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E-Book, Deutsch, 194 Seiten
Wüst Mensch Sein macht glücklich
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-8532-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wege zu innerem Frieden
E-Book, Deutsch, 194 Seiten
ISBN: 978-3-8192-8532-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wolfgang Wüst, geboren 1944 im Schwarzwald. Stahlgraveur, Schmuckdesigner, Diplom-Kaufmann, Skilehrer, Tänzer, spirituell Suchender. Glücklich in Freude und Dankbarkeit.
Autoren/Hrsg.
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INNERER UNFRIEDEN - URSACHEN UND FOLGEN
Die Welt ist wie sie ist. Sie entsteht fortwährend neu aus der Summe des Verhaltens Einzelner, gesponnen als gigantisches globales Netz. Das kann man philosophisch deuten oder je nach Gesinnung kritisieren. Wir Menschen sind allesamt per Geburt mit einem Ticket ausgestattet, um als Passagiere des Raumschiffes Erde eine gemeinsame Reise zu unternehmen. Eine unsichtbare Macht, nennen wir sie den Schöpfer, hat uns hier her und zueinander bestimmt. Das nennt man wohl ein Schöpfungsgesetz. Niemand kann sich dem entziehen. Nicht der Einsiedler in seiner Behausung oder der Robinson auf der einsamen Insel. Ebenso wenig die Armseligen, die meinen, sich etwa mittels der sogenannten künstlichen Intelligenz selbst zur Gottheit erhöhen zu können und Macht und Reichtum zu ihrem höchsten Schöpfungsgesetz erklären!
Dem aktuellen Zustand, in dem wir Erden-Passagiere uns gerade befinden, kann man viele Namen verpassen, ihn das Resultat eines weit verbreiteten Mangels an innerem Frieden zu nennen, ist bestimmt nicht falsch. Manche bezeichnen die Lage als globale Krise und andere bezeichnen sie als „fünf vor zwölf“ wie bei der Klimakrise.
Den heutigen Gemütszustand
in unserer Gesellschaft kann man auch
als „Zweite Klimakrise“ bezeichnen,
die des inneren Klimas.
Ich erlaube mir, ein paar Antworten auf die Fragen zu geben, was wir für unseren inneren Frieden tun können in der Hoffnung, eine Art gemeinsamen Nenner der vielfältigen Ursachen der „Zweiten Klimakrise“ zu finden. Das klingt kompliziert, doch die Befürchtung ist unnötig. Wir müssen nur bei den Grundursachen beginnen, also bei selbst.
Praktisch alle Umstände, die uns und die Menschheit in Unfrieden befördern, sind auf Dasselbe zurückzuführen: Im Umgang miteinander etwas Bedeutsames übersehen, überhört, übergangen zu haben. Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass die Ursachen jeglicher Störung von Frieden letztlich in individuellen Fehlleistungen zu suchen sind. Das begründet meinen Ansatz, immer zuerst unser Inneres, also uns selbst, zu hinterfragen, bevor wir unsere Energie im Außen vergeuden.
Als jemand noch im Krieg Geborenen treibt mich die Frage um, warum wir Kinder in Ruinen spielen mussten und warum heute immer noch Kinder in Ruinen spielen müssen.
Was sind die tieferen Ursachen von all dem menschlichen Leid, sei es das Leiden Einzelner oder ganzer Kollektive. Diese Frage lässt mich nicht los; dich sicher auch nicht. Die primären Ursachen können nicht die sein, die uns täglich in Form durchsichtiger Wortverdrehungen und fadenscheiniger Begründungen um die Ohren fliegen. Üblicherweise versteckt hinter Populismus und Lügen in Endlosschleifen in die Welt hinausposaunt. Was bleibt einem anderes übrig, anlässlich dieses globalen Vertrauensmissbrauchs in uns selbst nach Antworten zu forschen.
Die Ausgangsfrage lautet also: Wie entkommen wir dem Unfrieden? Mag vielleicht wie die Quadratur des Kreises anmuten. Aber der Zustand der Welt zwingt uns diese Frage auf. Zum Beispiel, warum so viele von uns betroffen den Kopf in den Sand stecken, wenn sie sich im sozialen Miteinander vor unbequeme Herausforderungen gestellt sehen. Dann wird schnell das vermeintlich unvermeidbare Schicksal und Ähnliches als Ausrede bemüht. Aber was hilft es, nur paralysiert auf der Stelle zu verharren wie das Kaninchen vor der Schlange und zu warten, bis das „Schicksal“ zuschlägt? Da wollen wir doch lieber gemeinsamen den Versuch wagen, die Herausforderung anzunehmen? Gehst du mit? Danke, dann sind wir schon zwei.
Die Einstellung, immer zuerst auf andere zu zeigen, ist ein heißes Eisen, an dem wir uns schneller als uns lieb ist, die Finger verbrennen. Doch jetzt, wo wir den Hauptverführer, unsere Flucht aus der Realität, erkannt und benannt haben, stellt sich die Frage, wie wir ihm beikommen. Die erste Leitlinie für unsere Friedensbemühungen muss lauten: Das Außen folgt dem Inneren.
Damit ist die Frage nach der Unterscheidung und Gewichtung von innerem und äußerem Unfrieden beantwortet. Sie sind einerseits wie siamesische Zwillinge und untrennbar miteinander verwachsen. Andererseits stehen wir vor der unwiderlegbaren Wahrheit, dass erst durch inneren Frieden äußerer Frieden hergestellt werden kann; niemals umgekehrt. Das Innen bestimmt das Außen. Sich diese Einsicht zu eigen zu machen ist eine der Voraussetzungen, um unserem Ziel, ein friedvolleres Leben zu etablieren, näher zu kommen.
