Winter | Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 429 Seiten

Winter Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo

Was die Stimme über dich aussagt und wie sie dein Leben verändern kann
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96584-151-2
Verlag: ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Was die Stimme über dich aussagt und wie sie dein Leben verändern kann

E-Book, Deutsch, 429 Seiten

ISBN: 978-3-96584-151-2
Verlag: ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Starke Stimme – starker Auftritt: Unsere Stimme ist der Spiegel unserer Seele. Sie hat großen Einfluss darauf, wie unsere Umwelt uns wahrnimmt. Habe ich überhaupt eine Stimme? Was habe ich der Welt zu sagen? Wie verschaffe ich mir Gehör? Wer bin ich? Was sagt meine innere Stimme?Musikwissenschaftler, Theologe und Coach Gerrit Winter macht in seinen Trainings den Menschen ihre schlummernden Fähigkeiten bewusst und birgt lange vergessene Potenziale. Humorvoll und zielstrebig möchte er verdeutlichen, wie viel BeSTIMMung in der Stimme steckt. Durch die Arbeit an der eigenen Stimme öffnen sich Türen zu mehr Glück, Selbstbewusstsein, Authentizität, Durchsetzungsvermögen und Selbsterkenntnis.Gerrit Winter erzählt von seiner persönlichen Achterbahn des Lebens, auf der er selbst erst seine Stimme finden musste. Sein praktisches Arbeitsbuch bietet viele Stimm-, Sprech- und Atemübungen, mit denen man seine Stimme und damit auch das Selbstbewusstsein stärkt.Anders als der Coaching-Trend der Ego-Optimierer will dieses Buch sensibilisieren. Es sagt dem Nicht-Gehört- und Übersehen-Werden den Kampf an!
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DAS FUNDAMENT


Zunächst möchte ich mit dir ein paar Fakten zu deiner Stimme teilen. Sie sollen dir als Grundlage für die folgenden Kapitel dienen. Es ist dein Fundament für das Haus, das wir gemeinsam bauen. So kannst du bei Fragen, die vielleicht später auftauchen werden, hierher zurückkehren. Auch wenn wir unsere Stimme jeden Tag und ständig ganz selbstverständlich benutzt, werden dir diese Informationen vielleicht erste Aha-Momente schenken und dir die Dimension und Tragkraft deiner Stimme bewusst machen.

WUSSTEST DU, DASS ...

Hier ein paar Fakten kurz und knapp:

Du hast zwei Stimmbänder. Sie sind dünn wie Pergamentpapier, äußerst empfindlich und irreparabel.

Da du zur Geburt nur zwei geschenkt bekommst, solltest du auf sie achtgeben, denn sind sie im Eimer, gibt’s keine neuen.

Die Stimmbänder sind Muskeln und du kannst und sollst sie trainieren wie deinen Po oder deinen Bizeps.

Deine Stimmbänder sitzen hinter dem Kehlkopf und werden durch ihn geschützt, deshalb bedarf auch er unseres Schutzes.

Schon der Naturwissenschaftler und Evolutionstheoretiker Charles Darwin vertrat die These, dass die lautesten und schönsten Stimmen bei Vögeln das Überleben und die Population sichern. Bei uns Menschen ist dies ähnlich. Denk dabei einfach mal an deinen Alltag im Job. Dort kennen wir das genauso. Wer am lautesten ist, bekommt die meiste Aufmerksamkeit. Doch auch diejenigen, die eher leise sprechen, können die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir müssen dazu nur wissen, in welchem Moment wir was zu tun haben, um diesen oder jenen Effekt mit unserer Stimme zu erzielen.

DIE BRUSTSTIMME


Die Bruststimme ist in den allermeisten Fällen unsere Sprechstimme. So sollte es zumindest sein. An der Art und Weise, wie jemand mir auf meine zentrale Startfrage „Wie geht es dir?“ antwortet, kann ich meist sofort den Zustand der Stimme und ihren Sitz (so nennt man den Klang) feststellen.

Eine Bruststimme sollte resonieren, wenn du deine Handfläche auf deine Brust legst. Beim Sprechen sollte es dann leicht vibrieren, ebenso rund um deinen Kehlkopf. Zähl doch mal laut von 1 bis 10 und checke den Sitz deiner Stimme. Hast du eine Bruststimme? Falls es nicht funktioniert, checke mal, wie es sich anfühlt, wenn du es bewusst ein wenig tiefer probierst! Oft sprechen Menschen stressbedingt zu hoch. Nicht selten muss man die Bruststimme in ihrer richtigen Lage, also seine „wahre“ Stimme, erst entdecken.

