Buch, Deutsch, Band 23, 372 Seiten, KART, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Nationalisierung, Nivellierung und Sowjetisierung einer mitteleuropäischen Stadt 1919-1991
Buch, Deutsch, Band 23, 372 Seiten, KART, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Reihe: Deutsches Historisches Institut Warschau
ISBN: 978-3-447-06425-5
Verlag: Harrassowitz Verlag
Dabei stellt Ackermann einen langfristigen Zusammenhang zwischen der bereits nach dem Ersten Weltkrieg verstärkten Nationalisierung ethnischer Zuschreibungen und der 1939 einsetzenden und 1944 verstärkten Sowjetisierung der Region her. Die sowjetische Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg bildete demnach die Grundlage für eine moderne urbane weißrussische Erzählung von Grodno. Durch das genaue Nachzeichnen der Migrationsströme in die Stadt sowie der Anpassungsstrategien der neuen Bewohner wird deutlich, warum trotz der starken institutionellen Verankerung der weißrussischen Titularnation die urbane Kultur Grodnos russophon dominiert war. Die Abfolge sowie das Ineinandergreifen von Einschreiben, Löschen und Neudefinition kultureller Textur werden dabei als lokaler Aneignungsprozess beschrieben, als dessen Ergebnis ein Palimpsest entsteht.