Allen / Webster | Historical Saison Band 117 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 117, 400 Seiten

Reihe: Historical Saison

Allen / Webster Historical Saison Band 117


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3196-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 117, 400 Seiten

Reihe: Historical Saison

ISBN: 978-3-7515-3196-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



LADY ROSE WILL NICHT HEIRATEN von LOUISE ALLEN

Marcus Cranford, Duke of Northminster, hat ein Problem: Die unkonventionelle Lady Rose will ihm ihr Schloss, an dem ihm aus familiären Gründen sehr viel liegt, partout nicht verkaufen. Da kommt dem Duke die rettende Idee: Er bietet Rose die Ehe an! Allerdings hat die widerspenstige Schönheit schon sieben Gentlemen vor ihm abgewiesen ...

MISS ABBY TRÄUMT VOM GROSSEN GLÜCK von ELEANOR WEBSTER

Abby kann ihr Glück kaum fassen: Randolph, der Duke von Elmsend, erwidert ihre Gefühle! Dabei ist sie nur eine mittellose Gouvernante und er ein bedeutendes Mitglied der Londoner Gesellschaft. Doch plötzlich macht ein Gerücht die Runde, das die zarten Bande zwischen den beiden zu zerreißen droht ...



Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

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1. KAPITEL


Chalton Castle, Wiltshire – 3. Juni, 1817

Prinzessin Rosalinda saß in ihrem Turm und blickte über die azzurblauen (azzur…?) Wellen des Flusses hinweg zum anderen Ufer. Inbrünstig hoffte sie, der Gefangenschaft bei ihrem bösartigen Onkel (Stiefvater??), dem König, endlich zu entrinnen. Wann würde der edle Ritter (Prinz??) erscheinen und sie von der grausamen Kandarre erlösen?

Lady Katherine Trafford saugte am zerkauten Ende ihres Bleistifts und starrte das Notizbuch an, das geöffnet auf einem Brett über ihren Knien lag. „Wie schreibt man Kandare? Und glaubst du, ich sollte an dieser Stelle Rosalindas lange flachsblonde Locken erwähnen? Oder erst später, wenn der wackere Sir Marmaduke sie zum ersten Mal erblickt?“

„Mit einem r. Und azurblau mit einem z.“ Lady Chloe, ihre ältere Schwester, war neben ihr stehen geblieben und hatte die Zeilen gelesen. Ein paar nestwarme Eier steckten in den Taschen der gestärkten Schürze, unter der sie ein geblümtes Musselinkleid trug. „Rosalinda und Marmaduke? Bist du dir da sicher, Kat?“

„Meine Heldin soll Rose gleichen, aber das ist noch nicht romantisch genug“, erklärte Kat ernsthaft. „Und Marmaduke klingt glamourös. Oder nicht? Was meinst du, Rose?“

Lady Rose Trafford stand ein paar Stufen höher auf der morschen Wendeltreppe eines kleinen Turms – einer Ruine, deren halbe Außenwand fehlte. „Was soll ich wozu meinen?“ Neugierig schaute sie auf ihre jüngeren Halbschwestern hinunter.

„Ist Marmaduke der passende Name für einen Helden?“

„Eher für einen Küchenkater. Allerdings wäre Oswald noch schlimmer. Geht es um deinen neuen Roman, Kat?“

„Ja, und der wird uns ein Vermögen einbringen“, kündigte Kat zuversichtlich an. „‚Der Ritter und die gefangene Prinzessin‘ – so lautet der Titel. Vielleicht werde ich ihn zum Prinzen ernennen. Was machst du da oben, Rose? Ein günstiges Plätzchen. Wenn ein heldenhafter Ritter herangaloppiert, um dich zu retten, könntest du einen Schal voller Pailletten schwenken und ihm den Weg weisen.“

„Das wäre schwierig, weil ich keinen Schal voller Pailletten besitze. Außerdem wäre ich keine romantische Heldin, weil ich gerade überlege, ob wir Fischernetze im Burggraben anbringen sollten.“ Die Brauen zusammengezogen, spähte Rose in das schlammige grüne Wasser, das von einer kleinen Entenprozession aufgewirbelt wurde. „Leider haben wir keine Zeit, um da unten mit Angelruten zu sitzen und zu hoffen, irgendwas würde anbeißen. Einige Netze könnten was fangen – eventuell einen Karpfen, der nach Schlamm schmeckt.“

Ihren zweigeteilten Rock gerafft, enthüllte sie Stiefel und Breeches. Vorsichtig stieg sie von ihrem bevorzugten, aber gefährlichen Aussichtspunkt hinab.

