Alt / Kolster | Du bist dein eigener Therapeut | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 194 Seiten

Alt / Kolster Du bist dein eigener Therapeut

Nackenschmerzen – Wie ich meine Beschwerden selbst in drei einfachen Schritten in den Griff bekomme

E-Book, Deutsch, 194 Seiten

ISBN: 978-3-86867-596-2
Verlag: KVM
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mit "Du bist dein eigener Therapeut" zeigen die Autoren Andreas Alt und Bernard C. Kolster den von Nackenschmerzen geplagten Leserinnen und Lesern verblüffend einfache Wege, Beschwerden loszuwerden und eine aktive Rolle in der Therapie zu übernehmen. Dieses Buch enthält alles, was Betroffene brauchen, um ihre Nackenbeschwerden in Eigenregie therapieren und nachhaltig beseitigen bzw. entscheidend lindern zu können – von der einfachen Selbsteinschätzung bis zum individuellen Übungsprogramm und der praktischen Umsetzung. Und auch darauf können sich die Leserinnen und Leser verlassen: Die vorgestellten Übungen helfen zuverlässig, denn sie sind in der physiotherapeutischen Praxis umfänglich getestet worden!

"Du bist dein eigener Therapeut" bietet eine strukturierte und zielführende Anleitung, um den Teufelskreis von chronischen Beschwerden zu durchbrechen. Der Ratgeber räumt mit gängigen Mythen rund um Nackenbeschwerden auf, erklärt die Schmerzursachen auf verständliche Weise und lässt chronische Nackenschmerzen wieder handhabbar werden. Im ersten Schritt identifiziert der Lesende sein persönliches "Hauptproblem" und gelangt anschließend direkt zum optimalen Übungsprogramm, um die Beschwerden zielgenau anzugehen. Daneben richtet sich der Blick auch auf den modernen Lebensstil und der Lesende erfährt, wie er schmerzfördernden Gewohnheiten entgegenwirken kann. Ergänzend stehen in diesem Buch Hilfsmaterialien, wie Videosequenzen der Übungen und PDF-Formate der Selbsteinschätzung sowie der Übungsprogramme zur Verfügung, die via QR-Codes abgerufen werden können.
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Weitere Infos & Material


