Anonymus | Klassiker der Erotik 19: Komtesse Marga | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 19, 157 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

Anonymus Klassiker der Erotik 19: Komtesse Marga


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-943809-49-7
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 19, 157 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

ISBN: 978-3-943809-49-7
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die dämonische, lustvolle Marga hat hohe Ziele - nur die Ehe mit einem Grafen kommt für sie in Frage, will sie doch ein Leben im Luxus führen. Um das zu erreichen, setzt sie schamlos ihre Reize ein. Vitus verfällt der leidenschaftlichen Frau. Doch all ihre Verführungskunst kann ihn nicht halten, als er ihren wahren, teuflischen Charakter erkennt. Adda wird eins ihrer ersten Opfer: Margas Bruder Josef entjungfert sie und zwingt sie so in eine lieblose Ehe voller Erniedrigung.

Jahre später rettet Vitus Adda vor Marga und ihren Komplizen. Die beiden entbrennen in heftiger Liebe und leben ihre Lust füreinander ungehemmt aus. Doch Marga übt Rache und lässt Adda auf ihr Anwesen entführen. Hier wird aller Arten von Laster ungeniert gefrönt. Doch Vitus gelingt es mit List und Lust, zu Marga vorzudringen...Ein Klassiker voller knisternder Erotik und Wiener Schmäh.

