Watson | Herz auf Anfang | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 02, 391 Seiten

Reihe: Destination Love

Watson Herz auf Anfang


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7363-0424-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 02, 391 Seiten

Reihe: Destination Love

ISBN: 978-3-7363-0424-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein ruinierter Louboutin ist kein schöner Anblick.
Eine nackte Frau auf deinem Freund ist kein schöner Anblick.
Und wenn dein Freund zusätzlich Nippelklemmen trägt, ist das definitiv kein schöner Anblick. Aber wollt ihr wissen, was noch schlimmer ist?
Wie wär's mit einer Gefängniszelle?

Annies Trennung von ihrem Freund als ein Drama zu bezeichnen, ist wohl die Untertreibung des Jahrzehnts. Annies Herz ist gebrochen, und seitdem läuft in ihrem Leben nichts mehr nach Plan. Die einzige Rettung? Urlaub im Tropenparadies! Dumm nur, wenn der frisch liierte Ex auch genau dort auftaucht. Annie braucht nun händeringend einen Plan B - und der heißt Chris, ist unglaublich sexy und hat glücklicherweise gerade nichts anderes vor, als Annies neue Liebe zu mimen ...

'Das Buch ist erste Wahl! Herz auf Anfang hat mich zum Lachen gebracht - mehr als einmal!' Harlequin Junkie

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Prolog


Tag X – vor einem Jahr

Schon als ich auf die Haustür zuging, wusste ich, dass etwas faul war.

Nennt es Intuition. Nennt es sechsten Sinn, wenn ihr unbedingt wollt. Ich wusste es einfach.

Ich für meinen Teil gebe ja den Schuhen die Schuld. Diese Schuhe waren zweifellos die Ursache aller Probleme. Sie waren schuld daran, dass ich früher nach Hause gekommen war, und ihnen hatte ich es letztlich zu verdanken, dass ich gefeuert wurde.

Dafür, dass ich verschlafen hatte, konnte ich sie allerdings kaum verantwortlich machen, sondern nur meinen Wecker, der unverschämterweise beschlossen hatte, seiner Pflicht nicht nachzukommen.

Als ich endlich aus dem Nebel der Schläfrigkeit auftauchte und begriff, dass mein Wecker nicht geklingelt hatte, war es längst zu spät. Ich würde nicht mehr pünktlich zur Arbeit kommen. Und wenn ich »Arbeit« sage, meine ich meinen brandneuen Job – den Job meiner Träume – als Mode-Assistentin bei der Zeitschrift Glamorous Girl, dem unverzichtbaren Stilratgeber für das »absolut scharfe und traumhaft stylische südafrikanische Partygirl™«.

Ich hatte vor Kurzem einen radikalen Karrierewechsel vollzogen und eine gute Stelle als Designerin in der Werbung aufgegeben, um diesen heiß begehrten Job bei einem Modemagazin zu ergattern. Ich stand noch ganz am Anfang und musste mich nach Kräften einschmeicheln, indem ich mich tadellos benahm und vor Höflichkeit und Zuvorkommenheit sprühte. Sei es der Caffè Latte, der bitt eschön genau auf 36,5 Grad temperiert, ohne Zucker, mit Sojamilchschaum und einem Hauch Bio-Kakaopulver, direkt eingeflogen aus den Ausläufern der Anden, serviert werden sollte; seien es die nach Jasmin und Lavendel duftenden Kerzen, die genau zehn Minuten, bevor meine Chefin zur Arbeit erschien, in ihrem Büro zu brennen hatten – genau dies waren meine Aufgaben.

Kleine pflichtbewusste Miss Annie.

Denn seien wir doch mal ehrlich: »Assistentin« ist bloß eine aufgehübschte Bezeichnung für »Sklavin«. Doch ich war ehrgeizig und zielstrebig, und verfiel daher jetzt, da ich erkannte, dass ich die Duftkerzen nicht mehr rechtzeitig anstecken und den Latte nicht mehr besorgen konnte, in totale Panik. Und zwar derart, dass ich das Haus ohne die Probleme verursachenden, Leben zerstörenden, Welt vernichtenden Schuhe verließ.

