Alers | Ein Single Dad zum Vernaschen | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Alers Ein Single Dad zum Vernaschen


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2142-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-2142-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das ist Kieras Dad? Dass Sasha mit ihm über den Job seiner Teenie-Tochter in ihrer Konditorei redet, ist selbstverständlich. Aber je intensiver sie mit dem sexy Zahnarzt spricht, desto stärker wird ein süßer Wunsch in ihr: ihn auch ohne Worte ganz nah zu spüren ...



Seit 1988 hat die US-amerikanische Bestsellerautorin Rochelle Alers mehr als achtzig Bücher und Kurzgeschichten geschrieben. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Zora Neale Hurston Literary Award, den Vivian Stephens Award for Excellence in Romance Writing sowie einen Career Achievement Award von RT Book Reviers. Die Vollzeitautorin ist Mitglied der Zeta Phi Beta Sorority, Incorporated-Iota Theta Zeta Chapter und lebt in einem charmanten Dorf auf Long Island. Man kann Rochelle über ihre Website kontaktieren, www.rochellealers.org.

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1. KAPITEL

Das kühle Februarwetter mit leichtem Regen trug nicht gerade dazu bei, Sasha Manning zu beruhigen. Sie hatte schlicht den Überblick verloren, wie oft sie schon auf die Wanduhr geschaut hatte. Heute, eine Woche vor dem Valentinstag, war der Tag der feierlichen Eröffnung ihrer Konditorei gekommen, Sasha’s Sweet Shoppe. Ihre Patisserie und Boulangerie lag an der Main Street und damit mitten im Geschäftsviertel von Wickham Falls. Der Bürgermeister und einige Mitglieder des Stadtrates und der Handelskammer hatten versprochen, um zehn Uhr zum Eröffnungsfoto vorbeizukommen.

„Du kannst ruhig weiter auf die Uhr starren, aber davon geht die Arbeit nicht schneller von der Hand.“

Sasha drehte sich zu ihrer Mutter um. Charlotte Manning hatte ihr in den vergangenen vier Monaten unermüdlich geholfen, obwohl sie vor fast einem Jahr einen leichten Herzinfarkt erlitten hatte. Sasha war sich darüber im Klaren, dass es so nicht weitergehen konnte, weshalb sie vor ein paar Tagen ein Schild mit einem Stellenangebot ins Fenster gehängt hatte. Sie suchte eine Teilzeitkraft.

„Hoffentlich sagen sie den Termin wegen des Wetters nicht ab.“ Sie hatte es kaum ausgesprochen, da klopfte der Fotograf an die Ladentür. Sasha presste kurz die zittrigen Handflächen aneinander und machte ihm auf.

„Guten Morgen, Jonas.“

„Guten Morgen, Sasha. Guten Morgen, Charlotte.“

Jonas Harper arbeitete sowohl für die Stadt als auch für die Lokalzeitung „The Sentinel“, stellte seine Fototasche auf den Fußboden und ging zum Glastresen voll bunter Gebäckkreationen. „Oha, die sind viel zu schön zum Essen.“

Sasha lächelte den Mann mit dem dunklen, grau durchwirkten Pferdeschwanz an. Er traf den Nagel auf den Kopf, denn sie hatte die vergangenen zwei Tage damit zugebracht, eine ansehnliche Mischung aus Törtchen, Keksen und Pies zusammenzustellen. An diesem Morgen hatte sie noch zusätzlich Weizen- und Roggenbrote und Pumpernickel gebacken. „Schau mal, ich habe Kostproben für dich und die anderen.“

Jonas zog den Reißverschluss seines knallgelben Regenponchos auf. „Kann ich den irgendwo aufhängen?“

Charlotte trat vor und streckte die Hand aus. „Ich mach das schon.“

Sasha beobachtete ihre Mutter, wie sie Jonas den Poncho abnahm und ihm dabei ein strahlendes Lächeln schenkte. Mit sechsundfünfzig war Charlotte weiterhin eine sehr attraktive Frau – trotz allem, was sie während ihrer Ehe mit einem Mann durchgestanden hatte, dem sie es nie hatte recht machen können. Inzwischen war sie verwitwet, ihr blondes Haar schimmerte silbern, und um ihre blauen Augen lagen einige Fältchen.