Einleitung Der Nackenschmerz ist ein seit Jahrzehnten zunehmendes gesundheitliches Problem. Es sticht, es brennt oder es drückt bei unterschiedlichen Aktivitäten im Alltag, Beruf oder beim Sport (Hoy et al. 2014, Todd et al. 2019). Der so wahrnehmbare und oft stark limitierende Schmerz ist geprägt von verschiedenen Zeiträumen und Ursachen. So gehst du vielleicht deiner beruflichen Tätigkeit im Büro nach und quälst dich seit Langem und immer wieder mit ziehenden, „drückenden“ Nackenschmerzen. Dein gleichaltriger Kollege hingegen klagt nur selten – und wenn, dann eher kurz über ein „Ziehen“ im Nackenbereich, welches nach einigen Tagen bis Wochen wieder verschwindet. Hinzu kommt ein dritter Kollege, der ebenfalls schon über „stechende“ Nackenschmerzen klagte, die bei ihm aber nach drei Tagen verschwanden. Diese Situationen sind unser alltägliches, medizinisches Themengebiet. Die Liste ist mit den unterschiedlichen Leidensberichten der Betroffenen gefüllt, und es zeigen sich immer die drei hervorstechenden Fragen: „Was ist an meiner Halswirbelsäule kaputt?“, „Woher kommen die Schmerzen?“ und „Wieso werden sie nicht besser?“ Doch warum treten solche Nackenbeschwerden immer wieder auf und wieso leiden Sportler, Handwerker und Bürotätige alle an Nackenschmerzen? Es scheint gerade so, als wären die meisten Versuche zur Abhilfe unwirksam (DEGAM 2016). Wir fragen die Patienten, wie denn ihre Versuche, die Beschwerden zu reduzieren, ausgesehen haben. Der ärztliche Erstkontakt wird regelmäßig als Start erwähnt, gefolgt von der Überweisung zum Physiotherapeuten. Der Arzt stellt eine meistens eher als „nichtssagend“ einzustufende Diagnose wie etwa das „Halswirbelsäulen(HWS)-Syndrom“. Nur sehr selten findet der Arzt einen Bandscheibenvorfall, eine Fraktur, eine gefährliche Infektion oder schwerwiegende Erkrankung der Halswirbelsäule, wie z. B. eine schwere Form der Spondylose oder Myelopathie (DEGAM 2016, McCartney et al. 2018). In der Physiotherapie werden dann anschließend die Halswirbel mobilisiert, die Hals- und Nackenmuskeln massiert oder getriggert. Manchmal nehmen die Schmerzen ab, doch häufig nicht mal das. Stattdessen kommen die Beschwerden zurück und meistens bleibt das Muster deines Alltags gleich: Der Beruf stresst, die Familie braucht Hilfe und der Sport wird immer weiter reduziert. Wie häufig kommst du zur Physiotherapie und wirst nach deinen alltäglichen Lebensumständen befragt? Nie? Wird stattdessen erst einmal deine Halswirbelsäule mobilisiert, oder werden deine angeblich blockierten Wirbel mit einem kräftigen „Rücken“ bearbeitet? Wenn das so ist, bleiben die heute bekannten Ursachen von Nackenbeschwerden „außen vor“ und die entsprechenden Therapiemethoden ungenutzt. Und das ist der Punkt: Heutzutage wissen wir um die Komplexität der Nackenschmerzen viel besser Bescheid als noch vor einigen Jahren. Häufig sind die Methoden und Empfehlungen zur Therapie von Nackenbeschwerden überholt und nicht mehr zutreffend. Wir wissen inzwischen, dass vor allem der Lebensstil und die Einwirkungen des alltäglichen Umfelds für die Entstehung der Nackenbeschwerden zu nennen sind. Dies bestätigen zahlreiche Forschungen (Bier et al. 2018, DEGAM 2016, McCartney et al. 2018). Doch was heißt das? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die fast ausschließlich mit der Perfektion des Alltags einhergeht. So geht es z. B. um die herausragende berufliche Leistung, den „zielführenden“ Umgang mit Freundschaften, die perfekte Familie oder das Immer-besser-Werden im Sport. Was fehlt, ist das gesunde Maß. Das bezieht sich auf die Verarbeitung von einwirkenden Reizen von außen, die sich stattdessen zum Stress steigern und eben nicht mehr „gesund“ verarbeitet werden. Damit verbunden sind meist auch die Reduktion entspannender und ausgleichender Aktivitäten, wie z. B. Bewegung, und eine energieraubende anstatt einer gesunden Verarbeitung von Sorgen. Fehlinformationen über die Belastbarkeit der Wirbelsäule oder über die im Zusammenhang mit Nackenbeschwerden oft erwähnten Risiken steigern den negativen Verarbeitungsprozess weiter (Bier et al. 2018). Warum dies explizit erwähnt wird? Weil es an der Zeit ist, mit alten Mythen aufzuräumen und dir die nachhaltige Form der Therapie von Nackenbeschwerden für den Eigenbrauch zu ermöglichen. Zehn Mythen über Nackenschmerzen Mythos 1 Büroarbeit verursacht keine Nackenschmerzen! Falsch! Lange Stunden vor dem Computer während der Arbeits- oder Freizeit sind eine Hauptursache für chronische Nackenschmerzen! Die Schmerzen sind Folge der einseitigen und unausgewogenen Beanspruchung der Halswirbelsäule und Nackenmuskulatur (Jun et al. 2017). Mythos 2 Nackenschmerzen kann man nicht vermeiden! Falsch! Regelmäßige und zielgerichtete Bewegung sowie ein individuelles Schmerzmanagement können Nackenschmerzen nicht nur für kurze Zeit, sondern vor allem langfristig lindern und sogar verhindern (Blanpied et al. 2017). Mythos 3 Massagen oder das „Einrenken“ von Wirbelgelenken beheben