Vollkommer | Lea - Wie Gottes Erwählung dem Leben Bedeutung gibt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 112 Seiten

Reihe: Vier Frauen der Bibel

Vollkommer Lea - Wie Gottes Erwählung dem Leben Bedeutung gibt


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7751-6283-8
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 112 Seiten

Reihe: Vier Frauen der Bibel

ISBN: 978-3-7751-6283-8
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lea musste als eine Frau leben, die nicht so schön war wie ihre Schwester und die von ihrem Mann nicht geliebt wurde – und sie landete trotzdem ganz zentral im Heilsplan Gottes!
Nicola Vollkommer wirft einen tiefen Blick in die Bibel auf eine Frau des Alten Testaments, die eine Nebenfigur zu sein schien – aber Gott hat gerade sie erwählt, um Geschichte mit ihr zu schreiben. Was bedeutet das wohl für unser eigenes Leben?
Ein Buch voller wunderbarer Erkenntnisse über Gottes Heilsplan, die uns zum Staunen bringen.

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Weitere Infos & Material


1.
Castingshow auf Alttestamentlich – Patriarch sucht Patriarchin
Biblische Beziehungsdramen haben immer eine Vorgeschichte. In den Dramen um das Leben des Patriarchen Jakob erscheint Lea erst später auf der Bildfläche, quasi als Nebendarstellerin. Der Protagonist ist Jakob. Um Leas Schicksal zu verstehen, muss man Jakob kennen. Seine Startbedingungen im Leben sind nicht schlecht: Er und sein Zwillingsbruder Esau sind langersehnte Wunschkinder, als Wunder im Doppelpack von den überglücklichen Eltern Isaak und Rebekka dankbar in die Arme geschlossen. Zwanzig Jahre lang hat Rebekka Monat für Monat eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt, schwebte ständig zwischen Hoffen und Bangen. Aufkeimende Spannung – »Dies könnte der Monat sein« –, gefolgt von lähmender Enttäuschung. Und dann beginnt alles wieder von vorne, während die Jahre ins Land gehen und die Torschlusspanik aus der Ferne winkt. Kinderlosigkeit hat in der Familie Tradition. Auf schmerzhafte Weise unvergessen bleibt die jahrelang andauernde Qual der inzwischen verstorbenen Schwiegermutter Sara, die vor lauter Verzweiflung auf die »Leihmutter« Hagar zurückgriff, um Abraham einen Sohn zu schenken, und es hinterher bitter bereute. Isaak, der Sohn der Verheißung, der Abraham und Sarah schließlich geschenkt wurde, hat offenbar eine Lehre aus der Geschichte gezogen, denn er bleibt seiner unfruchtbaren Frau immerhin treu. Er wendet sich mit seiner Not lieber dem Herrn zu und setzt auf die Verheißung Gottes, dass die Nachkommen Abrahams so zahlreich wie der Sand am Meer und die Sterne am Himmel sein sollen. Isaak und Rebekka gehören außerdem zu den wenigen biblischen Ehepaaren, die sich halbwegs miteinander vertragen. Von Skandalen und Seitensprüngen erfährt man bei ihnen nichts. Isaak ist vierzig Jahre alt und lebt als gottesfürchtiger Junggeselle, als die bildhübsche Rebekka in einer aufwendigen Aktion von Abrahams Diener aus ihrer Herkunftsfamilie geholt und zu ihm gebracht wird. Es ist eine klassische Vernunftehe, in der die Partner aber das große Glück haben, sich Hals über Kopf ineinander zu verlieben. Nach vielen Jahren Ehe schmusen sie immer noch wie Turteltauben, sogar in aller Öffentlichkeit (1.?Mose 26,8). Das hindert sie allerdings nicht daran, in eine typische Elternfalle zu geraten, die auf den ersten Blick harmlos klingt, sich aber für diese Familie als fatal erweist. Rebekka hängt an ihrem Sohn Jakob, Isaak hängt an Esau. Das ist an und für sich nicht verwerflich, es passiert ja in jeder Familie. Manchmal hat man als Mutter oder Vater mit dem einen oder anderen Kind einfach mehr gemeinsam, weil sich die Interessen