Ein Wort zu diesen Schuhen. Das waren beileibe keine Allerweltsschuhe, oh nein, sondern frisch-vom-Pariser-Catwalk-und-noch-nicht-zum-Verkauf-an-gewöhnliche-Sterbliche-freigegebene Christian Louboutins. Außerdem sollten sie die Hauptattraktion für das heutige Fotoshooting sein.

Die Panik, die mich die Schuhe vergessen ließ, führte auch dazu, dass ich mir die Haare wegen Zeitmangels nur äußerst lässig aufsteckte und ein knittriges T-Shirt und eine Jeans überstreifte, die ich vom Boden aufklaubte.

Letzteres ist eine schlimmere Sünde, als ihr vielleicht glaubt. Denn da, wo ich arbeite, ist es geradezu ein Sakrileg, etwas anderes als die neueste Mode zu tragen. Die Leute bespritzen dich sozusagen mit Weihwasser und fangen an, lateinische Klagegebete auszustoßen vor Angst, du könntest vom Dämon der Schlechtangezogenheit besessen sein. Tatsächlich wäre eine wahre Besessenheit mit nach hinten gedrehtem Kopf und der Fähigkeit, in Zungen zu reden, dem Dämon der Handtasche aus der letzten Saison oder uralten Crocs allemal vorzuziehen.

Als ich dann endlich auf der Arbeit erschien, underdressed, außer Atem, ohne die Schuhe und mit einer Stunde Verspätung, steckte ich ernsthaft in Schwierigkeiten.

Meine Chefin rastete aus, weil ihr der Blumenduft im Büro fehlte, während ihr persönlicher Assistent Cedric unter den Qualen eines dramatischen Koffeinentzugs litt, weil er seinen Latte nicht gekriegt hatte.

Und das war erst der Anfang!

Zwei Stunden später bestellte die panische Fashion Direktrice die Louboutins für das Shooting. Diese Schuhe waren ein Problem in Reinkultur. Zunächst einmal war es eine beinahe traumatische Erfahrung gewesen, sie überhaupt zu bekommen. Sie waren spät in der vergangenen Nacht eingeflogen worden, und man hatte mich mit ihrer Abholung beauftragt. In Erwartung der Ankunft der edlen Dinger hatten alle den Atem angehalten. Als ich daher gestehen musste, dass ich sie nicht dabeihatte … Tja, den Aufstand kann man sich vorstellen.

Als endlich die Mittagspause nahte, sprang ich in meinen Wagen und raste nach Hause. Das Shooting sollte in genau einer Stunde stattfinden, ich hatte also mehr als genug Zeit.

In halsbrecherischem Tempo bog ich in meine Einfahrt, sprintete zur Haustür, rammte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn …

Aber.

Etwas ließ mich innehalten.

Etwas sagte mir, dass ich nicht hineingehen sollte.

Etwas stimmte nicht.

Ich sah mich nervös um. Alles wirkte vollkommen normal. Peter auf der anderen Straßenseite ließ seinen Fernseher mit voller Lautstärke laufen, der kleine fiese Chihuahua aus Nummer 45 rannte am Gartenzaun entlang und bellte ein unsichtbares Wesen an, und Mildred, meine Nachbarin, wässerte ihre Hortensien.

Weshalb also zögerte ich?

Ich holte tief Luft und drückte vorsichtig die Tür auf.

Alles sah ganz normal aus.

Alles sah so aus, wie ich es verlassen hatte.

Und dennoch fühlte es sich vollkommen falsch an.

Ich schlich durch den Korridor auf die Küche zu. Die Schuhe, das wusste ich, lagen gleich neben der Kaffeekanne. Doch jetzt, im Haus, überfiel mich ein Gefühl, als ob etwas Unheimliches vorginge … Jemand war im Haus. Ein Schauer rann mein Rückgrat hinunter, als sich meine schlimmsten Ahnungen bestätigten.

Kriiiiieeekkk hörte ich einen Laut aus meinem Schlafzimmer, das sich direkt über mir befand.

