E-Book, Deutsch, Band 55, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
Armstrong / Roberts / Mccallum Romana Gold Band 55
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-4976-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 55, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
ISBN: 978-3-7337-4976-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERZAUBERT UNTER PALMEN von LINDSAY ARMSTRONG
Mit einem Traummann in der Südsee! Der australische Unternehmer Max Goodwin verwöhnt die junge Dolmetscherin Alexandra mit schier unvorstellbarem Luxus. Doch dann lauscht sie eines Abends zufällig einem Gespräch, das nur einen Schluss zulässt: Max ist nicht frei für die Liebe!
LIEBESTRAUM IM SÜDSEEPARADIES von ALISON ROBERTS
Auf den Fidschi-Inseln will Sarah endlich einmal ausspannen. Als sie ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken rettet, trifft sie den faszinierenden Arzt Ben Dawson und beginnt einen stürmischen Flirt. Doch Ben gilt als Playboy. Sucht er etwa nur eine Affäre?
HEIRATSANTRAG UNTER PALMEN von KRISTY MCCALLUM
Sasha hat die Hälfte eines Hotels auf Mauritius geerbt! Allerdings muss sie verheiratet sein, um das Erbe antreten zu können. Mutig macht sie dem attraktiven Carey Temple einen Antrag. Denn der sexy Hotelier ist der Einzige, mit dem sie sich eine Hochzeit unter Palmen vorstellen kann.
Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Alexandra Hill kam an einem besonders kalten Morgen zu Hause in Brisbane an.
Sie hatte mit einigen Freunden einen Skiurlaub in den Neuseeländischen Alpen verbracht. Eingemummt in warme Skisachen hatte sie das Flugzeug bestiegen, und obwohl es Winter war, hätte sie nicht erwartet, dass sie auch im sonst so milden Brisbane für diese Kleidung dankbar sein würde.
Es war der kälteste Maitag seit Menschengedenken. Alex trug noch immer ihre Skijacke, als sie aus dem Taxi stieg und vor der Tür ihres kleinen Reihenhauses in Spring Hill ihren Chef vorfand, der auf sie wartete.
Simon Wellford, ein rothaariger Mann von untersetzter Statur, war der Gründer der Übersetzungs- und Dolmetscheragentur Wellford Interpreting Services. Er umarmte Alex stürmisch. „Gott sei Dank! Deine Nachbarin war sich nicht sicher, ob du heute zurückkommst oder erst morgen. Ich brauche dich, Alex, ich brauche dich dringend“, sagte er aufgeregt.
Alex, die wusste, dass Simon glücklich verheiratet war, befreite sich aus seiner Umarmung und meinte trocken: „Ich bin noch immer im Urlaub, Simon, also …“
„Ich weiß“, unterbrach er sie, „ich werde es auch wieder gutmachen, ich verspreche es!“
Alex seufzte. Sie arbeitete für Simon als Übersetzerin und Dolmetscherin und wusste, dass er manchmal etwas impulsiv war. „Um was für einen Notfall handelt es sich diesmal?“, fragte sie nach.
„Von einem Notfall kann keine Rede sein, ganz gewiss nicht“, erwiderte er. „Oder würdest du Goodwin Minerals etwa nicht als einen absoluten Volltreffer bezeichnen?“
„Ich kenne Goodwin Minerals nicht, und ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, Simon!“
Er schnalzte mit der Zunge. „Goodwin Minerals ist ein führendes Unternehmen der Bergbaubranche, ein riesiges Firmenimperium, das dabei ist, nach China zu expandieren. Und hier in Brisbane …“, er gestikulierte mit der Hand, „werden gerade die Verhandlungen mit einem chinesischen Konsortium aufgenommen, aber eine der Chinesisch-Dolmetscherinnen ist erkrankt, und man braucht einen Ersatz. Gewissermaßen sofort“, fügte er hinzu.
Alex stellte ihre Umhängetasche auf ihren Rollkoffer. „Soll ich etwa vor Ort dolmetschen?“, erkundigte sie sich.