decken, obwohl man grundsätzlich alle Kinder gleich lieb hat. Ein fußballverrückter Vater findet mehr Gesprächsstoff mit einem sportlichen Sohn; eine Mutter, die Bachs Choräle liebt, fühlt sich eher zu einer Tochter hingezogen, die ebenfalls in einem klassischen Chor singt. Esau ist der um wenige Minuten ältere der beiden Zwillinge, sonnengebräunt, haarig, muskulös, ein richtiger Mann, auf den jeder Vater stolz sein muss. Isaak findet es einfach genial, dass Esau gerne auf die Jagd geht und immer wieder etwas Gutes zu essen nach Hause bringt. Der Ehrgeiz, sich auf diese Weise hervorzutun, scheint Jakob zu fehlen, dafür kann er gut kochen, wie sich später herausstellt. Er wird als »Mann der Zelte« bezeichnet – vermutlich ein Euphemismus für »Muttersöhnchen« – und er und seine Mutter werden zu engen Verbündeten. Sicher haben die beiden Brüder im Laufe der Zeit gelernt, die jeweiligen Vorlieben ihrer Eltern zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Haben die Eltern die Probleme, die sich anbahnen, nicht kommen sehen? Rivalitäten zwischen zwei Verwandten haben in der biblischen Vorgeschichte Tradition. Der Präzedenzfall Kain und Abel geht als erster Totschlag in die Geschichte ein. Abraham und Lot müssen sich aufgrund von heftigen Spannungen unter ihren Mitarbeitern trennen. Isaaks eigener Halbbruder Ismael muss auf Saras Drängen hin mit seiner Mutter zusammen das Weite suchen, damit ein familieninternes Wetteifern um Land, Erbe und Vermögen verhindert wird: »Sara aber beobachtete, wie Ismael – der Sohn von Abraham und ihrer ägyptischen Sklavin Hagar – sich über Isaak lustig machte. Da forderte sie Abraham auf: ›Jag diese Sklavin und ihren Sohn fort! Ich will nicht, dass mein Sohn Isaak sich mit ihm unser Erbe teilen muss!‹« (1.?Mose 21,9-10; NLB). Isaak hat also selbst erlebt, wie sich ein Konkurrenzkampf zwischen Brüdern auswirken kann. Vielleicht ist gerade das der Grund für seine demonstrative Liebe zu Esau? Schwingt hier womöglich die Angst seiner Mutter Sara mit, dass der eine Bruder vom anderen übervorteilt werden könnte? Tut er sich etwa mit der Voraussage Gottes schwer, dass der Ältere, Esau, dem Jüngeren, Jakob, dienen wird? Schon vor der Geburt der Zwillinge hat Rebekka zu spüren bekommen, dass diese beiden Söhne es nicht so toll miteinander können. Die ungeborenen Kinder liefern sich in ihrem Leib einen regelrechten Ringkampf. So heftig und schmerzhaft sind die Turbulenzen, dass die geplagte Mutter göttlichen Beistand für die schwierige Schwangerschaft sucht. »Und die Kinder stießen sich in ihrem Leib. Da sagte sie: Wenn es so steht, warum trifft mich dies? Und sie ging hin, den Herrn zu befragen« (1.?Mose 25,22). Sie bekommt prompt eine Antwort: »Der Herr aber sprach zu ihr: Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Volksstämme scheiden sich aus deinem Innern; und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen« (1.?Mose 25,23). Getreu der Voraussage Gottes greift der kleine Jakob schon bei der Geburt nach der Ferse des Erstgeborenen. Damit wird eine Spur gelegt, die ein trauriges Bild für sein ganzes Leben werden soll. Immer nach dem größeren Glück greifend. Immer dabei, einen Bonus für sich einzukassieren, immer an der Spitze stehen wollen, der Beste, Reichste, Stärkste, Klügste sein. Dazu passt die Bedeutung seines Namens: Jakob, der Betrüger. Seine Mutter Rebekka trägt für die negative Entwicklung ihres Lieblingssohnes keine geringe Mitverantwortung. Den Hinweis von Gott, dass der Ältere der beiden dem Jüngeren dienen wird, vergisst sie nicht; und sie scheut sich nicht, selbst aktiv an der Erfüllung dieser Prophetie beteiligt zu sein. Besser wäre es vermutlich gewesen, ihrem Lieblingssohn einen