Adams / Heinze | Reiseführer Fehmarn | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Adams / Heinze Reiseführer Fehmarn

Paradies für Surfer und Camper
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7822-1480-3
Verlag: Koehler in Maximilian Verlag GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Paradies für Surfer und Camper

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-7822-1480-3
Verlag: Koehler in Maximilian Verlag GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Bei "Fehmarn" denkt so mancher zuerst an die Fehmarnsund-Brücke und die Fähre nach Dänemark. Doch die 185 Quadratkilometer große Insel bietet weitaus mehr als der Transit ahnen lässt: Strände und kleine Häfen, Vogelschutzgebiete und kulturgeschichtliche Highlights, beste Bedingungen zum Radfahren, Segeln und Surfen. Die Autoren zeigen Fehmarn, wie es wirklich ist: natürlich und bezaubernd.

Das Buch führt in die Inselmetropole Burg und stellt die charmanten Inseldörfer sowie die schönsten Strände vor. Die Autoren geben neben zahlreichen Informationen über die Geschichte Fehmarns auch aktuelle Restaurant- und Einkaufstipps. Aktivurlauber finden parktische Hinweise und Hitnergrundinformationen sowie Vorschläge für Ausflüge aufs Festland.

Adams / Heinze Reiseführer Fehmarn jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Fehmarn - Der "Knuust" oder der sechste Kontinent
Der Süden
Der Südosten
Der Norden
Die Nordküste
Naturschutzgebiete (NSG)
Inselmitte
Adressen und Infos
Ausflüge


