Wilker | »Das Schönste ist scheußlich« | Buch | 978-3-205-79551-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band 009, 248 Seiten, Format (B × H): 177 mm x 246 mm, Gewicht: 604 g

Reihe: Schriften des Wissenschaftszentrums Arnold Schönberg

Wilker

»Das Schönste ist scheußlich«

Alexander Zemlinskys Operneinakter Der Zwerg

Buch, Deutsch, Band Band 009, 248 Seiten, Format (B × H): 177 mm x 246 mm, Gewicht: 604 g

Reihe: Schriften des Wissenschaftszentrums Arnold Schönberg

ISBN: 978-3-205-79551-3
Verlag: Böhlau


Alexander Zemlinskys Oper Der Zwerg gilt als konservatives Werk eines Komponisten, der sich zwar dem Schönberg-Kreis zugehörig fühlte, den Schritt in die Atonalität aber nie vollzogen hat. Doch die Handlung des Einakters, in dem sich „das Schönste“ als „scheußlich“ (und umgekehrt) entlarvt, erschüttert ästhetische Gewissheiten, die musikalische Faktur ist brüchig. Im unvermittelten Nebeneinander heterogener Tonfälle stellen spätromantischer Klangrausch und expressionistische Verzerrung die Pole dar, zwischen denen sich die selbstreflexive Identitätssuche des zwischen den stilistischen Stühlen stehenden Komponisten Zemlinsky abspielt. Der Zwerg lässt sich somit als Künstleroper deuten, die die kompositorische Identitätskrise der musikalischen Moderne im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Der Protagonist verkörpert dabei als Anti-Narziss das Sinnbild einer Moderne, die mit dem Aufkommen der neuen Musik sich selbst problematisch wird.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort des Herausgebers
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Autors
Einleitung
1 Der Zwerg im Spiegel von Feuileton und Wisenschaft
1.1 Stand der Forschung
1.2 Presseecho
2 Entstehungskontext
3 Krisen der Identität in der Moderne
3.1 Moderne und neue Musik
3.2 Die Wiener Moderne
3.3 Jung-Wien
3.4 Gender trouble um – Geschlecht und Charakter
3.5 Weiningers Geist aus Klarens Händen
3.6 Der Zwerg und seine Doppelgänger
4 Narziß und Anti-Narziß
4.1 Von Ovid zu Wilde – von Wilde zu Klaren
4.2 Motivische Spiegelungen
4.3 Resümee: Der Zwerg – ein Anti-Narziß?
5 Der Zwerg unter der Lupe – Untersuchungen zur Werkstruktur
5.1 „Klein und verwachsen die ganze Gestalt“? – Gattungsperspektivierungen
5.2 Des Dramas Kern in 28 Takten – Zum ‚Vorspiel‘
5.3 Motivisch-thematische Genealogien
5.3.1 Die Einbindung des Liebe-Zitats
5.3.2 Die höfische Sphäre: Quartschichtungen und Fanfarenmotive
5.3.3 Der Zwerg
5.3.4 Bühnenmusik
5.3.5 Resümee: Leitmotive?
5.4 „Deine Seele weiß nicht, was Dein Mund spricht!“ – Brüche und verstellte Stimen
5.4.1 Der Haushofmeister, die Zofen und Ghita
5.4.2 „Zum Kampf, zum Kampf!“ - Der Gabentisch als Schlachtfeld
5.4.3 „Das Seltsame kommt noch“ - Der Zwerg
5.4.4 Der Haushofmeister und die „allmächtige Musik“
5.4.5 Ein „Truthahn auf dem Hühnerhof“? – Der Zwerg und die Hofgesellschaft
5.4.6 „Ich singe weiter“ – Der Zwerg und die Infantin
5.4.7 Was bleibt? – Der Schluß als Danse macabre
5.5 Die zentrale misen abyme: Das Lied von der blutenden Orange
6 „Mir sind die Blüten heitren Sanges verweht im Sturm“ – Der Zwerg als Künstleroper
7 Fazit und Ausblick
Literatur- und Quellenverzeichnis
A. Musikalische Quellen
B. Literarische Quellen
C. Sekundärliteratur
D. Internetquellen


Wilker, Ulrich
Ulrich Wilker, Studium der Musikwissenschaft, Germanistik sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln. 2006 Magister Artium, 2011 Promotion. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Lehraufträge an der Universität zu Köln (2007-2010, 2013), der Universität der Künste Berlin (2012) und der Hochschule für Musik und Tanz Köln (2013). 2007-2009 wissenschaftliche Hilfskraft, seit Oktober 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Joseph Haydn-Institut.

Ulrich Wilker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Joseph-Haydn-Institut Köln.


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