Buch, Deutsch, Band 59, 498 Seiten, LEINEN
Reihe: Antiquitas Reihe I
Selbstvergewisserung in der Fremde
Buch, Deutsch, Band 59, 498 Seiten, LEINEN
Reihe: Antiquitas Reihe I
ISBN: 978-3-7749-3811-3
Verlag: Habelt, R
Im Zentrum der Untersuchung, die die literarische Überlieferung und den archäologischen Befund gleichermaßen berücksichtigt, stehen folgende Fragen: Was wurde für sehenswert gehalten und was nicht, obwohl die Attraktivität vermeintlich auf der Hand liegt? Wie lässt sich dies erklären? In welchen Prozessen entstehen Erinnerungslandschaften, wie entwickeln sie sich, weshalb setzen sie sich gegenüber ihrer Konkurrenz durch oder scheitern mit ihrem Anspruch? Noch allgemeiner formuliert: Wie prägt ein physischer Raum die mündliche und schriftliche Überlieferung, und wie gestalten umgekehrt Sprache und Text einen physischen Raum oder zumindest seine Wahrnehmung? Wie steht die touristische Infrastruktur, als ein wichtiger Indikator für den Umfang des Reiseaufkommens, jeweils in Bezug zum besuchten Ort? Anhand ausgewählter Fallbeispiele werden diese Fragen für die ganze Bandbreite an Typen von Sehenswürdigkeiten durchgespielt: an von Menschen wie von der Natur geschaffenen, an (bezogen auf die Antike) zeitgenössischen wie uralten, an griechisch-römischen wie ‚barbarischen‘. Das bemerkenswerte Desinteresse griechischer und römischer Autoren an den reichen Denkmälern anderer Kulturen Kleinasiens wird ebenso herausgearbeitet wie die tiefgreifenden Änderungen durch das Christentum und das gegenüber unserer Zeit ganz anders gelagerte Interesse an der Natur. Die Arbeit nimmt die Ähnlichkeiten zu Spätantike und Neuzeit in den Blick, aber auch die in der Forschung bislang kaum beachteten Unterschiede.