Buch, Deutsch, Band Band 013, 177 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 13 g
Erzählungen von Entfremdung und Rückbesinnung. Mit einem Vorwort von Heiko Haumann
Buch, Deutsch, Band Band 013, 177 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 13 g
Reihe: Lebenswelten osteuropäischer Juden
ISBN: 978-3-412-20802-8
Verlag: Böhlau
In diesem Buch werden auf Interviews basierende lebensgeschichtliche Erzählungen von sowjetischen Juden, die seit der Wende nach Deutschland emigriert sind und nun an der Grenze zur Schweiz leben, vorgestellt. Sie erzählen ihre Lebensgeschichten aus der Perspektive einer neu- oder wiedererstarkten jüdischen Orientierung. Eine zentrale Sinnstruktur bildet dabei die Deutung des eigenen Lebensweges als eine Bewegung von der erzwungenen Entfremdung zur Rückbesinnung auf das Judentum. Die 'Rückkehr zu den Wurzeln' wird zu einem bestimmenden autobiographischen Motiv, das der eigenen Lebensgeschichte Sinn verleiht. Das Buch zeigt, wie autobiographische Narrationen Aufschluss geben über die retrospektive Deutung erlebter Geschichte und die auf ihr basierende Identitätsbildung in der Gegenwart.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums außerhalb Israels/Palästinas
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums: Moderne & Gegenwart
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Identität & Biographien
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
Weitere Infos & Material
Vorwort (von Heiko Haumann)
Anmerkungen zum methodischen Vorgehen
Teil I – Hinführung
1. Einleitung
2. Kontexte: "Jüdische Fragen" in der Sowjetunion
2.1. Entstalinisierung, „alltäglicher Antisemitismus“ und Widerstand – Die Jahre von 1953 bis 1985
2.2. Emigration und neue Blüte – Von der Perestrojka in die postsozialistische Zeit
2.3. Lebenswege und Prägungen: Merkmale jüdisch-sowjetischer Biographien
3. Lebensgeschichtliche Erzählungen als Quelle zur Erforschung autobiographischer Erinnerungsmuster
4. Strategien autobiographischer Sinnstiftung im Kontext neu gestärkter jüdischer Identität
4.1. Antisemitismus als Deutungsmuster von Erfahrung
4.2. „Anhaftendes Judentum“
4.3. Das Motiv von Entfremdung und Rückbesinnung
5. Vom „Marginal Man“ zum „Jüdischen Leben“
Teil II – Jüdische Lebensgeschichten aus der Sowjetzeit
1. Mark Grutman – „So bekam ich eine Vorstellung, was in der Welt los war.“
2. Elizaveta Ušerenko – „Unser Volk ist talentiert und heldenhaft.“
3. Friedrich Valler - „Da lernte ich, dass es unanständig und schlecht ist, ein Jude zu sein.“
4. Frau K. – „Ich war keine große Aktivistin.“
5. Anna Mackina – „Denn der Schlag traf Stalin ja in der Nacht vor Purim…“
6. Žanna Š. – „Vieles haben wir dann verstanden, als wir erwachsen wurden.“
7. Hanna Scheinker – „Ich merkte, dass ich die ganze Zeit in die falsche Richtung gegangen war.“
8. Weitere Schicksale
Anhang
Leitfaden für das Interview (von Heiko Haumann)
Verzeichnis der Interviews
Literaturverzeichnis