Buch, Deutsch, 232 Seiten, KART, Format (B × H): 172 mm x 244 mm, Gewicht: 402 g
Praxishandbuch für alle sozialen Berufe mit 88 kreativen Übungen für verschiedene Zielgruppen und Symptomatiken
Buch, Deutsch, 232 Seiten, KART, Format (B × H): 172 mm x 244 mm, Gewicht: 402 g
ISBN: 978-3-87387-653-8
Verlag: Junfermann Verlag
Dieses Buch entstand ursprünglich aus dem eigenen Bedarf der Autorinnen heraus, ein möglichst breit gefächertes Ideenbuch zum Nachschlagen zu schaffen - möglichst übersichtlich und dennoch vernetzt, mit notwendigen Hinweisen auf verschiedene Symptomatiken und Zielgruppen. Dieses Buch verbindet vor allem zwei wesentliche Elemente: Erstens werden viele praktische Übungen beschrieben, die für alle Menschen geeignet sind, die im sozialen Bereich arbeiten, oder für Menschen, die Übungen für sich selbst ausprobieren möchten. Zu Beginn jeder beschriebenen Übung wird aufgelistet, für welches Klientel die Übung genau geeignet ist, welches Material oder welche Raumbeschaffenheit benötigt wird und welchen emotionalen Tiefungsgrad die Übung voraussichtlich erreicht. Zweitens werden einige Symptomatiken oder Phänomene benannt, die in der sozialen Arbeit mit Menschen immer wieder auftauchen. So können Leserinnen und Leser unterschiedlicher Berufsgruppen (Lehrerinnen, Sozialarbeiter, Ärztinnen oder Therapeuten) nach ihren jeweiligen Bedürfnissen Übungen auswählen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Was begegnet uns in unserer Arbeit?
Einstieg, Beziehungsbildung, Vertrauen herstellen
Kommunikation, Vertrauen schaffen, Öffnung ermöglichen
Stress, Druck, Anspannung
Rückzug, Gleichgültigkeit, Widerstand
Sucht und Grenzenlosigkeit
Energielosigkeit, Sinnlosigkeit, Depression
Angst
Aggression, Wut, Zerstörung
Trauer
Selbstwert und Identität
Scham und Tabus
Praxis
Der Körper
Bewegungsübung zum Einstieg: Durchbewegen
Bewegungsübung zum Einstieg: Kreisen
Kennenlernen mit Körperteilen
Partnerübungen
Triadenarbeit
Gruppenarbeit
Enspannung, Massage und Kontakt
Abschied nehmen
Malen, Zeichnen, Gestalten
Auf einer einsamen Insel
Malen und Kontakt zu zweit
Kollektives Malen und Zeichnen
Gefühle in Linien und Formen
Blindes Malen mit beiden Händen
Mandala legen zum Thema "Tod"
Ein Dorf bauen
Übergreifende Übungen für Körperarbeit und Malen
Ton, Salzteig, Knete - etwas "formen"
Mithilfe von Ton mit einer Person in Kontakt gehen
Ton oder Salzteig und der Umgang mit Gefühlen
Das Körpergefühl formen
Ton in der Einzelarbeit mit Kindern
Stühle und Personen - etwas "stellen"
Der Einsatz des "Leeren Stuhls" in der Einzelarbeit
Der Einsatz des "Leeren Stuhls" in der Arbeit mit Paaren
Personen stellen
Statuenarbeit und Rollenspiel - etwas darstellen
Die Dirigentenübung
Statuenarbeit in Einzelsitzungen
Statuenarbeit mit Paaren
Statuenarbeit in der Gruppe
Das Rollenspiel
Rollenspiel mit Puppen oder Figuren
Sprache
Kennenlernen der Namen mit Rhythmus
Kennenlernen im Doppelkreis
Kennenlernen mit Intuition und Fantasie
Geschichten
Bereits vorhandene Geschichten verwenden
Erzählen oder Vorlesen von Geschichten
Die Weiterarbeit mit Geschichten: Malen, Bewegung, Rollenspiel, Stimme
Märchen
Eine Geschichte mit "offenem Ende"
Geschichten erfinden
Sätze finden
Gegenstände werden zu einer Geschichte
Fantasiereisen
Begegnung am Meer
Die Quelle der Kraft
Das innere Kind
Der beladene Rucksack
Das Samenkorn
Strukturhilfen
Listen als Strukturhilfen
Übung "Listen"
Fragebögen als Strukturhilfen
Fragebogen zur Bearbeitung von Angst
Fragebogen zum Selbstwertgefühl
Fragebogen zu den eigenen Ressourcen
Sätze als Strukturhilfen
Hausaufgaben als Strukturhilfen
Beispiel für Übungen mit "Hausaufgaben als Strukturhilfe"
Rituale
Abgrenzungsritual
Aggressionsritual
Schutzritual
Trauerritual
Abschiedritual in der Gruppe
Abschied von einer Einzelklientin
Zum Gebrauch dieses Buches
Dieses Buch entstand, wie bereits erwähnt, aus dem Bedarf heraus, ein möglichst breit gefächertes, in den Übungsbeschreibungen detailliertes und dennoch übersichtliches Nachschlag-Ideen-Werk zu schaffen, nach dessen Gliederung der Einzelne auch leicht die eigenen Erfahrungen unterbringen und so das Basiswerk erweitern kann.
