Jugend, Kunst, Kleist und Goya
Buch, Deutsch, 272 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 165 mm x 240 mm
ISBN: 978-3-88960-117-9
Verlag: Edition Metzel
Autoren/Hrsg.
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„Von Jugendlichen und Kunst ist eher selten die Rede. Dabei könnte – mit Blick auf die zeitgenössische Kunst – genau und gerade das von besonderem Interesse sein: dass in unserer Kultur seit einiger Zeit die Suche nach einer eigenen Form, das Durchleben von Widersprüchen und die Erfindung eines eigenen Selbst in einer von Unähnlichkeiten durchzogenen Welt einer bestimmten Bevölkerungsgruppe ganz besonders und ganz ausdrücklich zugestanden wird.Darum, letztlich um die Fruchtbarkeit von Unähnlichkeiten, geht es in diesem Buch. Zum einen werden die Unvereinbarkeiten, Brüche und Spannungen behandelt, mit dem sich Adoleszenten in einer hochindustrialisierten, bürgerlichen und städtischen Zivilisation bei dem Versuch konfrontiert sehen, alle von außen kommenden Angebote, Lebensmuster und Zwänge mit ihren inneren Motiven, Bedürfnissen und Antrieben in einem halbwegs konsistenten Selbst zu synthetisieren. Für die Untersuchung dient dabei der Identitätsbegriff als problematische und von vielerlei Differenzerfahrungen infrage gestellte begriffliche Hintergrundfolie, deren Gültigkeit und Tauglichkeit besonders in Hinblick auf die Prozessualität, Reflexivität und Paradoxie moderner Welterfahrung abnimmt.Gerade die Brüche, Widersprüche, Polyvalenzen und Mehrdeutigkeiten charakterisieren denn auch die spezifischen Merkmale adoleszenter Auseinandersetzung mit künstlerischen Formen von Weltbewältigung, wie sie an einer Jugendkunstschule probiert und dokumentiert werden. Auf der Grundlage empirisch beobachteter Praxis zeigt die Arbeit von Matthias Winzen all die Verunsicherungen und Überraschungen, die vielfältigen Perspektivierungen und Spiegelungen von Welt, denen sich Adoleszenten bei einer solchen klug organisierten künstlerischen Arbeit ausgesetzt sehen, und die ihnen eigene Entwürfe zur Verwirklichung ihrer Wünsche und eigene Entscheidungen möglich machen.“ (Johannes Bilstein im Vorwort)