Anderson | Heisse Küsse für den Boss | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 202010, 144 Seiten

Reihe: Julia

Anderson Heisse Küsse für den Boss


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-013-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 202010, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86295-013-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Geschafft! In letzter Sekunde erreicht Amanda das Flugzeug, das sie zu einem wichtigen Termin bringen wird. Ihre berufliche Zukunft hängt davon ab! Doch gerade als sie sich erleichtert zurücklehnt, wünscht sie sich, sie hätte den Flieger verpasst: Neben ihr sitzt Jared, der Mann, der ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen hat! Wie gerne würde sie ihn einfach ignorieren - doch das ist unmöglich: Jared ist nicht nur ihr Sitznachbar, er ist auch ihr neuer Chef, und sie muss alles tun, um ihn zufriedenzustellen. Überraschenderweise fällt ihr das leichter, als sie anfangs dachte ...



Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.

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1. KAPITEL

Amanda blieb kurz stehen, um einen skeptischen Blick auf das Fabrikschild im Türrahmen zu werfen, auf dem Baujahr und Bauort angegeben waren. Erst nachdem sie es sorgfältig geprüft hatte, ging sie an Bord. Sie stieg nie in ein Flugzeug, ohne vorher dieses kleine Metallschild mit eingravierter Schrift zu lesen.

Die strengen Blicke der Stewardessen meidend, zwängte sie sich den schmalen Gang entlang. Amanda entging nicht, dass sie verärgert waren. Sie hatten das ungeduldige Hin und Her über die Funkanlage mitbekommen. Während sie zu ihrem Sitz eilte, spürte sie die stechenden Blicke der Passagiere, die fünf Minuten auf sie hatten warten müssen. Eigentlich keine lange Zeit, doch für Flugreisende offensichtlich eine Ewigkeit. Sie hörte Murren und missmutiges Gemurmel.

Pech gehabt. Sie reckte das Kinn und bemühte sich, ihre Mitreisenden zu ignorieren. Es war schließlich ein Notfall, man zählte auf sie. Zum Glück hatte ihre alte Studienfreundin Kathryn sie in letzter Minute auf diesen Flug gebucht und das Bodenpersonal überredet, die Maschine aufzuhalten, während Amanda die Korridore entlanggehetzt war. Wenn sie diesen Flug verpasst hätte, den letzten des Tages, wäre sie morgen vielleicht nicht rechtzeitig zum Meeting in Auckland gewesen. Die Gefahr von Frühnebel war zu groß.

Mit einem kurzen Blick auf den Mann, der den Fensterplatz neben ihr hatte, verstaute sie ihren Laptop unter dem Sitz vor ihr. Sobald sie in der Luft waren, würde sie weiterarbeiten. Die Präsentation musste perfekt sein. Die Agentur brauchte den Auftrag, und Amanda brauchte den Job. Sie brauchte Geld – es ging buchstäblich um Leben und Tod.

Sie schnallte sich an. Das Flugzeug rollte bereits zur Startbahn, und die Stewardessen erklärten vorschriftsmäßig die Sicherheitsanweisungen. Nachdem sie diese Strecke in den letzten zwei Monaten öfter geflogen war, als ihr lieb war, konnte Amanda fast mitsprechen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie in der Businessclass saß. Sie war seit Jahren nicht mehr Business geflogen.

Die Businessclass hatte sie Kathryn zu verdanken.

Doch als die Maschine vor der Startbahn zu stehen kam, spürte sie die alte Angst in sich aufsteigen. Sie lehnte den Kopf zurück, schloss die Augen und betete sich in Gedanken alle Statistiken, Fakten und Zahlen vor. Es war praktisch unmöglich, dass dieses Flugzeug abstürzte.

Aber es half nicht. Sie spürte, wie ihr der kalte Schweiß ausbrach.

Sie versuchte an die Präsentation zu denken – das würde sie ablenken.

Es gelang ihr nicht.

Sie versuchte, an ihren Großvater zu denken.

