Alers | Tür an Tür mit dem Glück | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Alers Tür an Tür mit dem Glück


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2128-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-2128-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Natalia lässt die Großstadt und ihren übergriffigen Ex hinter sich, um im beschaulichen Wickham Falls neu anzufangen. Das Letzte, was sie da braucht, ist gleich die nächste Beziehung! Allerdings ist ihr Nachbar Seth einfach unwiderstehlich. Kann ein einziger Kuss ein Fehler sein?

Seit 1988 hat die US-amerikanische Bestsellerautorin Rochelle Alers mehr als achtzig Bücher und Kurzgeschichten geschrieben. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Zora Neale Hurston Literary Award, den Vivian Stephens Award for Excellence in Romance Writing sowie einen Career Achievement Award von RT Book Reviers. Die Vollzeitautorin ist Mitglied der Zeta Phi Beta Sorority, Incorporated-Iota Theta Zeta Chapter und lebt in einem charmanten Dorf auf Long Island. Man kann Rochelle über ihre Website kontaktieren, www.rochellealers.org.

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1. KAPITEL Klopf! Klopf! Klopf! Natalia Hawkins öffnete die Augen und starrte an die Decke ihres Schlafzimmers. Das stakkatoartige Hämmern hatte sie aus ihrem wohlverdienten Schlaf gerissen. Warum hatte sie auch ausgerechnet in ein Haus ziehen müssen, in dessen Baum im Garten ein Specht wohnte? Klopf! Klopf! Klopf! Klopf! Nun fing das schon wieder an! Natalia setzte sich im Bett auf und schlug die Decke zurück. Als ihre nackten Füße den Boden berührten, wusste sie, dass ihre Nacht vorbei war. Als frühere Ärztin in der Notaufnahme eines unterbesetzten Krankenhauses in der Innenstadt von Philadelphia war sie daran gewöhnt, mit wenig Schlaf auszukommen. Sie hatte gehofft, in Wickham Falls, einer abgelegenen Kleinstadt in den Appalachen mit weniger als fünftausend Einwohnern, nicht mehr von lautem Hupen, Sirenen oder ihrem Pager geweckt zu werden. Nun war sie also dem Großstadtlärm entkommen, nur, um in der Einöde von einem nervigen Vogel geweckt zu werden. Natalia zog die Vorhänge auf, ließ die Morgensonne herein und blickte sich im Zimmer um. An den Wänden standen unausgepackte Umzugskartons mit Bettwäsche, Kleidung und Schuhen – genau wie im Nebenzimmer, der Küche, dem Bad, dem Wohn- und dem Esszimmer. Vor gerade mal sechs Wochen hatte sie die Entscheidung getroffen, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und Kleinstadtärztin zu werden – etwas, was sie sich immer gewünscht hatte, sogar schon während ihres Medizinstudiums. Und nun war sie seit drei Tagen hier, in ihrem neuen Leben. Sie schlüpfte in die plüschigen gelben SpongeBob-Pantoffeln, die sie von ihrer achtjährigen Nichte zu Weihnachten bekommen hatte, und ging ins Bad. Der Bungalow war zwar größer als das Apartment in dem luxuriösen Hochhaus, in dem sie in Philadelphia gewohnt hatte, doch es fehlte ihm die spektakuläre Aussicht. Das war ihr allerdings egal gewesen, denn im Gegensatz zu ihrem Apartment war der Bungalow ein sicheres Zuhause. Beim Zähneputzen betrachtete sie sich in dem ovalen Spiegel. Sie sah eigentlich nicht anders aus als direkt nach dem Studium, doch sie war nicht mehr dieselbe wie damals. Ärztin war noch immer ihr Traumberuf, doch ihr Privatleben war eher ein Albtraum gewesen, seit sie sich in einen Mann verliebt hatte, der sie ohne Unterlass kritisiert und schikaniert hatte. Aus der gemeinsamen Wohnung war Daryl irgendwann ohne