Der "theoretische" Teil, mit den Symptomatiken, die uns in unserer Arbeit begegnen können, sollte kurz und prägnant sein. Die Idee war dabei, vor allem den Blickwinkel der Gestalttherapie auf dieses ganze Feld kurz wiederzugeben - für diejenigen, die diesen Blickwinkel noch nicht kennen, als grobe Orientierung, in welche Richtung die Gestalttherapie bei einem bestimmten Erscheinungsfeld schaut. Und für diejenigen, die damit bereits vertraut sind, noch mal als kurzer Überblick und vielleicht als "Aufhänger" für eigene Ergänzungen mit weiterer Literatur oder auch für eigene Gedanken.
Diese kurzen Überblicke müssen sich dabei auf ein Minimum beschränken. Und auch hier haben wir uns der Einfachheit halber überwiegend darauf beschränkt, den Blickwinkel der Therapeutin in ihrer Arbeit mit Einzelklienten darzustellen. Andererseits ist unser Buch durch den umfassenden praktischen Teil für viele Berufsgruppen interessant. Und als Therapeutin arbeite ich ja noch in anderen Zusammenhängen als nur dem Einzel-Setting. In der Arbeit mit Gruppen oder Paaren gilt für das Erkennen eines Symptoms und das Anwenden bestimmter Umgehensmöglichkeiten darauf prinzipiell dasselbe wie im Einzel-Setting. Das heißt: Ob nun bei einem Einzelnen, bei einem Paar oder einer Gruppe, immer erkenne ich ein zugrunde liegendes Thema - oder auch dessen Vermeidung. Und genau darauf baut meine Intervention auf - wobei ich die Übungen dann entsprechend für Einzelne, Paare oder Gruppen auswähle.
Für den schnellen Überblick sind deshalb im ersten Teil die Übungen nicht nur nach "Symptomen" geordnet, sondern auch noch unterteilt in: "Vor allem für die Arbeit mit Einzelklienten geeignet" bzw. "Für Paare" oder "Für Gruppen geeignet".
In der Anwendung heißt das: Wenn ich mit einer Gruppe eine Einstiegsrunde gemacht habe und dabei feststelle, dass zum Beispiel das Thema "Angst" im Raum steht, kann ich mir unter dem Stichwort einen schnellen Überblick über die für Gruppenarbeit geeigneten Übungen verschaffen und dann entscheiden, wie ich mit der Gruppe weiterarbeiten will. Dabei ist für meine Entscheidung natürlich wichtig, welche Materialien mir zur Verfügung stehen und welche Tiefung ich erreichen will, was wiederum davon abhängt, wie gut sich die Gruppe bereits kennt, wie vertraut die Teilnehmer untereinander und mit mir sind und wie tief ich arbeiten will.
Ich kann aber auch gezielt Übungen auswählen, die ein bestimmtes Thema in die Arbeit einbringen, also zum Beispiel "Tabus" in allen Settings oder die Arbeit am "Selbstwert", was in dieser Klarheit ja nur selten formuliert wird, letztlich aber den meisten Situationen zugrunde liegt.
Aus einer sehr großen Menge von Übungen, die wir in unserer Arbeit als Gestalttherapeutinnen anwenden, haben wir nur diejenigen ausgewählt, die sich mehrfach in der praktischen Arbeit gut bewährt haben.
