Erstmals erscheint das letzte große Erzählwerk von Lou Andreas-Salomé (1861-1937) im vollständigen deutschen Original. Die Trilogie, die als Fortsetzung einer früheren Erzählung 1933 fertiggestellt wurde, liefert einen spannungsreichen Blick auf einen familiären Mikrokosmos zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen im Kreis ihrer vier Brüder, konfrontiert mit ihrem ersten Liebeserleben. Bei ihrer Suche nach dem eigenen Selbst und dem Kern des Lebens geht es um brisante Themen: männliche und weibliche Erotik, Androgynie und Homosexualität.
Lou Andreas-Salomé, die im Kreis von Sigmund Freud Studien betrieb und zeitlebens an Fragen der Geschlechterdifferenz interessiert war, zeigt sich hier nicht nur als souveräne Erzählerin, sondern auch als Psychoanalytikerin der ersten Stunde.
Das Leben der Lou Andreas-Salomé (1861-1937) umfasst die Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Weggefährten jener Zeiten - Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud -, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.
Eine ausführliche Lebensbeschreibung findet sich in: »Lou Andreas-Salomé. ?Wie ich dich liebe, Rätselleben?. Eine Biogra-phie«, von Michaela Wiesner-Bangard und Ursula Welsch.
Andreas-Salomé / Weiershausen
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Zielgruppe
Interessierte an Adoleszenzliteratur, psychologischen Romanen, Mädchenerzählungen, Romane des 20. Jahrhunderts
Weitere Infos & Material
Weiershausen, Romana
Romana Weiershausen ist Professorin für Frankophone Germa-nistik an der Universität des Saarlandes. Nach einem Studium der Deutschen Philologie und der Mathematik an der Universi-tät Göttingen sowie der Französisch-deutschen Kulturwissen-schaft an der Sorbonne Nouvelle in Paris wurde sie in Göttingen mit einer Arbeit über die Figur der Studentin in der deutsch-sprachigen Literatur der Jahrhundertwende promoviert, in der auch Lou Andreas-Salomés »Fenitschka« behandelt wird (»Wis-senschaft und Weiblichkeit«, Göttingen: Wallstein 2004). Die Habilitation erfolgte an der Universität Bremen mit einer Studie zum Theater als Verhandlungsort sozialpolitischen Wandels im 18. Jahrhundert. Gemeinsam mit Britta Benert gab sie den For-schungsband »Lou Andreas-Salomé: Zwischenwege in der Moderne / Sur les chemins de traverse de la modernité« heraus (Taching am See: MedienEdition Welsch 2019).
Andreas-Salomé, Lou
Das Leben der Lou Andreas-Salomé (1861–1937) umfasst die Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.