Wüschner | Eine aristotelische Theorie der Haltung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 35, 348 Seiten

Reihe: Paradeigmata

Wüschner Eine aristotelische Theorie der Haltung

Hexis und Euexia in der Antike
unverändertes eBook der 1. Auflage von 2017
ISBN: 978-3-7873-3101-7
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Hexis und Euexia in der Antike

E-Book, Deutsch, Band 35, 348 Seiten

Reihe: Paradeigmata

ISBN: 978-3-7873-3101-7
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Mit ›Haltung‹ verbindet man in der Regel eine gewisse Unbeugsamkeit gegen die Wechselfälle der Zeit. Der Autor versucht mit Rückgriff auf das antike Konzept der 'hexis', das in den aristotelischen Ethiken als Bestimmung der Tugenden auftritt, Haltung anders, nämlich aus dem Geist der Bewegung zu denken: Haltung hat nichts Starres, sondern verfügt als Instrument der Zeitlichkeit vielmehr über einen subversiven, flexiblen Sinn für den 'kairos' einer Situation. Nur so kann Haltung zum Vermögen werden, Grund des eigenen Handelns zu bleiben.

Haltung antwortet damit auf ein anthropologisches wie politisches Grundproblem: Wie kann es gelingen, als Mitglied einer dynamischen Gemeinschaft weder im Strudel ihrer Bewegungen unterzugehen noch aber völlig aus ihr herauszufallen und zum Einzelgänger zu werden?

Die antike Kulturgeschichte, der in diesem Band kursorisch nachgegangen wird, hat mit den Mitteln der Philosophie, Kunst, Gymnastik und Medizin immer wieder versucht, dieses Problem mit Entwürfen einer exemplarischen ›guten Haltung‹ (euexia) verbindlich zu beantworten. Diese Verbindlichkeit zu hinterfragen, gehört aber selbst zum Vermögen von Haltung, die damit auf entschiedene Weise kritisch wird.

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1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Prolog;11
2.1;1. Vom Haltungsverlust;11
2.2;2. Was ist Haltung? Ein Vorblick;17
3;1. Einleitung;23
3.1;1.1 Habitus hecticus;23
3.2;1.2 Zur Herangehensweise: Konzepte statt Begriffe;26
3.3;1.3 Erste Lesarten der hexis;33
3.4;1.4 Thesen – Der Streit zweier Idealitäten;37
3.5;1.5 Stand der Dinge;42
3.6;1.6 Das Dazwischen;44
4;I. HEXIS;49
4.1;2. Ethik als Kinematik;51
4.1.1;2.1 Ein Instrument der Zeitlichkeit;52
4.1.2;2.2 Die Macht der Gewöhnung – nicht: der Gewohnheit;60
4.1.3;2.3 Eine Sozialität der Bewegten: Tugend als Gewitztheit;69
4.2;3. Pathosfähigkeit;74
4.2.1;3.1 Werden und Vergehen;75
4.2.2;3.2 Indifferenz – Exkurs und einige Spekulationen zu einer Ontologie des Akzidentellen;85
4.2.3;3.3 Destruktive Plastizität als Immanenz der Form;91
4.3;4. Megalopsychia – Eine beispielhafte Haltung;98
4.3.1;4.1 Zeit, zu einem Beispiel zu kommen;99
4.3.2;4.2 Haltung als Kippbild;107
4.3.3;4.3 Die Grenzen der Ethopoietik;117
4.4;5. Zwei abschließende Lehren zur Öffentlichkeit von Haltungen;120
4.4.1;5.1 Die Konstruktion »Schöner Stellen«;121
4.4.2;5.2 Ausschluss des Paradigmatischen – Dekonstruktion des ergon;135
4.5;6. Die Freiheit der Ungenauigkeit – Eine Theorie, die zu ihrem Urheber passt;146
5;II. EUEXIA;151
5.1;7. Vom Monolog zur Haltung – Formen der Selbstdarstellung;157
5.1.1;7.1 Rhetorik des Herzens;157
5.1.2;7.2 »Nichts ist mir so unähnlich wie ich selbst.« – Haltung als Kosmetik;171
5.2;8. Antiker Sport und sein Verhältnis zur Plastik;177
5.2.1;8.1 Das wahre Gute im guten Leben;177
5.2.2;8.2 Gymnastische Propädeutik;184
5.3;9. Die Kunst der Annäherung durch Übertreibung: Haltung in der antiken Plastik;195
5.3.1;9.1 Antike Sportkritik als Kunstkritik;195
5.3.2;9.2 Mentalitá pitagorica;200
5.3.3;9.3 Kontrapost: Die hexis des sich-lachend-schämenden Halbwesens;203
5.3.4;9.4 Der polykleitische Kopf – Zum kanonischen meson der Gerechtigkeit;210
5.3.5;9.5 To kalon – Das Lysippische Nachspiel übernatürlicher Schönheit;221
5.4;10. Wahnsinn und Methode – Haltung in Medizin und Phänomenologie;228
5.4.1;10.1 Wiederbelebungsversuche: Hexis und die antike Medizin;229
5.4.2;10.2 Eine leider vergebliche medizinische Intervention gegen die Philosophie;235
5.4.3;10.3 Doppelte aisthêsis – Zwischen Empfindsamkeit und Empfindlichkeit;242
5.4.4;10.4 Haltung zwischen Phänomenologie und Psychiatrie;248
5.5;11. Fall sein – Haltung und Identifizierung;252
5.5.1;11.1 »Fassung ist, was man verliert, wenn man die Fassung verliert.«;252
5.5.2;11.2 Das Spiel der Identifizierung als symbolische Interaktion – Jürg Zutt: Innere Haltung;257
5.5.3;11.3 Identifizierung;266
5.6;12. Euexia als philosophische Haltung;272
5.6.1;12.1 Vom Zwiespalt – Aristotelische hexis oder Schmitz’sche Fassung;272
5.6.2;12.2 Spielraum als Heimat-Idylle;277
5.6.3;12.3 Kommt ein Phänomenologe zum Arzt …;280
5.7;13. Bios theôrêtikos – Tugend ohne Haltung;289
5.7.1;13.1 Ethos als ästhetischer Erlebnisbereich;289
5.7.2;13.2 Bios theôrêtikos als Ästhetik der Existenz;292
5.7.3;13.3 Kritik des bios theôrêtikos;297
6;III. AUSBLICK: NACH DER HALTUNG;303
6.1;14. Nach der Haltung: Für eine Philosophie des Habens;305
6.1.1;14.1 Ktêsis und chrêsis – Besitzen und Gebrauchen;306
6.1.2;14.2 Logik des Habens;311
6.1.3;14.3 Melancholie und Glück der Erschöpfung;325
7;Epilog: Freund und Feind;330
8;Anhang;339
8.1;Bibliographie;339
8.2;Bildnachweis;349



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