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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 01, 320 Seiten

Reihe: Profiler-Thriller mit Jess Harris

Webb In tiefster Dunkelheit

E-Book, Deutsch, Band 01, 320 Seiten

Reihe: Profiler-Thriller mit Jess Harris

ISBN: 978-3-7325-8522-9
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Dunkel der Vergangenheit lauert dein schlimmster Feind! Seit über einem Jahrzehnt studiert Special Agent Jess Harris die Gesichter des Bösen. Um einem Serienkiller das Handwerk zu legen, bricht sie die Regeln - und verliert alles. Ihre Karriere hängt am seidenen Faden, ihre Ehe ist am Ende. Nur zu gern hilft sie bei einem neuen Fall aus: Vier junge Frauen sind verschwunden - in Birmingham, Alabama, ihrer Heimatstadt. Jess ist entschlossen, die Leben der Frauen zu retten - selbst wenn das Hilfegesuch von Polizeichef Dan Burnett kommt. Er war ihre erste große Liebe und steht für alles, was sie hinter sich lassen wollte ... Da passiert das Undenkbare: Der Serienmörder, der ihretwegen freigelassen wurde, hat nun Jess im Visier - und alle, die ihr nahestehen! 'Atemlos und aufregend ... Webb liefert eine packende Handlung, eine starke Protagonistin und einen Helden mit einem Geheimnis so dunkel wie Wasser bei Nacht.' Romantic Times Der Auftakt der Reihe um FBI-Agentin Jess Harris von US-Bestseller-Autorin Debra Webb! Weitere Thriller mit Jess Harris: Die Spur des Blutes (Band 2) Berührung des Bösen (Band 3) eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Debra Webb wuchs auf einer Farm in Alabama auf, wo sie auch heute wieder mit ihrer Familie lebt. Nach einer Reihe von Tätigkeiten, unter anderem für die US-Armee in Berlin und das Raumfahrtprogramm der NASA, veröffentlichte sie 1999 ihren ersten Roman. Seither hat sie zahlreiche Thriller in vielen Sprachen veröffentlicht, insgesamt über vier Millionen Bücher verkauft und wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet.

