Adrian | Verstoßene des Lichts | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 13, 320 Seiten

Reihe: Midnight Breed

Adrian Verstoßene des Lichts


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8025-9820-3
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 13, 320 Seiten

Reihe: Midnight Breed

ISBN: 978-3-8025-9820-3
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Rune lebt für den Kampf. Als Cagefighter kennt der Vampir nichts anderes als Blut und Gewalt. Das hat ihn zu einem gefährlichen Einzelgänger gemacht, der keine Nähe zulässt - bis er Carys begegnet. Die Tagwandlerin reißt seine Schutzmauern eine nach der anderen ein, und doch kann Rune sich ihr nicht ganz öffnen. Denn die Wahrheit über seine Vergangenheit könnte sie nicht nur ihre Liebe, sondern auch das Leben kosten ...

Band 13 der erfolgreichen Vampirsaga "Midnight Breed" von Bestseller-Autorin Lara Adrian

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1


Titaniumdornen schlitzten dem Kämpfer das Gesicht auf, sodass Blut auf den Boden des Stahlkäfigs spritzte und die fiebernde Menge, die sich in der Kampfarena im Keller drängte, vor Begeisterung raste.

Harte Industrial-Klänge dröhnten von der ein Stockwerk höherliegenden Tanzfläche nach unten und sorgten zusammen mit den brüllenden Zuschauern für einen ohrenbetäubenden Geräuschpegel, während sich der lange Kampf der beiden Stammesvampire seinem Höhepunkt und Ende näherte.

Carys Chase stand fast ganz vorn inmitten des begeisterten Pulks, als Runes Faust wieder das Gesicht seines Gegners traf. Noch mehr Beifallsrufe und Applaus schlugen dem unangefochtenen Champion von Bostons brutalster Arena aus dem Publikum entgegen.

Die Kämpfe waren eigentlich illegal, aber äußerst einträglich. Und seit ihre entsetzten menschlichen Mitbewohner vor zwanzig Jahren von der Existenz der Stammesvampire erfahren hatten, gab es nur wenige Sportereignisse, die beliebter waren als die verbotenen Zweikämpfe zwischen zwei Meter großen und hundertdreißig Kilo schweren Vampiren, die wie Gladiatoren in einem geschlossenen Stahlkäfig aufeinander losgingen.

Für Carys und die anderen Abkömmlinge ihrer Art war Blut überlebenswichtig, aber manchmal schien es so, als ob der Hunger danach bei den Menschen noch viel größer war. Vor allem wenn dabei nur das Blut von Stammesvampiren vergossen wurde.

Aber sogar Carys musste zugeben, dass es ein atemberaubend schöner Anblick war, einem Vampir wie Rune beim Kämpfen zuzuschauen. Er bestand nur aus gefährlicher Anmut und tödlicher Wildheit.

Und er gehörte ihr.

Seit sieben Wochen … seit dem Abend, als sie mit ein paar Freundinnen ins La Notte gekommen war und Rune das erste Mal im Käfig hatte kämpfen sehen, waren sie praktisch unzertrennlich. Sie hatte sich auf der Stelle bis über beide Ohren unsterblich verliebt und keinen anderen Mann mehr angeguckt.

Zum großen Kummer ihrer Eltern. Sie und ihr Zwillingsbruder Aric hätten ihr beinahe verboten, Rune weiterhin zu sehen, wobei sie nur danach urteilten, womit er sein Geld verdiente und in welchem Ruf er stand. Sie kannten ihn nicht. Sie wollten ihn auch nicht kennenlernen, und das tat weh. Das machte sie wütend.

Und war der Grund, warum Carys aufgebracht ihren Sturkopf – eine Eigenschaft, die ihr von beiden Elternteilen vererbt worden war – durchgesetzt hatte und sie vor Kurzem aus dem Dunklen Hafen der Chases ausgezogen und mit ihrer besten Freundin, Jordana Gates, zusammengezogen war.

