E-Book, Deutsch, Band 239, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
Winters / Drake / Field Romana Exklusiv Band 239
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7337-4001-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 239, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-4001-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DAS MÄRCHENSCHLOSS IN DER BRETAGNE von REBECCA WINTERS
Ebenso geheimnisvoll wie das Schloss in der Bretagne wirkt auf Andrea auch der Erbe des märchenhaften Anwesens: Lance Du Lac. Eine gefährliche Aura und ein Hauch von Tragik umgeben den attraktiven Adligen, der sie kalt und abweisend behandelt. Erst als er erfährt, dass sie ein Kind erwartet, zeigt sich der harte Mann von einer ganz anderen Seite: rührend besorgt, sanft und rücksichtsvoll. Und nachdem er sie im Schlossgarten geküsst hat, erwacht ein sehnsüchtiger Traum von Liebe in Andrea. Doch als Lance ihr tatsächlich einen Heiratsantrag macht, zögert sie, Ja zu sagen ...
REISE DES HERZENS von SANDRA FIELD
Mit einem heissen Kuss zeigt der erfolgreiche Unternehmer Slade Carruthers der schönen Clea unmissverständlich sein Interesse. Doch statt das Prickeln zwischen ihnen zu geniessen, ist Clea plötzlich voller Furcht, verletzt zu werden. Um die Ernsthaftigkeit seiner Absichten auf die Probe zu stellen, denkt sie sich ein raffiniertes Spiel aus. Sie reist um die halbe Welt. Monte Carlo, Paris, New York: Kein Weg darf Slade zu weit sein, er soll ihr hinterherreisen, wo immer sie gerade ist ... Wird sie es dann schaffen, zum ersten Mal im Leben ihr Herz einem Mann anzuvertrauen?
SANFT WIE DER TROPENWIND von DIANNE DRAKE
Was für ein toller Mann: atemberaubend attraktiv, einfühlsam und charmant. Die sensible Ärztin Michelle ist auf den ersten Blick von ihrem engagierten Kollegen Paul Killian fasziniert. Eigentlich wollte sie in seiner Klinik auf der tropischen Insel Kijé nur wichtige Laboruntersuchungen machen. Doch jetzt hat sie ihren Traummann gefunden! Aber Michelle muss mit einem tragischen Geheimnis leben, das sie Paul nicht zu gestehen wagt. Obwohl er ihre Liebe erwidert, flüchtet sie zurück zu ihrer kleinen Krankenstation im tiefen Dschungel der Insel ...
Rebecca Winters war eine berühmte amerikanische Romanceautorin aus Salt Lake City, Utah. Ihre Heimat und ihre Lieblingsurlaubsziele in Europa dienten oft als Kulisse für ihre romantischen Liebesromane.
In ihrer 35-jährigen Schaffenszeit schrieb sie 175 Romance Novels, die weltweit fast 30 Millionen Mal verkauft wurden.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
… Lancelot ist am Ziel seiner Wünsche, wenn es der Königin nach seiner Gesellschaft und Liebe verlangt, wenn sie ihn aufsucht und sie sich in die Arme nehmen. Ihr Tun ist so hold und ihre Wonne so süß. Sie küssen sich und berühren sich und empfinden eine Glückseligkeit, die sich in Worten nicht beschreiben lässt.
Andrea Fallon seufzte tief und klappte das Buch zu. Die Dämmerung war hereingebrochen, und es war zu dunkel zum Lesen geworden. Die bewegende Liebesgeschichte zwischen der Königin Guinevere und Lancelot war ihr ohnehin schon sehr nahegegangen, vielleicht war es besser so, dass sie die Lektüre für heute beenden musste.
Obwohl Chrétien de Troyes die Abenteuer des edlen Ritters schon vor mehr als achthundert Jahren zu Papier gebracht hatte, berührte die Liebe des Ritters zu der Königin selbst einen modernen Menschen. Auch heute noch beneidete jede Frau die Königin Guinevere darum, solche zärtlichen Gefühle in dem ruhmreichsten Ritter der Tafelrunde zu erwecken.
Wünschte sich nicht jede Frau, mit so verzehrender und ausschließlicher Leidenschaft geliebt zu werden?
Andrea schalt sich selbst, weil diese alte Geschichte sie mit dieser Intensität beschäftigte, und sie lenkte ihre Gedanken zurück auf Richard, den Mann, mit dem sie sechs Jahre lang verheiratet gewesen war und den sie vor drei Monaten verloren hatte.
Hätte er sie mehr geliebt, wenn sie fähig gewesen wäre, ihm das Kind zu schenken, das er sich so inständig gewünscht hatte?
