Werner | Den Irrtum liquidieren | Buch | 978-3-525-35880-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band 225, 853 Seiten, mit 56 Abbildungen und 3 Schaubildern, Format (B × H): 170 mm x 247 mm, Gewicht: 1542 g

Reihe: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte

Werner

Den Irrtum liquidieren

Bücherverbrennungen im Mittelalter

Buch, Deutsch, Band Band 225, 853 Seiten, mit 56 Abbildungen und 3 Schaubildern, Format (B × H): 170 mm x 247 mm, Gewicht: 1542 g

Reihe: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte

ISBN: 978-3-525-35880-1
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht


Das inszenierte Verbrennen glaubenswidriger Literatur gehörte von Anfang an zum Christentum und bildete, kaum dass es Staatsreligion geworden war, eine in den Rechtsvollzügen etablierte Maßnahme. Thomas Werner geht in seiner Studie den funktionalen Kontexten und den rechtlichen und theologischen Gründen mittelalterlicher Bücherverbrennungen nach. Er schildert Techniken und Rituale und beschreibt den Scheiterhaufen als Vernichtungsapparat, der die Imagination der Zuschauenden befeuerte. Die Exekutionen waren mehr als eine handlungspraktische Verlängerung der Zensur; ihre symbolisch kompliziertesten Formen nahmen sie an, wenn neben den Schriften deren Urheber oder Rezipienten zur Rechenschaft gezogen wurden, sei es als Abschwörende, sei es als ebenfalls zum Feuer verurteilte Delinquenten.
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Zielgruppe


Historiker, Kulturwissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Theologen, die entsprechenden Bibliotheken und Institute


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung

1. Schriftenvernichtung im Mittelalter - ein Überblick
1.1 Zensoren und Betroffene, historische Kontexte und Entwicklungen
1.2 Zum Feuer verurteilen, im Feuer verbrennen - Prozeß, Urteil und Vollstreckung
1.2.1 Der Weg zum Urteil - Reglementierung, Legitimierung und die Praxis der Zensur
1.2.2 Das Urteil und der Befehl zur Vernichtung
1.2.3 Nicht nur Bücher! Scripta incendio, scriptorem silentio und Was im Feuer alles zugrunde ging
1.2.4 Techniken - das Feuer und die Hierarchie der Vernichtungsarten
1.2.5 Öffentlichkeit und Feierlichkeit - die Exekution als Inszenierung

2. Um nicht selbst verbrannt zu werden
2.1 Ein Ausnahmefall - Gottschalk von Orbais (849)
2.2 Momente der conversio - Berengar von Tours (1059)
2.3 Der Modellfall Act 19,19 und Bilder der Verbrennung
2.3.1 Act 19,19 und die Sicht der Theologen
2.3.2 Konversionserzählungen
2.3.3 Konzilsdarstellungen (9.-11. Jh.)
2.3.4 Gotische Miniaturen I - ein Bilddiskurs jenseits des Modells
2.3.5 Gotische Miniaturen II - Act 19,19 in der »Bible moralisée«
2.3.6 Spätmittelalterliche Heiligenikonographie I - Die Bekehrung des Hermogenes
2.3.7 Spätmittelalterliche Heiligenikonographie II - Ordale und Triumphe
2.3.8 Act 19,19 als Argument
2.4 Prozesse der Abschwörung - Reginald Pecock (1457)
2.5 Etappen der Buße - das Beispiel der Lollarden
2.5.1 Die Lollarden und ihre Bücher
2.5.2 Penitentia publica et horribilis - das Ritual als Kontext
- Markierungen - die Ausstaffierung der Pönitenten
- Szenen - die Auftritte der Pönitenten
- 'faggots' und die Mehrdeutigkeit der rituellen Zeichen
- Bücherverbrennung, manchmal ein Nachspiel nur
2.5.3 Zurück in den Schoß der Mutter Kirche - Schande, Buße, Rekonziliation

3. Wieder Ordnung schaffen
3.1 Den Irrtum sichtbar machen
3.2 Den Irrtum offenkundig machen
3.3 Den Irrtum liquidieren
3.3.1 Das Feuer, der »Rächer des Irrtums«
3.3.2 Vergessen machen und erinnern müssen
3.3.3 Das Gute schützt vor Vernichtung nicht,
denn der Teil verdirbt das Ganze
3.4 Gewissensqualen - und die Wahrheit der verbrannten Bücher

4. Bücherverbrennung, Menschenverbrennung
4.1 Bücher, Leichen und imagines
4.1.1 Post mortem
4.1.2 In absentia
- Exkurs: Die Verbrennungen der Eitelkeiten
4.2 Bei lebendigem Leib
4.2.1 Zweimal 1415
4.2.2 Zweimal Paris
4.2.3 »Bûchers et autos s’excluent«
4.2.4 Der kirchlichen Richter Art zu reden
4.2.5 Der kirchlichen Richter Art zu inszenieren
4.2.6 Inszenierungen komplexerer Art
4.2.7 Momente der Ketzerverbrennung
4.2.8 Bilder
4.2.9 Ein schwaches, ein stabiles und ein emphatisches cum, dazu eine Hexe
4.2.10 Ausblick auf die Reformation
Zum Schluß zwei Sonderfälle
- Unbußfertig, aber nicht verbrannt - Thomas von Apulien (1388)
- Am Ende bußfertig und dennoch verbrannt - Friedrich Reiser (1458)

Anhänge und Verzeichnisse
Anhang A: Schriftenvernichtung im Mittelalter - eine chronologische Darstellung
Anhang B: Quellen zum Dominikus-Buchwunder
Anhang C: Abbildungen
Verzeichnis der Abbildungen und Schaubilder
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Register


Burning heterodox literature was widespread already in the Middle Ages. This book systematically explores the context, ritual and function of book burnings. Hitherto nothing as comprehensive as this work has been published.>


Werner, Thomas
Dr. Thomas Werner ist Historiker und lebt in Berlin.

Dr. Thomas Werner ist Historiker und lebt in Köln.


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