Ihre Entscheidung, von zu Hause auszuziehen und sich eine eigene Wohnung zu suchen, war nicht gut aufgenommen worden. Insbesondere ihrem Vater, Sterling Chase, hatte das sehr missfallen. Als Leiter der Zweigstelle des Ordens in Boston war er zusammen mit dem Ordensgründer, Lucan Thorne, und den anderen Bezirksleitern im Grunde der Bewahrer des Friedens zwischen den Stammesvampiren und der Menschheit. Schon in guten Zeiten war das keine einfache Aufgabe, ganz zu schweigen von der Unsicherheit, die dieser Tage den gegenseitigen Umgang prägte.

Carys verstand die Sorge ihres Vaters bezüglich ihrer Sicherheit und ihres Wohlergehens. Sie wünschte nur, er würde endlich verstehen, dass sie eine erwachsene Frau war, die ihr Leben selbst in die Hand nahm.

Auch wenn zu diesem Leben ein Stammesvampir gehörte, der sich entschieden hatte, seinen Lebensunterhalt in der Kampfarena zu verdienen.

Um sie herum begannen jetzt alle Zuschauer, den Namen ihres Champions zu skandieren. »Rune! Rune! Rune!«

Carys fiel mit in die Rufe ein. Sie war überwältigt davon, wie er den Ring beherrschte, auch wenn die Frau in ihr jedes Mal zusammenzuckte, wenn Fäuste Fleisch und Knochen zerschmetterten. Und dabei war es egal, wer die Schläge einsteckte. Zumindest sich selber konnte sie eingestehen, dass ihre Liebe die Hoffnung nährte, er würde eines Tages beschließen, für immer aus dem Käfig zu steigen.

Keinem war es je gelungen, Rune zu besiegen – und mehr als nur ein paar waren bei dem Versuch umgekommen.

Mit fließenden Bewegungen strich er durch den Käfig. Er war nackt bis auf die Wettkampfkleidung, die aus braunen Lederhosen und fingerlosen Handschuhen bestand, welche mit Titaniumdornen besetzt waren. Die spitzen Stifte sorgten dafür, dass jeder Schlag zu einem Spektakel aus zerfetzendem Fleisch und brechenden Knochen wurde, das die Menge begeisterte.

Auch der U-förmige Halsring aus Stahl, den die Kämpfer trugen, war zur Unterhaltung der Besucher der Veranstaltung gedacht. Jeder Kämpfer hatte die Möglichkeit, sich einen Moment der Schonung zu erwirken, indem er innerhalb des Käfigs einen Knopf drückte, wodurch vom Halsring des Gegners ein lähmender Stromschlag abgegeben wurde, der den Fight unterbrach und dem schwächeren Kämpfer die Möglichkeit gab, sich etwas zu erholen, ehe der Kampf fortgeführt wurde.

Obwohl Rune unzählige Male selbst schwere Verletzungen im Ring zugefügt worden waren, hatte er sich nie dazu herabgelassen, den Knopf zu drücken, um sich einen Moment der Schonung zu gönnen.

Das Gleiche galt für seinen Gegner des heutigen Abends. Jagger, ein schwarzer Stammesvampir, war auch ein Liebling der Stammgäste des La Notte, und die Liste seiner Siege war fast genauso beeindruckend wie die von Rune. Die beiden Kämpfer begegneten einander außerhalb der Arena freundschaftlich, doch das war ihnen jetzt nicht anzusehen.

Wie bei jedem Stammesvampir heilten Jaggers Wunden innerhalb von Sekunden. Er stürzte sich wie ein wilder Stier mit einem markerschütternden Schrei auf Rune. Die Wucht des Aufpralls ließ Rune nach hinten gegen das Gitter krachen. Die Stäbe aus Stahl ächzten und bogen sich fast unter der Wucht von so viel Muskeln und Kraft. Die Zuschauer, die direkt davorstanden, schrien auf und wichen zurück, doch der Kampf ging bereits weiter.

Jetzt war es Rune, der zum Angriff überging und Jaggers massigen Körper quer durch den Käfig stieß.

Ob nun nur Wettkampf oder nicht, das Aufeinandertreffen von Fäusten und Fängen brachte die Wildheit eines jeden Stammesvampirs zum Vorschein. Jagger kam wieder hoch und zog die Lippen zurück, um die scharfen Zähne zu fletschen. Seine Dermaglyphen pulsierten in violetten Farbtönen auf seiner dunklen Haut. Seine Augen blitzten bernsteinfarben, als er den Oberkörper nach vorn beugte und leicht in die Hocke ging, um zum nächsten Angriff überzugehen.

