E-Book, Deutsch, 389 Seiten
A. Larson / Goulart / Thurston KAMPFSTERN GALACTICA, BAND 4
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7554-1316-5
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Zwei Romane in einem Band
E-Book, Deutsch, 389 Seiten
ISBN: 978-3-7554-1316-5
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Der Kampfstern Galactica ist in eine neue, unbekannte Galaxis vorgestoßen. Starbuck erhält einen gefährlichen Erkundungsauftrag, um festzustellen, ob dieser Teil des Universums bewohnt ist und ob er von den feindlichen Cylonen kontrolliert wird. Dieser Patrouillenflug führt Starbuck auf den Planeten Proteus; dort begegnet er der schönen Schmugglerin Robber - und er gerät in größte Gefahr, welcher er nur mit Hilfe seiner Freunde Apollo und Boomer entgeht. Als die drei schließlich zur Galactica zurückkehren, sieht sich die Flotte jedoch einem heimtückischen Großangriff der Cylonen ausgesetzt... Kampfstern Galactica - die Romane zur legendären TV-Serie, von Christian Dörge neu und ungekürzt übersetzt. Der vierte Band der Reihe enthält die Romane Die lange Patrouille und Die Alptraum-Maschine. Kampfstern Galactica - eine Science-Fiction-Legende kehrt zurück!
Autoren/Hrsg.
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1. DIE LANGE PATROUILLE
von Glen A. Larson und Ron Goulart Erstes Kapitel Majestätisch bewegte sich die Galactica durch den dunklen, sternenlosen Weltraum. Das gigantische, mehrstöckige Schiff war das größte Kampfschiff der Kolonial-Flotte, eine vollkommen autarke Welt, auf der Tausende lebten. Der Mensch, der das Schicksal dieser Tausende bestimmte, wie auch das der Menschen auf den anderen Schiffen der ziemlich heruntergekommenen Flotte, war Commander Adama, ein breitschultriger, grauhaariger Mann. Er stand auf der Brücke des Kampfsterns und blickte durch das weite Observationsfenster hinaus in die absolute Dunkelheit. Colonel Tigh näherte sich ihm. »Die Sensoren zeigen an«, sagte er, »dass wir die Asteroidenstaubzone bald durchflogen haben.« »Es ist seltsam«, gestand Adama, während er sich von dem dunklen Fenster abwandte. »Ich bin nervös wie ein Kadett vor seinem ersten Raumflug.« Der Junge, der neben dem Commander stand, antwortete: »Ich glaube nicht, dass ich nervös bin. Aber vielleicht auch nur, weil ich nicht so genau weiß, was hier vorgeht.« Captain Apollo, der Vater des Jungen, trat von dem Datensichtgerät zurück, das er studiert hatte. Er legte seine Hand auf die Schulter des Jungen und sagte: »Pass auf, das ist passiert: Wir haben unser Sternensystem verlassen und fliegen im Augenblick durch ein Feld von Asteroidenstaub. Wenn wir es durchquert haben, befinden wir uns in einer völlig unbekannten Galaxis.« »Eine unbekannte Galaxis?« »Für uns, ja. Eine Galaxis, die noch niemand in unserer Flotte gesehen hat.« »Commander«, unterbrach ihn Tigh mit einer Kopfbewegung zum Sichtfenster hin, »wir sind durch.« Sterne erschienen in der samtschwarzen Stille außerhalb des Raumschiffs, ein Funkeln hier, ein Glitzern dort. Bald waren es Dutzende, dann Hunderte. Und schließlich strahlten Tausende von Sternen im Raum und umgaben die Galactica mit ihrer ganzen Flotte. »Ganz schön viele Sterne«, bemerkte Boxey. »Und nachdem du sie jetzt gesehen hast, junger Mann«, schlug Apollo vor, während er seinem Sohn durchs Haar fuhr, »solltest du zu Bett gehen. Du solltest bereits seit Centonen schlafen.