E-Book, Deutsch, Band 2021, 144 Seiten
Reihe: Julia
Armstrong Die Eisprinzessin und der Millionär
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-132-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2021, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86494-132-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sie ist gar nicht so kühl, wie sie im Büro tut. Bewundernd lässt Cameron seine Blicke über die graziöse Erscheinung seiner Assistentin Liz gleiten, die kurzfristig als seine weibliche Begleitung bei einem Gala-Empfang eingesprungen ist. Und sie wirkt bezaubernd in dem Partydress ... Aber es ist nicht nur ihr neues Äußeres, was den australischen Millionär fasziniert. Er will die gefühlvolle Frau hinter der Fassade der Eisprinzessin entdecken. Wird es ihm bei einem Aufenthalt auf seinem Landsitz in den Bergen gelingen? Als die Sonne untergegangen ist, küsst er Liz zärtlich ...
Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
„Wer ist er?“
Cams Frage hing wie Blei in der Luft.
Liz saß mit angezogenen Beinen auf einem bequemen braunen Sofa. Davor stand ein breiter Holzcouchtisch mit einem teuer aussehenden Jade-Bonsai darauf. Über dem Kamin, der von zwei holzgerahmten Verandatüren flankiert war, hing ein Gemälde, das Liz für einen echten Tom Roberts hielt. Es stellte eine hinreißend gemalte ländliche Idylle in Australien dar.
Neben den beiden zum Sofa passenden Sesseln war der Raum mit ein paar erlesenen Einzelstücken ausgestattet, die geschmackvoll auf dem Parkettboden verteilt waren. Die Fenster blickten auf einen von Flutlicht erhellten Pool mit einem plätschernden Brunnen hinaus, auf hohe Zypressen und auf die in der Ferne blinkenden Lichter von Sydney Harbour.
Cam Hilliers Haus mochte vielleicht nicht so spektakulär wie die Villa seiner Großtante sein, doch es war stilvoll und sehr exquisit – und sicher etliche Millionen wert.
Der Hausherr dieses netten Häuschens saß Liz gegenüber in einem Sessel.
Er hatte sein Jackett ausgezogen, die Krawatte abgelegt und die beiden obersten Hemdenknöpfe geöffnet. Und er hatte ihnen beiden einen Brandy eingeschenkt.
Nach ihrer Ankunft hatte Liz sofort das Badezimmer aufgesucht, ihre zerrissene Strumpfhose ausgezogen und ihr aufgeschürftes Knie gesäubert und mit einem Pflaster verarztet. Anschließend hatte sie sich Gesicht und Hände gewaschen, aber kein Make-up mehr aufgelegt. Das hätte auch kaum zu dem Riss in ihrem Kleid und den Schmutzstreifen auf ihrer Jacke gepasst – ganz zu schweigen davon, dass sie barfuß war.
In der Einfahrt war ihr ein Schuh abhandengekommen, den sie nach panischer Suche schließlich in einem Wasserbecken zwischen diversen Pflanzen entdeckt hatte, die dort offenbar Wurzeln bilden sollten.
Bisher hatte sich Liz nur zu der Erklärung hinreißen lassen, sie habe auf der Party jemanden gesehen, den sie nicht treffen wollte, und deshalb rasch das Weite gesucht.
Sie trank einen Schluck Brandy und fühlte sich sogleich ein wenig entspannter.
Widerwillig musste sie anerkennen, dass Cam Hillier in Hemdsärmeln und mit zerzaustem Haar ein ebenso eindrucksvolles Bild bot wie vorher auf der Party seiner Großtante. Und er schien mit seinen faszinierenden blauen Augen direkt in sie hineinzuschauen …
„Er?“, murmelte sie schließlich. „Wieso glauben Sie …?“
„Lassen Sie den Blödsinn, Liz“, erwiderte er schroff. „Eine Frau hätte Sie doch niemals zu dieser übertriebenen Reaktion provoziert. Ich habe selbst gesehen, wie ihr Blick auf einen Mann fiel und Sie plötzlich kreidebleich wurden, bevor Sie … getürmt sind. Was übrigens für mich einige Unannehmlichkeiten zur Folge hatte“, fügte er hinzu.
