Buch, Deutsch, 292 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 457 g
Reihe: Psychoanalyse
Lacans drei Ordnungen als erkenntnistheoretisches Modell
Buch, Deutsch, 292 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 457 g
Reihe: Psychoanalyse
ISBN: 978-3-8376-3261-3
Verlag: Transcript Verlag
. mit Frank Wörler
1. 'Bücher, die die Welt nicht braucht.' Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Um die Lacan'schen Begriffe eines Symbolischen, eines Imaginären und eines Realen nachvollziehen zu können, ist es hilfreich, die Diskurse zu kennen, aus denen Lacan sich in den 50er Jahren bedient, als er die bekannte Trias schmiedet. Hierzu habe ich in meinem Buch einiges zusammengetragen, darunter manches, was so noch nicht publiziert wurde. Es unternimmt darüber hinaus einen Brückenschlag zu den (Natur-)Wissenschaften sowie zu generellen erkenntnistheoretischen Fragestellungen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Ich zeige, wie das Symbolische nicht allein von der linguistischen Linie her verständlich werden kann, sondern dass es auch eine kritikwürdige wissenschaftstheoretische Position abbildet. Das Imaginäre ergibt sich anschließend überraschenderweise als eine sehr wichtige erkenntnistheoretische Figur. Das Reale wird oft mit dem Imaginären verwechselt oder aber ontologisch verstanden. So ist auch Dylan Evans Lexikonbeitrag zum Realen dort irreführend, wo er sich auf Meyerson bezieht, was ich anhand der Primärtexte belege.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die drei Register werden heute in verschiedenen Wissenschaftsfeldern angewandt. Nicht immer basieren die Abhandlungen dabei auf einem explizit psychoanalytischen Ansatz. Dies ist problematisch, da die Begriffe dann nur noch wenig Legitimation besitzen. In meinem Buch führe ich sie in den allgemeinen erkenntnistheoretischen Diskurs zurück. Von dort aus lässt sich viel fundierter mit der Trias argumentieren. Das Buch ist ein transdisziplinärer Beitrag, indem es ein epistemologisches Modell sichtbar werden lässt.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Forschern aus den jüngeren Wissensgebieten, wie den Neuro-Wissenschaften. Dort gibt es naturgemäß eine Menge epistemischen Klärungsbedarf. Ich würde mich freuen, wenn mein Buch die reichen Anknüpfungsmöglichkeiten aufzeigen könnte, die auch in Vergessenheit geratene Konzeptionen für die aktuelle Forschung haben können, wie im Fall Franz Brentanos oder Émile Meyersons. Für die aktuellen Fragen von Innen-Außen, Geist-Körper oder auch nach einer Objekttheorie gibt es dort bemerkenswerte Ansätze.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Es lotet die theoriegeschichtlichen Bezüge der drei Ordnungen Jacques Lacans aus, um darauf aufbauend epistemologisch taugliche Bestimmungen für ein Symbolisches, ein Imaginäres und ein Reales auszuweisen.