Um die täglichen Streitereien ihrer Eltern nicht mitanhören zu müssen, hatte sich Sasha allzu oft das Kissen über die Ohren gezogen. Als jüngstes von drei Kindern – und einziges Mädchen – hatte sie dem Tag entgegengefiebert, an dem sie Wickham Falls verlassen konnte. Ihre Brüder hatten dies bereits getan, indem sie sich fürs Militär verpflichtet hatten. Zehn Jahre waren vergangen, seitdem Sasha Wickham Falls ihre Heimat genannt hatte, aber nun war sie zurückgekehrt, um zu bleiben.

„Der Laden ist wirklich hübsch“, sagte Jonas. „Er erinnert mich an einige der kleinen Bäckereien, die ich in Paris gesehen habe.“

Sasha nickte lächelnd. Die mit Bildern von Kuchen, Muffins und Cupcakes bedruckte bunte Tapete bildete einen fröhlichen Hintergrund für den Glastresen und drei Bistrotische mit Stühlen. Sasha hatte auch eine French Press, einen Kaffeevollautomaten und einen Standmixer angeschafft, um verschiedene Kaffeespezialitäten anbieten zu können.

„Eine Boulangerie hatte ich tatsächlich bei der Planung im Kopf.“ Sie war zwar nie in Paris gewesen, hatte aber unzählige Berichte über die französische Backkunst gesehen und daher eine genaue Vorstellung davon, was ihre Patisserie anbieten sollte und wie sie die Räumlichkeiten einrichten wollte. Ihre Mutter hatte scherzhaft gemeint, dass die Einwohnerschaft von Wickham Falls möglicherweise gar nicht bereit war für ausgefallenes Feingebäck mit Namen, die sie gar nicht korrekt auszusprechen vermochte. Doch Sasha hatte sich nicht von ihrem Traum abbringen lassen, als erfolgreiche Konditorin noch einmal von vorn anzufangen.

Als Heranwachsende hatte sie lange nicht gewusst, was sie beruflich werden wollte, was sich erst allmählich geändert hatte, als sie nach Tennessee gezogen war, um eine Stellung als Gesellschafterin bei einer älteren Dame anzunehmen. Adele Harvey – eine ehemalige Englischlehrerin und zurückgezogen lebende Witwe eines vermögenden Grundstücksmaklers – war für Sasha die Großmutter geworden, die sie nie gehabt hatte.

Sasha hatte Adeles Gesuch im Internet entdeckt und sich beworben, obwohl sie über keinerlei Erfahrung verfügt hatte, abgesehen davon, gelegentlich die kleinen Kinder ihrer Nachbarn gehütet zu haben. Zwei Wochen nach ihrem Highschool-Abschluss war sie in einen Bus Richtung Memphis, Tennessee, gestiegen, um sich persönlich bei Mrs. Harvey und dem Anwalt der kinderlosen Witwe vorzustellen. Schon nach zehn Minuten hatte die ältere Dame ihr verkündet, dass sie sie engagierte. Und als Sasha Mitte August wieder nach Memphis reiste, tat sie es als Passagierin erster Klasse auf einem Direktflug. Ein Chauffeur holte sie am Flughafen ab und fuhr sie in einer Limousine zu ihrem neuen Zuhause.

Das Läuten der Türglocke riss Sasha aus ihren Gedanken. Langston Cooper kam herein, der Redakteur der Zeitung The Sentinel. Geboren in Wickham Falls hatte er den Ort verlassen, um eine Karriere als Journalist zu verfolgen. Über ein Jahrzehnt hatte er als Korrespondent für einen Nachrichtensender aus dem Mittleren Osten berichtet, bevor er in die Staaten zurückgekehrt war und sich einen Namen als Bestsellerautor gemacht hatte. Sein Lebensweg wies also Parallelen zu Sashas Fortgang auf, denn Langston hatte eine bekannte Sängerin geheiratet, doch die Ehe zerbrach, als Gerüchte aufkamen, dass sie eine Affäre mit einem Schauspieler hatte. Langston war daraufhin nach Wickham Falls zurückgekehrt, hatte die Lokalzeitung übernommen und es innerhalb von zwei Jahren geschafft, Auflage und Werbeeinnahmen des Blattes deutlich zu erhöhen.

