Welsch | Das Tal Irminsul  - Die Rückkehr | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 348 Seiten

Welsch Das Tal Irminsul - Die Rückkehr

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

ISBN: 978-3-7448-0730-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gerade als sich Gregor Bold mit seiner Frau Jenny auf die bevorstehende Geburt seines ersten Kindes vorbereitet, wird er auf mysteriöse Weise von seiner Frau getrennt. Gregor Bold wird von Zwergen bewusstlos in einer Höhle gefunden. Es stellt sich heraus, daß er auf einer völlig fremden Welt gestrandet ist. Mit Hilfe der Zwerge versucht er zu klären, was mit ihm geschehen ist. Gregor Bold begibt sich auf eine lange und gefährliche Suche. Er muss viele und gefährliche Abenteuer bestehen und es ist völlig offen, ob er seine Frau jemals wieder sieht.
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1
„Jenny?“ Gregor Bolds griff automatisch neben sich, als er langsam, abgeschlagen und benommen wieder zu sich kam. Suchend griff er eine Weile umher. Da war aber nicht wie erwartet die zarte Hand seiner Gefährtin, sondern nur … harter … Stein! Bold öffnete die müden und erschöpften Augenlider. Er war tatsächlich allein … und er lag auf Tierfellen … die auf blankem Felsboden ausgebreitet waren. Sein Körper war bedeckt mit gewebten Decken die fremdartige Muster aufwiesen. Es war dämmrig, nur einige flackernde Lichter, Kerzen oder Fackeln sorgten für etwas Sicht. Außerdem roch es stark nach … Hühnerbrühe. Wo in aller Welt war er jetzt wieder gestrandet? Nur langsam, fast schon widerwillig, kehrten die Lebensgeister von Gregor Bold zurück. Sein Schädel brummte wie ein nervöser aufgescheuchter Bienenschwarm. Dazu hatte er das Gefühl, als hätte er am ganzen Körper heftige Tritte und Schläge erhalten. Erschöpft schloss Bold seine brennenden Augen. Vielleicht sollte er seinem Körper einfach noch etwas Ruhe und Schlaf gönnen? Wenn er dann erneut erwachte, würde die Welt hoffentlich wieder im Lot sein und ihren gewohnten Gang gehen. Und Jenny würde neben ihm liegen - alles würde wieder gut sein. Ohne seine Augen erneut zu öffnen tastete Gregor Bold nach einer Weile, behutsam und sehr vorsichtig, abermals seine Umgebung ab. Stein – Fels! Es hatte sich also nichts verändert! Und er wusste: Es würde sich nichts mehr ändern! Wunschvorstellungen! Bold biss sich auf seine Lippen bis es schmerzte. Kein Schlaf! Nicht bevor er wusste was geschehen war und vor allem wie er hierhergekommen war … und wo er war. Er musste sich jetzt wohl oder übel endlich der Wirklichkeit stellen. Mühsam und unter stechenden Schmerzen richtete er sich auf. Sofort wurde es ihm schwindlig und übel. Bolds Augen benötigten eine Weile, bis sie sich der ungewöhnlichen Umgebung angepasst hatten. Anscheinend befand er sich in einem Keller oder Verlies. Wie hatte es ihn nur hierher verschlagen? Es war düster und irgendwie sehr fremdartig. Gregor Bolds Blick fiel auf sein Lager. Nachdenklich betrachtete er die Decken. Obwohl er keine Ahnung von Stoffen hatte, erkannte er, dass es sich um Meisterwerke der Webkunst handelte. Die dargestellten Symbole waren ihm nicht bekannt. Sie sahen aber aus wie alte Zeichen - Runen? Runen! Mannaz, Dagaz, Ansur, Gyfu, Thurisaz und wie sie alle geheißen hatten! Bilder dieser alten Schriftzeichen tauchten vor Gregor Bolds innerem Auge auf. Übergangslos befand er sich wieder im Tal Irminsul. Es war auch fantastisch gewesen was er dort1 in den letzten Monaten zusammen mit Clark Branigan und Jenny alles erlebt hatte: Die Bekanntschaft mit Abnoba2 und Heimdall3. Den aufregenden und gefährlichen Begegnungen mit den Asen4 und den Thursen5… Ausgerechnet er, Gregor Bold, ein einfacher Naturfotograf, hatte quasi im Alleingang die Eroberung Midgards6 durch die Thursen verhindert und damit auch die Unterwerfung der Menschheit. Er hatte lediglich seinen linken Fuß dafür geopfert! Wenn man Erfolg und Einsatz gegeneinander abwog, ein zwar äußerst schmerzhaftes, aber im Grunde bescheidenes Opfer. Gregor Bold hätte auch sein Leben gegeben, wenn er dafür seiner geliebten Jenny die geistige Versklavung durch die Thursen ersparen konnte. Die Flashbacks7 waren jetzt so stark, dass er sein heftig blutendes Bein wieder vor sich sah. Sein abgetrennter, in Utgard8 verbliebener Fuß, schmerzte höllisch9. Jenny! Sie wollte zur Entbindung ihres ersten Kindes unbedingt nach Ecuador. Gregor Bold hatte nicht verstanden was das sollte und welcher wahre Grund hinter dem merkwürdigen Wunsch seiner Frau steckte. Denn, das war ihm klargeworden, irgendetwas sehr Wichtiges musste es schon sein, damit Jenny in ihrem Zustand eine solche weite und strapaziöse Reise auf sich nahm. Kaum waren sie beide in Guayaquil10 gelandet, waren sie mit einem Jeep in ein dichtes Waldgebiet in der Nähe einer Gebirgskette gefahren. Die Erinnerungsfetzen verwehten. Gregor Bold öffnete erneut seine Augen und blickte umher. „Wo zum Teufel nochmal bin ich hier bloß?