« »Muss ich das wirklich? Ich meine, wir sind in einer ganz neuen Galaxis und so«, widersprach Boxey. »Das ist für mich eine wertvolle erzieherische Erfahrung und...« »Ins Bett.« Der Junge blickte zu seinem Großvater auf. »Sollte ich nicht vielleicht wach bleiben?« Der Commander versuchte, eine strenge Miene aufzusetzen und erklärte ihm dann: »Ich kommandiere zwar die Flotte, mein kleiner Junge, aber Apollo ist dein Vater.« Boxey ließ den Kopf hängen und sagte: »Okay, ich gehe ins Bett und verpasse wieder alles.« Langsam und zögernd verschwand er von der Brücke. »Ich glaube«, kommentierte Apollo, während er ihm nachsah, »wir beide haben ähnliche Debatten geführt, als ich in seinem Alter war, Dad.« »Du warst viel dramatischer«, antwortete Adama. »Und im Aufstampfen warst du ungeschlagen.« Colonel Tigh gesellte sich wieder zu ihnen. »Die ersten Sensordaten sind negativ«, meldete er. »Keine Anzeichen für Lebensformen im ersten Quadranten dieser neuen Galaxis.« »Sobald die gesamte Flotte den Asteroidennebel verlassen hat«, ordnete Adama an, »lassen Sie alle Sensoren auf unseren Kurs ausrichten. Ich möchte, dass unser Ortungsbereich so groß wie möglich ist.« »Ja, Sir.« Der Commander ging, gefolgt von Apollo, hinüber zu einer Konsole,. an der die dunkelhaarige Athena saß. »Wenn wir Anzeichen dafür haben, dass dort draußen irgendetwas ist, müssen wir ein Patrouillenschiff ausschicken«, sagte er. »Und das wird unsere neue Spähviper sein.« »Wir haben bereits einen Freiwilligen, der das Schiff fliegen wird«, ergänzte Apollo. »Wer?«, wollte der Commander wissen. »Lieutenant Starbuck«, antwortete der Captain mit einem leisen Lächeln. »Starbuck?«, fragte Athena und setzte sich auf. »Ich habe noch nie gehört, dass er sich freiwillig gemeldet hätte.« »Er hat ein stark ausgeprägtes Pflichtgefühl«, versicherte ihr Apollo. »Außerdem hat der Rat den Scorpios die Genehmigung erteilt, die Astrolounge auf der Edena wieder zu eröffnen. Seitdem versucht Starbuck, genug Geld zusammenzukratzen, um einmal hineinzukommen. Vater hat dem ersten Piloten, der die neue Aufklärungsviper fliegt, einen Bonus von hundert Cubits versprochen.« »Du solltest ihn nicht schlechter machen, als er ist«, wandte der Commander ein. »Bonus oder nicht, die Mission kann sehr lang und gefährlich werden.« »Ich würde auch niemals behaupten, dass mein alter Freund ein Söldner ist«, erklärte Apollo. Adama nickte Athena zu. »Wie ist sein augenblicklicher Status?« Sie drückte ein paar Tasten auf der Tastatur vor ihr. Die Namen aller Krieger zogen über den Bildschirm. Als Starbucks Name auftauchte, blieb das Bild stehen. Athena tippte mit ihrem Zeigefinger auf den Schirm. »Im Augenblick hat er Status Grün«, sagte sie. »Er befindet zur Zeit an Bord der Rising Star.« Commander Adama nickte und sagte: »Ich hoffe, wir müssen ihm nicht Status Rot geben, bevor er gegessen hat.« Er entfernte sich wieder. Athena berührte Apollos Arm. »Starbuck hat mich gebeten, heute Abend mit ihm zu essen. Aber ich wollte auf der Brücke sein, wenn wir in die neue Galaxis einfliegen.« »Kleine Schwester, das war wahrscheinlich die richte Entscheidung.« »Aber trotzdem, Apollo«, meinte sie, »wenn er auf eine so gefährliche Mission geht... vielleicht sollte ich doch mit ihm über die Zeit des Abendessens Zusammensein.« »Hey, solange bleibt er gar nicht fort.