Er nahm seine Baseballmütze ab und lächelte Sasha an. Als Kinder waren Langston und einer von Sashas Brüdern dicke Kumpel gewesen.

Sie ging auf ihn zu und legte ihre Wange an sein glatt rasiertes Gesicht. „Danke, dass du hergekommen bist.“

Langston drückte einen Kuss auf ihr Haar. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde den großen Auftritt unserer Promipatissière verpassen?“

Sasha errötete bis unter die Haarwurzeln ihrer von Natur aus erdbeerblonden Locken, die sie nach ihrer Scheidung eine Zeit lang braun gefärbt hatte, um nicht von Paparazzi erkannt zu werden – die hatten sie erbarmungslos gejagt, als bekannt geworden war, dass sie nicht mehr mit dem umschwärmten Countrysänger Grant Richards zusammen war.

„Hast du vergessen, dass ich nicht die einzige Prominente in Wickham Falls bin?!“, fragte sie lächelnd. „Immerhin bist du ein New-York-Times-Bestsellerautor.“

Langston nickte. „Ich bin aber nicht hier, damit du über mich redest, sondern über dich. Nach den Fotos und Ansprachen würde ich gern einen Termin für ein Interview mit dir ausmachen.“

„Kannst du mich vielleicht in ein paar Wochen anrufen?“, fragte sie.

„Natürlich.“ Er küsste ihre Wange. „Erst einmal herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.“

Sasha lächelte nervös, als sie den Bürgermeister, einige Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats und den Vorsitzenden der Handelskammer durch die Scheibe sah.

„It’s showtime, Natasha“, flüsterte Charlotte.

„Ja, Mama.“ Ihre Mutter war die Einzige, die sich weigerte, sie Sasha zu nennen – eine Abkürzung, die entstanden war, weil ihr drei Jahre älterer Bruder als Kind Natasha nicht hatte aussprechen können. Als er angefangen hatte, seine kleine Schwester Sasha zu nennen, war der Name geblieben.

Sasha ging zur Ladentür und öffnete sie.

Nachdem die Abgesandten der Stadt gegangen waren, seufzte Sasha hörbar. Allen hatten sie einen kleinen weißen Karton mit verschiedenen Minicupcakes mitgegeben, und zwar in den Geschmacksrichtungen Red Velvet mit roter Bete, Pumpkin Spice, Zitrone-Limette und Schoko-Nuss. Cupcakes waren definitiv ihre Spezialität.

Sie schob die Hände in die Taschen der pinkfarbenen Tunika mit ihrem Namen und dem Logo des Geschäfts über dem Herzen. „Auch wenn Bürgermeister Gillespie etwas weit ausgeholt hat, finde ich, dass die Eröffnung gut lief.“

„Es lief sehr, sehr gut!“, stimmte Charlotte ihr zu. „Jonas hat tolle Fotos vom Laden geschossen, und wenn Langston dich erst interviewt hat, wirst du der Nachfrage nach deinen Cupcakes kaum nachkommen können.“

Sasha zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Sie wollte in ihrer Patisserie und Boulangerie keineswegs nur Cupcakes verkaufen, sondern auch Kuchen- und Brotspezialitäten sowie besondere Desserts auf Bestellung. Wickham Falls war zwar nicht Nashville, dessen war sie sich bewusst, aber sie wollte der Einwohnerschaft der Kleinstadt keinesfalls Kreationen von minderer Qualität anbieten.

Die Türglocke läutete, und es strömten immer mehr neugierige Kundinnen und Kunden herein. Das frische Brot war mittags ausverkauft.

„Kann ich dir helfen?“, fragte Sasha ein hübsches junges Mädchen mit großen dunklen Augen und akkurat geflochtenen,...



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