Simon zögerte etwas. „Sieh mal, Alex, ich weiß ja, dass du bisher nur am Telefon gedolmetscht und am Schreibtisch übersetzt hast, aber du machst deine Arbeit verdammt gut!“
Alex stemmte die Hände in die Hüften. „Wenn es dabei um Bergbau geht, heißt das dann, es wird Fachwissen erwartet?“
Simon blickte sie nachdenklich an und dachte: Ich wünschte, es wäre so. Dann sagte er: „Nein, sie brauchen dich mehr für das Rahmenprogramm. Ich …“, er stockte, „… musste ihnen zusichern, dass du dich auf dem gesellschaftlichen Parkett souverän bewegst.“
„Also hast du ihnen erzählt, dass ich nicht das Messer ablecke“, bemerkte Alex und musste über seinen betroffenen Gesichtsausdruck lachen.
„Ich erklärte ihnen, dass du aus einer Diplomatenfamilie stammst. Damit schienen sie zufrieden zu sein“, sagte er etwas steif, denn in Wahrheit hegte er gewisse Bedenken in Bezug auf Alex und diesen Job, und die betrafen weder ihre Umgangsformen noch ihr perfektes Chinesisch – sondern die Art, wie sie sich kleidete.
Noch nie hatte er sie in etwas anderem gesehen als in Jeans, aber sie besaß eine Menge langer Schals, die sie sich gerne locker um den Hals drapierte. Mit ihrem Haar kam sie offenbar nur schwer zurecht, und außerdem trug sie eine Brille.
Eine typische graue Maus. Dieses Urteil konnte man niemandem verübeln. Bisher war ihr Kleidungsstil nicht von Bedeutung gewesen, denn wenn sie am Telefon dolmetschte oder Übersetzungen anfertigte, arbeitete sie ja nicht vor Publikum. Außerdem erledigte sie viele Aufträge zu Hause. Doch bei Goodwin Minerals durfte man nur höchste Ansprüche erwarten.
Mit einer energischen Kinnbewegung beendete Simon seinen Gedankengang. Damit konnte er sich auch noch später befassen; nun war es wichtig, den Auftrag zu bekommen, und es blieb ihm nicht mehr viel Zeit.
„Steig in den Wagen, Alex“, wies er sie an. „Wir haben in ungefähr zwanzig Minuten ein Vorstellungsgespräch bei Goodwin.“
Sie starrte ihn an. „Simon … das ist doch wohl nicht dein Ernst! Ich komme gerade aus dem Urlaub zurück. Ich muss erst einmal duschen und mich umziehen. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob ich diesen Job überhaupt annehmen möchte.“
„Alex …“, mit schnellen Schritten ging er über den Gehsteig zur Beifahrertür seines Wagens und öffnete sie, „… bitte.“
„Nein, Simon, warte. Willst du mir etwa sagen, du hast mich zu einem Vorstellungsgespräch angemeldet und Goodwin Minerals bereits zugesagt, dass wir diesen Auftrag übernehmen, obwohl du nicht einmal sicher warst, ob ich heute nach Hause komme?“
„Ich weiß, es klingt für dich ein bisschen … na ja …“ Er zuckte mit den Schultern.
„Es klingt haargenau nach dir, Simon Wellford“, entgegnete sie entnervt.
„Bedeutende Männer packen Gelegenheiten eben beim Schopf“, erwiderte er. „Goodwin könnte uns eine Menge Aufträge einbringen, Alex. Das wäre der Durchbruch für Wellford und …“, er machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach, „… Rosanna ist schwanger.“
Alex blickte ihren Chef überrascht an. Rosanna war Simons Frau. Es würde das erste Kind der beiden sein. Kein Wunder, dass ihnen die Zukunft der Firma nun besonders am Herzen lag.
„Warum hast du das nicht gleich gesagt?“, fragte sie, doch dann wurde ihr Blick ganz weich, und sie strahlte ihn an. „Simon, das ist ja eine wundervolle Neuigkeit!“
Kaum saß Alex im Wagen, überkamen sie erneut Bedenken im Hinblick auf den Auftrag.