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3
Das Büro des Sheriffs von Jefferson County, 17:00 Uhr Dan sah zu, wie Jess die Fotos an der magnetischen Pinnwand anbrachte und dann eine Zeitleiste malte. Unter jedes Foto schrieb sie die relevanten Informationen. Name. Adresse. Die Namen der Familien und engen Freunde. Dann das Datum, die Zeit und den Ort des Verschwindens. Er war so erschöpft, dass er Mühe hatte, sich zu konzentrieren. Die letzten drei Tage hatte er praktisch durchgearbeitet, und nichts war dabei herausgekommen. Er starrte die Fotos an, und wieder stieg dieses Gefühl von Zerknirschung und Panik in ihm auf. Wie war es bloß möglich, dass sein und zwei weitere Departments das Leben dieser Mädchen bis ins kleinste Detail durchleuchtet und trotzdem keine Resultate vorzuweisen hatten? Jess baute sich vor dem kleinen Grüppchen auf, das sich am Besprechungstisch versammelt hatte, und rückte ihre Brille zurecht. Seit wann trug sie eigentlich eine Brille? Er kniff die Augen zu und kämpfte gegen einen Anflug von Melancholie an. Dass sie tatsächlich hier war, erstaunte ihn immer noch. Und machte ihm Angst. Im Grunde hatte er erwartet, dass sie seine Bitte ablehnen würde. Doch sie hatte alles stehen und liegen lassen und war hergekommen. Nach dieser Nacht vor zehn Jahren – die Erinnerung daran hatte sich für immer in sein Hirn gebrannt – hätte er es ihr nicht übel genommen, wenn sie ihn abgewiesen hätte. Zwanzig Jahre lang hatte er ihren beruflichen Werdegang aus der Ferne verfolgt. Jessie Harris war die Karriereleiter des FBI hochgesaust wie ein Feuer einen Berghang in der trockensten Periode im August. Laut seinem Kontaktmann in der hiesigen Zweigstelle gehörte sie zu den cleversten Profilern in ganz Quantico. Sie besaß die natürliche Fähigkeit, die Motive eines ihr gänzlich Fremden mit unheimlicher Genauigkeit zu durchschauen. Vor ein paar Jahren hatte er dann aufgehört, sich nach ihr zu erkundigen. Er musste sich um sein eigenes Leben kümmern. Zwei gescheiterte Ehen, das waren zwei zu viel. Er hatte Annette getroffen und beschlossen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und eine richtige Familie zu gründen. Nur war es so nicht gekommen. Annette war zu ihrem Ex zurückgekehrt, und damit endete die Geschichte. Beinahe hätte er den Kopf geschüttelt, fing sich aber gerade noch rechtzeitig. Dieser Fall war viel zu wichtig, er durfte jetzt nicht abgelenkt sein. Eine Pause war überfällig, wie ihm klar wurde. Sein Verstand brauchte dringend eine Pause. Doch so verlockend der Gedanke auch war, diesen Luxus konnte er sich nicht leisten. »Meine Herren«, sagte Jess laut und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, dann hielt sie kurz inne. »Und Detective Wells«, ergänzte sie mit einem knappen Nicken zu dem einzigen anderen weiblichen Mitglied der Sonderkommission. »Ich habe für Sie ein vorläufiges Profil erarbeitet. Sie finden es dort auf dem Tisch.« Sie zeigte auf den säuberlichen Stapel gehefteter Blätter in der Mitte des Besprechungstisches. Auf jedem Deckblatt prangte das Logo BPD, Birmingham Police Department, nicht das des FBI. Logisch. Jess war ja nicht in offizieller Eigenschaft hier. Dan fragte sich, wie ihr Mann es wohl fand, dass sie ihrem ehemaligen Liebhaber so bereitwillig zu Hilfe eilte. Der Ehering, den sie trug, war schlicht, kein auffälliges Schmuckstück. Trotzdem hatte er den zarten Goldreif sofort bemerkt, als er sie in seinem Vorzimmer stehen sah. Konzentrier dich, Dan. Der Stapel wurde herumgereicht. Die letzte Kopie des Profils landete in seinen Händen. Er schlug das Deckblatt auf und hielt inne. Blätterte eine Seite um, dann noch eine. Alle sahen gleich aus. »Die Seiten sind leer.« Was zum Teufel tat sie da? Patterson, Griggs und die beiden Detectives starrten wie Dan erst auf die makellos weißen Seiten herab und dann die Frau an, die vor ihnen stand. Sie wartete mit den Händen in den Hüften, bis das Gemurmel verstummte. Dann deutete sie auf die Blätter in ihren Händen und sagte: »Das ist das Profil, das ich aufgrund der Ermittlungsergebnisse erarbeiten konnte, die Sie mir zur Verfügung gestellt haben.« Dan öffnete den Mund, um eine Erklärung zu verlangen, doch sie brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. »Wenn Sie«, sagte sie mit einem anklagenden Seitenblick auf ihn, »mich hergerufen haben, damit ich Ihre Arbeit für Sie tue, dann haben Sie Ihren Charme und meine Geduld stark überschätzt.« »Was soll das heißen, Donnerwetter noch mal?«, verlangte Griggs zu wissen. Roy Griggs machte schon zu lange Polizeiarbeit, um sich von irgendwem herumkommandieren zu lassen, auch nicht von Quanticos Spitzenprofiler. Dan fiel es schwer zu glauben, dass Jess so eine Nummer abzog, ohne etwas damit erreichen zu wollen. Es musste einen Grund geben. Und besser einen guten. Jess nickte dem dienstältesten Cop zu. »Haben Sie noch etwa zwei Minuten Geduld, dann erkläre ich es Ihnen mit Vergnügen.