Abedi | Unter der Geisterbahn | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Abedi Unter der Geisterbahn

Ein fantastisches Abenteuer voller Witz, Magie und Spannung von Erfolgsautorin Isabel Abedi für alle ab 9 Jahren
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-401-81056-0
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein fantastisches Abenteuer voller Witz, Magie und Spannung von Erfolgsautorin Isabel Abedi für alle ab 9 Jahren

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

ISBN: 978-3-401-81056-0
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Los geht die Fahrt mit der Geisterbahn in eine Welt voller echter Hexen, Vampire und Flaschengeister tief unter unserer! Alle anschnallen! Lorenzo kribbelt es vor Grusel im Bauch, Dina vor Freude, als der Waggon der Geisterbahn sich in Bewegung setzt. Aber das Lachen vergeht ihr, als in der Geisterbahn auf einmal ein richtiger Geist auftaucht. Und mit ihm ein gruseliger Teufel, der schwapp und schwupp mit Wassereimer und Schwamm alles auslöscht, was ihm in den Weg kommt - ein waschechter Putzteufel eben! Im allerletzten Moment zieht der Geist Lorenzo und Dina durch eine verborgene Luke in das Land unter der Geisterbahn - eine Welt voller Magie, Hexen, Vampire, Flaschengeister und rotziger Riesen, die immerzu niesen. Doch auch hier in Gravalon treiben die Putzteufel ihr Unwesen. Es sind viele. Und sie sind eifrig. Wird es den beiden gelingen, die magische Welt vor dem Untergang zu retten? Erfolgsautorin Isabel Abedi entführt uns in eine fantastisch-witzige, schaurig-schöne, wild-witzige, genial-gespenstische Welt unter der Geisterbahn. Zum Selberlesen und auch toll für lange Familien-Vorleseabende - ein Gespenster-Spaß der Extraklasse für alle zwischen 9 und 99!

Isabel Abedi ist eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchschriftstellerinnen Deutschlands. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Ihr Jugendroman 'Whisper' wurde auf Anhieb zum Bestseller und für den deutschen Jugendliteraturpreis 2006 nominiert. Die Autorin lebt in Hamburg.
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Die Schrecken der Geisterbahn


Das Erste, was Lorenzo in der Geisterbahn empfing, war Stille. Totenstille.

Ein widerlich modriger Geruch zog ihm in die Nase und dann, ohne jegliche Vorwarnung, klappte direkt an seiner Seite ein hochgestellter Sarg auf. Rotes Licht fiel auf ein grinsendes Skelett, das einen abgehackten Wikingerkopf in der klapprigen Hand schwang. »Es geht LO-HOOOOOS!«, rief der Kopf und verdrehte die blassblauen Glupschaugen.

Der Kopf hatte nicht zu viel versprochen. Es ging los – pausenlos.

Leichen baumelten an Stricken von der Decke herab, stöhnende Zombies warfen mit Beinstümpfen um sich, scheußliche Riesenmonster fletschten ihre fauligen Zähne und aus dem Nichts heraus grapschte eine feuchte, nach kaltem Angstschweiß stinkende Hand nach allem, was sich bewegte.

Lorenzo bewegte sich nicht. Stocksteif saß er neben Dina und biss die Zähne so fest aufeinander, dass sein Kiefer schmerzte. Nach Luft schnappte er nur, wenn die Waggons aus einem der muffigen Stockwerke ins Freie fuhren, um gleich darauf ins nächste einzutauchen.

Die Schreckgestalten selbst sind nicht mal das Problem, dachte Lorenzo, als sie im zweiten Stockwerk an aufgespießten Totenköpfen vorbeiratterten. Das Problem sind diese grässlichen Schreckattacken.

Und davon gab es mehr als genug. Im dritten Stockwerk streiften in stockdusterer Finsternis haarige Gummifäden an Lorenzos Wange entlang, als wären es die Beine einer Riesenspinne. Im vierten Stockwerk – mit einem plötzlichen Ruck – sauste ihr Waggon in ein nebliges Loch im Boden. Im nächsten Augenblick klappten um sie herum ein Dutzend Sargdeckel auf. Vampire leckten sich die blutroten Lippen und warfen Lorenzo und Dina mit gierigen Blicken Kusshände zu.

