Führung fuer eine Welt im Wandel
E-Book, Deutsch, 178 Seiten
ISBN: 978-3-7578-4414-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Prof. Dr. Katrin Winkler ist Professorin für Human Resources und Leadership an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH) Kempten. Als Professorin und mit langjähriger Erfahrung in der Leitung internationaler Teams und der Beratung von Führungskräften auf der ganzen Welt teilt sie ihre Erkenntnisse über effektive Führung und wie man Menschen motiviert und inspiriert.
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Kapitel 2 Wendepunkte der Globalisierung und Digitalisierung
Wichtige Inhalte Globalisierung beschreibt die zunehmende Interdependenz der Volkswirtschaften, Kulturen, Unternehmen und Bevölkerungen der Welt aufgrund von grenzüberschreitendem Handel und Investitions-, Personen- und Wissensströmen. Digitalisierung beschreibt die Umstrukturierung des persönlichen Lebens rund um die digitale Kommunikations- und Medieninfrastruktur (also die Interaktion von Menschen). Sie beschreibt außerdem die Nutzung digitaler Technologien zur Veränderung eines Geschäftsmodells, zur Erschließung neuer Einnahmequellen oder Wertschöpfung und zur Schaffung größerer wirtschaftlicher Chancen. Beide Trends haben die Unternehmen bereits rasch verändert. Man darf sie nicht ignorieren. Beide lassen sich aber durch echte Führung nutzen. Wichtige Maßnahmen Suche nach neuen Chancen im Wandel. Betrachten von Veränderungen als Norm. Offenheit für neue Perspektiven aus globalen Quellen, z. B. von unterschiedlichen Kunden und Belegschaften. Digitale Denkweise, um alle Aspekte des Geschäfts zu verbessern, von der Strategie über die Prozesse bis hin zur Führung. Identifizierung und Entwicklung neuer Führungskompetenzen. Erkenntnisse Führungsinnovation zielt auf die Maximierung des menschlichen Potenzials ab, schafft Einzigartigkeit, ist schwer zu kopieren ist und damit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. Zu den organisatorischen Auswirkungen des Wandels gehören strategische Erneuerung, Produktivitätssteigerung, geringere Fluktuation, höhere Agilität und ein höherer Markenwert. Innovative Arbeitsformen wirken sich auf die Mitarbeiter aus und führen zu besserer Teamarbeit, größerem Engagement im Unternehmen, besserer Moral und mehr Vertrauen. Globalisierung, technologische Neuerungen und andere ständige Veränderungen bedeuten, dass Unternehmen agiler und anpassungsfähiger sein müssen, um zu überleben. Mit anderen Worten, es geht darum, den Wandel als einzige Konstante zu akzeptieren. Die Anforderungen und Erwartungen der Kund:innen entwickeln sich rasant – sie wollen mehr Auswahl, sie wollen Waren sofort und sie wollen Dienstleistungen, die genau auf sie zugeschnitten sind ... Konkurrenz können Unternehmen aus der ganzen Welt sein – sie haben nicht nur Zugang zu Kund:innen weltweit, sondern können auch global Arbeitskräfte rekrutieren. Sogar die Arbeitsmethoden, z. B. mehr Remote-Teams und flexibles Arbeiten, haben Auswirkungen auf die Unternehmen. Die Arbeit, die wir tun, unterscheidet sich sogar von der vor 20 Jahren. Warum? Weil sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen weltweit verändert haben. Dies bedeutet, dass sich auch Unternehmen verändern müssen, um führend zu bleiben. Dazu ist starke Führung erforderlich, die die einzige Möglichkeit bietet, sich im ständigen Wandel zurechtzufinden.fen (9). Zu den primären Aktivitäten gehören die Beschaffung von Rohstoffen, die Produktion sowie Verkauf und Vertrieb des Endprodukts. Zu den unterstützenden Aktivitäten gehören solche im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Infrastruktur, Finanzen und Personal. »Wenn die äußere die innere Veränderungsrate übersteigt, ist das Ende in Sicht.«
JACK WELCH (27) »Die Geschwindigkeit der Veränderung ist die treibende Kraft. Kompetente Führung in der Veränderung ist die einzige Antwort.«
JOHN KOTTER (28) Firmen im globalen und digitalen Zeitalter
