Albrecht | Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 231 Seiten

Albrecht Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif

Roman
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8353-0675-2
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, 231 Seiten

ISBN: 978-3-8353-0675-2
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Roman ist eine musikalische Vermessung des Weltalls, er erzählt eine deutsche Raumfahrtgeschichte, wie sie abenteuerlicher nicht sein könnte.

Wie sähe eine Geschichte der Deutschen im Weltraum aus, wenn Science Fiction und Fictive Science ineinander übergingen? Wenn, was in Filmen, Büchern, Romanheftchen als Zukunft beschrieben wurde, wirklich Realität geworden wäre?
Jörg Albrecht schickt Kym, Tym & Martyn in ein kindliches Weltraumfahrerspiel, um nach deutschen Spuren im All zu suchen. Eben noch Erstklässler, sind die drei in Sekundenschnelle zehn Jahre älter und jagen durch die Zeit, die für sie zum Raum wird, Funksprüchen hinterher, die vom Summen des Universums berichten. Auf der Suche nach den musikalischen Gesetzen des Alls führen sie die deutsche Einheit herbei. In einer Notoperation werden die Augäpfel eines Astronauten und eines Kosmonauten zu einem visuellen Apparat verschweißt. Sandmännchen International vermittelt als Ost-West-Wesen zwischen den Nationen.

Der Roman entwirft aus technischen Daten, Bildern und historischen Berichten eine Geschichte der deutschen Familie im outer space: von Johannes Kepler über Otto Lilienthal und Wernher von Braun zur Raumpatrouille Orion. Eine Space-Opera, die auch von den Weltraummythen des Pop erzählt, von David Bowie bis zu den Klaxons.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Prolog Mikrometeoriten;5
2;1 Angriff der Reichsflugscheiben;19
3;2 Zeit der Augen;79
4;3 nach den Abstürzen;129
5;4 Mutantenmusik;157
6;5 listen through the wires;207


1 Angriff der Reichsflugscheiben (S. 19)

[Musik, vorwärts abgespielt]

[Bilder, rückwärts eingezählt]

[Displays, die dabei sind]

Ouvertüre: Unsere Körper rauschen. Den Rücken zur Erde, den Blick zum Himmel, die Ohren in Kopfhörern. Eine Minute und dreißig Sekunden vor dem Start wird auf interne Stromversorgung umgestellt. Eine Minute vor dem Start wird von der Startkontrolle ein letztes Mal der Status abgefragt, ich drücke auf den Schalter und das Licht springt auf Grün.

Es kommen nur noch vereinzelt Meldungen auf Big Loop. Dreißig Sekunden vor dem Start kommt die Meldung ARM payload. Ich schaue auf das Display am Receiver. Dann ist es zwölf Uhr eine Minute a.m. Start! Jetzt schau ganz genau hin!

Null bis fünf Sekunden: Goldene Funken, Milliarden goldener Funken, zum Rückstoß vereinigt, heben die Rakete uber den Erdboden, mit einem Grollen, das mit winziger Verzogerung ankommt, wahrend das riesige Gerust nach rechts kippt, eine Explosion, ja wirklich eine Explosion von der Startrampe weg. Sechste und siebte Sekunde: ein kleiner Sprung hinunter von der Brucke in den Mondstaub.

Achte Sekunde: der still stehende Astronaut, der nicht weis, wie es weitergehen soll. Neunte Sekunde: der still stehende Astronaut, der in der Hand die Zukunft halt, in Form einer Flagge, eine Flagge ohne Sterne.

„ Zehnte Sekunde: die Landefahre links, der Astronaut winkend, ohne Bewegung winkend, rechts, in der Mitte die Flagge, die Zukunft, elfte Sekunde: die Flagge im American Shot, zwolfte: die Flagge und der Astronaut, dazu ein Gitarrenriff, Zoom auf die Flagge, die sich nicht fur eine Farbkombination entscheiden kann, die Flagge: pink mit grungelbem Zeichen, grun mit gelbblauem Zeichen, gelb mit orangelila Zeichen, lila mit gelbblauem Zeichen, turkis mit gelbgrunem Zeichen, orange mit rosagelbem Zeichen, pink mit blauweisgestreiftgrunem Zeichen, blauweisgestreift mit rotlila Zeichen, rotblaukariert mit hellgrunweisem Zeichen, mint mit leopardmustergrunem Zeichen, gelb mit zebragestreiftrosa Zeichen, gelbrautiert auf Weis mit hellblaudunkelblauem Zeichen, gelb mit roterbacksteinkariertblauem Zeichen, gelb mit rosablaugetupftweinrotem Zeichen, gelb mit weiseHerzchenaufrosagelbem Zeichen, grunrosageblumt mit rosagrungeblumtgelbem Zeichen, dann eine schnelle Abblende der Tonfolge und der Bildfolge, von der Oberflache hinauf zu den Sternen!

[r u old enough to remember this?]

„ Fehlen die Sterne auf der Flagge genau wie am Himmel uber dem Mond, weil die Belichtungszeiten nicht klein oder gros genug sein konnen, um Sterne auf den Film zu bannen? Blicke hinauf zum Himmel, in dem Lichtpunkte immer wieder erscheinen, immer wieder am selben Ort, wie gewaltig hingeworfen. Nur die Notenpulte sind noch erleuchtet.

[r u loud enough to remember this?]

Was erinnert wird, vielleicht noch in Jahrtausenden: Die Stimme eines Bewohners des roten Planeten, der in glitzernder Haut zu Beginn der Siebziger auf die Erde kommt, zum Himmel hinaufblickt, die Lichtpunkte sieht und singt, The stars look very different today. Die Abfolge, in der die Filzstiftfarben der Flagge auf dem Mond wechseln, um Sekunden spater die Achtziger endgultig zu eroffnen, mit einer glitzernden Frau, in einer Rohre aus Plexiglas, schwebend.

„ Die Spuren unserer Fuse auf glitzernden Flachen der Neunziger, Spuren, die ubereinanderliegen, in so vielen Schichten, das der Versuch, aus diesen Spuren eine Bewegungsnotation zu rekonstruieren und diese Notation in Bewegung umzuwandeln, auch fur die Korper der Zukunft nicht vollfuhrbar ist. Nicht einmal mit Notationstechniken, die Bewegungen von Astronauten in der Schwerelosigkeit wiedergeben konnen, nicht einmal das.


Albrecht, Jörg
Jörg Albrecht, geb. 1981 in Bonn, lebt in Berlin. Er studierte Komparatistik, Geschichte, Literatur und Theaterwissenschaft in Wien und Bochum. Neben seinen Romanen veröffentlichte er zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke, zuletzt: »Die blauen Augen von Terence Hill«, das beim Steirischen Herbst 2011 in Graz uraufgeführt wurde und danach in Berlin und Jena gespielt wurde.



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