Buch, Deutsch, 224 Seiten, Lesebändchen, Format (B × H): 123 mm x 192 mm, Gewicht: 293 g
Buch, Deutsch, 224 Seiten, Lesebändchen, Format (B × H): 123 mm x 192 mm, Gewicht: 293 g
ISBN: 978-3-930041-74-9
Verlag: Krug & Schadenberg
'Der Roman handelt vom Verlust der Liebe und den Schmerzen des Verlassenwerdens, vom Mut zum Neuanfang, von der Schönheit der Musik, Begegnungen mit Fremden, die Freunde werden, von neuen Lebensformen und Patchworkfamilien. All diese Themen sehen wir mit Joeys Augen, erleben wir unmittelbar aus seiner Wahrnehmung, in seiner knappen und genauen Sprache. Man fühlt sich von Anfang an als Teil der Geschichte. Das Buch ist ganz aus seiner Sicht geschrieben: Er ist ein liebenswerter Held, lakonisch selbstironisch, warmherzig und anrührend. Dass die queere Kanadierin für ihren ersten preisgekrönten Roman ausgerechnet die männliche Perspektive wählt, ist ein Glücksgriff. Sehr gelungen ist auch die Übersetzung. Unbedingt zu empfehlen.'
Rosige Zeiten
Zielgruppe
Leserinnen und Leser spannender Belletristik
Weitere Infos & Material
Ich überlegte, mir einen Stadtplan von Calgary zu besorgen und nachzusehen, wo Allyson wohnte. Es hinter mich zu bringen. Der Gedanke, sie zu sehen, lag mir um den Hals wie ein bleierner Schal. Was sollte ich sagen?
Ich rief sie von einem öffentlichen Telefon vor einem Herrenfriseur an. Der Anruf wurde sofort angenommen. Ein Anrufbeantworter schaltete sich ein. Die Stimmen von beiden erklangen, im Tandem: 'Hallo, dies ist der Anschluss von Kathleen und Ally …' Ich drückte auf die Nummerntaste, damit ich nicht auch noch den Rest der Ansage hörte, nämlich was sie taten, statt ans Telefon zu gehen und was ich nach dem Piepton hinterlassen konnte.
'Hi … ähm … Hier ist Joey. Ich bin für ein paar Tage in Calgary, und ich habe deine restlichen Sachen im Wagen. Du kannst mich im Capri Motor Court erreichen, Zimmer 119, und mir eine Nachricht hinterlassen, wann du vorbeikommst. Ich schätze, das ist alles.'
Ich hängte den Hörer heftig ein und wünschte, ich klänge auf dem Anrufbeantworter nicht immer wie der letzte Idiot. Aus irgendeinem Grund ließen Anrufbeantworter mein Herz immer schneller klopfen. Hatte damit zu tun, dass meine Worte von einem technischen Gerät aufgezeichnet wurden, eine dauerhafte Dokumentation meiner Unsicherheit …