E-Book, Deutsch, Band 5, 400 Seiten
Reihe: Die Sullivans
Andre Sag nicht nein zur Liebe (Die Sullivans 5)
1. Auflage 2016
ISBN: 978-1-945253-04-1
Verlag: Oak Press, LLC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 5, 400 Seiten
Reihe: Die Sullivans
ISBN: 978-1-945253-04-1
Verlag: Oak Press, LLC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit mehr als 9 Millionen verkauften Büchern gehören Bella Andres Romane, bekannt auch aus den Bestsellerlisten von New York Times und USA Today, zu den erfolgreichsten Bestsellern der Welt. Bereits zwei mal wurden ihre als 'sinnliche, befreiende und berauschend romantische Liebesgeschichten' bekannten Bücher im Cosmopolitan unter der Rubrik 'Red Hot Reads' empfohlen; sie wurden in zehn Sprachen übersetzt. Bella schreibt auch 'zarte' moderne Liebesgeschichten unter dem Pseudonym Lucy Kevin.
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Kapitel 2
Das frustrierte Gebrüll durchschnitt die anderen normalen Geräusche der weitläufigen Autowerkstatt und Heather wie Atlas gingen auf höchste Alarmstufe. Sie begann sofort nach Verstecken Ausschau zu halten, in denen sich ein Welpe an einem Ort wie diesem verkriechen würde … besonders, wenn er Angst vor seinem neuen Besitzer hatte.
Ihre Dogge zog sie zu einer Hecke am Rand des Parkplatzes und sie folgte ihr. Wenn jemand ein verirrtes und hilfloses Hundebaby finden konnte, dann war es Atlas. Er blieb vor einer dicken Hecke am Rand des Parkplatzes stehen, schnüffelte am Busch, winselte und scharrte in der Erde.
Heather ließ die Leine fallen und sank auf ihre Hände und Knie, um hineinzugucken. Oh ja, sie konnte ein schwarzbraunes Fell zwischen den Blättern und Zweigen sehen.
„Hey da, Süße“, lockte sie leise. „Willst du herauskommen und einen Freund kennenlernen, den ich zum Spielen mitgebracht habe?“
Leider brüllte der Mann gerade wieder. „Sieh zu, dass du deinen kleinen haarigen Hintern wieder hierher bringst!“
Natürlich kam das Hündchen nicht näher. Und warum sollte es, wenn es nichts anderes erwartete als noch mehr Gebrüll und vielleicht sogar noch Ärgeres?
Sie hoffte, dass sich keine rabiaten kleinen Zähne um ihre Hand oder Knöchel krallen würden, und begann, sich durch die Zweige zu schieben. Die scharfen Spitzen kratzten auf der nackten Haut ihrer Beine in den Shorts, sie war aber zu sehr auf den Welpen konzentriert, um den Schnitten und Kratzern viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Ein großer Zweig verhakte sich an ihrem langärmeligen T-Shirt und ihr wurde klar, dass sie nicht tiefer vordringen konnte. Sie brach ein paar der Zweige, bis es ihr endlich gelang, in die Hocke zu gehen, um mit dem Welpen auf derselben Höhe zu sein. Sie griff in ihre Tasche und betete, dass ein paar Krümel eines Leckerbissens noch vom letzten Mal, als sie diese Shorts getragen hatte, übrig waren.
Dankbar, dass sie tatsächlich vergessen hatte, sie gestern Abend zu waschen, zog sie ein kleines Stück Wurst hervor.
„Mmm, riecht das lecker?“
Sie hatte geglaubt, dass das Hündchen im Gebüsch zitterte, aber jetzt, da sie näher war, bemerkte sie, dass es keine Angst hatte.
Es spielte.
Sein ganzer Körper vibrierte vor Freude und verriet eindeutig, dass das kleine Hündchen, den Umstand, dass sie hier mit ihm eingeklemmt war, richtig spaßig fand.
Trotz ihrer eingeengten Lage zwischen den messerscharfen Zweigen und Ästen musste sie ihm irgendwie zustimmen.