DIE KOPFSTIMME


Die Kopfstimme ist eher „dünn“ und sitzt gefühlt weiter oben im Kopf. Du kannst leicht in der Kopfstimme reden oder singen, wenn du einfach tonal einen riesigen Sprung nach oben machst. Sprich dazu wie ein Kind oder stell dir vor, du machst eine Katze nach und „miaust“ – das ist deine Kopfstimme. Sie resoniert nur wenig bis gar nicht im Körper, lediglich ein wenig im Gesicht.

In den Grundschulen Deutschlands wird diese gerne im Musikunterricht zur Anwendung gebracht. Wenn 30 Kinder mit ihrer Kopfstimme singen und so auch das Singen erlernen, ist dies einerseits für junge Schulkinder völlig normal. Andererseits ist es dann später für den lärmgeplagten Lehrer viel angenehmer, sie genauso mit der Kopfstimme weitersingen zu lassen. Denn was die Lautstärke angeht, klingt auf diese Weise alles filigraner und „süßer“, lieblicher. Mit ihrer Bruststimme würden 30 singende Schüler den Raum nämlich mächtig zum Beben bringen. Und eigentlich ist der Gebrauch der Kopfstimme etwas ganz Normales, denn auf dem Weg des Erwachsenwerdens werden Stimmen stärker und somit lauter, sie entwickeln sich auf natürliche Weise. Hierzulande ist dies aber leider meist nicht „erwünscht“, es geht darum, alles unter Kontrolle zu behalten. Die Entwicklung der Bruststimme ist jedoch sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Hier nehmen wahrscheinlich die aus Unwissenheit gepflanzten Gedankenmuster wie „Sing nicht so laut!“ oder „Stell dich mal weiter nach hinten, du bist zu laut!“ ihren Anfang und setzen sich unbewusst in den Gedanken fest. Wenngleich der Wunsch nach einem gedämpfteren Lärmpegel aus Lehrersicht verständlich ist, da sie ja meist vor der Aufgabe stehen, mehrere Musikklassen hintereinander unterrichten zu müssen. Ein Mittelmaß wäre hier für Kinder wichtig, um eine gesunde und kräftige Stimme und ein Gefühl dafür auszubilden.

Der Hinweis auf Deutschland ist wichtig, weil wir das Land der Regeln und Begrenzungen sind, der Höflichkeit, des Anstandes, des Zurücknehmens. In Bezug auf die Stimme wird uns dies später oft zum Verhängnis. Unsere gesellschaftliche Sozialisation spiegelt sich in unseren eher leisen Stimmen wider. Oder hast du schon mal leise und zurückhaltende Latinos oder Südländer erlebt? Temperamentvolle Bruststimmen, so weit das Ohr reicht!

Die Stimme nur in „laut“ und „leise“ beziehungsweise Kopfstimme und Bruststimme einzuteilen, wäre jedoch zu simpel. Dazwischen liegen verschiedene Bereiche, in denen wir uns stimmlich aufhalten können, sie alle müssen von uns wiederentdeckt werden. Im Alltag nutzen wir die verschiedenen „Dynamiken“, so nennt man das Wechseln von Lautstärken, nur selten. Als Kinder benutzen wir sie hingegen oft und zielführend, wenn wir beispielsweise mit Puppen oder Spielfiguren spielen und sie zum Leben erwecken. Wir sprechen dann für sie in Anbetracht der jeweiligen Situation und variieren mit unserer Stimme. Als Erwachsene machen wir das lediglich bewusst beim allabendlichen Vorlesen von Kinderbüchern. Unsere stimmliche Vielfalt liegt unter einer „Einheitsstimme“ begraben. Unsere Stimme hat mehrere Farben und sie sollten je nach Situation benutzt werden. Möchtest du deinem Kind sagen, dass du es liebst, braucht es eine andere Stimmfarbe als die, mit der du deinen Hund aufforderst sich zu setzen. Klar! In diesen Situationen gelingt es einem meistens auch, aber dazwischen liegen noch weitere Farben und auch Dynamiken (Lautstärken und Intensitäten), die es zu nutzen gilt. Ein Tuschkasten, in dem es für jeden Fall die richtige Farbe gibt.

STIMME & DYNAMIK


Um dir einen kleinen Auszug aus der Vielfalt der Dynamiken deiner Stimme zu geben, versuche Folgendes:

Übungssatz: „Das Kamerateam hat in Berlin keine Dreherlaubnis erhalten und deshalb wird das Projekt nun in Potsdam gedreht.“

Sprich diesen Satz in unterschiedlichen Lautstärken.

10 %: sehr leise, kurz vor dem Flüstern

50 %: normale Sprechlage

100 %: Maximum an Lautstärke, ohne zu schreien

Versuche es auch mit 25 % und 75 %, sodass du die Kontrolle über deine Stimme üben kannst. Wichtig dabei ist, dass du kontrolliert in den Bauch atmest und die Luft so lange im Bauch verbleibt, bis du den Satz beendet hast.