Hoch aufgerichtet stand Rune ihm auf der anderen Seite des Käfigs gegenüber. Die kräftigen Arme hingen locker an den Seiten herunter, und er wirkte trügerisch entspannt, als er und Jagger sich umkreisten.

Auch die verschnörkelten Muster, die Runes Haut überzogen, loderten in unterschiedlichen Farben. Seine mitternachtsblauen Augen sprühten förmlich Funken, während er seinen Gegner musterte. Runes Reißzähne waren gewaltig. Die rasiermesserscharfen Spitzen schimmerten im trüben Schein der Arena. Doch unter dem verschwitzten dunklen Haar, das ihm in die Stirn fiel, strahlte das kantige, wie aus Stein gemeißelte Gesicht eine tödliche Ruhe aus.

In solchen Momenten war Rune am gefährlichsten.

Carys stockte der Atem, als Jagger zum Sprung ansetzte, durch die Luft flog, sich mit den Händen abstieß und wie ein Geschoss quer durch den Käfig fegte. Ein Fuß traf Runes Gesicht wie ein Vorschlaghammer, aber die Bewegung war so schnell, dass Carys ihr mit dem Blick kaum folgen konnte.

Doch nicht so Rune. Er packte Jaggers Knöchel und drehte ihn, sodass der Kämpfer zu Boden stürzte. Jagger steckte den Gegenschlag sofort weg, wirbelte auf dem Ellbogen herum und riss Rune mit einem schwingenden Hieb die Beine unterm Leib weg.

Es war eine fließende, elegante Bewegung, die jedoch Jaggers Niederlage einläutete.

Rune ging zu Boden, riss aber Jagger mit und nagelte ihn förmlich mit unbezwingbarem Klammergriff auf den Boden des Käfigs. Jagger wehrte sich heftig und versuchte sich zu befreien, aber Runes mit Dornen gespickte Knöchel bändigten den Kämpfer.

Donnernder Applaus dröhnte durch die Arena, als die Uhr den Kampf auszählte und Rune somit ein weiterer Sieg bevorstand.

Während Carys noch seinen sicheren Sieg bejubelte, spürte sie plötzlich ein Kribbeln im Nacken. Sie warf einen Blick über die Schulter in den vorderen Teil des Nachtclubs. Zwei Stammeskrieger ihres Vaters waren gerade hereingekommen.

Shit.

Jax und Eli, die mit der schwarzen Kampfmontur des Ordens ausgestattet waren, ließen den Blick über die Menge gleiten und ignorierten das Schauspiel, das sich im Käfig abspielte, während sie den Raum nach ihr absuchten. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, die Babysitter-Patrouille des Ordens jeden Abend zu sehen, aber das machte es nicht weniger ärgerlich.

Vielleicht war ihr Vater mit seiner Geduld am Ende. Sie kannte ihn gut und traute ihm durchaus zu, dass er seine Krieger losschickte, sie zu holen und nach Hause zu bringen. Mit Gewalt, wenn es sein musste.

Ha! Sollten sie es doch versuchen.

Carys – eine der wenigen Vampirkriegerinnen und noch dazu Tagwandlerin – war genauso stark wie die männlichen Abkömmlinge ihrer Art … oder sogar stärker, geschuldet der Tatsache, dass ihre Mutter, Tavia Chase, eine im Labor gezüchtete Kreuzung aus der DNA des Ältesten und einer Stammesgefährtin war.

Aber sie brauchte gar nicht auf ihre außergewöhnliche Körperkraft zurückzugreifen, um sich der beiden Stammeskrieger Jax und Eli zu...


Adrian, Lara
Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Neuengland. Seit ihrer Kindheit hegt sie eine besondere Vorliebe für Vampirromane. Zu ihren Lieblingsautoren zählen Bram Stoker und Anne Rice.

Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Neuengland. Seit ihrer Kindheit hegt sie eine besondere Vorliebe für Vampirromane. Zu ihren Lieblingsautoren zählen Bram Stoker und Anne Rice.



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