„Höchste Zeit fürs Frühstück! Und so sehr ich’s auch bedaure, Kat, ich entdecke keine besonderen Männer. Nur Billy Austin, der gerade seine Ackergäule zur Schmiede bringt … Und dieser hochnäsige Baines führt eine Ziege an einem Strick herum. Den muss ich am letzten Markttag bei der Witwe Lambton gekauft haben. Was ich ganz sicher nicht zu unserer Brücke reiten sehe, ist ein heldenhafter Ritter. Geschweige denn einen Prinzen.“

Northminster Castle, Wiltshire – der Landsitz des Duke of Northminster –am selben Tag

„Wo ist mein Schloss?“ Der fünfte Duke of Northminster ließ einen gebräunten Finger über eine Reihe geöffneter Mappen auf dem Bibliothekstisch hinweggleiten. Alle waren sorgfältig mit den Namen seiner soeben geerbten Liegenschaften gekennzeichnet. An seiner linken Hand funkelte ein burmesischer Rubin im Sonnenlicht wie ein bedrohliches Auge. „Auf diesen Landkarten und Dokumenten sehe ich’s nicht.“

„Eh – hier, Euer Gnaden.“ Mr. Barclay, sein Gutsverwalter, zeigte mit einer vagen Geste auf einen Fensterschlitz hoch oben in der Bibliothekswand.

„Nicht das Schloss, Barclay. Und da wir gerade beim Thema sind – welcher vermaledeite Idiot hat eine Bibliothek in einem runden Turm eingerichtet? Nein, antworten Sie nicht, ich vermute, das ist um 1570 herum passiert … Eigentlich wollte ich mich über Chalton Castle informieren.“

Marcus unterzog Barclay immer noch einer gründlichen Musterung, wie alle seine neuen Angestellten und Dienstboten. Obwohl der Mann einem nervösen Maulwurf glich, konnte er sich wenigstens behaupten, wenn er unter Druck stand. Wahrscheinlich hatte er das bei seiner Tätigkeit für die beiden letzten Dukes gelernt.

„Oh, das wurde im Vorjahr verkauft, Euer Gnaden.“

„Verkauft?“ Die Augen verengt, hob Marcus den Kopf, und der Verwalter schluckte merklich. „Unveräußerliches Erbgut darf nicht verkauft werden.“ Mit Schiffsimporten und Zollbestimmungen, etwa für Seide, kannte er sich besser aus. Aber was das Erbe von Grundbesitz anging, konnte nicht der geringste Zweifel bestehen.

„Natürlich haben Sie recht, Euer Gnaden. Allerdings wurde Chalton Castle aus irgendwelchen Gründen nicht in die unveräußerliche Erbmasse einbezogen. Und so haben der dritte sowie der vierte Duke das gesamte veräußerliche Vermögen verkauft.“

„Wann?“

„Im Lauf der letzten sieben Jahre, Euer Gnaden. Wie Sie wissen, gab es gewisse – Schwierigkeiten. Und so musste aus – eh – verschiedenen Gründen Geld beschafft werden.“

Genau genommen die Schulden meiner Verwandten, ergänzte Marcus. Allem Anschein nach hatten Vater und Sohn gleichermaßen einer fahrlässigen Extravaganz gefrönt.

„Hören Sie auf, mich bei jeder Antwort ‚Euer Gnaden‘ zu nennen.“ Nun schlug er einen etwas milderen Ton an. „Sonst komme ich mir wie ein Erzbischof vor.“

Natürlich war der arme Teufel nicht schuld an der Misere. Ein Gutsverwalter musste Befehle befolgen. Oder er würde seine Stellung verlieren. Und es war nicht illegal, veräußerlichen Familiengrundbesitz zu verkaufen.