“, murmelte er halblaut vor sich hin und schob die trotz ihrer Dichte erstaunlich leichten Decken beiseite, damit er sich aufrichten konnte. Überrascht stellte er fest, dass er vollkommen nackt war! Warum …? „Du bist in meiner Höhle.“ Bold fuhr erschrocken zusammen, als er plötzlich die tiefe Stimme hörte. Rasch zog er die Decken über seinen Körper und starrte auf den Mann der aus der Dunkelheit auf ihn zuschritt. Der Fremde war auffallend klein und sehr eigenartig gewandet. Er hatte einen langen grauschwarzen Bart der mit zahlreichen Bartringen geschmückt war und trug eine knallrote Bandana11 auf seinem Kopf. „Man nennt mich Hanarr12“, der Mann zog einen kleinen hölzernen Hocker mit sich, den er neben Bolds Lager stellte und sich daraufsetzte. Eine Weile herrschte Schweigen. Die beiden ungleichen Wesen musterten sich. „Wo bin ich“, fragte Gregor Bold abermals und fügte ratlos hinzu, „was ist eigentlich los? Was ist mit mir geschehen?“ „Nun“, brummte Hanarr mit tiefen Bass, „das ist fürwahr eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Wir hatten gehofft, dass du uns dies erklären kannst. Wir haben dich besinnungslos und ziemlich übel zugerichtet in der Nähe eines Durchgangs nach Midgard gefunden. Wir denken deshalb, dass du …“ „Wer ist wir?“, unterbrach Gregor Bold fragend. „Na … die Horde von Sigr“, antwortete der kleine Mann, als würde das alles erklären. Nachdenklich strich er dabei über seinen Bart und spielte kurz mit einem der Bartringe. „Du hast anscheinend tatsächlich wenig Ahnung von dieser Welt hier Fremder. Du kannst deinen Göttern dankbar sein, dass wir dich gefunden haben und nicht Trolle13 oder schlimmeres Getier.“ Der Mann stand auf und breitete seine Hände aus. „Du bist hier im Berg Suck. Die Horde von Sigr hat diese Höhlen über Generationen in mühevoller Arbeit geschaffen. Die Horde von Sigr ist meine Familie, meine Sippe.“ Man sah dem Mann den Stolz auf seine Abstammung an. Er setzte sich wieder und sprach weiter: „Sigr ist unser König. Er führt seinen Stammbaum im Übrigen bis auf Modsognir14 zurück, dem mächtigsten aller Zwerge.“ „Zwerge?“, wiederholte Gregor Bold und griff sich nachdenklich an seinen Kopf. Das erklärte zumindest die Größe seines Gegenübers. Warum dieser allerdings eine Bandana statt einer Mütze trug blieb noch ein Geheimnis. Gregor Bold spürte Stoff unter seinen Fingern und tastete suchend umher. Es fühlte sich an als wäre sein gesamter Schädel bandagiert. „Ja Zwerge“, Hanarr beantwortete Bolds Frage und deutete auf sich. „Ich bin ein Zwerg. Hanarr aus der Horde von Sigr. Aber wer bist du Fremder?“ „Man nennt mich Gregor Bold, ich komme von …“, Gregor Bold zögerte, was sollte er jetzt nur sagen? „Nun, ich schätze du kommst von Midgard. Schließlich fanden wir dich in der Nähe eines der Übergänge. Und deshalb wirst du wahrscheinlich ein Mensch sein. Mich würde aber interessieren, wie alt du bist eigentlich?“ „Ich?“, Gregor Bold war irritiert, was sollte diese Frage bedeuten. „Warum?“ „Wie - alt - bist - du?“, wiederholte Hanarr hartnäckig. „32 – warum?“ Der Zwerg griff sich erneut an einen seiner Bartringe, „ungewöhnlich“, murmelte er, „sehr eigenartig“, dann fügte er hinzu, „verzeih die Frage Gregor Bold, aber ich habe dich während deiner langen Ohnmacht gewaschen und gepflegt. Mir ist aufgefallen, dass das Alter deines Körpers mit deiner Haarfarbe nicht übereinstimmt. Du hast den Leib eines Jünglings und gleichzeitig die Haare und den Bart eines Greises.“ „Ach das“, Gregor Bold griff sich zunächst automatisch an den Kopf und dann ins Gesicht. Er trug tatsächlich einen Vollbart, dabei hatte er sich doch erst heute früh rasiert! „Wie … wie lange bin ich schon hier?“ „Einige deiner Tage Mensch. Wir haben hier eine etwas andere Zeitmessung als auf Midgard.“ „Als ich“, Gregor Bold zögerte, „… als wir aufgebrochen sind, hatte ich noch keinen Bart.“ „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, woher deine weiße Haarfarbe kommt. Das ist wirklich sehr ungewöhnlich. Sie zeugt normalerweise von großem Alter, Klugheit, Erfahrung oder Weisheit.“ „Nun Klugheit und Weisheit mit Sicherheit nicht“, abwehrend schüttelte Gregor Bold seinen Kopf, unwillkürlich musste er grinsen „dann wäre ich nämlich nicht hier. Ich hätte mich niemals auf so ein Abenteuer...


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