E-Book, Deutsch, 121 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Praxishandbuch für pflanzengestützte Pflegeinterventionen im Heimbereich
E-Book, Deutsch, 121 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
ISBN: 978-3-456-95762-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Pflegefachpersonen, Altenpflegende, Aktivierungsfachpersonen, Ergotherapeuten
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Pflanzengestützte Pflege;1
1.1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Widmung;9
3;Danksagung;11
4;Geleitwort;13
5;Vorwort;15
6;1 Nachschlagewerk pflanzengestu?tzter Pflegeinterventionen;19
7;1.1 Pflanzen wachsen lassen;21
7.1;Pflanzen aussäen (z. B. Kresse);22
7.2;Jungpflanze topfen (z. B. Saintpaulie);23
7.3;Pflanzen vermehren (z. B. Brutblätter der Kindlipflanze);24
7.4;Blumenzwiebeln topfen (z. B. Narzissen);25
8;1.2 Pflanzen pflegen;26
8.1;Pflanzen tauchen (z. B. Orchideen);27
8.2;Pflanzen bespru?hen (z. B. Tillandsien);28
8.3;Pflanzenwu?nsche mitteilen;29
8.4;Die eigene Pflanze pflegen;30
9;1.3 Mit Pflanzen gestalten;31
9.1;Blumenstrauß arrangieren;32
9.2;Gesteck arrangieren;33
9.3;Blumenstrauß auffrischen;34
9.4;Blumenarrangement mit der Familie;35
9.5;Ein Bild von der Pflanze machen;36
10;1.4 Pflanzen erfahren;37
10.1;Pflanzenduft riechen;38
10.2;Pflanzen ertasten (z. B. Ziergurken);39
11;2 Detailinformationen zum Nachschlagewerk;41
12;2.1 Detaillierte Beschreibungen und Legende;41
12.1;Schnellcheck:Der Kopf der Kurzbeschreibungen;41
12.2;Zur Giftigkeit der Pflanzen;42
12.3;Kernelemente der Pflegeinterventionen;42
13;2.2 Materialien und Werkzeuge;47
14;2.3 Pflanzen;55
14.1;Alpenveilchen;55
14.2;Begonie;58
14.3;Blaues Lieschen;60
14.4;Bubiköpfchen;62
14.5;Duftgeranien;63
14.6;Duftrosen;64
14.7;Elefantenohr-Kalanchoe;65
14.8;Fleißiges Lieschen;66
14.9;Gloxinie;68
14.10;Greisenbart;69
14.11;Gru?nlilie;71
14.12;Hyazinthe;74
14.13;Kanonierblume (Eingehu?llte Kanonierblume);76
14.14;Kindlipflanze;77
14.15;Kresse;79
14.16;Narzissen;81
14.17;Orchideen und Duftorchideen;83
14.18;Ostergras (oder alternativ Weizengras);86
14.19;Osterkaktus;88
14.20;Pantoffelblume;90
14.21;Saintpaulie;92
14.22;Schnittblumen;95
14.23;Trockenblumen;96
14.24;Ziergurken;97
15;2.4 Integration in den Pflegealltag und -prozess;98
15.1;Informationen zur Phytobiografie sammeln;98
15.2;Beurteilung der Lebenssituation;99
15.3;Beziehungsbezogene Pflegeziele definieren;102
15.4;Pflanzengestu?tzte Pflegeinterventionen planen und durchfu?hren;102
15.5;Pflegeziele evaluieren;105
16;3 Theoretischer Hintergrund;107
17;4 Literaturverzeichnis;111
18;5 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;113
19;6 Das Green-Care-Programm des Verlages Hogrefe;115
20;7 Sachwortverzeichnis;117
1 Nachschlagewerk pflanzengestützter Pflegeinterventionen (S. 17-18)
Pflanzen spielen im Leben vieler Menschen eine bedeutende Rolle. Ältere Menschen jedoch verlieren mit dem Einzug ins Pflegeheim oft die Möglichkeit, sich um den eigenen Garten und die eigenen Zimmerpflanzen zu kümmern. Der Einsatz von Pflegeinterventionen mit Pflanzen bietet sich daher in der Betreuung von Menschen, die in Langzeitinstitutionen leben, an. Pflanzen werden bereits erfolgreich durch therapeutische Berufe eingesetzt, wie etwa in der Gartentherapie (Föhn/Dietrich, 2013; Niepel/Pfister, 2010; Schneiter-Ulmann, 2010a). Um den Nutzen von Pflanzen für den Alltag der Bewohnenden vermehrt zugänglich zu machen, wurden erstmals Pflegeinterventionen mit Pflanzen entwickelt und umgesetzt, die in den Alltag der Bewohnenden eingebettet sind. Dabei sind pflanzengestützte Pflegeinterventionen integrierter Bestandteil der Pflegeplanung und auf eine pflegerische Zielsetzung ausgerichtet. Die Interventionen können im Innenraum des Pflegeheims umgesetzt werden und sind daher unabhängig von baulichen Gegebenheiten und dem Vorhandensein eines Gartens.