Seit der Beerdigung versuchte sie zu ergründen, weshalb ihre Ehe nicht allzu glücklich gewesen war. Vielleicht hatte ihre Unfruchtbarkeit, mit der niemand gerechnet hatte, Richards Gefühle mit den Jahren erkalten lassen.
Sie war einundzwanzig gewesen, als sie heirateten, Richard zehn Jahre älter, und beide hatten sie sich sehnlichst Kinder gewünscht.
Eine Adoption war für Richard nicht infrage gekommen. Er wollte leibliche Kinder und die Linie der Familie fortsetzen.
Andrea hatte seine Einstellung respektiert und das Thema nie wieder angeschnitten, obwohl sie sich diesen Weg durchaus hätte vorstellen können. Dennoch änderte sich ihre Ehe grundlegend. Richard zog sich mehr und mehr in sich zurück und ging ganz in seiner Arbeit auf. Entweder spürte er nicht, wie unglücklich ich war, oder sein eigener Schmerz war zu groß, um mit mir darüber zu reden.
Da keine Aussicht auf Nachwuchs bestand, schien die körperliche Liebe für ihn mehr und mehr zur Nebensache zu werden. Während des letzten Jahres ihrer Ehe hatte er sich eher wie ein Freund verhalten, nicht wie ein liebender Mann. Nur ganz selten waren sie intim miteinander geworden, und auch nur dann, wenn sie die Initiative ergriffen hatte.
Dennoch war Andrea zuversichtlich geblieben. Sie würden die Krise meistern. Eines Tages würde Richard seinen Widerstand gegen eine Adoption aufgeben, und die Vorfreude auf das Kind würde sein körperliches Verlangen wieder beleben. Dann hatte der Tod all ihre Hoffnungen zunichtegemacht.
Oh Richard …
Sie empfand ein Gefühl der Trauer um verpasste Lebenschancen, das schier unermesslich groß wurde, und sie weinte bittere Tränen.
Nach der Beerdigung hatte ihre Tante versucht, sie ein wenig aufzumuntern. „Du bist noch jung, Andrea, du wirst den Richtigen noch treffen“, prophezeite sie gern. „Er wird dich heiraten, und ihr werdet Kinder adoptieren.“
Andrea glaubte nicht daran, ihr Leben hatte keine Perspektiven mehr.
Doch es war nicht nur die Kinderlosigkeit gewesen, die ihre Ehe überschattet hatte. So hatte Andrea ganz häufig unter dem Gefühl gelitten, Richard intellektuell unterlegen zu sein.
Als Universitätsprofessor pflegte er Umgang mit sehr gebildeten Menschen. Was hatte sie, die nicht studiert hatte, ihm schon zu bieten, wenn sie ihm nicht einmal das Kind schenken konnte, das sich beide so wünschten?
Weshalb hatte Richard sie überhaupt geheiratet?
Andrea verbot sich, weiter in diese Richtung zu denken. Sie lief Gefahr, ihren gesunden Menschenverstand zu verlieren – ebenso wie ihren Appetit, der ihr schon seit Wochen abhandengekommen war.
Mit siebenunddreißig war Richard einfach zu jung zum Sterben gewesen. Mit mehr Zeit wäre es ihnen beiden bestimmt noch gelungen, eine Familie zu gründen und glücklich zu werden. Müde erhob sich Andrea von dem Baumstumpf, der ihr als Sitz gedient hatte.
Sie brauchte Schlaf, um die Kraft zu finden, Richards letztes Projekt, ein umfangreiches Buch über die Artuslegende, für die Veröffentlichung vorzubereiten. Alles, was ihr an Illustrationen noch fehlte, war eine Aufnahme von einem Hirsch oder einem wilden Eber – beliebte Tiermotive auf mittelalterlichen Gobelins. Sobald ihr eine solche Aufnahme gelungen war, würde sie in ihren Wohnort New Haven in den USA zurückkehren.
In der knappen Woche, die sie jetzt hier war, hatte sie die Bretagne lieben gelernt. Es war faszinierend zu sehen, wie sich der Forêt de Brocéliande, ein Laubwald mit uraltem Baumbestand, nach Sonnenuntergang in eine Zauberwelt verwandelte. Unter dem dichten Blätterdach von Eichen und Kastanien tummelten sich dann Tiere, die man bei Tageslicht nicht zu Gesicht bekam. Sie hatte schon viel über die ursprüngliche Schönheit der bretonischen Wälder gehört, aber der Zauber und die Ruhe, die von dieser Landschaft ausgingen, entzückten sie trotz ihrer Traurigkeit. Bemooste Menhire standen majestätisch an Feldwegen, im Unterholz wuchsen wilde Himbeeren, duftende Blumenteppiche zogen sich über ganze Hügel hinweg. Es war, als wäre man in eine magische Welt versetzt, und wenn sie durch den dämmrigen Wald spazierte, schien es Andrea, als könnte sich jeden Moment eine der Gestalten aus Camelot aus den geheimnisvollen Schatten lösen, um hervorzutreten und ihre Geschichte zu erzählen.