Auch das gelang ihr nicht.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Auf keinen Fall durfte sie jetzt eine Panikattacke bekommen und die anderen Passagiere noch länger aufhalten. Doch ihr Herz klopfte immer schneller, immer lauter.

Konzentrier dich auf deinen Atem.

Stoßweise sog sie Luft ein. Die Triebwerke dröhnten. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Mit den Fingern umklammerte sie den Rand ihrer Stuhllehne und hielt sich fest. Sie schloss ihre Augen noch fester und spannte jeden Muskel ihres Körpers an. Auf keinen Fall durfte sie jetzt ohnmächtig werden. Oder schreien. Oder Schlimmeres.

Atme. Ein und aus, ein und aus.

„Natürlich. Amanda! Wer sonst ist rücksichtslos und egoistisch genug, ein ganzes Flugzeug aufzuhalten?“

Sie öffnete die Augen und drehte den Kopf. Die Stimme hatte den Lärm durchschnitten wie ein Diamant Glas. Alles um sie herum schien zu verstummen.

Augen, dunkler als die Nacht, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern, erwiderten ihren Blick. Seine Nase war seit einem früheren Bruch ein bisschen schief, die Stirn breit, die Wangenknochen markant. Er hatte volle Lippen, doch es lag nicht einmal die Andeutung eines Lächelns darauf. Nicht für sie.

Es war ein Gesicht, das sie bestens kannte, doch sie hatte es seit Jahren nicht gesehen.

„Hallo, Jared.“

Sie spürte kaum, wie das Flugzeug vom Boden abhob. Den Kopf an die Lehne gepresst, gelang es ihr nicht, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, in dem kühle Herablassung stand.

„Es muss mindestens zehn Jahre her sein“, begann er. „Man sollte denken, du hättest dich inzwischen geändert. Aber offensichtlich nicht.“

Es war neun Jahre her. Neun Jahre und sieben Monate.

„Manche Dinge ändern sich, manche nicht.“ Sie ließ den Blick über seine Kleidung gleiten. Jeans. Jared trug immer Jeans – in der Schule, danach, beim Rasenmähen, Möbelpacken, Autowaschen …

Egal ob es ein strahlender Sommertag war oder ein eiskalter Wintermorgen, Jared trug Jeans. Vielleicht wusste er, wie sexy er darin aussah?

Doch an der dunklen Stickerei erkannte sie, dass sich doch etwas geändert hatte. Jetzt waren es Designer-Jeans – keine alten, ausgeblichenen, ausgefransten Jeans mit Löchern an den Knien. Ihr Blick blieb an seinem schwarzen Pullover aus feiner Merinowolle hängen.

Ja, manche Dinge änderten sich.

Das Flugzeug stieg immer höher, doch sie bemerkte es kaum.

Ausgerechnet Jared James. Ein kalter Schweißtropfen lief ihr den Rücken hinunter, und ihr Herz pochte. Sie drehte sich um und blickte sehnsüchtig den Gang hinunter, in der Hoffnung, einen freien Sitz zu entdecken, sah jedoch nur Schultern und Beine, die in den Gang ragten.

„Du würdest in die Holzklasse wechseln, nur um mir aus dem Weg zu gehen?“, kommentierte er. „Wie rührend.“

Sie reckte sich, um auch die Fensterplätze sehen zu können. Es musste doch irgendwo noch einen freien Sitzplatz geben! Wenn sie neben ihm sitzen bleiben musste, konnte sie für nichts garantieren.

„Denkst du immer noch nur an dich selbst?“ Er hob die Augenbrauen. „Du siehst doch, wie beschäftigt die Frau ist.“ Er deutete auf die Stewardess, die Getränke verteilte. „Willst du sie wirklich mit deinem Anliegen behelligen?“

Amanda spürte, wie gleichzeitig Zorn und Scham in ihr aufflammten. Der Groll gegen Jared schwelte seit neun Jahren und sieben Monaten in ihrem Innern und wurde nun erneut entfacht.