Dieses Buch verbindet vor allem zwei wesentliche Elemente:
Erstens werden in Teil II viele praktische Übungen beschrieben, die für alle Menschen geeignet sind, die im sozialen Bereich arbeiten, oder für Menschen, die Übungen für sich selbst ausprobieren möchten. Zu Beginn jeder beschriebenen Übung wird aufgelistet, für welches Klientel die Übung genau geeignet ist, welches Material oder welche Raumbeschaffenheit benötigt wird und welchen emotionalen Tiefungsgrad die Übung voraussichtlich erreicht.
Beim Klientel wird eine Mindestalter-Empfehlung angegeben, wobei Übungen ab drei Jahren benannt sind. Weiterhin wird unterschieden zwischen Einzelpersonen, Paaren und Gruppen.
Die Benennung des Tiefungsgrades in "wenig", "mittel", "stark" und "sehr stark" erleichtert es der leitenden Person, für sich zu entscheiden, ob und zu welchem Zeitpunkt (zum Einstieg, zum Abschluss oder zum Intensivieren der Arbeit) sie die Übung durchführen möchte oder nicht.
Die Übungen sind, nach kreativen Medien geordnet, in folgende Kapitel unterteilt:
1. Der Körper
2. Malen, zeichnen und gestalten
3. Ton, Salzteig, Knete - etwas formen
4. Stühle und Personen - etwas stellen
5. Statuenarbeit und Rollenspiel - etwas darstellen
6. Sprache
7. Geschichten
8. Fantasiereisen
9. Strukturhilfen
10. Rituale
Bei einigen Übungen ist der genaue Wortlaut der Leiterin wiedergegeben, sodass die Anleitung auch vorgelesen werden kann.
Zweitens werden einige Symptomatiken oder Phänomene benannt, die in der sozialen Arbeit mit Menschen immer wieder auftauchen:
1. Einstieg, Beziehungsbildung, Vertrauen herstellen
2. Kommunikation, Vertrauen schaffen, Öffnung ermöglichen
3. Stress, Druck, Anspannung
4. Rückzug, Gleichgültigkeit, Widerstand
5. Sucht und Grenzenlosigkeit
6. Energielosigkeit, Sinnlosigkeit, Depression
7. Angst
8. Aggression, Wut, Zerstörung
9. Trauer
10. Selbstwert und Identität
11. Scham und Tabuthemen
Diese jeweils kurz erläuterten Phänomene und Themen werden in Tabellenform mit geeigneten Übungen in Verbindung gesetzt, sodass eine Übung ausgewählt werden kann, die dem Klientel, dem Material- und Raumangebot und den Möglichkeiten der Übungsleiterin entspricht.
Selbstverständlich ist auch die umgekehrte Herangehensweise möglich: Die Übungsleiterin schaut, welches kreative Medium sie einsetzen möchte, z.B. Malen oder eine Geschichte, und sucht sich dementsprechend eine Übung heraus.
Für bestimmte Berufsgruppen sind natürlich manche Themen sehr viel mehr im Vordergrund als für andere: Ein Lehrer wird mit seiner Klasse vielleicht eher Übungen zum Umgang mit Aggressionen machen, ein Sozialarbeiter in einer Suchtklinik wird schwerpunktmäßig die Erfahrung von Grenzen für sein Klientel ermöglichen wollen, eine Ärztin oder Therapeutin in einer psychosomatischen Klinik dagegen sich mehr Ideen für die Aktivierung von depressiven Menschen wünschen.
Ganz zu Beginn dieses Buches werden einige Aspekte der Gestalttherapie angerissen, die den Hintergrund für unsere Arbeit darstellt. Wichtig ist uns vor allem, dass verschiedene Verhaltensweisen, die oft sofort in eine unumstößliche Diagnose gepackt werden, auch von anderen Seiten angeschaut und bearbeitet werden können. Ist beispielsweise einmal ein Kind als "hyperaktiv" oder "depressiv" oder "verhaltensgestört" eingestuft, werden häufig entsprechende Maßnahmen ergriffen, ohne die Diagnose weiterhin oder im Laufe der Zeit zu hinterfragen. Oder die Diagnose wird vom so Diagnostizierten zum Anlass oder als Alibi genommen, weiterhin ein bestimmtes Verhalten zu zeigen.