„Wie soll ich denn nur meine Aufmachung erklären?“
Simon sah sie an. „Erzähl ihnen die Wahrheit. Du bist gerade von einem Skiurlaub zurückgekommen. Unsere Ansprechpartnerin heißt übrigens Margaret Winston. Sie ist die Privatsekretärin von Max Goodwin.“
„Max Goodwin?“
„Die treibende Kraft hinter Goodwin Minerals. Sag jetzt nicht, du hast auch von ihm noch nie etwas gehört?“
„Nein, hab ich nicht. Simon …“, Alex hielt sich krampfhaft an der Armlehne fest, während er sich seinen Weg durch den hektischen Stadtverkehr bahnte, „… musst du denn unbedingt so schnell fahren?“
„Ich möchte nicht zu spät kommen. Max Goodwin ist ein sehr einflussreicher Mann, und …“
„Simon!“ Alex schrie auf, doch zu spät. Ein Lieferwagen war plötzlich vor ihnen ausgeschert, und obwohl Simon geistesgegenwärtig eine Vollbremsung hingelegt hatte, prallten sie auf das Heck des Fahrzeugs.
Simon umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad und stöhnte resigniert auf, als er die zerbeulte Motorhaube seines Wagens sah. Dann warf er Alex einen Blick zu und fragte: „Alles in Ordnung?“
„Ja, ich fühle mich nur etwas durchgeschüttelt, sonst nichts. Und wie geht es dir?“
„Genauso.“ Er zuckte zusammen, als sich der Fahrer des Lieferwagens, ein zornig dreinblickender, grobschlächtiger Mensch, aus seinem Fahrzeug hievte. „Ich fürchte, das hier macht uns alles kaputt.“
„Wie weit ist es denn noch?“, fragte Alex.
„Nur ein Häuserblock, aber …“
„Soll ich nicht vielleicht alleine hingehen? Es wird eine Weile dauern, bis du hier wegkommst, aber ich kann doch schon los. Wie, sagtest du, hieß die Sekretärin?“
Simon richtete sich auf. „Margaret Winston. Goodwin House ist der nächste Block auf der linken Seite. Die Büros sind im fünfzehnten Stock. Alex, ich werde dir ewig dankbar sein, wenn wir diesen Auftrag bekommen“, erklärte er eindringlich.
„Ich werde mein Bestes geben!“ Sie stieg aus dem Wagen und wollte die Tür schließen, da rief Simon ihr nach: „Wenn alle Stricke reißen, dann überzeuge sie mit deinem Chinesisch!“
Sie lachte und ging davon.
Als Alex bei Goodwin Minerals ankam, wurde sie von der Sekretärin empfangen. Margaret Winston war eine Frau mittleren Alters mit perfekt frisiertem braunem Haar, und bei dem olivgrünen Hosenanzug, den sie trug, handelte es sich zweifellos um eine Maßanfertigung. Margaret geleitete Alex in Max Goodwins imposantes Büro, in dem nicht nur der Firmenchef selbst, sondern auch ein Chinese – Mr. Li, wie sich herausstellen sollte –, auf sie warteten.
Alex hatte den Weg im Laufschritt zurückgelegt und war entsprechend außer Atem. Dass sie sich nun mit gleich drei Personen konfrontiert sah, trug nicht eben zu ihrer Beruhigung bei. Sie hoffte, dass man ihr ihre Nervosität nicht allzu deutlich anmerkte, und blickte sich unauffällig um.
Eine durchgehende Fensterfront eröffnete eine atemberaubende Aussicht auf den Brisbane River, der unterhalb der Story Bridge die bewaldete Landzunge des Kangaroo Point umschlängelte. Der königsblaue Teppich, der den gesamten Boden bedeckte, ließ an eine ruhige Meeresoberfläche denken. An einem Ende des Raums stand ein gigantischer Schreibtisch, und an den Wänden hingen, in Gold gerahmt, erlesene Radierungen mit alten Ansichten von Brisbane. Am anderen Ende des Raums war eine dreiteilige Sitzgruppe aus braunem Leder um einen Couchtisch gruppiert.
Aber auch Max Goodwin selbst war beeindruckend.
In der Vorstellung, die Alex sich aufgrund von Simons kurzer Beschreibung von dem milliardenschweren Bergbaumagnaten gemacht hatte, war der Chef des Imperiums ein älterer, knorriger Mann mit zerfurchten Zügen...




