Buch, Deutsch, 232 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 270 g
Bestandsaufnahmen einer alten Debatte
Buch, Deutsch, 232 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 270 g
ISBN: 978-3-942393-71-3
Verlag: Velbrück
In den Debatten über die 'Nationale Frage' innerhalb der Arbeiterbewegung und der Linken wird auf der einen Seite die Unvereinbarkeit einer internationalistischen Position mit einem positiven Bezug auf die Nation betont, andererseits wird auf den historischen Ursprung des Nationalismus hingewiesen, der sich in Abgrenzung zum Feudalismus und zur Adelsherrschaft formierte und die Forderung nach politischen und sozialen Rechten beinhaltete. Zusätzlich zu dieser allgemeinen Dimension des Verhältnisses der Arbeiterbewegung zur 'Nationalen Frage' stellt sich hierzulande die Frage, ob es nach dem Zivilisationsbruch Auschwitz überhaupt jemals (wieder) einen affirmativen Bezug auf die eigene Nation und Geschichte geben kann oder darf.
Die linke Diskussion über das Verhältnis zur Nation wird von Teilen der intellektuellen Rechten regelmäßig zum Anlass genommen, um für eine Querfrontstrategie zu werben und die Linke aufzufordern, ihren 'nationalen Nihilismus' zu überwinden. In Reaktion darauf hat die Hans-Böckler-Stiftung eine von Vertrauensdozenten und Stipendiaten organisierte Konferenz durchgeführt, auf der Raum für eine wissenschaftliche und politische Beschäftigung mit dem Verhältnis der Arbeiterbewegung zu 'Nation, Nationaler Frage und Globalisierung' geschaffen werden sollte.
Die Konferenz versammelte internationale Wissenschaftler, Stipendiaten und Vertrauensdozenten der Hans-Böckler-Stiftung sowie Gewerkschaftsfunktionäre. Ihr Ziel war es nicht, eine abschließende Positionierung zu finden oder Handlungsanweisungen zu formulieren, sondern kontroverse Standpunkte in einer Atmosphäre aufeinanderprallen zu lassen, die einen Dialog ermöglicht. Dementsprechend inhaltlich heterogen fallen die Beiträge in diesem Sammelband aus, die sich auch in ihrer Form zwischen wissenschaftlichem Aufsatz, Essay und provokativ gehaltenen Thesen bewegen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Sebastian Voigt/ Heinz Sünker
Einleitung
Marcel van der Linden
Globalisierung und Arbeiterbewegung
Michael Vester
Klassenbildung im historischen und im gegenwärtigen Kapitalismus
Dieter Nelles
Zur Traditionspflege geeignet? Internationaler gewerkschaftlicher Widerstand gegen das NS-Regime
Christoph Jünke
Arbeiterbewegung und nationale Frage
Thorsten Mense: Standortkonkurrenz statt Klassenkampf? Von internationaler Solidarität und ‚nationaler Identität‘
Gideon Botsch
Gewerkschaftlicher Antifaschismus. Die deutsche Gewerkschaftsbewegung in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus
Sebastian Wertmüller
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus als Herausforderungen für Gewerkschaften und die gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Thesen zur Provokation
Ursula Birsl
Die „Junge Freiheit“, die Ideologie der „Neuen Rechten“ und antidemokratisches Denken in Deutschland
Heiko Beyer
Standortnationalismus und Antisemitismus
Klaus Holz und Jan Weyand
Arbeit und Nation. Die Ethik nationaler Arbeit und ihre Feinde am Beispiel Hitlers