« Er tätschelte ihr den schlanken Rücken. »Du wirst noch genügend Gelegenheit haben, ihn dir vom Hals zu halten.« »Wahrscheinlich«, antwortete sie. Aber sie klang nicht überzeugt. Starbuck vergaß, seine Zigarre anzuzünden. Er stand an dem riesigen Sichtfenster in dem weitläufigen Speisesaal des Restaurants auf der Rising Star, einen Arm um die schmale Taille Cassiopeias gelegt, und beobachtete, wie das ehemalige interstellare Linienschiff sich aus dem Asteroidennebel schob. Als die Sterne aus dem Nichts auftauchten und in der Dunkelheit zu strahlen begannen, ging ein ehrfürchtiges Raunen durch die Reihen der Zuschauer. »Es ist unglaublich«, bemerkte Cassiopeia. »Als würde man neu geboren. Findest du es nicht aufregend?« Er kratzte sich sein strohblondes Haar. »Ich werde dir etwas sagen, Cass«, erklärte er und ließ seine Zigarre im spitzen Winkel nach oben deuten. »Sterne und neue Galaxien und so was reizen mich schon. Aber wirklich aufregend finde ich nur die Gesellschaft liebenswürdiger Damen. So wie dir.« Die junge Frau rümpfte ihre Nase. »Du bist nicht besonders poetisch.« »Das bin ich durchaus«, widersprach er. »Möchtest du, dass ich dir ein paar Limericks zitiere? Es war ein...« »Verschone mich«, bat sie und schaute wieder hinaus zu der neuen Galaxis, in welche die Galactica und die Schiffe der Flotte soeben eintraten. Die anderen Paare, die ebenfalls ans Fenster getreten waren, kehrten langsam wieder zu ihren Tischen zurück. Starbuck machte einen rotbäckigen, weißhaarigen Ober auf sich aufmerksam. Der Ober näherte sich ihnen und verbeugte sich. »Das erinnert einen an die alten Tage auf der Rising Star«, vertraute er ihnen mit einem Seufzen an. »Vor dem Krieg.« »Vor dem Krieg?« »Bevor wir an unserer jährlichen Tour nach Quatora gehindert wurden«, erläuterte der Ober. »Ach, das war ein großartiger Sternhaufen. Sieben rote und ein blauer Stern. Das schlug die Menschen in Bann - es raubte einem den Atem. Füllte einen mit einem aufblühenden Gefühl von Ehrfurcht, wenn Sie verstehen, was ich meine, Sir.« »Sie«, kommentierte Cassiopeia, »haben offensichtlich eine poetische Seele.« Der Ober lächelte. »Das könnte man wirklich annehmen, Miss. Immerhin, so durchs Leben zu reisen, ohne...« »Was wir noch dringender brauchten als eine poetische Seele«, fiel im Lieutenant Starbuck ins Wort, »wäre ein Separée.« Der rundliche Kellner seufzte wieder und schlug eine Hand auf die Brust. »Es ist leider zu befürchten, dass...« »Sehen Sie«, sagte Starbuck und ließ seine Zigarre wieder sinken, »ich habe... nun, ich möchte wirklich nicht darüber sprechen, aber ich habe eine schwere Mission vor mir. Es könnte sehr lange dauern, bis ich wieder einmal die Gelegenheit habe, bei Ihnen zu speisen.« »Ah, ich fühle mit Ihnen, Lieutenant«, tröstete in der Ober. »Aber Sie müssen verstehen, die Separées werden sieben oder sechs Millicentons im Voraus reserviert und darum... hm.« Starbuck schob unauffällig eine Goldmünze aus seiner Hand in die des Kellners. »Es wäre eine gute Tat«, sagte er. »Nun ja, für einen Krieger in seiner letzten Nacht kann man wohl einmal eine Ausnahme machen.« Er setzte sich in Bewegung. »Hier entlang, bitte.« »Letzte Nacht?« Starbuck kniff sein linkes Auge zusammen. »Mir gefällt der Ton nicht, in dem er das gesagt hat.« Zweites Kapitel Das Separée war klein, mit hellblau gestrichenen Wänden und Decke. Das einzige, ovale Fenster gab den Blick frei auf das Sternenfeld, das sie jetzt...