Jetzt war ihr klar, dass sie abwarten musste, bis das kleine Hundemädchen des Spiels müde wurde, also setzte sie sich auf ihre Absätze und sah durch die Zweige und Blätter hoch. Am blauen Himmel über ihr veränderten die Wolken langsam ihre Form. In einem Busch zu kauern, war kein üblicher Ort für eine Atempause von ihrem oft hektischen Arbeitstag, sie freute sich aber über diesen Augenblick der Erholung.
Leider konnte sie den Besitzer immer noch nach dem Hund schreien hören und schwor sich, dass sie mit ihm entsprechend verfahren würde, wenn sie erst den Welpen hatte.
„Ich würde auch nicht rauskommen wollen, wenn ich du wäre“, sagte sie mit leiser Stimme zum Welpen. „Aber mach dir keine Sorgen, Atlas und ich werden es nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.“
Sie leitete eine Hundeschule, keinen Rettungsdienst, aber wenn sie feststellte, dass ein Besitzer und ein Hund nicht kompatibel waren, unternahm sie alles, was sie konnte, um den Hund zu schützen.
„Alles okay da draußen, mein Großer?“, fragte sie Atlas.
Sie hörte als Antwort das dumpfe Aufschlagen seines Schwanzes auf dem Boden.
„Ein ordentliches kleines Abenteuer, das uns Agnes vermittelt hat, nicht wahr?“
Das ergab keinen Sinn. Wie konnte ein Mann, der herumschrie und den Welpen beschimpfte ein enger Freund einer so liebenswerten Frau wie Agnes sein? Heather hatte gesehen, wie die Frau ihren Hund, in den sie vernarrt war, behandelte, deshalb hatte sie geglaubt, dass ihr Kunde einfühlsamer sein würde.
Plötzlich presste sich eine nasse Zunge in Heathers Handfläche, und als sie hinunterblickte, sah sie, wie das Hündchen versuchte, auf ihren Schoß zu klettern, während es genüsslich den Leckerbissen mampfte.
„Na, hallo Kleine“, sagte sie zu dem wirklich süßen Yorkshire-Terrierbaby.
Sanft legte sie eine Hand auf den Rücken des Hündchens und ein glücklicher Laut kam aus seinem Hals, während es sich bemühte, sich enger in ihre Hand zu schmiegen. Heather verbrachte ein paar Augenblicke damit, das unglaublich weiche Fell zu massieren, aber da der Besitzer noch immer nach seinem Hund schrie, konnten sie nicht ewig hier drin bleiben.
„Wie wäre es, wenn wir eine leckere Schüssel Wasser für dich suchen würden?“ Und auch einen viel netteren Besitzer, wenn wir schon dabei sind.
Sie wiegte den Hund in ihren Armen, um ihn vor den Zweigen zu schützen und begann langsam den Rückzug aus dem Gestrüpp. Sie lachte, als das Hündchen ihr Kinn abschleckte, obwohl die Kratzer an ihren Beinen bei der Rückwärtsbewegung tiefer wurden, als beim Eindringen in das Gebüsch.
Heather war noch dabei, mühsam auf Händen und Knien auf der Erde aus dem Gebüsch zu kriechen, während sie den zappelnden Welpen hielt, als sie Schritte hinter sich hörte und einen neuerlichen dumpfen Aufschlag von Atlas‘ Schwanz.
Sie wandte den Kopf, so weit sie konnte, um zu versuchen über ihre Schulter zu blicken und sah ein paar große braune Boots auf dem Boden neben ihrem Hund.
„Haben Sie das kleine Miststück gefunden?“
Zähneknirschend antwortete sie: „Wenn Sie von dem Welpen sprechen, ja, ich habe ihn gefunden. Er steckte in diesem Busch fest.“
Okay, vielleicht entsprach feststecken nicht ganz der Wahrheit, da das Hündchen eindeutig Verstecken gespielt hatte, aber was der Besitzer nicht wusste, machte ihn nicht heiß. Davon abgesehen galt ihre Loyalität dem Hündchen in ihren Armen und nicht dem Mann, der gar nicht sein Besitzer sein sollte.
