Werner | Törnführer Holland 1 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Werner Törnführer Holland 1

Zeeland und die südlichen Provinzen
6., überarbeitete Auflage 2025
ISBN: 978-3-667-12983-3
Verlag: Delius Klasing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Zeeland und die südlichen Provinzen

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-667-12983-3
Verlag: Delius Klasing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit dem Boot durch Holland: Törn-Abenteuer im Land der tausend Wasserwege

Entdecken Sie die Niederlande aus einer neuen Perspektive

Erleben Sie die reiche Vielfalt der niederländischen Landschaft mit "Mit dem Boot durch Holland: Unterwegs im Land der tausend Wasserwege." Dieser unentbehrliche Törnführer begleitet Sie auf 13 atemberaubenden Routen, von den Weiten des IJsselmeers bis zu den historischen Wasserstraßen Amsterdams.

Effektive Törnplanung leicht gemacht

• Nutzen Sie detaillierte Karten und praktische Hinweise zu Schleusen- und Brückenöffnungszeiten für eine reibungslose Reise.
• Erforschen Sie wichtige Anlegestellen, mit lokalen Highlights und authentischen Erlebnissen.

Inspirierende Erlebnisse entlang der Wasserwege

Lassen Sie sich von den umfangreichen Informationen des Törnführers leiten, um sowohl malerische Dörfer als auch geschichtsträchtige Städte zu besuchen. Vertrauen Sie auf diesen umfassenden Guide, um Ihren Bootsurlaub in Holland zu einem unvergesslichen Abenteuer zu machen.