Im 21. Jahrhundert erhöht vor allem der digitale Wandel die Komplexität weiter (29). Unternehmen, Mitarbeiter:innen und Führungskräfte stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, neue Technologien sinnvoll zu nutzen, um Ergebnisse zu erzielen und Wertschöpfung zu betreiben. Diese Herausforderung steht im Kontext disruptiver gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Digitalisierung ist die neue Norm, die für viele leicht zugänglich und scheinbar unausweichlich ist. Ein Beispiel dafür ist Kommunikation. Nach Schätzungen von Cisco besaßen 2020 mehr Menschen ein Mobiltelefon als einen Stromanschluss, nämlich 69 % der Weltbevölkerung (30). Bei Unternehmen zeigen sich große Unterschiede. 2016 ergab eine Untersuchung, dass der Digitalisierungsgrad deutscher Unternehmen im internationalen Vergleich Defizite bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien aufweist (31), obwohl 80 % der deutschen Arbeitnehmer:innen Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen (32). Warum das? Es hat zwei Digitalisierungswellen gegeben (33). Die erste fand im Rahmen der dritten industriellen Revolution statt und manifestierte sich im Übergang von analoger zu digitaler Information. Diese Welle war Ende der 90er Jahre das 20. Jh. abgeschlossen. Die zweite Welle der Digitalisierung zu Beginn dieses Jahrhunderts ist auch der Ausgangspunkt der vierten industriellen Revolution und beschreibt primär die Einführung digitaler Prozesse unter Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Dieser Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen, und um auf unser deutsches Beispiel zurückzukommen: 38 % der deutschen Unternehmen stehen noch ganz am Anfang ihrer Digitalisierungsbemühungen. Nur 2 % haben bisher eine Digitalisierungsstrategie entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Von den kleinen und mittleren Unternehmen haben 47 % noch nichts unternommen (34). Obwohl also viele Mitarbeiter:innen bereits Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, surfen die Unternehmen noch nicht auf der digitalen Welle, weil sie digitale Prozesse noch nicht vollständig umgesetzt haben. Es wird noch mehr kommen, welche Veränderungen können wir also für die Wirtschaft der Zukunft erwarten? Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in allen Bereichen der Struktur und des Informationsflusses. Moderne Unternehmen verstehen unter Digitalisierung die Hyperkonnektivität, die mit der digitalen Transformation und der durchgängigen Datenintegration des Ökosystems eines Unternehmens einhergeht, die den Betrieb, die kundenorientierten Aktivitäten und die Verbindung physischer und virtueller Strukturen berührt. Solche Veränderungen bedingen hochflexible Strukturen in Organisationen sowie virtuelle und netzwerkbasierte Formen der Zusammenarbeit (35). Doch was bedeutet das konkret für die Gestaltungsstruktur der Kernarbeitsbereiche? Als Grundlage für die Untersuchung dieser Frage können wir die sechs strukturellen Arbeitsbereiche betrachten und neue Perspektiven der Digitalisierung sowie der Globalisierung berücksichtigen (36). Strukturelle Arbeitsbereiche
Im 21. Jahrhundert erhöht vor allem der digitale Wandel die Komplexität weiter (29). Unternehmen, Mitarbeiter:innen und Führungskräfte stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, neue Technologien sinnvoll zu nutzen, um Ergebnisse zu erzielen und Wertschöpfung zu betreiben. Diese Herausforderung steht im Kontext disruptiver gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Digitalisierung ist die neue Norm, die für viele leicht zugänglich und scheinbar unausweichlich ist. Ein Beispiel dafür ist Kommunikation. Nach Schätzungen von Cisco besaßen 2020 mehr Menschen ein Mobiltelefon als einen Stromanschluss, nämlich 69 % der Weltbevölkerung (30). Bei Unternehmen zeigen sich große Unterschiede. 2016 ergab eine Untersuchung, dass der Digitalisierungsgrad deutscher Unternehmen im internationalen Vergleich Defizite bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien aufweist (31), obwohl 80 % der deutschen Arbeitnehmer:innen Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen (32). Warum das? Es hat zwei Digitalisierungswellen gegeben (33). Die erste fand im Rahmen der dritten industriellen Revolution statt und manifestierte sich im Übergang von analoger zu digitaler Information. Diese Welle war Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhundert abgeschlossen. Die zweite Welle der Digitalisierung zu Beginn dieses Jahrhunderts ist auch der Ausgangspunkt der vierten industriellen Revolution und beschreibt primär die Einführung digitaler Prozesse unter Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Dieser Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen, und um auf unser Beispiel Deutschland zurückzukommen: 38 % der deutschen Unternehmen stehen noch ganz am Anfang ihrer Digitalisierungsbemühungen. Nur 2 % haben bisher eine Digitalisierungsstrategie entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Von den kleinen und mittleren Unternehmen haben 47 % noch nichts unternommen (34). Obwohl also viele Mitarbeiter:innen bereits Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, surfen die Unternehmen noch nicht auf der digitalen Welle, weil sie digitale Prozesse noch nicht vollständig umgesetzt haben. Es wird noch mehr kommen, welche...