Weiss | Nordic Love Stories 1: Vanessa | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 463 Seiten

Reihe: Nordic Love Stories

Weiss Nordic Love Stories 1: Vanessa

New Adult Romance im malerischen Island
21001. Auflage 2021
ISBN: 978-3-646-60770-3
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

New Adult Romance im malerischen Island

E-Book, Deutsch, Band 1, 463 Seiten

Reihe: Nordic Love Stories

ISBN: 978-3-646-60770-3
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



**Wage einen Neuanfang im Sehnsuchtsort Island**  Auf zu neuen Ufern! Als ihr Freund sie verlässt und mit ihm all ihre Pläne für die gemeinsame Zukunft, beschließt Vanessa, die längst gebuchte Pärchenreise nach Island allein anzutreten. Ihr Ziel: herausfinden, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Prompt trifft sie in Reykjavík den außergewöhnlich attraktiven Isländer Andri, der ihr anbietet, ein paar Wochen auf dem Pferdehof seiner Familie zu verbringen. Ein Angebot, das Vanessa nur allzu gerne annimmt. Doch gerade als ihr Leben eine positive Kehrtwendung nimmt und Andri und sie sich langsam näherkommen, holt sie ein tragischer Vorfall ein und stellt die beiden vor eine schwere Entscheidung ... Folge dem Ruf deines Herzens in den hohen Norden! //Dies ist der erste Band der romantischen New-Adult-Buchserie »Nordic Love Stories«. Diese Serie kann komplett unabhängig von den »Yhale«-Romanen gelesen werden. Alle Bände der Liebesgeschichte bei Impress: -- Nordic Love Stories 1: Vanessa -- Nordic Love Stories 2: Freyja Weitere gefühlvolle Liebesromane der Autorin bei Impress:  -- Yhale Love Stories 1: Sarah    -- Yhale Love Stories 2: Sophie //  Jeder Roman dieser Serien steht für sich und kann unabhängig von den anderen gelesen werden.

Eine Muschel am Strand, ein grauer Regentag oder das Bild einer verschneiten Winterlandschaft. Alles hat eine Geschichte zu erzählen. Und diese zu finden hat sich Lea Weiss zur Aufgabe gemacht. Die Freizeit verbringt sie bei ihrem Pferd, das ihr immer wieder Stoff für neue Buchideen liefert.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1


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Der schrille Ton meines Weckers riss mich unsanft aus meinem Albtraum. Ich stöhnte, denn ich war erst vor knapp zwei Stunden eingeschlafen. Die Gedanken in meinem Kopf hatten beschlossen Achterbahn zu fahren. So war ich trotz bleierner Müdigkeit erst früh am Morgen zur Ruhe gekommen und selbst in dieser kurzen Zeit hatten mich Albträume gequält.

Ich warf einen ungläubigen Blick auf das Handy, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht irrte. Leider nein. In einer Stunde würde sich die Reisegruppe vor dem Eingang des Hotels treffen. So stand es zumindest auf dem Reiseablauf, den ich vorab per Mail erhalten hatte.

Also quälte ich mich aus dem Bett und schlurfte unter die Dusche. Das heiße Wasser entspannte meine Muskeln. Langsam kehrten die Lebensgeister zurück. Ich hatte die Temperatur so hoch gestellt, dass ich puterrot die Nasszelle verließ. Das kleine Bad verschwand förmlich in den dichten Nebelschwaden. Sofort öffnete ich die Tür und stellte die Lüftung an. Der Spiegel war beschlagen. Weil ich gar nicht so erpicht darauf war zu wissen, wie mitgenommen ich aussah, ging ich zunächst dazu über, mein langes braunes Haar zu trocknen. Doch der Föhn hatte seine besten Zeiten anscheinend hinter sich. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis meine dichte Mähne auch nur ansatzweise trocken wurde. Angesichts der eisigen Temperaturen, die dort draußen herrschten, war das eher suboptimal. Irgendwann gab ich es auf und band die Haare zu einem losen Dutt. Mittlerweile konnte man auch wieder etwas im Spiegel erkennen. Es war genauso schlimm, wie ich befürchtet hatte.

Egal! Dich kennt hier eh keiner.

Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, meine Augenringe ein wenig zu überdecken und mir die Wimpern zu tuschen. Davon brauchte es zum Glück nicht viel. Dank der guten Gene meiner Mutter besaß ich lange, dichte Wimpern, die meine grünen Augen umrahmten. Dafür hätte wohl manch einer viel Geld ausgegeben.

, höhnte die Stimme meines Vaters, alias meine innere Stimme, in meinem Kopf.

Ich ignorierte sie und zog mich an. Zwischen all meinen Habseligkeiten zog ich einen kleineren Rucksack hervor, den ich immer dabeihatte. Ich kramte das Nötigste zusammen und warf alles hinein.