„Die aufdringlichen Damen?“, fragte sie unschuldig.
Er schoss ihr einen finsteren Blick zu. „Nein. Aber als Sie nicht zurückkamen, habe ich Narelle gebeten, in der Toilette nach Ihnen zu suchen. Sie war entzückt“, merkte er grimmig an.
„Und dann?“
„Da Sie nicht aufzufinden waren, kamen wir zu dem Schluss, dass Sie sich ein Taxi genommen haben und nach Hause gefahren sind.“
„Während ich in diesem dämlichen Hof herumgeirrt bin.“ Liz seufzte. „Okay, es war ein Er. Wir … Wir waren mal zusammen, aber es hat nicht funktioniert, und ich … ich wollte ihn einfach nicht sehen“, erklärte sie stockend.
Cam Hillier nickte. „Das kann ich nachvollziehen“, sagte er gedehnt. „Aber warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt und sind einfach gegangen? Ganz normal durch die Haustür?“
Verlegen nippte Liz an ihrem Brandy. „Ich war irgendwie im Schock. Ein wenig überfordert“, gestand sie.
„Eher ein wenig hysterisch“, wandte er ein. „Narelle hätte auf die Idee kommen können, dass Sie in ihrem Haus herumschnüffeln wollen. Und ich genauso. Wir hätten die Polizei rufen können. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie ein so hysterischer Typ sind.“
Gut, aber du kennst die Umstände nicht, dachte Liz und stärkte sich mit einem weiteren Schluck Brandy.
„Herzensangelegenheiten können … kompliziert sein“, sagte sie leise. „Auch wenn man sonst ein Ausbund an Ausgeglichenheit ist, wird man …“ Sie brach ab, da sie selbst hörte, wie lahm ihre Rechtfertigung klang.
„Aha“, sagte er schließlich zu ihrer Überraschung, „also doch keine so unnahbare Eisprinzessin, was, Miss Montrose?“
Liz ersparte sich eine Antwort.
Er runzelte die Stirn. „Mir ist gerade etwas eingefallen. Sie sind alleinerziehende Mutter, nicht wahr?“
Sogleich setzte Liz eine eisige Miene auf.
Unwirsch wedelte er mit der Hand. „Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wahrscheinlich arbeiten Sie deshalb als Aushilfe.“
„Richtig.“ Sie entspannte sich wieder.
„Erzählen Sie mir etwas über Ihr Kind.“
Versonnen drehte sie ihr Glas in den Händen. Wie immer, wenn sie an das Wunder in ihrem Leben dachte, durchströmte sie ein warmes Gefühl. „Meine Tochter heißt Sunny. Sie wird bald vier, und sie ist … einfach bezaubernd.“
„Wer kümmert sich um sie, wenn Sie bei der Arbeit sind?“
„Meine Mutter. Wir wohnen zusammen. Mein Vater ist gestorben.“
„Und klappt das gut?“, erkundigte er sich interessiert.