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Land und Leute
Holzschuhe, Tulpen und Windmühlen, dieser Dreiklang kommt einem wohl als Erstes in den Sinn, wenn man an Holland denkt: eigentlich mittlerweile sehr unzeitgemäße Gedanken bei einem Land, das eine ebenso leistungsfähige wie hoch spezialisierte Industrienation ist. Doch das ist das Merkwürdige, vielleicht auch Einmalige bei diesem kleinen Königreich: Holland, auf der einen Seite das Land der sechsspurigen Autobahnen von Utrecht, der gigantischen Chemiewerke an der Westerschelde, des geschäftigen Welthafens Rotterdam, der Hochöfen von IJmuiden und der Elektronikindustrie von Eindhoven, ist auf der anderen Seite das Land der weiten Seen und großen Flüsse, der stillen Kanäle, dunklen Torfmoore und der weltabgeschiedenen Dörfer, aber auch der prächtigen Hafenstädte aus dem Goldenen Jahrhundert. Die zwölf Provinzen
Von Holland zu sprechen, wenn man die Niederlande meint, ist eigentlich nicht richtig, obwohl es so üblich ist. Holland heißen in Wirklichkeit nur zwei Provinzen, nämlich Zuid-Holland und Noord-Holland. Die anderen sind Friesland, Groningen, Geldern, Drenthe, Overijssel, Utrecht, Limburg, Noord-Brabant, Zeeland und schließlich Flevoland, die jüngste Provinz: zwei Polder, die bei der Trockenlegung der Zuiderzee gewonnen wurden. Alle zusammen bilden sie das Königreich der Niederlande, das Koninkrijk der Nederlanden, mit Den Haag als Regierungssitz, aber Amsterdam als Hauptstadt. Mit dem Auto hat man es schnell durchquert: Von Nord nach Süd misst es 300 km, von West nach Ost gar nur 200, und mit 41.160 km2 ist es etwa so groß wie die Schweiz. Ein knappes Fünftel der Niederlande besteht allerdings aus Wasser, wovon man das meiste mit dem Boot befahren kann, und dann wird aus dem kleinen Land plötzlich ein ziemlich großes, nämlich ein vielfältiges, faszinierend abwechslungsreiches Revier. Große Seen, Meere genannt, prägen das Bild dieser Landschaft ebenso wie die nicht minder großen, aber flachen Teiche, die Plassen, und dazu das typisch holländische Netz der Kanäle und Wasserstraßen. Ein Drittel des gesamten Staatsgebietes liegt tiefer als der Meeresspiegel: Die Niederlande waren und sind ein von der See bedrohtes Land, das seine Menschen in zähem Ringen mit den Naturgewalten erst bewohnbar gemacht haben. Der Kampf mit dem Meer
»Der Ozean dringt mit zwei Gezeiten am Tag und in der Nacht in gewaltiger Breite und mit unermesslichen Wellen ins Land ein, sodass man bei diesem ewigen Kampf der Natur bezweifelt, ob denn der Boden zur Erde oder zum Meer gehört. Dort lebt ein unglückliches Volk auf Hügeln, besser gesagt, auf Erhebungen, die es mit eigener Kraft aufgeworfen hat.« Mit diesen harten Worten beschrieb vor 2000 Jahren der römische Geschichtsschreiber Plinius das Land zwischen den Flüssen und dem Meer. Der erste Versuch jener »unglücklichen Menschen«, die in dem sumpfigen, nebligen Wasserland lebten, sich zu schützen, waren die Terpen, künstlich aufgeworfene Hügel, auf denen man Haus und Stall baute. Viele holländische Städte haben sich später aus solchen Terp-Siedlungen entwickelt, Leeuwarden und Dokkum zum Beispiel. Der nächste Schritt bestand darin, diese Hügel miteinander zu verbinden. So entstanden die Deiche und schlossen sich zu einem Ring; dann war im Inneren ein Polder entstanden, ein Waard, wie es in Holland heißt. Wie aber sollte man das nasse, vom emporquellenden Wasser bedrohte Land trocken bekommen? Mit den für Holland so typischen Windmühlen schaffte man auch das. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es davon Tausende, mit denen das Land buchstäblich trocken gemahlen wurde. So entstanden, vor allem im 17. Jahrhundert, die riesigen Polder Noord-Hollands, die in der ganzen Welt als Hollands Glorie bewundert wurden. Die wirklich gigantischen Projekte aber waren erst mit den technischen Möglichkeiten unserer Zeit zu realisieren, auch wenn es schon lange davor solche Pläne gab: das Zuiderzee-Projekt (s. Band 2) und den Delta-Plan (vergleiche S. 96). Das »Niedere Land«, wie es zur Zeit der Römer ausgesehen haben mag. Im Großen und Ganzen hatte es damals die gleiche Form wie heute. Nur der Rhein nahm einen ganz anderen Verlauf. Von seiner nördlichsten Mündung, die damals schon versandet war, ist Het IJ, das Gewässer, an dem der Amsterdamer Hafen liegt, übrig geblieben. An seinen mittleren Verlauf erinnert der Oude Rijn, ein heute recht schmales und auch