E-Book, Deutsch, Band 14, 208 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 280 mm
Reihe: Leitlinien der Ergotherapie
Leitlinien der Ergotherapie, Band 14
E-Book, Deutsch, Band 14, 208 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 280 mm
Reihe: Leitlinien der Ergotherapie
ISBN: 978-3-456-95788-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Ergotherapeuten in Wissenschaft, Lehre, Forschung und Praxis.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Medizinische Berufe, Gesundheitsfachberufe
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Physiotherapie, Physikalische Therapie Ergotherapie, Kreativtherapie (z. B. Kunst, Musik, Theater)
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis und Geleitwort;7
2;1 Einführung;15
2.1;1.1 Zweck und Verwendung dieser Veröffentlichung;15
2.2;1.2 Gegenstandsbereich und Prozess der Ergotherapie;16
2.2.1;1.2.1 Gegenstandsbereich;16
2.2.2;1.2.2 Prozess;18
3;2 Überblick über Kinder und Jugendliche mit Herausforderungen bei der Verarbeitung und Integration sensorischer Informationen;21
3.1;2.1 Einleitung;21
3.2;2.2 Theorie der Sensorischen Integration (SI);21
3.2.1;2.2.1 Konzepte sensorischer Integration;21
3.2.2;2.2.2 Neurowissenschaftliche Untermauerung;22
3.2.3;2.2.3 Subtypen;23
3.2.4;2.2.4 Prävalenz;23
3.2.5;2.2.5 Terminologie;24
4;3 Der ergotherapeutische Prozess bei Kindern und Jugendlichen mit Heraus- forderungen bei sensorischer Verarbeitung und Integration;25
4.1;3.1 Beginn der ergotherapeutischen Intervention;25
4.2;3.2 Evaluation;26
4.2.1;3.2.1 Betätigungsprofil;26
4.2.2;3.2.2 Faktoren der Evaluation;28
4.2.3;3.2.3 Analyse der Betätigungsperformanz;29
4.2.4;3.2.4 Partizipation in Betätigungsbereichen;29
4.2.5;3.2.5 Analyse von Performanzfertigkeiten und -muster;31
4.2.6;3.2.6 Kontexte und Umwelten;38
4.2.7;3.2.7 Interpretation der Evaluationsergebnisse;40
4.3;3.3 Intervention;42
4.3.1;3.3.1 Planung und Durchführung von Interventionen;43
4.3.2;3.3.2 Überprüfung der Intervention und Ergebniskontrolle;44
4.4;3.4 Abschluss, Entlassungsplanung und Nachsorge;45
5;4 Interventionen für Kinder und Jugendliche mit Herausforderungen der SI;47
5.1;4.1 Ergotherapie mit einem SI-Ansatz;47
5.1.1;4.1.1 Modulation der sensorischen Inputs;48
5.1.2;4.1.2 Sensorische Diskrimination;50
5.1.3;4.1.3 Haltungskontrolle, bilaterale Integration und Sequenzierung;50
5.1.4;4.1.4 Praxie;51
5.2;4.2 Ergotherapie mit sensorisch-basierten Interventionen;51
5.3;4.3 Andere ergotherapeutische Interventionen;53
5.3.1;4.3.1 Feinmotorische und visuell-motorische Interventionen;53
5.3.2;4.3.2 Visuell-perzeptive Interventionen;54
5.3.3;4.3.3 Interventionen zu sozialen Kompetenzen;54
5.3.4;4.3.4 Direkte Anleitung und kognitive Interventionen;55
5.3.5;4.3.5 Ergotherapie mit einem SI-Ansatz und sensorisch-basierten Interventionen im schulischen Kontext;55
5.4;4.4 Zusammenfassung der Reviews;57
5.4.1;4.4.1 Ergotherapeutische Interventionen mit dem SI-Ansatz;57
5.4.2;4.4.2 Ergotherapeutische Interventionen mit einem anderen als dem SI-Ansatz;62
6;5 Grundlagen der Ergotherapie für Kinder und Jugendliche mit SI-Herausforderungen;65
6.1;5.1 Review der neurowissenschaftlichen Literatur;65
6.2;5.2 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen aus der neurowissenschaftlichen Evidenz;68
6.3;5.3 Sensorische Funktion und Dysfunktion;69
6.3.1;5.3.1 Entwicklung sensorischer Funktionen;69
6.3.2;5.3.2 Sensorische Registrierung, Modulation und Diskrimination.;70
6.3.3;5.3.3 Sensorische Integrationsfunktion;71
6.3.4;5.3.4 Dysfunktion sensorischer Integration;71
6.3.5;5.3.5 Muster der SI-Dysfunktion;72
6.3.6;5.3.6 Vorgeschlagene Modelle zur SI-Dysfunktion;73
6.4;5.4 Review zu Subtypen von Kindern und Jugendlichen mit SI-Herausforderungen;75
6.4.1;5.4.1 Studien mit direkter Untersuchung der Subtypen;75
6.4.2;5.4.2 Studien mit indirekter Untersuchung der Subtypen;76
6.4.3;5.4.3 Schlussfolgerungen für die klinische Praxis und Forschung;78
6.5;5.5 Sicherheit und Risiken;79
6.6;5.6 Praxisanleitung und Training zum Einsatz des SI-Ansatzes;80
6.7;5.7 Zusammenfassung des Literaturreviews und Empfehlungen für ergotherapeutische Interventionen;80