Gerade wollte sie sich die Kameratasche über die Schulter hängen, als es im Unterholz raschelte. Wahrscheinlich nur der Wind oder ein harmloses Tier, sagte sie sich, wahrscheinlich nur ihre überreizten Nerven. Trotzdem zuckte sie unwillkürlich zusammen und drehte sich so abrupt um, dass ihr Haar nur so flog.
Erschrocken schrie sie auf.
Aus dem Kieferndickicht am schmalen Ende des nierenförmigen Sees, der einfach Le Lac hieß, trat ein großer Mann im Tarnanzug. Eindeutig ein lebendiger Mensch, keine Erscheinung aus dem Mittelalter.
Er war groß und athletisch gebaut, machte einen durchtrainierten, militärischen Eindruck. Wahrscheinlich jemand, der sogar beim Schlafen die Augen offen hielt. Wenn er sie gesucht und hier gefunden hatte, musste er ein ungewöhnlich feines Gespür besitzen.
Der gebräunten Haut seines scharf geschnittenen Gesichts nach zu urteilen, musste er sich bis vor Kurzem in den Tropen aufgehalten haben. Er musterte sie feindselig, und Andrea fiel auf, in welch faszinierendem Gegensatz seine blauen Augen zu seinen dunklen Brauen und dem kurz geschnittenen schwarzen Haar standen.
Andrea war noch nie einem so attraktiven Mann begegnet, und während er über die Lichtung auf sie zukam, ging ihre Bildfantasie mit ihr durch. Sie sah ihn vor sich, wie er, in strahlender Rüstung und von einem Glorienschein umgeben, vor Guinevere kniete.
Das Traumgebilde zerriss, als er sie ansprach. „Dies hier ist Privatgelände, und jeder Zutritt ist untersagt“, herrschte er sie an, erst auf Französisch, dann, mit deutlichem Akzent, auf Englisch.
Ganz offensichtlich war dieser Mann kein verkleideter, in der Minnekunst erfahrener junger Prinz, sondern ein selbstherrlicher Macho von ungefähr Mitte dreißig. Er musterte sie, als sei sie eine Beleidigung für seine Augen.
Wahrscheinlich hatte er trotz der Dämmerung ihren Buchumschlag erkennen können, anders ließ sich nicht erklären, weshalb er sie in ihrer Muttersprache angesprochen hatte.
„Ich besitze eine Erlaubnis, ich darf mich hier aufhalten“, antwortete sie tapfer und drückte ihr Buch fester an sich.
Er kniff die Augen zusammen und streifte ihr, ehe sie seine Absicht auch nur erahnt hatte, die Kameratasche von der Schulter. Obwohl sie nicht im Traum daran gedacht hätte, sie mit Gewalt wieder an sich zu bringen, wickelte er sich den Gurt ums Handgelenk.
„Eine solche Erlaubnis gibt es nicht. Wer immer Sie auch sein mögen, ich rate Ihnen dringend, das Grundstück schnellstens zu verlassen.“
„Der Aufseher hat mir diese Stelle empfohlen, um Tieraufnahmen zu machen.“
Er schob das Kinn vor. „Morgen früh dürfen Sie sich Ihre Kamera bei der Aufsicht am Tor abholen. Sollten Sie mich belogen haben, rate ich Ihnen dringend, sich hier nie wieder sehen zu lassen.“
Ungeniert musterte er sie von oben bis unten, und Andrea wurde sich ihres Körpers deutlich bewusst. Die Tatsache, dass sie eine Frau war, schien den Fremden noch wütender zu machen.
„Ich habe Sie gewarnt“, herrschte er sie an, drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
Andrea bebte. Nicht nur die Feindseligkeit, auch die unverschämten Blicke des Fremden waren ihr unter die Haut gegangen. Sie brauchte einige Minuten, bis sie sich so weit gefasst hatte, dass sie zum Château du Lac zurückkehren konnte. Es wurde auch höchste Zeit, denn in dem schwindenden Licht war der Weg kaum noch zu sehen. Über dem See begannen Nebelschwaden aufzusteigen, die alle Umrisse verwischten und fahrige Geister unter dem Blätterdach tanzen ließen. Andrea fühlte sich unbehaglich.
Der Aufseher, der ihr eine grobe Skizze des riesigen Anwesens angefertigt hatte, hatte von einem Wachmann...