Buch, Deutsch, 318 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 495 g
Reihe: Kultur und soziale Praxis
Über prekäre Selbständigkeiten in der Berliner Friseurbranche
Buch, Deutsch, 318 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 495 g
Reihe: Kultur und soziale Praxis
ISBN: 978-3-8376-4157-8
Verlag: transcript
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Bisherige Studien beschäftigten sich doch eher mit Frauen der Mehrheitsgesellschaft in der Selbständigkeit oder mit migrantischen Männern. Es existieren nur wenige Studien zu migrantischen Frauen in der Selbständigkeit. Auch die Friseurbranche wurde in wissenschaftlichen Studien bisher kaum betrachtet. Ein letzter und entscheidender Punkt meiner Arbeit ist die vergleichende Ausrichtung, d.h. Deutsche, Türkeistämmige sowie Frauen und Männer werden miteinander verglichen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Zunächst einmal wird klar, dass durch die Branchenperspektive Akteure gar nicht mehr so unterschiedlich zueinander agieren, wie es bisher die Merkmale des migrantischen Unternehmertums herausgestellt hatten. Es zeigte sich auch, dass türkeistämmige Frauen sich von den normativen Erfolgsfaktoren abkoppeln und nach ihrer subjektiven Wahrnehmung zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommen und die Prekarisierung weniger ›fühlen‹.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Es zeigt, dass Studien aufgrund verschiedener Faktoren zu tendenziösen Resultaten führen können. Denn die Ausklammerung eines mixed-method Ansatzes, der Branchenbetrachtung und des Vergleichs der größten Gruppen einer Branche miteinander führt dazu, dass Gruppen als ›weniger erfolgreich‹ dargestellt werden. Auch die Ausrichtung an den normativen (männlich generierten) Erfolgsfaktoren führen dazu, dass im Vergleich Frauen und Migrant_innen stets als ›weniger erfolgreich‹ dargestellt werden.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Ich denke, ich hatte sehr viel Glück, denn ich durfte mein Buch (die Dissertation) mit zwei hervorragenden Wissenschaftlerinnen besprechen: Felicitas Hillmann (Migrant_innenökonomie) und Claudia Gather (Gender und Selbständigkeit). Ich hatte sehr befruchtende Gespräche, die mich prägten. Gleichermaßen darf ich regelmäßig meine Arbeit mit türkeistämmigen Unternehmerinnen besprechen, die ich sehr schätze.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Es zeigt, dass normative Erfolgsfaktoren nicht immer zielführend sind und bisherige ›nicht erfolgreiche‹ Gruppen Zufriedenheit ausstrahlen können.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Spezielle Soziologie Soziologie von Migranten und Minderheiten
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Gender Studies, Geschlechtersoziologie
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Spezielle Soziologie Wirtschaftssoziologie, Arbeitssoziologie, Organisationssoziologie
- Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Allgemein Arbeitsmarkt
- Sozialwissenschaften Ethnologie | Volkskunde Ethnologie Sozialethnologie: Familie, Gender, Soziale Gruppen