Das sind also die Gruseleinlagen mit lebenden Menschen, dachte Lorenzo und bekam fast einen Herzstillstand, als ihn urplötzlich eine Hand an der Schulter packte. Einer der Vampire hatte sich von hinten angeschlichen.

Dina kreischte vor Vergnügen.

»Alscho, wenn du misch fragscht, Fledi, diesche Fürschten der Finschternisch schind schum Verlieben!«, nuschelte sie, während der Waggon zurück nach oben schnellte. Dann spuckte sie die Plastikzähne aus und zischte in Lorenzos Ohr: »Na, sind die Hosen noch trocken?«

Lorenzo ignorierte Dinas Frage und bemühte sich, nicht allzu sehr auf die hölzerne Tür am Ende eines dunklen Korridors zu starren. stand auf einem kleinen Schild neben dem Rahmen. Aber das grüne Licht, das solche Schilder sonst von innen erleuchtete, war ausgeschaltet. Wenn man glaubt, passiert was, dachte Lorenzo, dann passiert es – und passiert es .

Und dann passierte es auch. Wie von Geisterhand öffnete sich die hölzerne Tür und eine Gestalt trat heraus.

»Oooh«, hauchte Dina. »Der Magier.«

Der Magier war natürlich ein Mensch, aber ein ziemlich unheimlicher. Er trug einen dunklen Kapuzenumhang, der sein Gesicht verdeckte. Einen Moment lang stand er nur da, ganz nah an ihrem Waggon. Stand und stand.

Hinter ihm, dicht an seinen Mantel gedrückt, glühte etwas Helles auf. Lorenzo hatte den Eindruck, etwas flackerte feurig in der Dunkelheit.

Der Magier rührte sich noch immer nicht. Doch gerade als Lorenzo sich entspannte, schoss eine giftgrüne Schlange aus der Kapuze hervor. Sie hatte sich aufgedreht wie eine dieser eingerollten Trötenschlangen und kam einen Millimeter vor Lorenzos Nase zum Stehen.

Dina quiekste und Lorenzos Herzschlag fühlte sich an wie ein Presslufthammer, während der Magier die Schlange zurück in seinen Mund schnellen ließ und in hämisches Gelächter ausbrach. Bedrohlich hob er die Hand – und ließ sie in einer überraschten Bewegung wieder sinken. Während Waggon 13 noch immer wie festgenagelt vor dem Türrahmen des Notausgangs stand, tauchte das helle Etwas hinter dem Mantel des Magiers hervor. Es war ein geisterhaftes Wesen, dessen zierliche Gestalt auf ein etwa zehn-, vielleicht zwölfjähriges Mädchen schließen ließ.

Meine Güte, stellen die hier auch Kinder an?, dachte Lorenzo entsetzt, als er das Geistermädchen betrachtete. Es trug ein nebelblasses flatteriges Gewand. Wie eine von der Sonne ausgebleichte Gardine umspielte es den schmalen Körper. Ihre Haare waren feuerrot, aber nicht wie die von Dina. Das Haar dieses Geistermädchens schien aus echtem Feuer zu sein. Fast meinte Lorenzo, die Flammen knistern zu hören.

Waggon Nummer 13 drehte sich einmal um sich selbst, aber der Magier rührte sich nach wie vor nicht vom Fleck.

»Äh, w-w-was«, stotterte er, als das Geistermädchen an seinem Körper emporschwebte, vor seinem Gesicht zum Halten kam und ihm mit bleichen Fingern in die Nase kniff.

»Hihiii« machte es und »huhuuu«. Der Magier griff sich ans Herz und Lorenzo musste plötzlich lachen. Von solchen Einlagen könnte es ruhig mehr geben, dachte er und betrachtete fasziniert die flackernden Haare des Geistermädchens. In allen Farben des Feuers tanzten sie um ihren bleichen Kopf herum. Wie man so etwas?