6.8;5.8 Fallbeispiele;83
7;6 Anhang;89
7.1;A Vorbereitung und Qualifikationen von Ergotherapeuten und Ergotherapie-Assistenten;89
7.2;B Evidenzbasierte Praxis;91
7.3;C Anamnese und Betätigungsprofil;98
7.4;D Glossar zur Leitlinie;104
7.5;E Übersicht zur Evidenz;107
7.6;F Einsatz bei Erwachsenen mit psychischen Problemen;123
8;Literatur;125
9;Sachwortverzeichnis;139
10;Glossar (Framework);145
11;Herausgeberin und Übersetzerinnen;153
3 Der ergotherapeutische Prozess bei Kindern und Jugendlichen mit Herausforderungen bei sensorischer Verarbeitung und Integration
Der ergotherapeutische Prozess für Personen mit SIHerausforderungen umfasst Evaluation und Intervention, gerichtet auf Ergebnisse, die unter anderem die Betätigungsperformanz, Anpassung, Gesundheit und Wohlbefinden, die Teilnahme an der Gemeinschaft, Lebensqualität, Rollenkompetenz, Eintreten für eigene Belange und Betätigungsgerechtigkeit umfassen (AOTA, 2008b). Der ergotherapeutische Prozess zielt darauf ab, die Stärken einer Person und ihren Bedarf an Betätigungsperformanz und Teilhabe herauszufinden.
Dienstleistungen werden eingeleitet, wenn ein Klient funktionelle Herausforderungen zeigt, die die Betätigungen und Teilhabe an Alltagsaktivitäten beeinträchtigen. Die Evaluation umfasst das Sammeln, Interpretieren und die Synthese von Informationen, die für die frühere und gegenwärtige Beteiligung an und die Performanz von Betätigungen relevant sind, sowie die gewünschte zukünftige Teilhabe und spezifische Evaluation der aktuellen Betätigungsperformanz. Ergotherapeutische Intervention wird individuell gestaltet und soll die Betätigung durch den Einsatz von Strategien und Verfahren verbessern, die auf den Klienten, die Aktivität und die Umwelt ausgerichtet sind. Ergotherapeutische Leistungen bauen oft auf den Stärken des Klienten auf und nutzen diese, um deren Erfolg in weiteren Betätigungsfeldern zu unterstützen. Bei der Entwicklung einer Intervention berücksichtigen Ergotherapeuten stets die Dynamik des Kontextes, in dem der Klient etwas ausführen soll.
Der ergotherapeutische Prozess umfasst auch, die Reaktion des Klienten auf die Intervention zu überwachen, den Interventionsplan erneut zu evaluieren und zu modifizieren sowie den Interventionserfolg an Hand von Ergebnissen zu messen, die für den jeweiligen Klienten relevant und bedeutsam sind. Der ergotherapeutische Prozess ist klienten- und familienzentriert und berücksichtigt die dynamische Interaktion der Person mit den internen neurophysiologischen und externen physischen, sozialen und kulturellen Kontexten der Funktion. Ergotherapie ist flexibel, dynamisch und interaktiv, wobei Betätigungsperformanz sowohl als Methode als auch als gewünschtes Ergebnis des Prozesses genutzt wird.
3.1 Beginn der ergotherapeutischen Intervention
Der ergotherapeutische Prozess beginnt meist mit einer Überweisung, die von einem Elternteil, Betreuer, Arzt oder Schulpersonal eingeleitet wird. Ergotherapie wird beantragt, wenn Einschränkungen der Performanz vermutet oder Einschränkungen adaptiven Verhaltens (z. B. bei Bewegung, Spielfertigkeiten, Selbstregulation, feinmotorischen Funktionen) beobachtet werden. In den meisten Fällen wird eine Evaluation erbeten, um Stärken und Schwächen der Person zu dokumentieren und festzustellen, ob eine Intervention nötig ist, um ihr zu besserer Betätigungsperformanz bei erforderlichen oder erwünschten Aktivitäten zu verhelfen.
Ergotherapeutische Evaluation kann zwecks Diagnostik und/oder Interventionsplanung erbeten werden. In beiden Fällen sollte die Evaluation die Messung der Fähigkeiten im gesamten Gegenstandsbereich der Ergotherapie einschließen, mit besonderer Überprüfung sensorischer Verarbeitungs- und Integrationsmuster bei sorgfältiger Untersuchung, welche sensorischen Systeme die Betätigungsperformanz der Person unterstützen oder behindern. Die Untersuchung sensorischer Verarbeitung und Integration sollte zur ergotherapeutischen Evaluation gehören, wenn der Grund der Überweisung, ein Bericht von mit dem Klienten vertrauten Personen, Ergebnisse anderer Evaluationen oder klinische Beobachtung eine Dysfunktion sensorischer Verarbeitung vermuten lassen.