Ziel von Pflegeinterventionen mit Pflanzen ist es, die Lebenszufriedenheit der Menschen positiv zu beeinflussen und die zwischenmenschlichen Beziehungen wie die professionelle Beziehung zwischen Bewohnenden, Angehörigen, Pflegefachpersonen und Mitarbeitenden von Institutionen zu fördern.
Dazu haben zwei Pflegeheime des Kantons Zürich gemeinsam mit dem Institut für Pflege und dem Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Ideen gesammelt, wie Pflegefachpersonen Pflanzen in den Alltag von Bewohnenden integrieren können. Leitende Prinzipien bei der Entwicklung pflanzengestützter Pflegeinterventionen waren: Pflanzen sind Lebewesen und sie gehören zum Leben und somit zum Alltag von Menschen (Schneiter-Ulmann, 2010b).
In diesem Werk wurde pflanzengestützte Pflege folgendermaßen definiert: Das Fördern der pflegerischen Beziehung zwischen Pflegeperson, Bewohner und Bewohnerin des Pflegeheims und deren Angehörigen durch den Einsatz von Pflanzen im Alltag der Bewohnenden und als Teil des Pflegeprozesses.
Insgesamt wurden 15 Pflegeinterventionen mit Pflanzen entwickelt, die sich einteilen lassen in die Bereiche:
• Pflanzen wachsen lassen
• Pflanzen pflegen
• mit Pflanzen gestalten
• Pflanzen erfahren.
Die Pflegeinterventionen integrieren pflegerische und gärtnerische Elemente und beinhalten Tätigkeiten, um die Beziehung zu gestalten, die Zusammenarbeit festzulegen, gemeinsam zu handeln und die Maßnahmen miteinander abzuschließen. Durch die sorgfältige Auswahl und Planung der Interventionen und deren gemeinsame Umsetzung wird zwischenmenschlichen Bedürfnissen Rechnung getragen und für das Gedeihen der Pflanzen gesorgt. Gestalterische Pflanzenelemente, wie sie beispielsweise für die Innenraumbegrünung eines Aufenthaltsraumes verwendet werden, lassen sich möglicherweise mit pflanzengestützten Pflegeinterventionen kombinieren (Föhn et al., 2016).
Die Pflegeinterventionen mit Pflanzen wurden in der Praxis entwickelt und getestet und ihre Wirkung wurde wissenschaftlich ausgewertet (Imhof et al., 2015; Waldboth et al., 2014; Schneiter-Ulmann/Imhof, 2015). Während der Umsetzungs- und Testphase nahmen über 100 Bewohnende an einer oder mehreren pflanzengestützten Pflegeinterventionen teil.
Ergebnisse einer Begleitforschung zeigten, dass rund 85 % der vorab gesetzten Pflegeziele durch die Interventionen mit Pflanzen erreicht werden konnten. Bewohnende berichteten von Gefühlen der Freude und Bereicherung, während Pflegende eine gesteigerte Zufriedenheit mit ihrer Arbeit...