Marcus furchte die Stirn und studierte die Dokumente etwas genauer. „Warum waren die verkauften Liegenschaften nicht als unveräußerlich klassifiziert?“

„Alle außer Chalton waren erst vor Kurzem erworben worden, Euer Gn… eh … Sir. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, vom zweiten Duke. Hauptsächlich waren es kleine Farmen oder Landparzellen. Wie ich annehme, sollten sie irgendwann in die unveräußerliche Erbmasse aufgenommen werden. Hingegen wurde Chalton Castle bereits im fünfzehnten Jahrhundert angeschafft. Schon damals soll sich das Schloss in miserablem Zustand befunden haben, und die landwirtschaftliche Nutzung des Guts spielte keine Rolle. Aus irgendwelchen Gründen wurde es dem unveräußerlichen Besitz niemals hinzugefügt.“

„Isabelle de Chalton übernahm es 1491“, erläuterte Marcus. „Nur die Wachtürme waren halbwegs instand. Der Bauer, der das Land pachtete, verband die Türme mit einem Haus und renovierte die Ruine. Als ich das Anwesen zuletzt sah, zerbröckelten die Außenmauern. Aber der Burggraben existierte immer noch …“

Gedankenverloren erinnerte er sich an Sonnenschein auf grünem Wasser, an den dunklen Schatten der Brustwehr. Für einen kurzen Moment verspürte er wieder den jungenhaften Wunsch, fischen zu lernen, mit Pfeil und Bogen zu jagen. Wie wundervoll war es gewesen, sich in der magischen Welt von edlen Rittern und aufregenden Kämpfen zu verlieren …

„Also kannten Sie Chalton Castle recht gut, Sir?“

„Ja, sehr gut“, bestätigte Marcus. „Kaufen Sie es zurück, Barclay. Das Schloss mitsamt dem Land. Bieten Sie fünf Prozent über dem damaligen Kaufpreis an, das müsste genügen.“ Der Frieden nach der Waterloo-Schlacht hatte die Sehnsucht nach dem beschaulichen Alltag eines Landwirts geweckt. Und ein Farmer würde sein Grundstück sehr gern mit Profit verkaufen.

„Das Land kann ich sicher für Sie einhandeln, Sir. Aber das Schloss …“ Skeptisch schüttelte der Verwalter den Kopf. „Da dürfte es Schwierigkeiten geben. Die Käuferin schien ganz bestimmte Pläne zu schmieden.“

„Eine Frau hat Chalton gekauft? Vermutlich eine Farmerswitwe?“

„Nein, Sir, eine alleinstehende junge Dame, Lady Rose Trafford. Sie hat mir erklärt, sie würde ein Zuhause brauchen, auch für ihre Schwestern. Das erschien mir eigenartig, weil sie eine Tochter des verstorbenen Earl Wighton ist. Ich würde es verstehen, wenn eine ältere ledige Dame in ein Stück Land investiert. Aber Lady Trafford …“

„Ich werde selber mit ihr reden“, beschloss Marcus. In der Tat, ziemlich mysteriös, denn junge, unverheiratete Aristokratinnen pflegten keine heruntergekommenen Schlösser mit ein bisschen Ackerland zu kaufen. Er nahm eine alte Ausgabe des Adelslexikons aus einem Regal und blätterte darin, bis er den Namen Lady Rose Trafford fand.

Geboren 1792, Tochter des zweiten Earl Wighton. Keine Schwestern. Allerdings hielt er eine verjährte Ausgabe des Lexikons in der Hand. Da seine verblichenen Verwandten nichts von Büchern gehalten hatten, war die Bibliothek sträflich vernachlässigt worden.

Jetzt musste Lady Rose fünfundzwanzig sein. Einfach lächerlich, dass sie das ziemlich verfallene Chalton Castle erstanden hatte. Wahrscheinlich war sie eine verwöhnte, exzentrische junge Dame, die wegen eines Familienstreits schmollte. Oder sie wollte auf einem Fantasie-Bauernhof Marie Antoinette spielen. Wenn ihr...



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