Ich sah meine Mutter förmlich mit dem Kopf schütteln: Auch das ignorierte ich und schlüpfte in dicke Jeans und Wollpullover. Darunter trug ich lange Unterwäsche, die wohl jeden Kerl in die Flucht geschlagen hätte, aber da ich für lange Zeit dem männlichen Geschlecht abgeschworen hatte, würde es wohl niemanden stören. Hauptsache warm. Ha! Rasiert hatte ich mich auch nicht! Und meine rechte Socke hatte sogar ein kleines Loch. Die perfekte Vanessa konnte also auch anders. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie sich Steph neben meinen Eltern aufstellte und ebenfalls den Kopf schüttelte. Doch ihre Gesichter verblassten, als ich auf die digitale Uhr neben meinem Bett schaute. In zehn Minuten würde der Bus abfahren und ich brauchte dringend noch einen Kaffee. Sonst würde ich diesen Tag nicht überleben.

In Windeseile verließ ich das Zimmer und stürzte die Treppe hinunter. Die Fahrt mit dem Aufzug hätte zu lange gedauert.

Im Gegensatz zu gestern Nacht wimmelte es jetzt hier vor Leben. Ich war genau in die Breakfast-Rushhour geraten. Mein Blick fiel nach draußen durch die große gläserne Front, wo schon der Reisebus wartete. Es war ein kleiner Bus, vielleicht für fünfzehn Mann ausgelegt. Eine Traube Menschen hatte sich davor versammelt. Ein paar waren schon eingestiegen. Ich überlegte nicht lange und bahnte mir meinen Weg in Richtung Speisesaal.

Gefühlte einhundert »Sorry« später stand ich vor der Kaffeemaschine und füllte meinen faltbaren To-Go Becher mit dem dunklen Lebenselixier. Ich wartete, bis der Mehrwegbecher zu drei Vierteln gefüllt war. Das musste reichen.

»Auf gehts!«

***

Andri

Ich blickte auf meine Uhr. Punkt. Eigentlich sollte der Bus genau losfahren. Wie immer tat er das nicht. In meiner ganzen Zeit als Reiseleiter hatte ich noch nicht einmal erlebt, dass meine Tour pünktlich startete. Dabei machte ich den Job nur aushilfsweise für meinen Kumpel Thomas, der mit einer fiesen Grippe im Bett lag.

Wenigstens hatte er mir dieses Mal frühzeitig Bescheid gegeben. Gerne rief Thomas auch mal den Abend davor an, wenn er mal wieder aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen verhindert war. Wenn Thomas nicht so verdammt in Ordnung gewesen wäre, hätte ich den Kerl schon längst zum Teufel gejagt.

Dabei war der Job nicht schlecht. Im Gegenteil, er machte mir sogar Spaß. Die Bezahlung war mehr als fair, die Arbeitszeiten angenehm und ich konnte meine Schwester besuchen. Nur die lange Fahrt aus dem Norden nach Reykjavík war nervig. Das machte es auch so schwierig, wenn Thomas sich erst einen Tag vorher meldete. Wenn ich genug Zeit zum Planen hatte, war das alles kein Problem, zum Beispiel während der regulären Urlaubszeit.

Stirnrunzelnd blickte ich von der Tür auf mein Klemmbrett. Ein gewisser Stephen Wiland und eine Vanessa Steinberg fehlten und noch immer keine Spur von den beiden. Ich begann in meinen Unterlagen zu suchen, fand aber keine Kontaktdaten.

Als sich auch in den nächsten fünf Minuten nichts tat, gab ich Peter, dem Busfahrer, schließlich das Go. Die Leute wurden schon unruhig. Man konnte es förmlich spüren, wie die aufgeladene Luft vor einem Gewitter. Nichts war schlimmer als ungeduldige Touristen.

»Da kommt wohl keiner mehr. Du kannst losfahren.«

»Alles klar!«, antwortete Peter und startete den Motor.

Ich räumte die Unterlagen beiseite, setzte mein schönstes Reiseleiter-Lächeln auf und erhob mich von meinem Sitz. Die Show konnte beginnen.

***

Vanessa

In letzter Sekunde hechtete ich durch die Tür des Busses, die sich gerade schloss. Nach Luft ringend blieb ich im Eingang stehen. Dunkle Flecken tanzten vor meinen Augen und ich brauchte einen Moment, um wieder klar sehen zu können. Der Fahrer musterte mich überrascht. Mein Blick wanderte weiter zum Innenraum, aus dem mich fünfzehn weitere Augenpaare neugierig anstarrten, so als wäre ich der Überraschungsakt dieser Reise. . Ich hatte die volle Aufmerksamkeit.

Zwischen den Sitzen stand der Reiseleiter, der wohl schon mit der Einführung begonnen hatte. Er hielt inne und wandte sich um. Zwei blaue Augen trafen mich. Der Anblick war so faszinierend, dass ich kurz das Atmen vergaß. Sie besaßen die Farbe eines Gletschers. Aber sie waren nicht kalt, ganz im Gegenteil. Eine Wärme lag darin, die mein Herz auf seltsame Art und Weise berührte und es augenblicklich schneller schlagen ließ. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Ich hätte wohl ewig hier so gestanden, wenn mich nicht ein Räuspern aus meiner Starre befreit hätte. Der Reiseleiter musterte mich, genauer gesagt den Kaffeebecher, den ich immer noch in meiner Hand hielt. Darauf prangte ein dicker Aufkleber »« in Neongelb.

Kaffeetropfen zogen braune Linien durch das grelle Gelb, um sich anschließend in Richtung Teppich zu verabschieden. Das laute...



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