Heather bemühte sich weiter, aus dem Busch herauszukommen, der leider die Absicht zu haben schien, sie auf immer gefangen zu halten. Nur noch ein Stückchen und sie würde dem Mann mit den braunen Boots ihre Meinung sagen können.
Sie fühlte, wie ein Tropfen Schweiß zwischen ihren Schulterblättern hinunterrollte, als sie versuchte ihren Oberkörper aufzurichten, aber so sehr sie auch zerrte, sie konnte sich nicht mehr als ein paar Zentimeter in jede Richtung bewegen. Frustriert vor einem Fremden so auf ihren Händen und Knien zu liegen, während ihre zerkratzten Knie höllisch brannten, riss sie sich mit einem Ruck rückwärts. Aber abgesehen, dass ihr Shirt auf der Seite ihrer Rippen zerriss, gelang es ihr nicht, sich etwas mehr zu befreien.
„Halten Sie still, Sie haben sich in einem Zweig verfangen.“
Die Stimme des Mannes hatte, wenn er nicht nach unschuldigen Welpen brüllte, einen tiefen Klang, der durch ihre Adern strömte, wie schwerer Rotwein auf leeren Magen.
Sie fühlte, wie der Fremde sich an ihrem Rücken zu schaffen machte, um den Zweig, in dem sie sich verfangen hatte, aus ihrem T-Shirt zu ziehen. Wollte er mit seinen Fingerspitzen ihr Rückgrat streicheln?, fragte sie sich, während sie den Atem anhielt, bis er fertig war.
Aber ob er es beabsichtigte oder nicht, hatte nichts mit ihrer Reaktion zu tun.
Sie hätte nicht ein Gefühl haben sollen, als hätte ein Liebhaber sie eben gestreichelt.
Heather wartete darauf, dass Atlas knurrte, weil der Mann es wagte, sie zu berühren, aber stattdessen wedelte er nur mit dem Schwanz.
Sie konnte es nicht glauben. Nachdem er sein Leben lang überall allen Männern misstraut hatte, konnte Atlas nicht beschlossen haben, diesen hier sofort zu mögen, oder?
„Alles frei“, sagte der Mann schließlich. „Hier, fassen Sie nach hinten nach meiner Hand und ich helfe Ihnen auf.“
Er gab ihr nicht die Zeit zuzustimmen oder seiner Hand auszuweichen, sondern schob einfach seine schwielige Handfläche an ihre weichere und zog sie hoch. Ihre Beine waren in dieser beengten Position lange genug verkrampft gewesen, dass das Blut zu schnell in ihre Waden und Füße floss. Unsicher strauchelte sie gegen ihn und ihre Schulter presste sich an seine Brust.
Ihre Hand war noch in seiner, als er sagte: „Ich halte Sie“, und den anderen Arm um ihre Taille legte, um zu verhindern, dass sie mit dem Hund in den Armen hinfiel.
Sie war platt, wie gut es sich anfühlte, in seinen Armen zu sein. So erstaunt, dass sie ihm fast erlaubt hätte, ihr den Welpen abzunehmen, als er sagte: „Ich nehme Ihnen das Hundebaby jetzt ab.“
Aber obwohl sich ihr Körper so durchgedreht verhielt, hatte sie nicht vergessen, wie er nach dem Welpen gebrüllt hatte oder wie wütend er schien.
Heather machte einen Schritt zurück, aus seinen Armen heraus und zog endlich ihre Hand aus seiner, um den Hund beschützend enger an ihre Brust zu drücken. „Nein“, sagte sie schließlich und hob den Blick zu seinem Gesicht. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Id …“
Oh mein Gott.
Sie machte einen weiteren Schritt rückwärts, aber dieses Mal nicht mehr wegen des Hundes in ihren Armen. Heather hatte ihre Freundinnen nie verstanden, die über Bilder von gutaussehenden Männern sabberten, und hatte immer geglaubt, dass sie nicht besonders visuell orientiert war.
Jetzt wurde ihr klar, dass ihr Blick einfach nie auf dem richtigen Mann gelandet war.
Binnen fünf Sekunden, in denen sie sein dunkles Haar, seine perfekt gemeißelten Gesichtszüge, seine blauen Augen und die breiten Schultern in...




