E-Book, Deutsch, Band 20156, 144 Seiten
Reihe: BaccaraTexas Cattleman's Club: Zwischen Liebe und Intrige
Anderson Die leidenschaftliche Rache des Scheichs
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-2023-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 20156, 144 Seiten
Reihe: BaccaraTexas Cattleman's Club: Zwischen Liebe und Intrige
ISBN: 978-3-7337-2023-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Nur ein hemmungsloser One-Night-Stand im Hotel? Scheich Rafiq kann die geheimnisvolle Fremde einfach nicht vergessen. Mit ihr hatte er den besten Sex seines Lebens! Dabei ist er nach Texas gekommen, um sich an seinem Erzfeind Mac zu rächen. Unter einem Vorwand sucht er diesen auf und trifft überraschend auch die Fremde wieder: Sie ist ausgerechnet Macs Schwester Violet! Als sie ihm ein schockierendes Geständnis macht, muss er sich fragen: Hat sie ihn in eine Falle gelockt und aus purer Berechnung verführt?
Sarah M. Anderson sagt, sie sei 2007 bei einer Autofahrt mit ihrem damals zweijährigen Sohn und ihrer 92-jährigen Großmutter plötzlich von der Muse geküsst worden. Die Geschichte, die ihr damals einfiel, wurde ihr erstes Buch! Inzwischen konnte sie umsetzen, wovon viele Autoren träumen: Das Schreiben ist ihr einziger Job, deshalb kann sie sich voll und ganz darauf konzentrieren. Seit 2011 hat sie über dreißig Romane veröffentlicht und mehrere Preise gewonnen. Gerne schreibt sie über moderne Cowboys, denn sie ist immer noch fasziniert von Figuren und Orten, die ihre Fantasie schon als Kind bestimmten. Doch ihre Veröffentlichungen sind alles andere als einseitig! Auch Fans von romantischen Geschichten, in denen attraktive Millionäre im Mittelpunkt stehen, greifen gerne zu Sarahs Romanen. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem gemeinsamen Sohn und ihren Hunden in Illinois, strickt in ihrer Freizeit und werkelt ansonsten liebend gerne in ihrem wunderschönen Haus im Queen-Anne-Stil, um es zu perfektionieren.
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1. KAPITEL
Vier Monate später
Das konnte einfach nicht wahr sein.
Lieber Gott, bitte mach, dass es nicht wahr ist! Violet starrte fassungslos auf den schmalen Plastikstreifen, der in schrecklichen Großbuchstaben verkündete: SCHWANGER.
Vielleicht hatte sie den Test nicht richtig gemacht. Hatte das falsche Ende eingetaucht oder so. Das musste es sein. Schließlich hatte sie noch nie einen Schwangerschaftstest gemacht. Wahrscheinlich hatte sie sich die Anleitung nicht genau durchgelesen.
Glücklicherweise hatte sie drei Tests gekauft. Um sicherzugehen, dass ihre leidenschaftliche Nacht vor vier Monaten mit einem Fremden namens Ben ohne Folgen geblieben war. Sie setzte sich auf den Badewannenrand und nahm sich die nächste Packung vor. Konzentriert studierte sie die einzelnen Schritte, um die Schachtel dann entnervt fallen zu lassen. Mist. Sie hatte alles richtig gemacht.
Dennoch, diese Tests waren nicht hundertprozentig zuverlässig. Also noch mal.
Die nächsten zwei Minuten waren die Hölle. Sie zwang sich, gleichmäßig weiterzuatmen, um die Panik zu unterdrücken. Der erste Test musste danebengegangen sein, das passierte doch dauernd. Sie konnte nicht schwanger sein! Dass ihr manchmal übel war, einfach so ohne Anlass, hatte sicher damit zu tun, dass sie etwas Falsches gegessen, vielleicht sich auch irgendwo einen Virus eingefangen hatte. Da es nie morgens auftrat, konnte es nicht die berüchtigte morgendliche Übelkeit sein, die typisch für Schwangere war. Nein, sie litt an einer leichten Magengrippe. Und ihr Zustand hatte nichts mit der Nacht im Holloway Inn vor vier Monaten zu tun …
SCHWANGER.
Oh Gott … Einmal konnte der Test falsch sein, aber zweimal? Nicht, wenn man wilden Sex mit einem Mann gehabt hatte, den man nicht kannte.
Was sollte sie bloß tun?
