Adrian | Hotel Roma | Buch | 978-3-03973-084-1 | www2.sack.de

Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 204 mm

Reihe: Edition Blau

Adrian

Hotel Roma

Roman
1. Auflage 2026
ISBN: 978-3-03973-084-1
Verlag: Rotpunktverlag

Roman

Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 204 mm

Reihe: Edition Blau

ISBN: 978-3-03973-084-1
Verlag: Rotpunktverlag


Dieppe, Nordfrankreich. In den sonnigen, aber leeren Wochen der Corona-Pandemie gibt sich der Ich-Erzähler ein Versprechen: Sobald die Welt wieder offen ist, will er sich auf den Weg nach Italien machen, um den letzten Sommer von Cesare Pavese zu rekonstruieren – der erfolgreiche Schriftsteller hatte sich im August 1950 im Hotel Roma in Turin das Leben genommen. Der Erzähler träumt davon, das Rascheln von Paveses Regenmantel und das Echo seiner Schritte in den Bogengängen zu hören. Eineinhalb Jahre später sitzt er wirklich auf der Piazza Maria Teresa in Turin. Er ist von Rom angereist, wo er inzwischen wohnt. Und er ist nicht allein. Sie kommt aus Paris, Turin wird zur Haltestelle ihrer Liebe. Gemeinsam lesen sie in Paveses Leben und in seinen Werken, streifen durch die Stadt und die Hügellandschaften des Piemont, die nicht mehr ganz Erde und noch nicht Himmel sind.

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Aus dem Buch
Pavese wurde zu jenem Freund mit den unerbittlichen Sentenzen, mit dem man nicht allzu oft zusammen sein will, aus Angst, von seinem Zustand angesteckt zu werden. Zu dem, den man schätzt, aber bei dem man zögert, ans Telefon zu gehen, wenn er anruft. Hätte ich ihn gekannt, hätte ich an manchen Tagen den Gehsteig gewechselt, wenn ich seine Gestalt auf einer Straße von Turin hätte auftauchen sehen. Er ist der Freund, der uns tapfer und feige, schön und hässlich macht. Alles, bloß kein Lehrmeister. Ein hellsichtiger Gefährte, und eines Tages wird man sich vorwerfen, dass man nicht ans Telefon gegangen ist. Seine Literatur, sagte ein italienischer Kritiker, scheint das Tagebuch der anderen zu sein, das Tagebuch von uns allen und nicht mehr nur von ihm selbst. Manche Schriftsteller geben uns, was sie nicht mehr haben. All das, was Pavese mir schenkte und was ihn verlassen hatte, war darin, die Sorglosigkeit, die Freude, auf der Welt zu sein, die kindliche Seele, der Glaube, der Trost.


Spingler, Andrea
Andrea Spingler, 1949 geboren, lebt in Oldenburg und in Südfrankreich. Sie übersetzte unter anderem Marguerite Duras, Patrick Modiano, Alain Robbe-Grillet, Maylis de Kerangal, Pascale Kramer und Marie-Hélène Lafon ins Deutsche. 2007 wurde sie mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2012 mit dem Prix lémanique de la traduction und 2021 für ihr Gesamtwerk mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet.

Adrian, Pierre
Pierre Adrian, 1991 geboren, ist in der Nähe von Paris aufgewachsen. Er studierte Geschichte und Journalismus. Sein erster Roman, La Piste Pasolini (2015), wurde mit dem Prix des Deux Magots und dem Prix François-Mauriac der Académie française ausgezeichnet. Es folgten drei weitere Romane, der Prix Roger-Nimier und seit 2016 zahlreiche Sportkolumnen (Fußball und Radsport) für die Zeitschrift L’Équipe. Für seinen jüngsten Roman Hotel Roma (2024) wurde Pierre Adrian mit dem Prix Méditerrannée geehrt.



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