E-Book, Deutsch, Band 70, 160 Seiten
Reihe: Die drei !!!
Vogel Die drei !!!, 70, Gefährliches Spiel (drei Ausrufezeichen)
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-440-50224-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 70, 160 Seiten
Reihe: Die drei !!!
ISBN: 978-3-440-50224-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kim, Franzi und Marie sind "Die drei !!!". Mutig und clever ermitteln die drei Detektivinnen und sind jedem Fall gewachsen.
Franzi wird zum Training der aufstrebenden Mädchen-Fußballmannschaft eingeladen. Doch dort ist die Stimmung schlecht und schon bald geschehen Sabotageakte gegen zwei Spielerinnen und den Trainerstab. Franzi ermittelt Undercover und die drei Detektivinnen ahnen nicht, in welch dunkle Machenschaften sie sich verstricken...
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Hitzköpfe
Der Ball kam auf Franzi zugeflogen. Gekonnt stieß sie sich in die Höhe, fing ihn mit der rechten Hand und feuerte ihn in Richtung Tor. Und WUSCH! landete er an Kims Kopf. Kim tauchte unter. Franzi erschrak und kraulte los. Nach wenigen Zügen war sie bei ihrer Freundin angelangt, die japsend wieder auftauchte. Sie wischte Kim die nassen Haare aus dem Gesicht. »Entschuldigung! Alles klar bei dir?« Auch Marie kam angeschwommen und sah besorgt aus. Kim rieb sich die Augen. »Ich sag doch, ich bin bei Ballspielen jeglicher Art keine besonders helle Leuchte. Eigentlich ducke ich mich lieber weg, wenn der Ball geflogen kommt. Aber das hat eben irgendwie nicht geklappt.« Kim ruderte angestrengt mit den Armen. »Hauptsache, du hast ihn gehalten«, versuchte Marie Kim aufzumuntern. »Ich hab vielleicht ein bisschen zu viel Schwung gehabt«, meinte Franzi. »Quatsch, du bist eben so eine richtige Energiekugel.« Kim kicherte. »Wollen wir nicht lieber ein Eis essen? Oma Agnes hat uns welches gemacht«, schlug Marie vor. Kim nickte. »Ja, Energiekugeln für alle!« Die drei Mädchen schwammen zum Beckenrand und kletterten nacheinander die Leiter hoch. »Und was ist mit unserem Spiel?«, krähte Kims Bruder Lukas ihnen hinterher. »Wir spielen später weiter, okay?«, rief Franzi Ben und Lukas zu. »Das geht nicht, da habe ich Training!«, maulte Ben. »Morgen?«, fragte Kim leicht genervt. »Okay! Dann mach ich dich jetzt platt, Ben!« Lukas tunkte seinen Bruder unter Wasser. Kim funkelte ihren Bruder an. »Lukas, ich hab keine Lust, euer Kindermädchen zu spielen. Benehmt euch mal!« Lukas rollte mit den Augen und ließ von seinem Bruder ab. Kim drehte sich um und folgte Franzi und Marie, die über die Liegewiese des Waldschwimmbades zu ihrem Handtuchlager liefen, das sie im Halbschatten von drei Pappeln aufgeschlagen hatten. »Noch nicht mal mehr zwei Wochen, dann sind Sommerferien!« Franzi streifte das Wasser aus ihren roten Haaren und lächelte ihre beiden tropfnassen Freundinnen an. »Wenn es weiter so heiß bleibt, haben wir vielleicht in den nächsten Tagen öfter mal hitzefrei.« Kim legte sich auf ihr Badetuch. Es war die vorletzte Woche vor den Sommerferien, da passierte in der Schule ohnehin nicht mehr viel. Franzi nahm sich ein Handtuch und wuschelte damit über ihre Haare. »Das wäre ja super! Dann findet ihr mich ab sofort immer genau hier.« Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf ihr Badetuch. »Ich hab mir vorhin eine Ferienkarte fürs Schwimmbad gekauft.