die Ursachen der Nackenbeschwerden! Falsch! Hierbei handelt es sich lediglich um eine Behandlung der Symptome, in diesem Fall „Schmerz“. Die schmerzfördernden Umstände und Reize, wie Stress, Bewegungsarmut, muskuläre Schwächen oder einfach die Angst vor Schäden an der Wirbelsäule durch z. B. das „Überstrecken“ der Halswirbelsäule, werden dabei nicht berücksichtigt (Cresswell et al. 2020). Mythos 4 Ausgerenkte Wirbelkörper lassen sich jederzeit vom Arzt oder Physiotherapeuten „einrenken“! Falsch! Wenn ein Wirbel tatsächlich ausgerenkt ist, kommt dies einem medizinischen Notfall und einem Fall für die Intensivstation gleich. Ohne massive Unfallvorgänge oder schwerwiegende Vorerkrankungen, wie z. B. Knochenschwund (Osteoporose), können Wirbelkörper nicht ausrenken und müssen demnach auch nicht eingerenkt werden (Jackson 1992). Mythos 5 Wenn die Halswirbelsäule beim Einrenken „knackt“, sind die Wirbel eingerenkt! Falsch! Die Wirbel sind nicht ausgerenkt und müssen daher nicht eingerenkt werden (Bier et al. 2018). Wenn es knackt, liegt das am Entweichen eines Unterdrucks. Zwischen den inneren Körperteilen (Muskeln, Bindegewebe, Fett usw.) befindet sich Flüssigkeit, welche eine klebende Wirkung auslöst. Durch einen schnell und stark ausgeführten Druck auf die betreffende Struktur, z. B. der Muskelbereich neben der Wirbelsäule, entweicht der Unterdruck, dies resultiert in einem knackenden Geräusch (Unsworth et al. 1971). Denselben Effekt kannst du leicht mit zwei flachen Gegenständen wie Spiegeln, die du mit einem Tropfen Wasser dazwischen aufeinanderlegst und anschließend plötzlich auseinanderreißt, veranschaulichen. Mythos 6 Nackenschmerzen verschlimmern sich mit dem Alter! Falsch! Alle Altersgruppen sind von Nackenschmerzen betroffen. Nackenbeschwerden hängen nicht vom Alter ab, sondern von den Lebensumständen. Insbesondere eine monotone, einseitige Beanspruchung der Nackenmuskulatur, wie sie am Büroarbeitsplatz üblich ist, ein Mangel an Bewegung und Stress begünstigen das Auftreten von Nackenschmerzen (Fejer & Leboeuf-Yde 2012). Mythos 7 Eine geringe Ungleichheit deiner Wirbelsäule ist Ursache für Nackenschmerzen! Falsch! Die Wirbelsäule ist nie perfekt geformt, weil sie individuell konzipiert ist. Ähnlich verhält es sich mit der Haarfarbe, der bevorzugten Hand (Links- oder Rechtshänder) oder der Gesichtsform (Bogduk & Mercer 2000). Mythos 8 Bandscheiben rutschen aus der Wirbelsäule! Falsch! Bandscheiben können nicht aus der Wirbelsäule gleiten wie ein Stück Seife aus der Hand. Das Problem eines sogenannten Bandscheibenvorfalls besteht im Austreten von innerem Bandscheibenmaterial. Dieses drückt dann auf die Nervenwurzel und verursacht so den Schmerz oder die Irritation des Nerven (Kribbeln, Brennen, Taubheit) (Ikemoto et al. 2019). Mythos 9 Eine Operation ist die beste Therapiemaßnahme für Nackenschmerzen! Falsch! Ein chirurgischer Eingriff ist in der Regel der letzte Ausweg bei Nackenschmerzen, da Operationen mit verschiedenen Risiken und einem langen Genesungsprozess einhergehen. Neben der operativen gibt es viele konservative Therapiemöglichkeiten, die eine wirksame Linderung ohne diese Risiken bieten. Heutzutage werden bevorzugt konservative Therapiemaßnahmen eingesetzt, um Nackenschmerzen langfristig zu lindern (Bier et al. 2018). Mythos 10 Der menschliche Körper ist vergleichbar mit einer Maschine! Falsch! Der Mensch ist ein fühlendes, träumendes, individuell denkendes, empathisches Lebewesen und sein Körper ist nicht mit der Funktionsweise einer Maschine abzubilden. Genauso wichtig wie die körperliche Funktion ist daher die Beachtung der Psyche bei der Behandlung körperlicher Beschwerden (Bier et al. 2018).Außerdem reagieren Menschen auf moderate Stressreize nicht mit Zerbrechen oder Schaden, wie es z. B. bei einem Auto der Fall wäre. Stattdessen kann sich unser Körper anpassen und leistungsfähiger werden. Diese Anpassung ist das Grundprinzip von jedem körperlichen Training und ermöglicht uns, mit den Belastungen zu wachsen und sie in Zukunft besser zu bewältigen (Kitaoka 2014). Sind die meisten Nackenbeschwerden gefährlich? Nein. Die allermeisten Nackenbeschwerden sind nicht auf körperliche Schäden, sondern auf das erwähnte Muster unseres heutigen Lebensstils zurückzuführen. Darum weisen auch...


Andreas Alt ist Sportwissenschaftler, Physiotherapeut und Fachperson für therapeutische Qualität an der SportClinic Sihlcity sowie Autor vielzähliger Fachartikel.
alt

Dr. med. Bernard C. Kolster
Deutschland, Marburg
Im Anschluss an die Ausbildung zum Physiotherapeuten Studium der Humanbiologie und Humanmedizin in Marburg; klinische Weiterbildung in Physikalischer Medizin und anderen Disziplinen; spezielle Schwerpunkte in der Darstellung und Anwendung von reflextherapeutischen Verfahren; Autor und Herausgeber wissenschaftlicher Fachbücher aus den Bereichen Medizin, Physiotherapie, Naturheilverfahren und Physikalische Medizin.


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