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1
Schnaufend und pustend, wie ein Mensch, der sich außer Atem gerannt hat, machte der Personenzug vor dem kleinen Ziegelgebäude der Station Kordowey halt. Ein paar aus dem Schlaf aufgeschreckte Passagiere schauten mit verdrossener Neugierde zum Fenster hinaus, um zu sehen, wer in dem gottverlassenen Nest etwas verloren hätte. Und ebenso verdrossen und verschlafen schlurfte ein Bahnhofswächter herbei, der die Dienste eines Stationschefs und Portiers zugleich versah. Weit aber riß er die kleinen Äuglein auf, als er aus der zweiten Klasse einen jungen Mann klettern sah, der ihn zu sich heranwinkte. Vor lauter Staunen, einmal einen fremden Reisenden in seinem, durch keinen Strom lärmender, räsonierender und anspruchsvoller Fremden entweihten Amtsrayon zu erblicken, vergaß er beinahe, dem Wink zu folgen, glotzte vielmehr den Herrn aus der Feme an, wie wenn er seinen verschlafenen Augen nicht traute. »Na, Sie, Herr Oberinspektor, ich beiße nicht, geruhen Sie endlich, sich näher zu schleichen!« rief der junge Mann halb ärgerlich, halb belustigt. Da raffte die aus ihrem Gleichgewicht gerissene Amtsperson sich auf und trat auf den Fremden zu. »Was wollen Sie denn?« fragte er ziemlich mürrisch. »Ihnen einen guten Morgen wünschen und Sie dann untertänigst bitten, mir mein Gepäck zu besorgen«, antwortete der Reisende und drückte der Amtsperson den Gepäckschein in die Hand. Der Beamte sah den lachend vor ihm Stehenden mit einem Seitenblick an, als ob er ihn für verrückt hielte, nahm aber doch den Zettel und ließ sich vom Zug den Koffer herunterreichen, dessen mit allen möglichen Hotelvignetten und Stationszetteln beklebte Wände verrieten, daß sein Besitzer schon etwas weiter in der Welt herumgekommen war, als bis nach Kordowey. Der Zug rollte davon, und die Amtsperson stand vor dem Koffer und warf verzweifelte Blicke um sich. »Na, was ist denn?« rief der Fremde hinüber. »Der Koffer ist mir zu schwer.« »Also kommen Sie, armes Hascherl, ich werde Ihnen helfen.« Und ehe sich’s die Amtsperson versah, riß der junge Mann den Koffer, der wirklich nicht leicht war, mit einer Hand in die Höhe, als ob er nur Federn enthielte. Sie trugen ihn gemeinsam an die Türe, wo der Passagier der Amtsperson zunächst eine Krone als Entschädigung für die gehabten Aufregungen in die Hand drückte und sich des weiteren erkundigte, ob er sein Gepäck einstweilen auf dem Bahnhof einstellen könnte. Er wolle nämlich nach Kordowey. »Aufs Gut oder ins Schloß zum Herrn Grafen?« fragte die durch die Krone in heitere Stimmung versetzte Amtsperson. »Aufs Gut zum Herrn Kreitler. Ist es weit von hier?« »Gut zwei Stunden Weg durch den Wald, anderthalb übers Feld.« »Na, dann geh ich durch den Wald. Ist ja noch so früh, sonst treib’ ich die Leute noch aus den Betten heraus. Wie aber krieg’ ich mein Gepäck?« Die Amtsperson verschwor sich hoch und teuer, sie werde das besorgen. Die Koffer würden eher dort sein, wie der gnädige Herr selber. »Gut, ich nehme Sie beim Wort, lieber Freund. So, und jetzt beschreiben Sie mir einmal auf möglichst verständliche Weise den Weg.« Die Amtsperson entpuppte sich als ein höchst vernünftiger Mensch, der dem Fremden wirklich klare Auskunft gab. »Also Gott befohlen, Herr Oberinspektor, und in zwei Stunden möchte ich meinen Koffer sehen.« Damit nickte der Mann dem Bahnhofswärter zu und wandte sich zum Gehen. Er war ein hübscher, stattlicher Mensch. Zwar nicht über Mittelgröße, aber breit in den Schultern, und wie er so frisch und energisch ausschritt, sah man, daß er voll Leben und Kraft war. Mit tiefen Atemzügen dehnte er die gewölbte Brust und sog den würzigen Duft in sich hinein, der von den grünen Feldern emporstieg. Es war noch sehr früh, und gerade hob sich die Sonne über die freundlichen Hügel und Berge, um die Tautropfen an den Halmen in ihren goldenen Strahlen funkeln zu lassen. Trillernd schwang sich eine Lerche in die Luft, und aus den Furchen ertönte der Morgengruß der Wachtel. Ein wunderbares Gefühl der Freude und des Glücks kam über den jungen Mann. Er blieb stehen, reckte die muskulösen Arme und ließ sich einige Minuten lang die Sonne voll ins Gesicht scheinen, als wollte er ihren Glanz trinken, um sich daran zu berauschen. Dann schritt er in den morgendlichen Wald hinein. Nach zweistündigem Marsch erreichte er das Ende des Waldes und sah die Gebäude des Gutes Kordowey vor sich liegen, die einen stattlichen Komplex bildeten. Inmitten eines hübschen, ziemlich ausgedehnten Parks erhob sich das Herrenhaus, das mit seinem hellen Anstrich freundlich aus dem saftigen Grün der hohen Nuß- und Kastanienbäume hervorgrüßte. Etwas seitlich davon dehnte sich der Wirtschaftshof mit seinen Ställen und Scheunen, in denen soeben das alltägliche Leben erwachte, während im Herrenhause noch alles zu schlafen schien. Der junge Wanderer schritt zu den Ställen hinunter, wo die Knechte gerade beschäftigt waren, die Pferde anzuschirren und das Rindvieh herauszutreiben. Im Hof stand ein großer, kräftiger Mann in mittleren Jahren, der den Leuten Befehle erteilte, dann auf den Ankömmling zutrat und ihn fragte, ob er vielleicht der Besitzer des Koffers sei, den der Bahnhofswärter vor einer Viertelstunde auf einem Wagen hergebracht habe. »Ja, der bin ich«, antwortete der junge Mann. »Mein Name ist Vitus Söllner. Vielleicht ist Ihnen bekannt, daß die Familie Kreitler so liebenswürdig war, mich einzuladen.« »Ob mir das bekannt ist!« rief der andere. »Ich heiße nämlich Kreitler und bin der beneidenswerte Papa des Herrn Husarenleutnants Josef Kreitler.« Die beiden Männer schüttelten sich die Hände und der Gutspächter fuhr fort: »Wir haben Sie erst für Mittag erwartet, Herr Söllner, aber ein gern gesehener Gast kommt nie zu früh.« »Ja, diese fürchterliche Hitze in Wien war mir unerträglich, und so habe ich mich, sobald ich fertig war, auf die Bahn gesetzt und bin hergefahren. Offen gestanden, habe ich ja Angst gehabt, die Herrschaften im schönsten Morgenschlaf zu stören.« »Na, mich auf keinen Fall. Ich wäre ja ein trauriger Landwirt, wenn ich nicht der erste auf meinem Hof aus den Federn und bei der Arbeit wäre. Die beiden jungen Herrschaften allerdings habe ich, wie Ihr Koffer kam, schleimigst wecken lassen. Aber wenn Sie mich einen Moment entschuldigen wollen, ich gebe den Leuten nur noch ein paar Anweisungen und stehe dann gleich zu Ihrer Verfügung.« Fünf Minuten später schritten Kreitler und sein junger Gast durch eine kühle Kastanienallee dem Hause zu. »Das ist nett von Ihnen, daß Sie gekommen sind, Herr Söllner«, plauderte der freundliche Mann. »Sie werden sich bei uns gewiß nicht langweilen. Wir haben hier eine sehr gute Jagd und Fischerei, und im Stall stehen ein paar gute Halbblüter. Dann können Sie auch der Komtesse auf dem Schloß den Hof machen und sogar auf eine Zeitung sind wir abonniert.« »Jäger und Angler bin ich zwar keiner, aber mit den Halbblütern werde ich schon Bekanntschaft machen, wenn Sie gestatten.« »Sie sollen ja ein vorzüglicher Reiter sein, hat mir mein Sohn erzählt.« »Es geht.« »Der Graf hat eine hübsche Meute. Wir werden Ihnen zu Ehren eine Fuchsjagd veranstalten — aber da ist ja Josef.« Sie waren vor dem Herrenhaus angekommen, aus dem gerade ein schlanker Offizier trat. Das war Josef Kreitler, Vitus Söllners Freund. »Servus, altes Haus!« rief er ihm entgegen. »Das nenne ich pünktlich!« Nachdem die jungen Leute sich begrüßt hatten, ließen sie sich alle in einer Laube nieder, in der ein sauber gedeckter Frühstückstisch ihrer wartete. »Wo ist Marga?« fragte Papa Kreitler. »Sie erholt sich noch von dem Schrecken, den du ihr eingejagt hast. Und wenn sie soweit ist, wird sie sich in ihren schönsten Staat werfen, um den hohen Gast gebührend zu empfangen. Inzwischen werde ich dir die Honneurs machen, was dir hoffentlich nicht den Appetit verderben wird, teuerster Kriegsbruder.« »Ich hoffe nicht«, entgegnete Vitus lachend und griff ungeniert zu. Nach dem Frühstück zündeten Vater und Sohn sich ihre Morgenzigarren an, während Vitus sich die geliebte Pfeife stopfte. Sie plauderten eine Zeitlang fröhlich miteinander, bis sich der Hausherr verabschiedete, um seinen täglichen Geschäften nachzugehen. Vitus ließ sich von Josef in sein Zimmer...



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