Als das Geistermädchen Lorenzo und Dina entdeckte, deren Waggon noch immer nicht weitergefahren war, schwebte es kichernd auf sie zu.

»Mein Schaaatzi, kü-hüüsse mich!«, säuselte sie und kam einen Fingerbreit vor Lorenzos Mund in der Luft zum Stehen. Ihr Atem roch nach gebrannten Mandeln.

Dina sog geräuschvoll die Luft ein. »Ein Feuergeist«, flüsterte sie ihrer Fledermaus ins Stoffohr. »Gehört nach meinem Lexikon zur Gattung der Elementargeister. Also, wenn du mich fragst, die sieht ja wirklich echt aus.«

Die fahlen Lippen des Geistermädchens waren schon zum Kuss gespitzt, als ein drittes Wesen hinter dem Kapuzenmantel hervortrat. Es gab ein schwappendes Geräusch und Lorenzo hörte den Magier murmeln: »Ich glaub, mein Schwein pfeift.«

Das Geistermädchen wirbelte herum und stieß einen schrillen Schrei aus. Zwischen Waggon 13 und dem Magier kauerte eine Kreatur. Dem Geistermädchen ging sie höchstens bis zur Hüfte und ihr Gesicht war in der Dunkelheit nicht richtig zu erkennen. Trotzdem fühlte Lorenzo, wie ein leiser Schauer auf seiner Wirbelsäule entlangspazierte. Vielleicht waren es die spitzen Hörner auf dem Kopf, die diesem Wesen eine so bedrohliche Wirkung gaben. Vielleicht war es auch das leise Röcheln, das es von sich gab, oder der Geruch, den seine verkrustete Haut ausströmte. Eine Mischung aus kaltem Rauch und trockenem Dung.

Als die Kreatur jetzt aus dem Schatten trat, schnappte Dina neben Lorenzo nach Luft. »Das ist Satan«, flüsterte sie beeindruckt.

Lorenzo nickte. Kein Zweifel, dieses Etwas war ein Teufel.

Seine ganze gedrungene Gestalt schien aus getrockneter Erde zu bestehen. Die Verkleidung wirkte genau wie die des Geistermädchens so täuschend echt, dass die kalten Schauer plötzlich in Hochgeschwindigkeit über Lorenzos Rücken rasten.

Stöhnend reckte er seinen Hals. Fuhren sie denn immer noch nicht weiter? Die anderen Waggons waren schon seit einer Ewigkeit hinter der nächsten Ecke verschwunden. Nur Waggon 13 machte nicht den geringsten Anschein, als wolle er sich in Bewegung setzen.

Wieder hörte Lorenzo das merkwürdige Schwappen.

Es kam aus dem Eimer, den der Teufel in der linken Hand hielt. Mit der anderen Hand umklammerte er einen kleinen, mit Wasser vollgesogenen Schwamm. In schnellen, eifrigen Bewegungen machte sich das Wesen an den gelackten Stulpenstiefeln des Magiers zu schaffen. Es tunkte den Schwamm in den Eimer, wischte über den linken Stiefel, und , weg war er.

Dina kicherte wieder. »Cooler Trick, was, Fledi?«, flüsterte sie begeistert.

Der Magier schien anderer Meinung zu sein. Er fiel auf die Knie, riss sich den Umhang vom Kopf und jammerte in einem sehr unmagischen Tonfall um Hilfe.

»Unglaublich«, hauchte Dina. »Also wenn du mich fragst … das ist wirklich unglaublich!«

Ja, dachte Lorenzo, als in der nächsten Sekunde auch der rechte Stiefel verschwunden war. Der Kerl hört sich an, als würden ihm tatsächlich die Füße vom Leib gewischt.

Im selben Moment knarrte es unter dem Waggon. Es war ein leichtes, beinahe zögerliches Geräusch, als fürchte sich ihr Gefährt, den Zwischenstopp zu beenden. Und doch: Mit einem Knirschen setzte sich der Waggon wieder in Bewegung und fuhr weiter. Lorenzo drehte sich um, aber die Dunkelheit verschluckte den Magier und das Teufelswesen. Nur ein jämmerlicher Hilfeschrei...



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