FEHMARN – DER »KNUUST« ODER DER SECHSTE KONTINENT
FEHMARN STELLT SICH VOR
Hat man die unverwechselbare Fehmarnsundbrücke gesichtet, rückt Schleswig-Holsteins einzige Ostseeinsel schon in greifbare Nähe – der Urlaub beginnt. Jeder Küstenabschnitt der Insel hat seinen eigenen, besonderen Reiz. Auf der 78 km langen Küstenlinie wechseln sich Naturstrände, Ausgleichsküsten mit Binnenseen, feinsandige, erschlossene Strände und Steilküsten ab. Der Norden am Fehmarnbelt besitzt eine einmalige Dünenlandschaft mit etlichen großen und kleinen Strandseen, inzwischen ohne Verbindung zur Ostsee. Der Strand ist dort durch die Deiche vom Hinterland getrennt. Zwei Naturschutzgebiete nehmen ein gutes Stück der Nordküste ein und laden Naturinteressierte zu Erkundungsspaziergängen ein. Im Osten dominiert eine bis 15 m hohe Steilküste mit den idyllischsten und ursprünglichsten Stränden der Insel. Sandbänke im Meer garantieren den Schwimmern einen guten »Haltepunkt«. Der Süden gehört zu einem der wenigen reinen Südstrände an der Ostsee und verspricht den feinsandigsten Strand und Sonne satt. Dort zieht es die Besucher mindestens einmal während des Urlaubs hin, um »Strandleben pur« zu genießen. Ebenso liegen an der Südküste alle Segel- und Fischerhäfen und die größten Wassersportreviere. Der windreiche Westen bietet ruhige, überwiegend »steinreiche« Naturstrände, die zu Entdeckungstouren einladen. Ein großer Teil der Westküste ist als Brutgebiet für unzählige Wasservogelarten und seltene Pflanzen reserviert und steht daher unter Naturschutz. Es gibt keine großen Entfernungen auf der Insel jenseits des 1.200 m breiten Fehmarnsunds. Die E 47 wird auch Vogelfluglinie genannt, weil Zugvogelschwärme aus Nordeuropa jedes Jahr diesen Weg in den Süden nehmen und wieder zurück. Sie verbindet Hamburg mit Kopenhagen und teilt die Insel in eine Nordwesthälfte und eine kleinere Südosthälfte. Bis Ende 2002 war Fehmarn aufgeteilt in die Gemeinden Westfehmarn, Landkirchen und Bannesdorf mit insgesamt 42 Dörfern sowie die Stadt Burg. Nach einer beispielgebenden Kommunalreform wird die ganze Insel heute als Stadt Fehmarn verwaltet, unter einem Bürgermeister. Man fühlt sich auf den 185 Quadratkilometern durch die weiten, offenen Flächen nie eingeengt, verliert daher auch nie den Überblick und die Orientierung. Der Spruch der Fehmaraner »Die Insel ist so flach, dass man am Mittwoch schon den Sonnabend sehen kann« beschreibt die Landschaft absolut treffend! Die höchste Erhebung misst 26 m – mit anderen Worten Fehmarn ist platt wie ein Pfannkuchen. URLAUBSSPASS AN LAND UND ZU WASSER
Wegen der fehlenden Höhenmeter ist selbst für Ungeübte jedes Ziel bequem mit dem Fahrrad zu erreichen. Mehr als 300 km Radwege führen durch die weite Insellandschaft und erleichtern das Fortkommen. Der »Ostseeküsten-Radweg« umrundet die Insel, und der »Mönchsweg« führt von Großenbrode über Landkirchen, Burg und Bannesdorf bis nach Puttgarden. Servicestationen der »Bike-Friends Fehmarn« machen das Radfahren noch unkomplizierter. Dort gibt es nicht nur Hilfe für das Fahrrad und E-Bike-Ladestationen, sondern auch an das leibliche Wohl ist gedacht (eine Liste der angeschlossenen Einrichtungen gibt es unter www.fehmarn.de, Fehmarn aktiv erkunden). An Land warten Reiterhöfe (www.urlaub.reiten-auf-fehmarn.de), ein landschaftlich schöner 18-Loch-Golfplatz direkt am Burger Binnensee (www.golfpark-fehmarn.de) und eine Boule-Bahn im Stadtpark (www.boulefreundefehmarn.de, Kugeln gibt es in der Bibliothek) auf Mitstreiter. Gezeiten sind auf Fehmarn kaum spürbar, das Wasser ist also immer da. Allerdings gibt es unterschiedliche Strömungen, auf die Schwimmer achten müssen, die jedoch gerade bei den Wassersportlern sehr beliebt sind. Dazu kommen die idealen Windbedingungen, die vor allem Segler, Surfer und Kiter (die Wassersportart Nr. 1 auf Fehmarn) so schätzen – an einer der Küsten weht immer ein günstiger Wind. Übungsgebiete gibt es für Anfänger und Profis, von seichten Buchten bis zur offenen Ostsee mit Brandungswellen und starken Winden. Viele Wettbewerbe in den unterschiedlichsten Disziplinen werden über das Jahr ausgetragen. Die Ostsee bietet den Anglern, die auf Dorsch, Plattfisch und Meerforelle aus sind, ein gutes Revier und lässt Taucher die Schönheit der Unterwasserwelt in Seegraswiesen, Muschelbänken oder an Wracks bestaunen (www.tauchen-suedstrand.de, auch Schnupperkurse). Für eine Insel recht ungewöhnlich bietet sie Badespaß entlang der ganzen Küstenlinie. Alles in allem sind das die besten Voraussetzungen für Entspannung, Erholung und Abenteuer. SONNE SATT – (FAST) GARANTIERT
