Wawer | Beziehungskiller Kind? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Wawer Beziehungskiller Kind?

Wie Eltern den Familien-Alltag harmonisch und gleichberechtigt leben

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-432-11139-1
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Raus aus der Beziehungskrise

Die Kinder lernen laufen, aber in der Beziehung läuft nichts mehr? Mama schmeißt den Haushalt und Papa bringt das Geld nach Hause?

Willkommen in der Familienfalle. Aus modernen, gleichberechtigten Partnern werden schneller traditionelle Familieneltern, als ihnen lieb ist. Häufig fallen Paare - zunächst unbemerkt - in alte Rollenmuster zurück, wenn das erste Kind geboren wird. Auf Dauer macht das beide unzufrieden.

Kommt Ihnen bekannt vor? Bevor es richtig knallt, machen Sie jetzt Nägel mit Köpf(ch)en: Bedürfnisse erkennen und kommunizieren, den Alltag gerechter aufteilen, mit dem Partner Sinnlichkeit aufleben lassen, den Spagat zwischen all den Ansprüchen meistern - so wird die Elternbeziehung wieder zur Liebesbeziehung.
Wawer Beziehungskiller Kind? jetzt bestellen!

Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Mit Kindern kommen Krisen
Der Moment, in dem ich ernsthaft anfing, darüber nachzudenken, was ich realistischer Weise von meiner Partnerschaft mit Kindern erwarten konnte, wurde durch meinen Mann erzwungen. Wir lagen zusammen im Bett, wie es abends wieder öfter vorkam. Unser zweites Kind war etwa zwei Jahre alt und ich schlief meistens bei ihm, legte mich aber seit kurzem abends zu meinem Mann und blieb dort, bis mich ein Kind rief, was immer vorkam. Auch bei meiner Tochter hatte ich lange geschlafen, da sie nachts immer mehrmals aufwachte und wir uns darauf geeinigt hatten, dass der, der sich tagsüber stärker konzentrieren muss, ungestörter schlafen darf. Das war mein Mann. Ich hatte mich in meine Mutterrolle hineingefunden und war eine dieser sehr ambitionierten, geistig unterforderten Akademikermütter, die sich ein bisschen zu viele Gedanken um die Aufzucht und Pflege ihrer Kinder machen. Da wir keine Angehörigen in der Nähe haben, hatten wir kaum Hilfe. Und weil wir uns zumindest übergangsweise auf das Einverdienermodell geeinigt hatten, war ich größtenteils für die Kinder und den Haushalt zuständig. Ich ernährte meine Kinder gesund, organisierte Treffen mit anderen Kindern, machte Ausflüge mit ihnen in den Wald, auf Spielplätze und baute Legotürme. Meine Kinder trugen schicke, biozertifizierte Klamotten und bevor ich etwas für sie kaufte, las ich alle verfügbaren Rezensionen. Natürlich war ich auch Elternvertreterin in der Kita. Aus irgendeinem Grund dachte ich bis zu diesem Abend, dass das, was ich tat und was mich bis an den Rand der Erschöpfung in Beschlag nahm, genug sei. Ich dachte, indem ich eine gute Mutter bin, wäre ich auch eine gute Partnerin. Für mich war meine Selbstaufgabe ein Geschenk an die ganze Familie. Aber als mein Mann die Worte sagte, die das alles infrage stellten, zerbrach diese Illusion. Er sagte, dass er nicht mehr wisse, ob er mich noch liebe. Ich hörte es in meinem Innern knacken und dachte nur: Da ist gerade etwas kaputtgegangen. Er redete weiter darüber, dass er so nicht leben wolle, so entfernt, so nebeneinanderher, jeder in seinem Hamsterrad, in dem er für die Familie rennt, aber den anderen nicht wirklich sieht. Nicht mit dieser gegenseitigen Bissigkeit und Lieblosigkeit. Ich hörte ihm in meinem Schockmodus zu, war aber zu überrascht, um richtig zu verstehen, was er sagte. Wie die Nachricht vom Tod eines nahen Angehörigen tropfte das Verstehen nur langsam in mein Bewusstsein. Ich werde nicht von all den Tränen und Verletzungen schreiben, die dieser Moment zur Folge hatte. Das Wichtigste war, dass dieser Abend eine Kehrtwende darstellte. Dieser Abend, die Zweifel und die Unzufriedenheit meines Mannes hatten alles infrage gestellt, von dem ich dachte, es sei unumstößlich. Wie kann eine Annäherung gelingen?