« Dan entspannte sich. Seine Lippen zuckten, doch er verkniff sich das Lächeln. Der Fall hatte nichts Lustiges, verdammt. Es lag an ihr. Er hatte fast vergessen, wie gern sie sich mit den Autoritäten anlegte – mit jeder Art von Autorität. Mehr als zwei Jahrzehnte im Nordosten hatten sie nicht sehr verändert. Sie kleidete sich eleganter, aber hinter der schicken Fassade war sie immer noch die alte Jess, darauf würde er wetten. Wenn die Lady etwas zu sagen hatte, erwartete sie, dass jeder im Raum ihr genau zuhörte. Ganz gleich, wer sich gerade im Raum befand. »Es gibt zwei mögliche Erklärungen für das Verschwinden dieser jungen Frauen.« Sie lenkte die Blicke aller auf die Fotos an der Pinnwand. »Die eine ist«, sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihr aufmerksames, wiewohl verärgertes Publikum reihum an, »dass sie aus freiem Willen fortgegangen sind und nicht gefunden werden wollen. Sie sind alle alt genug, um diese Entscheidung nach ihrem Gutdünken treffen zu dürfen. Der einzige Grund für die Annahme, sie könnten Opfer eines Verbrechens geworden sein, sind die Aussagen der Familien, die übereinstimmend lauten, dass so etwas untypisch für sie ist. Ehrlich gesagt sind diese Aussagen meiner Meinung nach zu vernachlässigen. Welche Eltern würden schon etwas anderes sagen?« »Ausgeschlossen«, widersprach Chief Patterson. »Das Szenario haben wir bereits durchgekaut, Agent Harris, und es ist vom Tisch.« Er warf Dan einen wütenden Blick zu. »Ich weiß nicht, warum Sie nicht auf dem Laufenden sind, aber die Parsons kenne ich fast so gut wie meine eigene Familie.« »Macy und Callie sind Einser-Studentinnen«, ergänzte Griggs. »Es sind brave, intelligente Mädchen. Das würden sie weder sich noch ihren Familien jemals antun.« »Ich nehme an, auch Sie kennen diese Familien fast so gut wie Ihre eigene«, sagte Jess. »So wie Chief Patterson die Parsons kennt.« Die Spannung nahm zu und verdrängte die Luft im Raum. Der kurze Anflug von Belustigung über ihre Vorgehensweise verflüchtigte sich, Schweiß trat auf Dans Stirn. Jess musste dringend auf den Punkt kommen. Wenn es ihre Absicht war, alle hier am Tisch Anwesenden gegen sich aufzubringen, war sie auf dem besten Weg dazu. »Verdammt richtig, ja«, raunzte Griggs. »Burnett?«, fragte Patterson. »Was soll dieser Zirkus hier?« »Jess, vielleicht –« Ein zweites Mal hob sie gebieterisch die Hand, um Dan zum Schweigen zu bringen. »Na schön«, sagte sie ruhig. »Dann sehen wir uns mal die andere Möglichkeit näher an.« Dan biss die Zähne zusammen, um sich eine Erwiderung zu verkneifen. Nach ihrer unverblümten Zurechtweisung hatte er ziemliche Mühe, sich nicht in den Kreis aus gereizter Säuernis einzureihen, den seine Kollegen bereits bildeten. Jess war als Einzige immer noch kühl und gelassen, und zu ihrer aller Frustration war nicht abzusehen, worauf sie mit ihrer Vorstellung hinauswollte. Diese Leute hier brauchten – er brauchte – dringend Hilfe und keinen Nachhilfeunterricht darin, wie man eine Absicht aufdeckte oder ein Motiv feststellte. »Es scheint, als wären wir uns alle einig, dass es nur eine plausible Erklärung gibt. Diese Mädchen«, sie deutete erneut auf die Fotos, »hat irgendjemand gegen ihren Willen in seine Gewalt gebracht, und zwar mit der Absicht, ihnen etwas anzutun, sonst hätte es eine Lösegeldforderung gegeben. Wir könnten es folglich hier mit einem Menschenhändlerring zu tun haben, mit einem Sexualverbrecher oder mit einem guten alten Psychopathen.« Eine gequälte Stille gerann in der Luft und machte das Atmen schwer. »Wenn das tatsächlich der Fall ist«, fuhr Jess fort, »dann haben Sie«, sie zeigte auf Griggs, »und Sie«, dann auf Patterson, »relevante Details in Ihren Ermittlungen übersehen. Und du auch.« Zum Schluss sah sie Dan an. Verärgerte Blicke wurden getauscht, doch niemand widersprach. Sie hatte recht. Dagegen war schwerlich etwas zu sagen. Schuldbewusstsein gesellte sich zu der Last, die bereits auf Dans Schultern lag und ihm den Magen zuschnürte. »Sie sind alle lange genug im Geschäft, um zu wissen, was in diesem Fall und in jedem anderen am wichtigsten ist.« Sie machte eine Pause und stellte Augenkontakt mit jedem einzelnen Mitglied der Sonderkommission her. »Wenn eine Person eine Tat gegen eine andere Person begeht, ob gewaltsam oder nicht, dann steht am Anfang dieser Tat immer ein Motiv. Immer. Ob die Tat nun spontan aus einem Impuls heraus oder mit Vorsatz begangen...


Webb, Debra
Debra Webb wuchs auf einer Farm in Alabama auf, wo sie auch heute wieder mit ihrer Familie lebt. Nach einer Reihe von Tätigkeiten, unter anderem für die US-Armee in Berlin und das Raumfahrtprogramm der NASA, veröffentlichte sie 1999 ihren ersten Roman. Seither hat sie zahlreiche Thriller in vielen Sprachen veröffentlicht, insgesamt über vier Millionen Bücher verkauft und wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet.

Debra Webb wuchs auf einer Farm in Alabama auf, wo sie auch heute wieder mit ihrer Familie lebt. Nach einer Reihe von Tätigkeiten, unter anderem für die US-Armee in Berlin und das Raumfahrtprogramm der NASA, veröffentlichte sie 1999 ihren ersten Roman. Seither hat sie zahlreiche Thriller in vielen Sprachen veröffentlicht, insgesamt über vier Millionen Bücher verkauft und wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet.


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