« »Stellt euch mal vor – das wird so toll: Jeden Tag zusammen im Halbschatten auf der Wiese liegen, ins Wasser springen, wenn es zu heiß wird, und einfach mal nichts tun.« Kim lächelte verträumt, während Marie in ihrer Kühltasche wühlte. »Da muss man gar nicht in den Urlaub fahren. Ich bin froh, dass wir dieses Jahr alle hierbleiben.« Marie seufzte. »Obwohl, Urlaub von Oma Agnes hätten wir alle nötig.« Kim stützte den Kopf auf ihre Hände. »Sie wird ja wohl hoffentlich nicht ins Waldschwimmbad mitkommen! Übrigens, vielleicht schlage ich David vor, dass wir in den Ferien eine Reportage schreiben. Aber das hat ja nichts mit Schule oder Lernen zu tun.« »Sondern nur mit reiner Freude«, führte Franzi Kims Satz fort und Marie ergänzte: »Zumindest für David.« Franzi merkte, dass Kim gar nicht richtig hinhörte, weil sich nicht weit von ihnen entfernt Ben und Lukas stritten. »Zum Glück hat Ben das Sommercamp. Dann haben wir auch mal Pause von den beiden.« Kim seufzte. »Sie wollen immer noch unbedingt Superheldendetektive sein.« Franzi überlegte. »Ein neuer Fall für uns wäre aber auch mal wieder was, oder?« Franziska Winkler, Kim Jülich und Marie Grevenbroich waren nämlich nicht nur beste Freundinnen, sie waren auch Detektivinnen, und zusammen waren sie Die drei !!!. Fast siebzig Fälle hatten sie bereits erfolgreich gelöst. Ihr letzter spannender Fall, bei dem Wölfe in der Nähe eines Waldkindergartens aufgetaucht waren, lag schon eine Weile zurück. Und deshalb war es klar, dass Franzi auf der Suche nach neuem Nervenkitzel war. Kims Zwillingsbrüder eiferten ihrer großen Schwester nach und hatten den drei !!! tatsächlich schon ein paarmal geholfen. So süß Kim das auch manchmal fand, eigentlich nervte es eher. Marie war in ihrer geblümten Kühltasche fündig geworden und drückte ihren beiden Freundinnen ein Eis in die Hand. »Hier. Himbeer-Pfefferminz-Eis am Stock.« »Das sieht ja cool aus. Echt schön mit dem Stock.« Franzi betrachtete die Eiskreation genauer. Auf einem Stock waren drei Kugeln aufgespießt. Das Eis sah nach Vanille aus, darin steckten Himbeerstücke und grüne Blätter. Marie lächelte. »Die Stöcke hat Oma Agnes aus Finns Stöckelager.« Finn war Maries dreijähriger Halbbruder, der in einen Waldkindergarten ging und jeden Tag mit mehreren Stöcken nach Hause kam, die alle in einem großen Tontopf vor dem Eingang der Villa Grevenbroich gesammelt wurden. Franzi probierte das Eis. »Hmmm, das ist ganz schön hart.« »Und so gar nicht süß. Eher sauer.« Kim, die Gummibärchen und Schokolade über alles liebte, verzog das Gesicht. »Ist ja auch nur leicht mit Birkenzucker gesüßt«, erklärte Marie, während sie mit dem Eis in der einen Hand nun einhändig in ihrer Strandtasche wühlte. »Birkenzucker? Was ist das denn?«, fragte Kim verwundert. Marie zuckte mit den Schultern und lutschte an ihrem Eis. »Schmeckt ganz schön quarkig.« »Ja, stimmt, nach Kräuterquark«, stellte Franzi fest. »Oma Agnes hat bestimmt Minze mit Petersilie verwechselt. Ist es immer noch so schlimm mit ihr?« Marie sah ihre Freundinnen an. »Schlimmer als schlimm. Nicht auszuhalten. Tessa, Lina und ich haben jetzt auch ein geheimes Süßigkeitenlager. Ich kann Opa Herbert zu hundert Prozent verstehen.