In den folgenden Tagen und Wochen fingen wir wieder an, miteinander zu sprechen und uns Briefe zu schreiben wie zu Anfang unserer Beziehung. Wir hörten auf, uns zu schonen und uns unser Leben schönzureden, um unser Nest nicht zu beschmutzen oder zu gefährden. Stattdessen sprachen wir über unangenehme Dinge. Darüber, dass wir uns im Lauf der Jahre in andere Leute verliebt hatten, über unsere Sehnsüchte und was uns verletzt hatte, darüber, was wir am anderen hassten, aber uns nie getraut hatten, auszusprechen. Wir fanden zurück zu der Schonungslosigkeit, die unseren Umgang früher ausgemacht hatte, und wir überlegten uns ernsthaft, wie ein Leben im Fall einer Trennung aussehen würde. Und als wir uns nach Wochen darüber klar wurden, dass diese Aussicht für uns beide wenig verheißungsvoll war, fragten wir uns, was wir voneinander wollten und erwarten konnten. Ich wurde zufriedener, weil ich mich von dem Bild einer glücklichen, gleichberechtigten Partnerschaft mit Kindern verabschiedete, bei der ich meinem Partner jede Schieflage vorwarf. Stattdessen lernte ich es zu schätzen, dass auf mir nicht der Druck der finanziellen Versorgung lastete. Ich genoss es, mit meinen Kindern Zeit verbringen zu dürfen und durch Kita und Schule Zeit zum Schreiben zu finden. Rückblickend denke ich, dass wir eine Art Paartherapie ohne Therapeuten gemacht haben. Wenn wir es uns in unserem Leben und in unseren Rollen allzu gemütlich gemacht haben, ist meist ein ordentlicher Knall nötig, damit wir aus der Routine herauskatapultiert werden. Bei anderen Paaren, die weniger schonungslos miteinander reden, hat eine Affäre oder ihre greifbare Nähe diesen Knall bewirkt. Bei wieder anderen war es ein plötzlicher Schicksalsschlag, der Tod eines nahen Verwandten oder eine ernste Erkrankung, der ihnen verdeutlichte, dass das Leben zu kurz ist, um es mit zusammengebissenen Zähnen in Unzufriedenheit zu verbringen. Beziehungstipps Nimm direkte oder indirekte Äußerungen von Unzufriedenheit deines Partners immer ernst. Höhen und Tiefen gehören zu jeder Beziehung dazu, doch grundlegende Schwierigkeiten solltet ihr unbedingt ansprechen oder klären. Keine Angst vor Krisen und Veränderungen! Wer gemeinsame Kinder hat, meint es gewöhnlich einigermaßen ernst. Wenn du dich deinem Partner wieder annähern willst, solltest du bereit sein, Ideale zu hinterfragen, Prioritäten anders zu setzen und am gegenseitigen Umgang zu arbeiten. Wie lange hält die Liebe?
Als wir zu einer diamantenen Hochzeit eingeladen waren, fragte ich mich, ob wir überhaupt so lange leben würden, dass wir unseren sechzigsten Hochzeitstag erlebten. Und angesichts unserer paar Jahre Zusammensein und der kümmerlichen Ehedauer fragte ich mich: Wie viele Verletzungen, wie viel Betrug und wie viel Zuversicht verbergen sich hinter diesen sechzig Jahren? Wie oft mussten sie sich neu erfinden und zweifelten an ihrer Liebe? Wie oft haben sie sich gefragt, ob sie den anderen weiter aushalten oder doch lieber weglaufen