Mist, Mist, Mist, da war ein Einbrecher im Haus!

Ich warf mich förmlich auf die Besteckschublade und zog das größte Messer heraus, das ich finden konnte, während ich gleichzeitig die Nummer der Polizei wählte und es trotzdem schaffte, die Schuhe festzuhalten, als ginge es um das liebe Leben.

»Hallo, Polizei? Hilfe, ich habe einen Einbrecher im Haus. 47 Mendelssohn Road, Oaklands. Kommen Sie schnell!«

Aber was jetzt? So etwas hatte ich noch nie erlebt. Wie verhält man sich in einer solchen Situation? Sollte ich mich verstecken, das Haus verlassen, den Eindringling angreifen, laut schreien? Oder vielleicht alles zusammen?

Ich dachte ungefähr eine Sekunde lang darüber nach, dann beschloss ich, so schnell wie möglich zu fliehen. Doch sobald ich einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, hörte ich ein anderes Geräusch. Ein ganz anderes. Es war … Es klang wie …

Mir gefror das Blut in den Adern.

Aber das konnte doch nicht sein! Trevv war in der Arbeit. Trevv hatte einen sehr wichtigen Tag vor Gericht, das zumindest hatte er gesagt. Heute war die letzte Anhörung seines Klienten. Eigentlich genau jetzt. Ich hatte ihn vor einer Stunde aus dem Büro angerufen, und da hatte er gesagt, er sei im Gericht.

Er ist im Gericht, verdammt!

Langsam stieg ich die Treppe hoch.

Noch mehr Geräusche.

Zwei Stimmen?

Aber das war doch gar nicht möglich, oder?

Je höher ich kam, desto lauter wurde es. Ich weiß nicht genau, ab wann ich die Laute als das erkannte, was sie waren, oder wusste, was ich sehen würde, sobald die Tür aufging. Aber ich wusste es.

Deinen Freund beim Sex mit einer anderen Frau zu erwischen, ist das eine. Eine ganz andere Kiste ist es, wenn du die beiden in dem Augenblick erwischst, in dem die Frau kommt. Sie hatte ihr Gesicht der Tür zugedreht, hüpfte aber so energisch auf und nieder, dass ihre Züge ein verschwommener Fleck waren. Plötzlich wurde ihr ganzer Körper steif, sie warf den Kopf zurück, riss den Mund auf und stieß ein schrilles Geheul aus. Und als ob das noch nicht reichte, beschloss sie, noch ein paar Worte draufzupacken.

»Ja, Trevvy, ja. Oh mein Gott, oh mein Gott, oh Trevvy. Fester! Ah, ah, ah.« (Keuch, keuch, keuch.) »Ich komme!« (Lang gezogener, extra schriller Schrei.)

Also … an dem Bild stimmte so einiges nicht, abgesehen vom Offensichtlichen. Erstens: Wer zum Teufel lässt im Bett ein derartiges Gekreische los? Kein Mensch! So toll ist Sex nun auch wieder nicht, dass man mit quiekenden Delfinlauten die Schallmauer durchbrechen muss. Zweitens, was zum Teufel hatte die Frau an? Sie steckte in einem mit Nieten besetzten Lederteil, das wie ein ehemaliges Bühnenoutfit der Village People aussah. Und erschwerend kam hinzu, dass Trevv die Augen mit genau der Krawatte verbunden waren, die ich ihm vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte, und … OH MEIN GOTT … waren das etwa, etwa … Nippelklemmen?

Mir wurde speiübel.

Und drittens: Wer war diese mysteriöse Person ohne eine Unze Cellulitis, ohne den leisesten Fettansatz und mit Titten, die allen bekannten Gesetzen der Schwerkraft und Bewegung zu spotten schienen? Welche Frau konnte denn so verdammt vollkommen sein?

Und dann rückten ihre Gesichtszüge in mein Blickfeld, und die Antwort dämmerte mir.

Tess.

Tess Blackman.

Seine Kollegin. Die Frau, die ich schon einige...



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