Buch, Deutsch, 390 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 280 mm, Gewicht: 1110 g
Codex Palatinus Latinus 921 bis 1078
Buch, Deutsch, 390 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 280 mm, Gewicht: 1110 g
Reihe: Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg
ISBN: 978-3-89500-046-1
Verlag: Reichert Verlag
Die lateinischen Bände der Bibliothek waren lange Zeit nur unzureichend erschlossen. Mit dem vorliegenden Band 3 des Handschriftenkatalogs der Universitätsbibliothek Heidelberg, der die Katalogisierung der Codices Palatini Latini mit den philosophischen und historischen Handschriften fortsetzt, wird eine Lücke der Forschung geschlossen.
Der Bestand enthält Teile der Bibliothek der pfälzischen Kurfürsten, von frühen Sammlungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert bis zur Büchersammlung des Kurfürsten Ottheinrich (1502–1559), der zum ersten Mal Bücher im großen Stil erwarb. Durch Ottheinrichs Sammelleidenschaft wurde die Bibliothek entscheidend bereichert: er betrieb die Auflösung zahlreicher Klosterbibliotheken, unter anderem der Bibliothek des Klosters Lorsch, der Zisterzienserklöster der Pfalz, z. B. Schönau bei Heidelberg, auch der Dombibliothek Mainz, und überführte die Bücher in den Bestand seiner Bibliothek. Aus diesen alten Bibliotheken stammen wertvollste Bücher aus karolingischer Zeit, Autographe und historisch bedeutende Zeugnisse, z. B. die Lorscher Annalen.
Weiteren wichtigen Zuwachs erfuhr die Bibliotheca Palatina durch eine Schenkung Ulrich Fuggers (1526–1584), dessen Sammlung die Handschriften des Florentiner Humanisten Giannozzo Manetti enthielt. Die Manetti-Sammlung gilt als eine der bedeutendsten Renaissance-Bibliotheken und enthält sowohl die eigenen Werke des berühmten Philologen und Historikers als auch einen repräsentativen Querschnitt der humanistischen Literatur des italienischen Quattrocento. Zu den wertvollsten Bänden der Palatina gehören der von Ottheinrich aus Lorsch erworbene spätantike Vergilius Palatinus (Pal. lat. 1631) sowie das berühmte Falkenbuch Kaiser Friedrichs II. (Pal. lat. 1071, s. Abb.).