Vorwarnung ausgezogen und hatte ihren Verlobungsring und den Hund, den er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, mitgenommen. Den Verlust des Rings und des Verlobten konnte sie locker verschmerzen. Die Beziehung hatte ihren Status schon lange nicht mehr verdient; sie hatten sich ständig gestritten und seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt. Doch Oreo fehlte ihr furchtbar. Der Zwergpudel mit dunkelbraun-weißem Fell war ihr in ihrer Einsamkeit ein großer Trost gewesen. Natalia hatte nach Daryls Abgang sofort das Schloss austauschen lassen, und schon am ersten Morgen, an dem sie allein aufwachte, hatte sie sich wie neugeboren gefühlt. Sie musste nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage legen und ständig Angst haben, Daryl irgendwie zu verärgern. Von da war es nur ein kleiner Schritt gewesen, ihr Leben grundlegend zu ändern. Natalia ging ins Schlafzimmer zurück und machte das Bett. Normalerweise hätte sie sich jetzt einen Kaffee gekocht, aber sie hatte die Kaffeemaschine noch nicht ausgepackt. Auf ihrer To-do-Liste standen heute ein Frühstück in der Stadt und ein Besuch im Baumarkt, um Farbe und Malerzubehör zu kaufen, um die Küche zu streichen. Danach wollte sie Lebensmittel besorgen und sich den Rest des Tages dem Auspacken widmen, damit ihr neues Zuhause endlich wohnlich wurde. Vor sich hin summend schüttelte sie ihr Kopfkissen auf und öffnete dann das Fenster, um die frische Morgenluft hereinzulassen. Draußen hämmerte es immer noch, doch dann hörte sie eine Reihe von herzhaften Flüchen. Das klang gar nicht nach einem Specht. Neugierig blickte sie hinaus und sah im Nachbarvorgarten einen Mann, der seine Hand umklammert hielt und munter weiterfluchte, wenn auch jetzt leiser. Instinktiv eilte Natalie zur Haustür, um nachzuschauen, ob der Mann ernsthaft verletzt war. Es vergingen keine dreißig Sekunden, bis sie vor ihm stand und in hellbraune Augen blickte – auch, wenn sie dafür den Kopf in den Nacken legen musste. Mit seinen eins achtzig überragte er sie um gute fünfzehn Zentimeter, und sein weißes T-Shirt spannte sich über einer muskulösen Brust und breiten Schultern. „Zeigen Sie mir bitte Ihre Hand“, sagte sie unbeeindruckt. Seth Collier starrte die Frau an, die anscheinend aus dem Nichts aufgetaucht war. Der Schmerz in seinem linken Daumen steigerte sich zu einem intensiven Pochen im Takt seines Herzschlags. „Wer sind Sie?“, fragte er. „Ich bin Ärztin, und offenbar haben Sie sich an der Hand verletzt.“ „Was Sie nicht sagen“, murmelte Seth. Er hatte beim Versuch, den letzten Nagel in den Pfosten für sein Vogelhäuschen zu hämmern, seinen Daumen getroffen, und es tat so weh, dass er fürchtete, er wäre gebrochen. Sein Blick wanderte von seiner Hand zu der zierlichen Frau mit dem kurz geschnittenen krausen Haar und dem makellosen dunklen Teint und dann unwillkürlich zu ihren festen Brüsten, die in dem blumenbedruckten Trägerhemdchen, das sie zu ihren roten Pyjamahosen trug, äußerst vorteilhaft zur Geltung kamen. Hastig schaute er woandershin, bevor sie ihn dabei ertappte, wie unverschämt er sie anstarrte. „Soll ich mir Ihre Hand nun anschauen oder nicht?“, fragte sie. „Möglicherweise ist was gebrochen.