E-Book, Deutsch, 204 Seiten
Reihe: MM-Wandern
Amann Sizilien Wanderführer Michael Müller Verlag
3. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95654-772-0
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
35 Touren mit GPS-kartierten Routen und praktischen Tipps
E-Book, Deutsch, 204 Seiten
Reihe: MM-Wandern
ISBN: 978-3-95654-772-0
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book zur 3. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2018
Mehr als ein Spaziergang nach Syrakus! Die größte Insel des Mittelmeers ist bei Kulturreisenden seit Jahrhunderten ein Klassiker, als Wandergebiet jedoch vergleichsweise jung. Kompetent führt Sie der Reiseautor Peter Amann auf 35 Touren durch die schönsten Ecken Siziliens.
Zu Fuß erreicht man den über 3.300 m hohen Kraterbereich des aktiven Vulkans Ätna und durchschreitet dabei mehrere Klima- und Vegetationszonen. In den waldreichen Gebirgen an der Nordküste erheben sich aussichtsreiche Gipfel bis knapp 2.000 m über dem Tyrrhenischen Meer. Kontrastprogramm mit beinahe tropischer Pflanzenwelt bieten die Karstschluchten im Südosten der Insel, einen Hauch Nordafrika versprechen die Küstentouren in Westsizilien.
Peter Amann
1962 in Kronstadt geboren, lebt in München und verbringt mit ungebrochener Neugierde jedes Jahr mehrere Monate in Sizilien und Süditalien, seinem 'zweitgeborenen Land' (frei nach Ingeborg Bachmann). Ein Gartenprojekt im Cilento wird ihn sogar Wurzeln im Bel Paese schlagen lassen. Nach dem Studium der Geografie, Botanik, Archäologie und Kunstgeschichte in München und Rom leitet und organisiert er Studienreisen. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema Sizilien und Süditalien verfasst, sein Erstlingswerk 'Wanderungen auf Sizilien' (Bruckmann, 1993) war der erste Sizilien-Wanderführer überhaupt. Seine Bücher, in mehrere Sprachen übersetzt, sind mehrfach ausgezeichnet worden (u.a. 'Bester Italienführer 2005', Frankfurter Buchmesse).
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Wandern auf Sizilien Seit ich im Frühjahr 1993 zum ersten Mal den Fuß auf Sizilien setzte, hat mich die Faszination für die unendlich facettenreiche Insel nie losgelassen. Insgesamt habe ich auf meinen Reisen und Wanderungen mehrere Jahre auf Sizilien verbracht und mich keinen Tag gelangweilt. Sizilien gehört seit Ende des 18. Jh. zu den klassischen Zielen der Kultur- und Bildungsreisenden. Dieser Umstand versperrt manchmal den Blick auf die Tatsache, dass die größte Insel im Mittelmeer zugleich eines der schönsten mediterranen Wanderziele ist. Johann Gottfried Seume hat mit seinem „Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802“ einen Weg vorgezeigt, das andere Sizilien, das Sizilien der Landschaften und Menschen zu entdecken - zu Fuß. Es gibt viele gute Gründe, sich auf den Weg zu machen, um Gesichter einer Insel kennenzulernen, die viele Urlauber oft verpassen. Vielfältig wie Sizilien selbst führen die hier vorgestellten Touren auf aktive Vulkane, schroffe Adlerfelsen, durch tiefe Karstschluchten, über liebliche Olivenhügel und blühende Wiesen, zu antiken Stätten, durch schattige Eichenwälder, zwischen duftender Macchia und an den schönsten Küsten entlang. Wir folgen antiken Handelsstraßen, alten Maultierwegen, Wanderpfaden durch Naturschutzgebiete und gelegentlich schmalen Felssteigen. Die Auswahl reicht von spannenden Expeditionen mit Kindern über gemütliches Genusswandern bis zu sportlichen Bergtouren. Buon cammino in Sicilia! Wanderregionen auf Sizilien Dieser Wanderführer gliedert Sizilien in neun landschaftlich sehr eigenständige Wanderregionen: Monti Peloritani, Monte Etna, Monti Iblei, Agrigentino, Trapanese, Palermitano, Monti Madonie, Monti Nébrodi und Monti Erei. Nordosten/Monti Peloritani (Link): Den Nordosten Siziliens (Provinz Messina) durchzieht eine tief zerklüftete Gebirgskette, die mit einer mittleren Höhe von 1.200 m vom Capo Peloro bei Messina in südwestliche Richtung auf den Monte Etna (dt. Ätna) zuläuft. Die Peloritani-Berge sind die Wasserscheide (Tour 4) zwischen Tyrrhenischem und Ionischem Meer. Höchster Berg ist mit 1.374 m die Montagna Grande. Zusammen mit Nébrodi- und Madonie-Gebirge bilden die Peloritani-Berge eine Fortsetzung des italienischen Apennins. Nur durch die Straße von Messina vom italienischen Festland getrennt, entsprechen sie in ihrem geologischen Aufbau aus Gneis, Granit und Glimmerschiefer dem kalabrischen Aspromonte. Charakteristisch sind die breiten Fiumara-Täler, die nur im Winterhalbjahr Wasser führen. Das mondäne Taormina ist seit dem 19. Jh. der bekannteste Urlaubsort Siziliens (Tour 1). Abgelegene Bergstädtchen und archaische, größtenteils terrassierte Bauernlandschaften (Touren 1, 2, 3 und 5), Urwälder (Tour 6) und einige der besten Aussichtsgipfel