Sie wusste weder, wie dieser Ben mit Nachnamen hieß, noch hatte sie seine Telefonnummer. Er war mehr oder weniger eine Fantasiegestalt gewesen, die am frühen Morgen wieder verschwunden war. Als sie aufwachte, war sie allein gewesen. Ihr Kleid hing frisch gebügelt an der Badezimmertür. Und der Zimmerservice hatte ihr Frühstück gebracht, mit einer Rose und einer handschriftlichen Notiz, die sie zu Hause in ihrer Wäscheschublade versteckt hatte – auf keinen Fall durfte Mac sie finden.
Dir Lust zu verschaffen, war für mich die Erfüllung meiner sexuellen Träume. Ich danke Dir für diese Nacht.
Er hatte die Nachricht noch nicht einmal unterzeichnet. Kein Name, keine Unterschrift. Keine Möglichkeit, ihn zu erreichen. Dafür aber zwei positive Teststreifen …
Eine fatale Situation.
Okay, sie konnte also keinen Kontakt mit ihm aufnehmen, wenigstens momentan nicht. Vielleicht konnte sie später einen Privatdetektiv anheuern, der ihn über das Hotel ausfindig machte. Aber das half ihr jetzt recht wenig.
„Violet?“, rief Mac von unten. „Kannst du mal eben runterkommen?“
Ihr war schon wieder übel. Diesmal hatte das aber nichts mit der Schwangerschaft zu tun. Wie um alles in der Welt sollte sie ihrem Bruder erklären, was sie getan hatte? Dass sie eine leidenschaftliche Nacht mit einem Fremden verbracht hatte und nun schwanger war? Mac hatte die letzten zwölf Jahre nach dem Tod der Eltern alles darangesetzt, sie vor Unglück zu bewahren. Und nun das. Er würde entsetzt sein!
„Violet?“
Eine Stufe knarrte. Himmel, er kam die Treppe hoch!
„Ich komme gleich!“ Hastig steckte sie die gebrauchten Teststreifen in die Schachtel zurück und versteckte sie ganz hinten in der Schublade. Was sollte sie bloß tun? Mit Macs Verständnis konnte sie nicht rechnen.
Schnell spritzte sie sich kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete sich ab. Sie schminkte sich selten und schon gar nicht, wenn sie auf der Familienranch Double M zu tun hatte. Für die Rancharbeiter musste sie nicht schön sein. Mac hatte ihnen ganz sicher eingebläut, dass seine kleine Schwester tabu war. Was sie eigentlich ziemlich ärgerte. Zum einen heuerte sie ja die Leute nicht an, um sich in einem passenden Moment mit dem einen oder anderen im Heu zu wälzen. Zum anderen war sie der Boss hier, während Mac sich um McCallum Enterprises kümmerte, das Unternehmen, das ihr Vater gegründet hatte.
Die Ranch und McCallum Enterprises hatten nichts miteinander zu tun, was Mac nie so recht begreifen konnte. Denn er wollte einfach nicht einsehen, dass Violet sehr gut in ihrem Beruf war und es trotz langer Trockenperioden und dem fürchterlichen Tornado immer noch schaffte, dass die Ranch Profit abwarf.
Nein, für ihn war sie immer noch die hilflose Sechzehnjährige von damals, als ihre Eltern verunglückt waren. Egal, was sie tat und wie gut sie war, sie blieb seine kleine Schwester, nicht mehr und nicht weniger.
Wie sehr hatte sie sich gewünscht, mal nicht die Schwester zu sein, die behütet werden musste, sondern eine erwachsene Frau, wenigstens für eine Nacht. Wenn es sein musste, in den Armen eines Fremden.
Das hatte sie nun davon.
Sie hatte gerade das Haargummi abgezogen, das ihren Pferdeschwanz zusammenhielt, und angefangen, ihr kastanienbraunes Haar zu bürsten, als sie wieder Macs Stimme hörte: „Violet?“
Sie zuckte zusammen, weil er direkt vor ihrer Tür stand und sie ihn nicht hatte kommen hören. „Ja, was ist denn?“
„Wir haben Besuch von meinem alten Freund … Rafe.“
„Äh, ja … ich komme gleich.“ Rafe, irgendwie kam ihr der Name bekannt vor. Aber warum klang Mac so nervös? „Alles okay?“
„Ja, ja, alles in Ordnung. Es ist nur … Also, Rafe ist der Scheich, den ich damals auf dem College kennengelernt habe. Erinnerst du dich?“
„Warte …“ Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit und starrte ihren Bruder an. „Doch nicht der, der diese unmögliche jüngere Schwester hatte, die dich reingelegt hat? Der Rafe?“
„Ja, der. Rafiq bin Saleed.“ Mac wirkte irgendwie aufgeregt und verwirrt zugleich.