wollen? Denn mit den Jahren verändern wir uns. Kinder verändern uns, aber auch das Leben mit seinen zahlreichen anderen Herausforderungen. Und jede dieser Verschiebungen muss in einer Beziehung mit vollzogen werden. Es stellen sich neue Fragen und die Leidenschaft gerät angesichts des Alltags nicht selten unter die Räder. Wenn wir jeden Tag sehen, wie der oder die Geliebte aufs Klo geht und (hoffentlich) hinter sich die Tür schließt, wenn wir hören, wie das Fenster geöffnet und die Klospülung betätigt wird, wenn wir sehen, wie sich der oder die andere kratzt, popelt, wie er oder sie hustet, niest, rülpst und stundenlang auf dem Sofa liegt und Chips essend Candy Crush spielt, dann geht dabei unweigerlich der zarte Duft des Frühlings, der ihn oder sie früher umgab, verloren. Es passiert nicht sofort, sondern ganz langsam und Stück für Stück. Alltag und Leidenschaft sind schwer unter einen Hut zu bringen. Wenn die Lust verschwindet ...
Anne, 37(1) Nie hat er sich um den Haushalt gekümmert! Manchmal scheitern Beziehungen an scheinbar kleinen Dingen. So häuften sich bei Anne und ihrem Mann die Ärgernisse so lange an, dass ihre Beziehung schließlich unter ihnen begraben wurde. Wir waren acht Jahre zusammen und haben zwei Kinder, die im Abstand von einem Jahr geboren wurden. Bei beiden bin ich nach kurzer Elternzeit wieder arbeiten gegangen. Mein Mann und ich haben uns die Aufgaben geteilt: Ich arbeitete tagsüber, er abends. Und so gaben wir uns die Klinke in die Hand. Neben Kindern, Job und Haushalt hatten wir keine Zeit mehr für uns als Paar und die Leidenschaft ging langsam, aber sicher verloren. Irgendwann hat es mir gereicht und wir haben uns getrennt. Für ihn kam das unverhofft und war ein Schlag ins Gesicht, aber für mich war die Trennung eine Befreiung. Mein Mann war den ganzen Tag zu Hause, aber er hat es einfach nicht geschafft, sich um den Haushalt zu kümmern. Das häufigste Problem langjähriger Beziehungen ist dieses langsame Verschwinden der Lust angesichts der zahlreichen deprimierenden Kleinigkeiten, die ein gemeinsamer Haushalt und Routinen mit sich bringen. Leider gibt es kein Pauschalrezept dafür, wie man diesem Verlust entgeht. Die Lösungen sind so individuell wie die Fäden, die Menschen zusammenhalten. Mittlerweile glaube ich, dass bei den wenigsten Paaren die Liebe über Jahre hinweg trotz des Alltags auf hohem Niveau erhalten bleibt. Vielleicht reden sie nicht darüber wie wir, vielleicht geben sie sich instinktiv manchmal mehr Mühe oder erzeugen Bedrohlichkeiten, die ihrer Beziehung ein wenig mehr Würze verleihen. Doch Paartherapeuten wissen, dass es Stellschrauben gibt, an denen man drehen kann, um Partnern wieder zu einem respekt- und liebevolleren Umgang zu verhelfen. Das kann man Arbeit oder Raffinesse nennen. Beziehungstipps Abnehmende Lust hat viele Gesichter: Vielleicht lässt dein Partner dich selten ausreden oder rollt bei Bemerkungen mit den Augen, vielleicht berührt ihr euch wenig, habt kaum Sex oder ihr geht euch bewusst oder unbewusst aus dem Weg. Vielleicht könnt ihr euren Partner nicht mehr riechen oder seid schon genervt, wenn er nur den Mund aufmacht. Wenn ihr spürt, dass euch die Lust aufeinander abhandenkommt, nehmt euch die Zeit, euch...


Susanne Wawer studierte in Leipzig Philosophie, Literatur und Kunstgeschichte, ist als freie Autorin tätig und unterrichtet Grundschüler. Sie lebt mit Mann und zwei Kindern in Berlin.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.