Siziliens (Touren 1, 3, 5 und 6) entdeckt man bei Ausflügen ins dünnbesiedelte Hinterland. Im Süden bildet das Alcàntara-Tal (Tour 7) die natürliche Grenze zum Monte Etna. Osten/Monte Etna (Link): Der Ätna (Provinz Catania) ist in jeder Hinsicht ein Superlativ, auch als Wanderziel. Mit zurzeit 3.329 m (die Höhe variiert abhängig von der Aktivität der Gipfelkrater) überragt er alle anderen Gipfel Siziliens um mindestens 1.300 m! Sein Name geht auf das indogermanische „aidhna“ (brennend) zurück. Die lokale Bezeichnung Mongibello setzt sich aus dem lateinischen „mons“ und dem arabischen „djebel“ zusammen, was beides „Berg“ heißt. Der höchste Vulkan Europas ist zugleich einer der mit Abstand aktivsten Feuerberge der Welt. Die besten Standorte für die jeweiligen Wanderungen finden Sie hier. Wo sich vor 600.000 Jahren noch ein flacher Meeresgolf öffnete, erhebt sich heute der Ätna auf einer Grundfläche von 1.200 km2 und mit einem Umfang von 250 km. Von weitem ein perfekter Kegel - die Bilderbuchansicht bietet das antike Theater von Taormina - entpuppt er sich aus der Nähe als komplexes vulkanisches Gebilde. Die ältesten untermeerischen Kissenlaven sind zum Teil herausgehoben und formen heute die Zyklopeninseln vor Aci Trezza. Vor 100.000 Jahren begann der eigentliche Aufbau des Schichtvulkans. Vor etwa 64.000 Jahren stürzte ein Vorläufer des heutigen Ätna in sich zusammen und hinterließ den gewaltigen Einbruchkrater des Valle del Bove (Touren 8, 9 und 11). Ein Teil der Ostflanke rutschte vor 8000 Jahren ins Meer und löste einen gewaltigen Tsunami aus. Während des jüngsten Aktivitätszyklus, der vor 3.000 Jahren begann, formten sich die vier heute noch aktiven Gipfelkrater (Touren 8 und 11) und die ca. 400 Adventiv- oder Nebenkrater (Touren 10, 12 und 13). Wolfgang Sartorius von Waltershausen ist neugierig Der Göttinger Gelehrte und Geologe Wolfgang Sartorius Freiherr von Waltershausen (1809-76), Namensgeber der Monti Sartorio (Tour 10), machte die Erforschung des Ätna zu seinem wissenschaftlichen Lebenswerk. Er verwendete einen Großteil seines Vermögens und viele Jahre seines Lebens darauf, den Ätna zu vermessen. Von ihm stammt die erste topografische Karte des Vulkanmassivs, und er stellte auch die erste ausführliche Chronologie historischer Ätna-Ausbrüche zusammen. Spannend zu lesen ist z. B. sein Bericht vom Ausbruch 1669, der auf der Südflanke mehrere Ortschaften zerstörte und den Hafen von Catania verschüttete (zitiert im vergriffenen, vulkanologisch veralteten Buch von Hans Pichler „Italienische Vulkan-Gebiete IV: Ätna, Sizilien“, Berlin 1984). Das Bild eines Augenzeugen der Eruption von 1669, als Wandfresko in der Sakristei, ist im Dom von Catania zu entdecken. Magma steigt bis in ein ca. 2 km unter dem Gipfel gelegenes Reservoir auf. Der niedrige Kieselsäureanteil macht die Gesteinsschmelze relativ dünnflüssig. Gase können schnell entweichen, sodass es nicht zu jenen gewaltigen Aufsprengungen des Schlotes kommen kann wie bei Vulkanen mit zähflüssigen Magmen. Das macht den Ätna, anders als den Vesuv, zu einem relativ „ungefährlichen“ Vulkan. Trotzdem führt ein Überangebot an Magma gelegentlich zu heftigen Gipfelausbrüchen, bei denen Aschewolken mehrere Kilometer hochgeschleudert werden, wie z. B. im Oktober 2002 oder April 2013. Am häufigsten sind Flankenausbrüche entlang längs aufreißender Spalten. Aufgereiht wie an einer Knopflochleiste (ital. bottoniera) liegen explosiv tätige Bocchen (Tour 12), die im Laufe einiger Tage zu Schlackekegeln emporwachsen können, während die entgaste Lava aus tiefergelegenen Bereichen ausfließt. Die relativ dünnflüssige Lava am Ätna begünstigt zudem die Entstehung von Lavagrotten, ein in Europa einzigartiges Phänomen (Tour 12). Eine Fahrt auf den Ätna und der Aufstieg in den Gipfelbereich (Touren 8 und 11) führen durch die unterschiedlichsten Klima- und Vegetationszonen, fast, als würde man sich auf eine Reise von Palermo zum Nordkap begeben. Subtropische Orangenhaine werden von Weinbergen, Eichen- (Tour 13), Birken- (Tour 10) und den südlichsten Buchenwäldern (Tour 12) Europas abgelöst. Bis in 2.500 m Höhe bedecken dornige Tragant-Polster den Boden, darüber erstreckt sich bis in die aktive Gipfelzone (Touren 8 und 11) eine vegetationslose Lavawüste, die über viele Monate des Jahres schneebedeckt ist - eine Landschaft aus Feuer und Eis. Ätna-Ausbruch im Juli 2001 Der Ätna steht unter ständiger Beobachtung des 1960 gegründeten Internationalen Instituts für Vulkanologie in Catania. 1987 wurden 58.000 ha als „Parco dell’Etna“ unter Naturschutz gestellt. Seit 2013 zählt der Ätna zum UNESCO-Weltnaturerbe. Südosten/Monti Iblei (Link): Im Südosten Siziliens (Provinzen Siracusa und Ragusa) bestimmt ein weit gespanntes, sich im Schnitt nur wenige...