„Was will der denn hier?“ Violet runzelte die Stirn. „Das ist doch der, der dich beschuldigt hat, seine Schwester – wie sagt man …?“
„Entehrt zu haben. Ja, genau der.“
„Und warum muss ich diesen Kerl dann begrüßen?“
„Na ja, er ist gerade in der Stadt. Und er hat sich für sein Verhalten vor zwölf Jahren entschuldigt.“
Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Und damit ist für dich alles wieder gut?“ Männerfreundschaften würde sie nie begreifen.
„Ja, warum nicht? Das Ganze war ein Missverständnis. Sein Vater war derjenige, der sich so aufgeregt hat. Rafe versucht zu schlichten.“
Jetzt? Nach zwölf Jahren? Sehr seltsam. Männer! „Und du willst mich warnen, weil …“
„Weil ich dich kenne, Violet. Du bist einfach zu spontan und sagst Dinge, die nicht angebracht sind. Er kommt aus einem arabischen Land, wo andere Sitten und Gebräuche herrschen. Also versuch bitte, höflich zu sein, ja?“
Sie warf ihm einen genervten Blick zu. „Du liebe Zeit, hältst du mich wirklich für so unbeherrscht, dass ich mit jemandem aus einem anderen Kulturkreis keinen Small Talk machen kann?“ Sie stieß die Tür auf. „Vielen Dank, Mac. Du scheinst ja viel von deiner Schwester zu halten!“
„Siehst du?“ Er grinste. „Schon regst du dich wieder auf.“
„Ach, hör doch auf.“ Sie drehte sich um und ging zum Schrank. Was sollte sie anziehen? War ein Scheich so etwas wie ein Adeliger? Und wenn schon, ein sauberes T-Shirt sollte genügen. „Okay, bringen wir es hinter uns. Ich sage deinem Freund Guten Tag, und dann verschwinde ich wieder. Habe sowieso genug zu tun.“ Wie zum Beispiel diesen Ben ausfindig zu machen und einen Termin bei einem Frauenarzt zu besorgen.
Während sie ihre Arbeitshose auszog, dachte sie über ihre Situation nach, die ihr Leben total veränderte. Sie hatte ganz andere Pläne gehabt, hatte ihren Bruder allmählich davon überzeugen wollen, die im Norden angrenzende Ranch Wild Aces dazuzukaufen. Denn sie wollte raus aus ihrem Elternhaus, wollte endlich allein leben und nicht bei jedem Schritt von Mac überwacht werden. Und Wild Aces hatte ihr immer schon sehr gut gefallen.
Gepachtet hatten sie die Ranch ja bereits. Seit der Tornado die Wasserversorgung ihrer eigenen Farm zerstört hatte, brauchten sie die üppigen Wasservorräte von Wild Aces. Warum sie die Ranch nicht gleich gekauft hatten, verstand Violet immer noch nicht. Wahrscheinlich hatte Mac abgelehnt, weil der Vorschlag von seiner kleinen Schwester und nicht von seiner Assistentin Andrea Beaumont gekommen war. Aber immerhin hatten die beiden Frauen ihn überreden können, die Ranch zu pachten.
Doch nun war Violet schwanger, und das veränderte alles. Wie sollte sie weiterhin aktiv die Verantwortung für Double M übernehmen, ganz abgesehen von Wild Aces, wenn sie einen dicken Bauch vor sich hertrug oder ein Baby auf der Hüfte hatte?
Als Mac still blieb, sah sie ihn fragend an. „Was ist?“
„Alles in Ordnung?“
„Warum denn nicht? Alles bestens.“
Mac hob zweifelnd eine Augenbraue, aber bevor er etwas sagen konnte, fügte sie schnell hinzu: „Solltest du nicht unten sein und deinem Freund, dem Scheich, Gesellschaft leisten? Damit ich mich umziehen kann?“
„Äh … ja, natürlich. Entschuldige.“ Er verschwand.
Violet schloss die Tür hinter ihm. Sie würde erst einmal so tun, als wäre alles wie immer, und sich überlegen, wie sie weiter vorgehen...