Kontrolliere dich mit deinem Smartphone oder bitte jemanden, die zuvor festgelegte Prozentzahl nach dem Sprechen zu erraten. So kannst du überprüfen, ob du schon genug Sensibilität für dein Organ besitzt.

Meistens ist man sich dieser verschiedenen möglichen Lautstärken gar nicht bewusst. Man kann und sollte sie aber ganz bewusst einsetzen, um sein Gesagtes je nach Kontext zu untermauern. Dieses Bewusstsein wird dir helfen, mehr und mehr ein Gefühl für dich und deine Stimme zu entwickeln.

Um den Tuschkasten stimmlicher Farben richtig zu nutzen, bedarf es einiger Übung, denn wir alle müssen lernen, unsere Stimme „zielgruppenaffin“ einzusetzen. Du solltest wissen, wie du mit wem redest, um erfolgreich kommunizieren zu können. Wie schon beschrieben, mit einem Kind redet man anders als mit Kollegen oder seinem Partner, wenn man mit Erfolg zum Ziel kommen möchte. In zwischenmenschlichen Beziehungen ist der unbewusste Einsatz ungünstiger Stimmungen in der Stimme oft ein hoher Konfliktfaktor.

Wichtig ist das Bewusstsein für die Stimmung deiner Stimme. Welches Gefühl drückt sie aus? Wie soll sie beim Gegenüber ankommen? Der gemeinsame Wortstamm „stimm-“ ist hier kein Zufall.

Der Sender versendet den Brief und bestimmt, ob die Post ankommt, nicht der Empfänger. Stell dir beispielsweise vor, du möchtest deinem Hund kommunizieren, dass er nicht auf den Teppich pinkeln soll. Dann bringt es nichts, belohnend mit ihm zu sprechen. Es bringt aber auch nichts, ihn so anzubrüllen, dass er aus Angst seiner Blase nochmals freien Lauf lässt. Es sind deine Worte, die die Botschaft senden, und es ist deine Energie dabei, die zählt.

Das Gleiche passiert bei Diskussionen mit deinem Kind, deinem Partner oder bei einer Gehaltsverhandlung. Du musst wissen und dir bewusst darüber sein, was deine Stimme beim Gegenüber bewirkt oder auch „anrichten“ kann. Also solltest du bewusst sprechen und die Nuancen kennen, wie man entschlossen, wütend, fordernd, freundlich, bestimmt, humorvoll oder traurig klingt. Dann kannst du diese Emotionen auch aktiv und authentisch nutzen.

STIMME & STIMMUNG


„Das Kamerateam hat in Berlin keine Dreherlaubnis erhalten und deshalb wird das Projekt nun in Potsdam gedreht.“

Dieser Satz soll dir erneut als Übungssatz dienen, diesmal um verschiedene Stimmungen zu transportieren. Versuche den Satz in folgenden Gefühlslagen zu sagen:

humorvoll

ängstlich

freundlich

verkäuferisch

zurückhaltend

resignierend

Auch hier: Übung macht den Meister. Es kann hilfreich sein, wenn du dir eine passende Situation vorstellst oder dir einen weiteren passenden Satzteil dazu denkst, der dir hilft, die...


Winter, Gerrit
Der Kölner Gerrit Winter, geb. 1983, widmet sich in seinem Leben dem Thema „Stimme“. Der studierte Musikwissenschaftler und Theologe ist Coach mit Passion, dem es darum geht, Menschen auf dem Weg zu einer Stimme – zu ihrer Stimme und Bestimmung – zu begleiten. Als Vocalcoach, Stimmexperte und Motivationstrainer ist er gern gesehener Gast im TV. Er steht selbst als Moderator vor der Kamera und arbeitet als Businesscoach u. a. für große Unternehmen und Institutionen wie die London Business School. Auch Prominente aus Show und TV vertrauen ihm in seinen Trainings ihre Stimme an.

Der Kölner Gerrit Winter, geb. 1983, widmet sich in seinem Leben dem Thema „Stimme“. Der studierte Musikwissenschaftler und Theologe ist Coach mit Passion, dem es darum geht, Menschen auf dem Weg zu einer Stimme – zu ihrer Stimme und Bestimmung – zu begleiten. Als Vocalcoach, Stimmexperte und Motivationstrainer ist er gern gesehener Gast im TV. Er steht selbst als Moderator vor der Kamera und arbeitet als Businesscoach u. a. für große Unternehmen und Institutionen wie die London Business School. Auch Prominente aus Show und TV vertrauen ihm in seinen Trainings ihre Stimme an.



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