guten Schuss Demut mit auf den Weg zu geben und es Gott zu überlassen, wie und wann die Worte in Erfüllung gehen werden. Vermutlich weiß auch Jakob darüber Bescheid, dass Gott ihm schon vor seiner Geburt die Vorherrschaft über seinen Bruder zugesprochen hat. Damit wird ihm schon vorab ein Ausgleich für die fehlende Anerkennung seines Vaters gewährt. Kann es etwas Schädlicheres für einen Jungen geben als das Gefühl, in der Gunst des Vaters zu kurz zu kommen, nur der Zweitbeste zu sein? Ein heftiger Konkurrenzkampf um die Poleposition in der Familie nimmt seinen Lauf. »Hey, Bruder, welche himmlischen Düfte steigen mir da in die Nase! Hast was Gutes gekocht, hm? Her damit, ich hab einen Bärenhunger!« »Nicht so eilig, Mister Jäger! Hände weg, du Giermaul. Noch nie was von ›bitte‹ gehört?« »Warum soll ich ›Bitte‹ sagen? Ich renne mir seit Sonnenaufgang die Füße wund und hechle Tieren hinterher, die schneller als der Wind laufen, damit du dein nächstes Gourmet-Essen kochen kannst. Wann bist du denn eigentlich aus dem Bett gekrochen, du Faulpelz? Hast dir wohl von Mama Frühstück ans Bett bringen lassen, was?« »Oh, oh, jetzt fangen wir mit Beleidigungen an. Schau, ich setze den Deckel auf den Topf, dann quält dich der Duft nicht so. Papa schläft gerade im Zelt. Vielleicht gibt er dir ein paar Reste vom Gulasch, wenn du Glück hast. Aber sei nicht enttäuscht, wenn er alles aufgegessen hat – sein Appetit heutzutage?…?Ui, da kommt sogar unsere Mutter nicht mehr mit. Viel Glück!« »Ach, Jakob, das war doch alles nur Spaß.« »Dann entschuldige dich gefälligst, und nimm die dummen Kommentare zurück.« »O Mann, du quälst mich. Gut. Es tut mir leid, dass ich dir Faulheit unterstellt habe. Du hast bestimmt die ganze Nacht hindurch Schwerstarbeit geleistet, um diese Linsen zu kochen, eine wunderbare Soße vorzubereiten und die Gewürze perfekt abzustimmen.« »Das klingt schon besser.« »Und jetzt her damit. Bitte, bitte, nur einen Teller voll, ich kippe bald um vor Schwäche!« »Hm. Nicht so eilig. Ganz so billig gibt es mein qualitativ hochwertiges Essen nicht, zumal, wie du so richtig sagst, ich mich die ganze Nacht hindurch geplagt habe, um es vorzubereiten.« »Ich habe mich entschuldigt und ›Bitte‹ gesagt. Du rührst die Linsen genüsslich hin und her, ich werde verrückt vor Hunger. Was willst du noch?« »Das Erstgeburtsrecht. Neulich hast du dich darüber lustig gemacht. Patriarch, Verantwortung, die auserwählte Segenslinie in Gottes Sinne weiterführen. Du hast dich darüber beklagt, wie lästig das sei. Du hättest mit diesem Gott Abrahams und Isaaks sowieso nichts am Hut, willst das Leben genießen, normal sein, Karriere machen und Geld verdienen, dich mit ein paar hübschen Frauen amüsieren … An die Sache mit Gott glaubst du sowieso nicht so richtig – es nervt dich nur.« »Ja, und? Was hat das mit dem Linsengericht zu tun?« »Vielleicht gar nichts, oder...


Vollkommer, Nicola
Nicola Vollkommer (Jg. 1959) ist gebürtige Engländerin und lebt seit 1982 in Reutlingen. Sie engagiert sich in der Christlichen Gemeinde Reutlingen, unterrichtet an der Freien Evangelischen Schule und ist eine gefragte Referentin. Nicola Vollkommer ist mit Helmut verheiratet, das Paar hat vier erwachsene Kinder. Weitere Informationen unter www.nicola-vollkommer-buecher.de

Nicola Vollkommer (Jg. 1959) ist gebürtige Engländerin und lebt seit 1982 in Reutlingen. Sie engagiert sich in der Christlichen Gemeinde Reutlingen, unterrichtet an der Freien Evangelischen Schule und ist eine gefragte Referentin. Nicola Vollkommer ist mit Helmut verheiratet, das Paar hat vier erwachsene Kinder. Weitere Informationen unter www.nicola-vollkommer-buecher.de



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