Im 16. Jahrhundert hat sich in Europa neben dem Lateinischen eine eigene Literatur in (neu)altgriechischer Sprache etabliert. Einer der markantesten Vertreter dieser Strömung war Lorenz Rhodoman (1545–1606), der aufgrund seiner griechischen Dichtungen von Zeitgenossen wie Späteren als „zweiter Homer“ gerühmt wurde. Dieser Band geht dem Phänomen des sprachlichen Philhellenismus mit einem Schwerpunkt auf Rhodoman nach. Dabei geht es unter anderem um seine Zeit als Geschichtsprofessor in Wittenberg und Probleme mit Druckern. Des Weiteren werden konkret Rhodomans handschriftliche Übersetzung der Disticha Catonis, seine Ausgabe des Epikers Quintus Smyrnaeus, seine metrische Praxis, die poetischen Schildbeschreibungen in der Ilias parva sowie die Figur des Odysseus in seinem Werk in den Blick genommen. Andere Beiträge betrachten Joachim Camerarius aus der Vorgängergeneration, den Austausch zwischen England und Deutschland, ein griechisches Gedicht über Antwerpen und die griechische Bibeldichtung. Schließlich widmet sich der Band auch der digitalen Aufarbeitung neualtgriechischer Werke anhand der Editionsprojekte Rhodomanologia und Lagoos und schlägt auf diese Weise eine Brücke zur Gegenwart.
Weise
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Weise, Stefan
Stefan Weise ist seit 2015 Juniorprofessor für Klassische Philologie/Griechisch an der Bergischen Universität Wuppertal. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf der altgriechischen Literaturproduktion der Neuzeit.