unbedeutendes Gewässer, das sich nahe Katwijk vor den Dünen totläuft. Die farbigen Flächen zeigen die Gebiete, die immer wieder von Überschwemmungen bedroht waren. Zieht man indes die Bilanz dieses jahrhundertelangen Ringens mit dem Meer, dann ist das Ergebnis ebenso überraschend wie ernüchternd: In den Jahrhunderten unermüdlichen Deichbaus und Trockenlegens sind zwar 520.000 ha Land gewonnen worden, aber auch 560.000 ha verloren gegangen. Und doch stimmt der Spruch: Gott schuf die Erde, der Holländer schuf sich sein Land. Wahrscheinlich versteht man den Charakter der Holländer am besten aus diesem ewigen Kampf mit dem Meer. Dieser erfordert Geduld, Gelassenheit, vor allem aber Zähigkeit und Ausdauer, denn Rückschläge waren zuweilen häufiger als Erfolge. Man geht hier bedächtig ans Werk, ist unerschrocken, zuversichtlich, aber auch vorsichtig, denn die See verzeiht einem keinen Fehler. Diese Wesensart hat früh schon das Leben und die Politik des Landes geprägt. Sie kommt treffend zum Ausdruck im Wahlspruch Willems von Oranien, des »Vaters des Vaterlandes«: »Weitermachen, selbst wenn die Lage aussichtslos erscheint! Durchhalten, auch wenn kein Erfolg in Aussicht!« Auf der Bühne der Weltgeschichte
Obwohl von außen gesehen »der« Holländer als ein recht ausgeprägter, unverwechselbarer Menschenschlag erscheinen mag, handelt es sich bei der niederländischen Bevölkerung in Wahrheit um ein ziemliches Gemisch. In das ursprünglich von Kelten bewohnte Land drangen lange vor der christlichen Zeitrechnung germanische Stämme ein, die sich vor allem in Zeeland niederließen. Dann (55 v. Chr.) kamen die Römer und nahmen einen Teil des Landes in Besitz: die Provinz Batavia, die von Süden her etwa bis zum Neder Rijn reichte. Im Osten des Landes siedelten in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten Sachsen, im Süden Franken und im Norden und Westen Friesen. Im 8. Jahrhundert unterwarfen die Karolinger dann die Sachsen und Friesen: Teile der heutigen Niederlande gehörten deshalb vom 6. bis 9. Jahrhundert zum Fränkischen Reich. Einige Jahrhunderte lang waren die Niederlande dann auch Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Viel mehr verband die einzelnen Provinzen denn auch nicht miteinander, sei es nun das Herzogtum Geldern, das Bistum Utrecht oder andere. Man ging seinen Geschäften nach und kümmerte sich ansonsten wenig um den kaiserlichen Statthalter, der im fernen Brüssel residierte. Lange Zeit lebte es sich also wahrlich nicht schlecht unter dem deutschen Reichsdach. Das sollte sich aber ändern, als immer mehr Niederländer sich dem neuen Glauben Luthers zuwandten und damit den Zorn ihres Landesherrn herausforderten. Nach der Abdankung Karls V. waren 1556 die Provinzen an seinen Sohn Philipp II. von Spanien gefallen. Seine Allerkatholischste Majestät unterdrückte den neuen Glauben mit unbarmherziger Härte und provozierte damit einen Kampf, in dem die vermeintlich so schwachen niederländischen Provinzen, das Land der Heringsfischer und Torfstecher, eines Tages siegen und das spanische Weltreich zum Einsturz bringen sollten. Doch noch war es nicht so weit. Zwar begann es in den Niederlanden zu brodeln, sodass sich eine Abordnung von 400 niederländischen Adeligen mit dem Ersuchen um mehr Glaubensfreiheit zum Statthalter nach Brüssel begab. Hochmütig wurden sie abgewiesen. Ein spanischer Grande prägte das Wort von niederländischem »Gueux« – Lumpengesindel – und gab damit ahnungslos den Glaubenskämpfern ihren Namen. Sie verballhornten das Schimpfwort zu Geusen, und bald machten die Wassergeusen den stolzen Spaniern das Leben recht sauer, in einem Krieg, in dem es nicht mehr allein um den rechten Glauben, sondern bald auch um handfeste Geschäftsinteressen ging. Die Holländer pflegten nämlich gute Handelsbeziehungen mit Portugal, das mit Spanien überquer und verfeindet war, und deshalb sollte nicht nur die neue Religion verboten werden, sondern darüber hinaus auch noch dieser Handel. Der Kampf begann. Die Wassergeusen tauchten urplötzlich mit ihren kleinen, flachgehenden Schiffen aus dem Nebel auf, schlugen blitzschnell zu und verschwanden wieder, ehe der Gegner sich besann. Folgten ihnen aber spanische Truppen, dann durchstach man notfalls auch die Deiche, sodass die wärmegewohnten Spanier plötzlich bis zum Bauch – oder noch tiefer – im eiskalten Wasser standen und vergeblich nach einem Feind...



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