„O ja, sehr gut“, erwiderte sie. „Sunny liebt meine Mutter, und Mum …“ Bedrückt hielt sie inne. „Na ja, sie kann ziemlich exzentrisch sein, was nicht immer einfach ist. Aber im Großen und Ganzen kommen wir gut miteinander zurecht.“
„Und Sunnys Vater?“
Sofort ging Liz wieder auf Abstand. „Verzeihen Sie, Mr Hillier, aber das geht Sie nun wirklich nichts an.“
Ohne sich von ihrem plötzlichen Stimmungswechsel beeindrucken zu lassen, hakte er nach: „Miss Montrose, die Tatsache, dass Sie unbefugt mein Grundstück betreten haben und durch das Haus meiner Großmutter gestreift sind, geht mich sehr wohl etwas an. Sowohl im Haus meiner Großtante als auch in meinem Haus gibt es eine Menge an Wertgegenständen. Und ich finde, Sie sind mir eine Erklärung schuldig.“
„Was soll das? Ich hatte keine Ahnung, dass dies Ihr Haus ist. Oder dass die Party im Haus Ihrer Großtante stattfinden würde“, rief sie mit wachsender Empörung. „Nur ein Idiot würde auf die Idee kommen, beide Häuser auszurauben.“
„Oder eine alleinstehende Mutter mit finanziellen Problemen“, bemerkte er süffisant. „Die obendrein einen sehr teuren Kleidergeschmack hat.“
Liz war außer sich. „Meine Kleidung ist nicht teuer! Die näht mir meine Mutter!“ Angesichts seiner zweifelnden Miene lenkte sie ein. „Okay. Der Mann, den ich auf der Party gesehen habe, war Sunnys Vater. Deshalb bin ich so durchgedreht. Wir haben seit Jahren keinerlei Kontakt mehr.“
„Haben Sie es versucht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Zwischen uns war es aus und vorbei. Für ihn war es nur eine Affäre gewesen, und er hatte sich bereits anderweitig orientiert. Also blieb mir keine andere Wahl, als …“ Sie lächelte freudlos. „Keine andere Wahl, als Haltung zu bewahren und mich zurückzuziehen. Das Problem war nur …“
„Sie wussten nicht, dass Sie schwanger sind“, warf Cam Hillier mit einigem Sarkasmus ein.
Sie ließ sich von seinem Ton nicht beirren. „O doch, das wusste ich sehr wohl.“ Um gegen ihre aufsteigenden Tränen anzukämpfen, nippte sie an ihrem Brandy.
„Aber Sie haben es ihm nicht gesagt“, setzte Cam sein Verhör fort.
„Natürlich habe ich das. Und daraufhin meinte er, unter den Umständen sei eine Abtreibung wohl das Beste und er würde mir dabei auch zur Seite stehen. Aber er hatte bereits eine neue Freundin und wollte in einen anderen Bundesstaat ziehen, um dort eine bessere Stelle anzutreten. Ich glaube, er dachte sogar, ich hätte mich absichtlich schwängern lassen, um ihn zur Heirat zu zwingen. Tja …“ Resigniert zuckte sie die Schultern. „Ich lehnte seinen Beistand ab und sagte, ich würde schon zurechtkommen. Und seit diesem Gespräch habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
Nach einem Moment fügte Liz hinzu: „Allerdings bin ich danach für einen Monat weggegangen und habe mich anschließend für ein Fernstudium eingeschrieben. Also habe ich keine Ahnung, ob er nicht doch versucht hat, mich vor seinem Umzug zu kontaktieren.“
„Er weiß also nicht, dass Sie das Baby bekommen haben?“
„Nein.“
„Wollen Sie ihm das für immer vorenthalten?“
„Ja!“ Mit Nachdruck stellte Liz ihr Glas auf dem Couchtisch ab. „Als Sunny zur Welt kam, hatte ich nur den Gedanken, dass sie allein mir gehört. Er wollte ja nicht einmal, dass sie geboren wird, weshalb sollte er sie dann mit mir teilen? So empfinde ich nach wie vor, aber …“ Bedrückt hielt sie inne. „Irgendwann werde ich mich Sunnys Fragen stellen müssen. Wenn sie älter und verständiger ist, wird sie etwas über ihren Vater wissen wollen.“
„Und bis dahin soll er nichts davon erfahren, was? Also deshalb haben Sie heute Abend so panisch reagiert.“ Nachdenklich stützte er das Kinn auf die Hand. „Glauben Sie, er würde heute anders reagieren?“
Liz stieß einen tiefen Seufzer aus. „Keine Ahnung, aber es ist schwer vorstellbar, dass irgendjemand Sunny widerstehen könnte. Sie sieht ihm sehr ähnlich. Und erst neulich habe ich einen Artikel über ihn gelesen. Er hat sich in seinem...