Buch, Deutsch, Band 49, 568 Seiten, Format (B × H): 238 mm x 164 mm, Gewicht: 999 g
Eine Studie über die Voraussetzungen der Kommunikation christlicher Wahrheit
Buch, Deutsch, Band 49, 568 Seiten, Format (B × H): 238 mm x 164 mm, Gewicht: 999 g
Reihe: Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie
ISBN: 978-3-16-148777-4
Verlag: Mohr Siebeck
Das Werk des Theologen Emanuel Hirsch (1888-1972) ist vielschichtig - und zwiespältig: Hirsch der Systematiker, der Idealismus- und Luther-Forscher, der Kierkegaard-Forscher und Übersetzer, aber auch: ein überzeugter Anhänger der "Deutschen Christen". Ein Kontinuum stellt die Beschäftigung mit Kierkegaard dar. Der Einfluß Kierkegaards auf die Theologie Emanuel Hirschs ist immer wieder konstatiert, bisher jedoch nur ansatzweise aufgearbeitet worden. Matthias Wilke geht der Genese von Hirschs Denken in der Auseinandersetzung mit J.G. Fichte, K. Holl, S. Kierkegaard und der skandinavischen Kierkegaard-Forschung von 1908 bis in Hirschs Spätwerk hinein nach. Hirsch zeigt besonderes Interesse an Kierkegaards (indirekter) Mitteilung christlicher Wahrheit, die ihrerseits auf der Analyse der Beziehung zwischen humanem und christlichem Wahrheitsbewußtsein basiert. Der Hauptteil des vorliegenden Buches beinhaltet die systematische Untersuchung der Doppelbewegung von Aneignung und Mitteilung der Wahrheit in den Schriften Kierkegaards sowie Hirschs Analyse und Umformung derselben zu seinem Konzept der Kommunikation christlicher Wahrheit. Der Autor weist nach, daß Hirsch die Selbstdistanz des Subjekts in seine Analyse der christlichen Existenzdialektik an entscheidenden Punkten einzieht, während Kierkegaard sie durch die Letztbindung der Wahrheitskommunikation an das eigene Christusbild prinzipiell zur Geltung bringt.
Zielgruppe
Theologen (Systematische Theologie, Kirchengeschichte), Philosophen, entsprechende Institute und Bibliotheken.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
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Siglenverzeichnis A Einleitung
I. Das Thema
II. Die Charaktere: Sören Kierkegaard und Emanuel Hirsch
1. Die biographische Prädisposition ihrer Kommunikationskonzepte
2. Das Zwiegespräch Hirschs mit Kierkegaard in der Forschungsliteratur
III. Der biographisch-systematische Aufbau der Studie
B Erstes Kapitel: Begegnung - 1908
I. Die Kierkegaard-Rezeption zur Zeit des deutschen Kaiserreichs
II. Hirschs Weg zum jungen nationalen Luthertum
III. Karl Holl und die Existenzdialektik Kierkegaards
1. Der Fall Schrempf
2. Rechtfertigungslehre im Angesicht der Moderne
3. Søren Kierkegaard in der Sicht Karl Holls
IV. Die Weiterführung der Kierkegaard-Rezeption Holls durch Emanuel Hirsch
C Zweites Kapitel: Hirschs theologische Interessen: 1913-1927
I. Kierkegaard und die Renaissance-Bewegungen zu Beginn der Weimarer Republik
II. Hirschs Weg von der idealistischen Geschichtsphilosophie zu Kierkegaard
III. Hirsch als Geschichtsinterpret
1. Die Bindung der Mitteilung an die gegenwärtige geschichtliche Lage
2. Die individuelle Erscheinung des Wesentlichen
3. Erste Überlegungen zu Reflexion und Kommunikation
4. Das Konzept einer "theistischen Geschichtsphilosophie"
5. Tatsachenerhebung und Sinndeutung
IV. Hirschs Studien der 20er Jahre zu J.G. Fichte und zur Frühromantik
1. Die zugrundeliegende Romantik- und Kunstauffassung
2. Novalis und G.W.F. Hegel
3. Die Vertiefung der Fichtekritik
4. Hirschs erster Ansatz in "existentieller Geschichtsphilosophie"
V. Die Frage nach der Christologie Kierkegaards - Ein Blick auf Hirschs Auseinandersetzung mit Rudolf Bultmann
1. Mitteilung von Innerlichkeit und wissenschaftliche Christologie
2. Die Stellung zum Paradox
3. Das Inkognito und die Ostererfahrung
4. Hirschs Fassung des Gleichzeitigkeitsverständnisses
VI. Hirschs Kierkegaard-Bild (1920-1927)
D Drittes Kapitel: Hirschs persönlicher und wissenschaftlicher Zugang zu Leben und Werk Kierkegaards: 1922-1933
I. Die Briefe Hirschs an Geismar
1. Die Prägung des Dialogs durch das jeweilige Vorverständnis
2. Der Dialogcharakter des Briefwechsels (1922-1931)
II. Hirschs neu erwachtes Interesse an Kierkegaard
III. Der Aufbau des geschichtsmethodologischen Rahmens der "Kierkegaard-Studien" im Dialog mit der skandinavischen Forschung
1. Hirschs Weg zur systematisch-psychologischen Rekonstruktion der Werke Kierkegaards
2. Die Mitteilungsstrukturen und der Aufbau der "Kierkegaard-Studien"
3. Hirschs Umgang mit den Quellen in Abgrenzung zu Heibergs "Psychologischer Mikroskopie"
IV. Hirschs Kierkegaard-Bild (1928-1930)
E Viertes Kapitel: Das Gespräch über die Voraussetzungen der Kommunikation christlicher Wahrheit
I. Das Verhältnis Kierkegaards zur Philosophie J.G. Fichtes in der Forschungsliteratur
II. Grundzüge der Philosophie J.G. Fichtes - aufgezeigt anhand der "Bestimmung des Menschen" von 1800
1. Im Banne des Dogmatismus
2. Die Aporie des reinen Idealismus
3. Das Gewissen und die Wahrheit des Wissens
III. Hirschs Analyse der philosophisch-theologischen Studien des jungen Kierkegaard
1. Kierkegaards Jugenddenken im Verhältnis zu J.G. Fichte und zur Romantik
2. Kierkegaards Jugenddenken im Verhältnis zu I.H. Fichte und K. Daub
3. Kierkegaards "Der Begriff Ironie" (1841)
4. Kierkegaards "Eine literarische Anzeige" (1846)
IV. Das ethisch-religiöse Gewissen und die Gemeinschaft
1. Hirschs Aufnahme des Gewissensbegriffs J.G. Fichtes
2. Kierkegaards erste Anthropologie
3. Hirschs Analyse der ersten Anthropologie Kierkegaards
4. Hirschs Umformung der anthropologischen Prämissen Kierkegaards
V. Das christliche Selbstverständnis und die Verständigung des Christen
1. Hiatus und Liebe bei Hirsch und Kierkegaard
2. Kierkegaards zweite Anthropologie
3. Hirschs Analyse der zweiten Anthropologie Kierkegaards
F Fünftes Kapitel: Emanuel Hirsch als Deuter und Gestalter ethisch-religiöser