Über das Jahr scheint die Sonne im Durchschnitt über fünf Stunden am Tag. Daher zählt die Insel zu einer der sonnenreichsten und regenärmsten Regionen in Deutschland. Im Mittel ist es etwa ein Grad wärmer als auf dem Festland. Selbst wenn sich dort bedrohliche Wolken auftürmen, behält auf Fehmarn meist die Sonne die Oberhand. Die Insel liegt im Windschatten der Holsteinischen Schweiz und besonders des bis 168 m hohen Bungsberg-Gebietes. So haben sich die atlantischen Tiefdruckgebiete aus Westen bereits abgeregnet, bevor sie über Fehmarn weiterziehen. Das Frühjahr kommt zwar etwas später durch die umgebende, noch kühle Ostsee, dafür gibt es dank dem nur langsam abkühlenden Ostseewasser einen länger anhaltenden sonnigen Herbst mit milden Temperaturen. GESCHICHTE EINER BAUERNINSEL
VOM MEER UMGEBEN
Jahrhundertelang war Fehmarn nur über den Seeweg erreichbar und witterungsbedingt teils über längere Zeit vom Festland abgeschnitten. Diese Abgeschiedenheit hat die Insel selbst und deren Bewohner geprägt. Das symbolisiert bereits die Fahne, die ihnen 1581 vom dänischen König Christian II. als Friedenssymbol verliehen wurde – Blau mit einer Krone in der Mitte. Fehmarn wird als eine besondere Insel inmitten der blauen Ostsee dargestellt, oder wie es schon Waldemar IV. 1358 gesagt haben soll: »Fehmarn – Edelstein des Meeres«. Die Fehmaraner Bauern waren niemals Leibeigene gewesen und daher immer recht selbstbewusst, denn der Adel konnte sich dort nicht etablieren. Das hatte schon früh dazu geführt, dass die Bewohner ihre Insel als etwas Eigenständiges betrachteten und sie gerne als den Sechsten Kontinent bezeichneten. Sie war schließlich durch den Sund vom übrigen Europa getrennt. Der Ausspruch bei einem Besuch aufs Festland »wi fährt na Europa« (wir fahren nach Europa) war durchaus üblich und oft gebraucht. Häufig hört oder liest man die Bezeichnung Knuust für die Insel. Sie wird eher augenzwinkernd verwendet: In seiner Form erinnert Fehmarn an die Enden eines Brotlaibes, also den Knust, und der ist bekanntlich das beste Stück! FREIHEIT IST DAS HÖCHSTE GUT
Ihre freie Lebensart mussten sich die Fehmaraner immer wieder schwer erkämpfen. Um 400 n. Chr. besiedelten zunächst die slawischen Wagrier die Insel (slawisch ve morje = im Meer) und bauten 400 Jahre später hier die ersten Burgen. Inmitten der Ost-West-Passage durch die Ostsee war Fehmarn wie geschaffen als Versteck für Piraten. Daraus zogen einige ihren Nutzen, sodass die Insel bald als Piratennest verschrien war, wie Adam von Bremen schon 1076 erwähnte. Im Zuge der Christianisierung wurden die Slawen von Dänen und Holsteinern vertrieben, und überall auf der Insel entstanden Kirchenbauten. Nikolai-Kirche in Burg In der Folgezeit kämpften immer wieder dänische Könige und Holsteiner Grafen um die Herrschaft, bis im Jahr 1420 der Dänenkönig Erich der Pommer Fehmarn einnahm und einen Großteil der Einheimischen tötete. Es ist aber wohl nur eine Legende, dass damals nur drei Fehmaraner übrig geblieben sind: ein Mackeprang, ein Rauert, ein Witte. Das Fehmarnsche Memorial, eine Sandsteintafel an der östlichen Außenwand der Nikolai-Kirche in Burg, erzählt in gotischen Buchstaben von dieser Gräueltat. Während des Dreißigjährigen Krieges stand Fehmarn noch einmal vor der völligen Vernichtung. Nach einem Seegefecht mit den Dänen im Jahr 1644 landeten die Schweden in der Nähe von Puttgarden und bedrohten die Insel. Durch den Einsatz des Dänenkönigs Christian IV., der mit dem Flaggschiff Trefoldighed (»Dreifaltigkeit«) gegen die Schweden anging, konnte eine Eroberung verhindert werden. Das 18. Jh. brachte den Fehmaranern ihre Eigenständigkeit zurück. Dies wird in einer der spannendsten Geschichten dokumentiert, dem »Uln Utfegen« (Eulen ausfegen): 1735 legten die Bewohner Baron Friedrich Wilhelm von Hertzberg, einem Amtmann der dänischen Regierung, eine Klage mit 964 Unterschriften vor. In ihr wurden mehrere Kämmerer und Kirchspielrichter beschuldigt, landwirtschaftliche Gelder unterschlagen und dreiste Vetternwirtschaft betrieben zu haben. Der Amtmann ließ daraufhin die Angeklagten verhaften und zwölf neue Kirchspielvertreter einsetzen. Als Ergebnis brach neuer Wohlstand aus, sodass diese Zeit als »Vollbukstid (Vollbauchzeit) in die Annalen einging. Im 19. Jh. klärten sich die Machtverhältnisse auf Fehmarn endgültig zugunsten der Deutschen. Die Preußen unter Hauptmann Xaver von Mellenthin kamen im März 1864 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion über den Sund und überrumpelten die dänischen Besatzer (s. S. 121 f., Fischer Stüben). Nach dem Zweiten Weltkrieg...


Nicoletta Adams ist promovierte Geologin und arbeitet seit 1992 als Reisebuchautorin für verschiedene Verlage. Ihre Schwerpunkte liegen inzwischen auf der Ostseeküste, Ostfriesland und Bremen.

Ottmar Heinze ist seit mehr als 20 Jahren als Bildjournalist in der Reisebranche unterwegs.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.