“ Seth streckte die Hand aus und biss sich auf die Unterlippe – der Schmerz wurde immer unerträglicher. Es war das allererste Mal, dass er sich mit einem Hammer verletzt hatte – sein Vater war Handwerker gewesen und hatte ihm den sicheren Umgang mit weitaus gefährlicheren Werkzeugen beigebracht. Doch heute war er einfach unaufmerksam und abgelenkt gewesen. Er war im Morgengrauen aus Savannah zurückgekehrt, wo er eine Woche mit seiner Mutter und seinen Schwestern verbracht hatte, und hatte sofort den weißen SUV zur Kenntnis genommen, der nebenan parkte. Sein Nachbar war im Ausland, und das Haus stand seit einem Jahr leer; Seth hatte sich bereit erklärt, einen Blick darauf zu haben. Dass offenbar jemand eingezogen war, überraschte ihn, zumal es in Wickham Falls nicht viele Dinge gab, von denen er als Deputy Sheriff nicht wusste. Als Zweites war ihm aufgefallen, dass sein Vogelhäuschen schon wieder auf dem Boden lag. Seth wusste, dass die beiden Jungs aus dem Haus hinter seinem lieber die Abkürzung über sein Grundstück nahmen, als um den Block zu laufen, und dabei ständig das Vogelhäuschen umstießen. Bis jetzt hatte er noch nicht mit ihren Großeltern gesprochen, bei denen sie wohnten, während die Eltern in einer turbulenten Scheidung steckten, aber jetzt musste er wohl eine ernsthafte Warnung ins Auge fassen. „Tut das weh?“ „Nein“, sagte er, da die Ärztin seine Finger abtastete und nicht seinen Daumen. Zum Glück war er Rechtshänder, sonst hätte er in zwei Tagen nicht wie geplant wieder bei der Arbeit antreten können. „Versuchen Sie mal, die Finger zu bewegen“, sagte sie leise, und er gehorchte. „Zum Glück ist nichts gebrochen“, fuhr sie fort. „Aber Sie haben den Daumen ziemlich hart getroffen, er wird also anschwellen. Ich werde ihn mit einem Spray behandeln, das den Schmerz dämpft, und Sie sollten ihn heute so oft wie möglich kühlen. Bleiben Sie hier, ich komme gleich mit dem Spray wieder.“ Trotz seines schmerzenden Daumens konnte Seth den Blick nicht abwenden von ihren sanft schwingenden Hüften in der sexy Pyjamahose, als sie ins Nachbarhaus eilte. Er ging zu dem weißen SUV und betrachtete den Parkaufkleber vom Philadelphia Zentralkrankenhaus – offenbar war sie also wirklich Ärztin. Unwillkürlich musste er lächeln. In diesem Moment war es sehr praktisch, eine Medizinerin als Nachbarin zu haben – sonst hätte er darauf warten müssen, dass Dr. Franklin seine Praxis aufmachte, oder die zehn Kilometer ins County-Krankenhaus einhändig fahren müssen. Die hübsche Ärztin tauchte wieder auf – jetzt trug sie ein übergroßes T-Shirt mit dem verwaschenen Logo der Universität von Pennsylvania. Also hat sie auf einer Elite-Uni studiert, dachte Seth beeindruckt. Hoffentlich hatte sie nicht bemerkt, wie er auf ihre Brüste starrte – sie sollte nicht denken, dass neben ihr ein Perverser wohnte. Vorsichtig griff sie nach seiner Hand und besprühte den Daumen mit einer eiskalten Flüssigkeit, die wundersamerweise den Schmerz abklingen ließ. „Vergessen Sie aber nicht, ihn zu kühlen.“ Seth bewegte den Daumen und lächelte. „Was schulde ich Ihnen?“ „Nichts, es sei denn, Sie wecken mich noch einmal vor sieben am Morgen mit nervtötendem Hämmern.“ Seth setzte eine zerknirschte Miene auf. „Das tut mir leid. Die Kinder von der Woodfield Road sind über meinen Zaun gesprungen und haben dabei das Vogelhäuschen umgestoßen. Ich wollte das schnell reparieren.“ „Das hätte vielleicht auch Zeit bis später am Tag gehabt“, sagte sie leise, drehte sich um und ging davon. „Wie heißen Sie, Miss?“, rief er ihr nach. Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht um. „Dr. Hawkins.“ „Vielen Dank, Dr. Hawkins.“ Als sie darauf nicht reagierte und ins Haus zurückging, murmelte er leise: „Gern geschehen.“ Normalerweise dauerte es ewig, bis in Wickham Falls mal etwas passierte, aber offenbar...



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