Ich will dies anhand meiner eigenen Erfahrung unterstreichen. Ausgangspunkt meines Absturzes damals war die Gründung einer GmbH. Wie erwähnt, endete das Vorhaben im Desaster. Wer hatte Schuld am ganzen Schlamassel? Die verschiedenen Beteiligten wie Partner, Banker, Wirtschaftsprüfer? Sicher, sie hatten ihren Beitrag geleistet, aber ihnen die Hauptschuld zuzuweisen, wäre nicht zielführend. Nach schonungsloser Ursachenforschung wurde mir schnell vor Augen geführt, dass nicht sie die erste Ursache des Scheiterns waren, sondern meine eigene Inkonsequenz und Blauäugigkeit. Meine eigenen Fehlentscheidungen waren der wahre Auslöser. Ich hätte schlicht und einfach nicht zu unterschreiben brauchen.
Bevor wir Fehler und Probleme bei anderen suchen, ist es ein Akt der Klugheit, unseren eigenen Anteil an unseren Problemen abzufragen. Andernfalls rennen wir regelmäßig an der Ursachenbewältigung vorbei und zementieren unseren Unfrieden.
Dazu stehen uns spannende Alternativen zur Verfügung. Wir sind weder den äußeren noch den inneren Angriffen auf unser Befinden wehrlos ausgesetzt und uns stehen genügend Mittel und Wege zur Verfügung, die Hamsterräder und Teufelskreise, die an unseren Nerven zerren, zu vermeiden oder sie aufzulösen. Inneren Frieden herzustellen, aus welchen Lebenslagen heraus auch immer, ist erreichbar, wenn auch nicht immer ein Kinderspiel. Die Devise lautet: Sei entschlossen, vertrauensvoll und geduldig, dann wird dich Führung und Unterstützung begleiten.
Ich betone ausdrücklich, dass mir bewusst ist, welch harte Schicksale einige von uns zu stemmen haben. Ich würdige sie mit meiner tiefen Anteilnahme. Verhängnisse, die wir meistens als von außen kommend bezeichnen; Krankheiten, Katastrophen, Kriegsfolgen, Unfälle und anderes. Sie erfordern größtenteils spezifische Begleitung, die ich nicht leisten kann. Wobei einige der Mittel und Wege, auf die wir zu sprechen kommen werden, teilweise auch zur Bewältigung oder begleitenden Abmilderung dieser Heimsuchungen beitragen können.
Nachdem meine Krise vorüber war, (ja, sie ging vorüber!) und ich wieder Boden unter den Füßen fand, ging ich auf Ursachensuche. Schließlich musste ich mir eingestehen, Wesentliches übersehen, überhört, übergangen, verdrängt zu haben. Die Ursache des Problems lag bei mir selbst.
Handeln gegen seine innere Überzeugung führt so sicher wie das Amen in der Kirche zu Enttäuschungen mit allen möglichen Nebengeräuschen. Dabei wird auch übersehen, dass man schneller als einem lieb ist, auch im Außen Unheil anrichtet.
Fast immer, wenn jemand Mist baut, ist dem Betreffenden bewusst, dass er gerade Mist baut. Wenn es ihm nicht voll bewusst ist, dann ahnt er es oder fühlt sich zumindest unbehaglich. Sein Erfindungsreichtum flüstert ihm tausenderlei fadenscheinige Ausreden ins Ohr, um sein schiefes Handeln zu rechtfertigen. Manche sind diesbezüglich derart erfinderisch, dass es einen schon mal sprachlos zurücklässt.
Sind wir mit innerem Unfrieden konfrontiert, steht als Ursache so gut wie immer Handeln gegen besseres Wissen fest. Dem folgt regelmäßig Verdrängung, Ausreden, Schönreden, was wiederum Krisenspiralen in Gang setzt, die weiterem Unfrieden Tür und Tor öffnet. Die Folgen sind bekannt: Ärger, Frust, Stress, Leid; zuerst bei uns Einzelnen, dann in der Familie, dann in Gruppen. Streitereien, Rivalitäten, eskalierende Auswüchse, die manchmal in Kleinkriegen enden und wenn alles aus dem Ruder läuft, gehen ganze Nationen aufeinander los.
Gegen seine Überzeugung zu handeln, also wider besseres Wissen, ist dasselbe, wie die Wahrheit zu beugen. Ja, es ist wahr, manchmal merken wir es auch nicht, oder nicht gleich, wie ich, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die weiße Flagge vor der Wahrheit gehisst werden muss. Verpasst man den Zeitpunkt, kann es übel ausgehen. Meistens aber weiß jeder schon von vornherein, was man lieber lassen sollte. Sich darüber hinwegzusetzen ist Selbsttäuschung, die beste Methode, Fassaden aufzubauen und so zu tun, als ob alles bestens wäre. Lasst uns also hinter die Fassaden blicken.
Wenn wir uns hinter Fassaden verstecken, spielt in aller Regel irgendeine Variation von Verführung eine Rolle. Die Verführer sind nicht nur unsere Mitspieler. Die Hauptverführer sind fast immer wir selbst, weil wir die inneren Verführer nicht zur Rede stellen. Auf mein Beispiel mit der katastrophal geendeten Firmengründung bezogen hieß das, dass ich mich nicht selbst zur Rede stellte, als ich Brenzliches bemerkte.
Natürlich mischen oft auch...