaften mit ihren intensiven Emotionen, den mit ihnen verknüpften elaborierten kognitiven Wissensstrukturen und der von ihnen ausgehenden starken handlungsleitenden Motivation mögen auf den ersten Blick zu komplex erscheinen, um in einem Bewertungsschema mit einer überschaubaren Anzahl von Kriterien repräsentiert zu werden. Evaluation hat jedoch keineswegs eine akkurate Beschreibung zum Ziel, sondern vielmehr eine Bewertung des Erfolgs von Personen, Projekten oder Inverventionen nach standardisierten, möglichst klaren, transparenten und einfachen Maßstäben (vgl. Bortz & Döring 2002: 102).

Die vorliegende Arbeit geht von der Prämisse aus, dass Partnerschaften ebenso wie jeder andere Untersuchungsgegenstand grundsätzlich einer solchen Bewertung zugänglich sind. Allerdings ist die Evaluation insbesondere von nichtehelichen Beziehungsformen kaum ohne Rekurs auf die subjektive Wahrnehmung der Betroffenen möglich. Insofern werden die Bewertungskriterien von außen festgelegt und dadurch standardisiert, die Bewertung selbst erfolgt jedoch aus Sicht der Betroffenen. Das übergeordnete Evaluationskriterium für Paarbeziehungen, welches noch auszudifferenzieren ist, wird im Folgenden als Ehe- bzw. Partnerschaftserfolg bezeichnet.

Die Verwendung des Erfolgsbegriffs im Zusammenhang mit Ehen hat eine lange Geschichte, er wurde bereits in den 1930er Jahren zur Kennzeichnung der Qualität ehelicher Beziehungen gebraucht (Bernard 1933). Relevanter für die vorliegende Arbeit ist jedoch eine Definition von Norval Glenn, der ehelichen Erfolg folgendermaßen umschreibt: „A marriage that is intact and satisfactory to both spouses is successful, while one that has ended in divorce or separation or is unsatisfactory to one or both spouses is a failure" (Glenn 1990: 821). In dieser Definition finden sich zwei konzeptuell unabhängige Facetten: Zum einen die der Stabilität, d.h. der Frage nach dem Fortbestehen der Paarbeziehung, zum anderen der Aspekt der Beziehungsqualität im Sinne der Zufriedenheit der Partner. Unabhängig von der Benennung der beiden Aspekte stellt die grundsätzliche Angemessenheit einer solchen zweidimensionalen Konzeption in der Literatur einen nahezu unumstrittenen Konsens dar (vgl. Brandtstädter & Felser 2003, Lewis & Spanier 1979).

Sie hat jedoch im Lauf der Zeit einige weitere theoretische Differenzierungen erfahren, auf die im Folgenden eingegangen wird. Forschungshistorisch lassen sich bezüglich der Konzeptualisierung der beiden Komponenten unterschiedliche Entwicklungstrends erkennen, die sich im Fall der Partnerschaftsqualität als Abkehr von multidimensionalen hin zu trennschärferen, eindimensionalen Konzepten charakterisieren lassen. Auf Basis theoretischer wie methodisch-statistischer Argumente, die im folgenden Abschnitt dargelegt werden, wird diese Entwicklung gerechtfertigt.


Dr. Oliver Arránz Becker, Dipl.-Psych., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Chemnitz.


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