Es gab Dinge, die vergaß man nicht.

Er irrte sich. Manches änderte sich. Wie zum Beispiel ihre Gefühle für ihn. Zwei Jahre hatte sie ihn damals angehimmelt, bevor er an einem einzigen Abend alles zunichte gemacht hatte.

Seinetwegen war sie gezwungen gewesen, die Stadt zu verlassen, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hatte. Seinetwegen war das Verhältnis zu ihrem Großvater getrübt. Seinetwegen war sie die letzten beiden Jahre ihrer Schulzeit einsam und allein gewesen.

Und seither war kein Tag vergangen, an dem sie nicht an ihn gedacht hatte. Immer wieder fragte sie sich, wohin es ihn verschlagen hatte, was aus ihm geworden war, ehe sie die Gedanken an ihn verscheuchte. Sie wollte es gar nicht wissen. Sie wollte ihn vergessen.

Denn er hatte ihr viel bedeutet. Egal, was er dachte, er hatte ihr wirklich viel bedeutet. Und er hatte einen Riss in ihrem Herzen hinterlassen, der sich nicht kitten ließ, so sehr sie es auch versuchte. So sehr sie sich auch einzureden versuchte, dass sie über ihn hinweg war. Damals war sie ein junges Ding gewesen, das einen herzlosen Jugendlichen zum Helden verklärt hatte. Ihre Naivität war unangemessen hart bestraft worden.

Doch welches unerfahrene sechzehnjährige Mädchen konnte so einem attraktiven Mann widerstehen, seiner südländischen Erscheinung, der olivbraunen Haut und den fast schwarzen, gefährlich funkelnden Augen, dem vollen dunklen Haar, das immer ein wenig zerzaust aussah?

Nicht zu vergessen die von harter körperlicher Arbeit gestählten Muskeln. Und dann die Ausstrahlung. Kein Mann hatte eine Ausstrahlung wie Jared James – geheimnisvoll, rebellisch und irgendwie verletzlich.

Kein Mädchen in der Stadt war dagegen immun gewesen. Doch sie war die Dümmste gewesen.

„Kommandantin Amanda.“ Sein grausames Lachen jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper.

Sie fand den alten Spitznamen noch immer verletzend. Sie kannte ihn. Hatte gehört, wie er hinter vorgehaltener Hand geflüstert wurde, wenn sie vorbeiging. Doch nie hatte ihn ihr jemand ins Gesicht gesagt – außer Jared.

Er lächelte spöttisch. Ein kaltes, herzloses Lächeln. Amanda reckte ihr Kinn. Es gab nur einen Weg, die Situation zu meistern. Mit eisiger Höflichkeit. Gute Manieren waren die halbe Miete. Jared scherte sich allerdings nicht um gute Manieren. Jedenfalls nicht ihr gegenüber. Sie machte ihm keinen Vorwurf.

Es hatte eine Zeit gegeben, wo sie sich ihm gegenüber ziemlich unverschämt benommen und ihn auf der Farm ihres Großvaters herumkommandiert hatte. Es war der Versuch eines unreifen Mädchens gewesen, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, und es hatte nicht geklappt. Jedenfalls nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Deshalb hatte sie etwas noch viel Dümmeres versucht. Sie hatte gehört, wie die anderen Mädchen über ihn redeten, wie sie ihn ansahen – die Gerüchte über seine Qualitäten als Liebhaber. Naiv wie sie war, hatte sie gedacht, er würde ihr endlich die Aufmerksamkeit schenken, nach der sie sich sehnte, wenn sie sich ihm ganz anbot.

Wie dumm von mir. Seine Reaktion hatte ihr das letzte Stück Kindheit geraubt, und das konnte sie ihm niemals vergessen.

Nun, jetzt wollte sie seine Aufmerksamkeit nicht mehr. Sie würde kurz höflichen Small Talk machen, sich dann entschuldigen und sich wieder ihrer Arbeit...



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