« Maries Oma Agnes hatte einen Riesenstreit mit Opa Herbert angefangen, als sie sein geheimes Süßigkeitenlager in der Garage entdeckt hatte. Seitdem wohnte sie mehr in der Villa Grevenbroich als zu Hause und trieb Maries Familie mit ihrem Gesundheitstick und ihren strengen und nicht zeitgemäßen Vorstellungen von Erziehung in den Wahnsinn. Marie drückte Franzi ihr Eis in die Hand. »Kannst du mal bitte halten?« »Wenn ich es nicht essen muss.« Franzi sah Marie dabei zu, wie sie weiter in ihrer Strandtasche wühlte. »Sie ist ein echter Kontrollfreak. Und dieses seltsame Essen. Selbst mein Vater hat gestern heimlich mit den Augen gerollt, als sie uns schon wieder Quinoa mit Wurzelgemüse aufgetischt hat.« »Wahrscheinlich solltet ihr ihm verraten, wo euer Süßigkeitenlager ist.« Kim überlegte. »Oder Oma Agnes heimlich Hinweise darauf zuspielen. Vielleicht fährt sie endgültig wieder nach Hause, wenn sie es entdeckt.« Kim zwinkerte Marie zu. »Ihr muss klargemacht werden, dass Opa Herbert ein cooler Typ ist. Damit sie sich endlich mit ihm verträgt und zurückzieht«, sagte Franzi nachdenklich. »Stimmt. Ich weiß nur nicht, wie. Ist mit Blake eigentlich alles in Butter?«, fragte Marie. »Ja, alles gut.« Franzi lächelte. »Nervt es dich noch, dass er oft im Mittelpunkt steht?« Kim hielt ihr Stockeis in der Hand und beobachtete, wie es langsam zu schmelzen anfing. »Ein bisschen.« Franzi versuchte, mit den Schneidezähnen ein Himbeerstück aus dem Eis zu knabbern. Kim legte das Eis in eine Serviette. »Sorry, ich kann das nicht essen.« »Schmeckt auch eher nach deftigem Mittagessen«, meinte Marie. »Und wie läuft es mit Holger?« Franzi kaute nun auf dem Himbeerstück herum. »Gut eigentlich.« Marie wühlte angestrengt weiter in ihrer Strandtasche. »Eigentlich?« Franzi sah Marie fragend an. In dem Moment hatte Marie gefunden, wonach sie gesucht hatte. »Tessa hat für jeden von uns ein Strandtuch bedruckt.« Nacheinander zupfte sie drei verschiedenfarbige Baumwolltücher aus ihrer großen Tasche und verteilte sie an ihre Freundinnen. Eins war orange, eins lila und eins grün. Maries Stiefmutter Tessa hatte auf jedes der Tücher ein schwarzes Ausrufezeichen gedruckt. Kims Augen leuchteten. »Der Hammer – wenn man die nebeneinanderlegt, sind es drei Ausrufezeichen.« »Wow, wann hat sie das denn noch gemacht? Sie arbeitet doch auch wieder ganz schön viel als Kamerafrau, oder?« Franzi nahm sich eines der Tücher und betrachtete es genau. »Sie flieht vor Oma Agnes und stürzt sich in die Arbeit. Eine neue T-Shirt-Kollektion hat sie auch entworfen.« Maries Stiefmutter betrieb neben ihrer Arbeit als Kamerafrau ein kleines eigenes Modelabel, für das sie T-Shirts aus Biobaumwolle herstellte. Marie band sich das lilafarbene Tuch um den Körper. »Kann man auch als Kleid tragen.« Sie nahm ihr Eis und lutschte lustlos daran. Ein Teil war geschmolzen, brach ab und landete auf dem Tuch. Franzi musste lachen. »Oder als Lätzchen.« In dem Moment kamen Kims Zwillingsbrüder vorbeigelaufen, die auch ein Eis in der Hand hatten. Aber ein richtiges Eis. Mit Zucker und Sahne. Franzi wusste, was sie jetzt brauchten. »Ich hole uns auch so eins, okay?« Kim und Marie nickten dankbar. Marie sammelte die Stockeis ein und stand auf. »Ich entsorge sie im Müll. Aber Oma Agnes darf das nicht...